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Kabelklang mal anders.....

Verfasst: So 1. Feb 2009, 17:58
von Orgelmatt
Hi!
Jetzt löte ich schon jahrelang meine Kabel z.T. selber und plötzlich...
...bin ich gerade am Austesten meines neuen Motu 8Pre, stelle ich fest (natürlich erst nach erheblichen Nervenverlusten mit der 8-Pre Software, dem über ADAT angeschlossenen Octamic etc.), daß eines meiner (XLR-XLR)Mikrofonkabel rauscht wie der Atlantik (Wellenartig an- und absteigendes ca. rosa Rauschen mit tüchtigem Pegel). Heute dann in die Werkstatt zum Nachmessen, Verbindungen OK, keine Kurzschlüsse, Phase OK. Im PA-Betrieb ist es oft im Einsatz und noch nie gab's Probleme.
Gibt es Geräte, die zwingend erfordern, daß der Schirm auch auf die Stecker(-gehäuse) gelegt wird? Das hab' ich bisher nie gemacht und die Kabel gingen immer einwandfrei.
Vielleicht kann mich ja jetzt jemand zum Anfänger degradieren, 's wär mir wurscht, wenn ich dabei immerhin was dazulerne ;-).
Gruß an Alle, M.

Re: Kabelklang mal anders.....

Verfasst: So 1. Feb 2009, 21:29
von RainerG
Grundsätzlich gilt: Schirm auch auf Stecker- und Kupplungsgehäuse! Sonst ist das ein Einfallstor für HF-Störungen.

Am besten ist ein 3-adriges Kabel (Gotham GAC 3, wie es Martin Kennerknecht mal als Sammelbestellung gemacht hat) und:

Grüne Ader auf Pin 1 und Schirm auf Pin 1 und auf Stecker-/Kupplungsgehäuse,
weiße Ader auf Pin2
braue Ader auf Pin 3

Hatte mit dieser Verschaltung noch nie Probleme.



MfG
Rainre

Re: Kabelklang mal anders.....

Verfasst: Mo 2. Feb 2009, 01:53
von Evert
Ein KLEIN WENIG Licht in der Dunkelheit: Die Tatsache, daß die Steckergehäuse schwebend sind, hat
mit dem Rauschen nichts zu tun, weil auch ich die immer schwebend gehalten habe, und ich so ein Rauschen
noch nie erlebt habe.

Es sei denn.... es ist bei Dir gerade DOCH ein HF-Einstrahlung.
Aber dann sollte es bei all` Deine Kabeln passieren müssen.

Phantomspannung i.O. ?
Mikrofon i.O. ?

Anderes Mikrofon schon ausprobiert ?

MfG,

Evert

Re: Kabelklang mal anders.....

Verfasst: Mo 2. Feb 2009, 20:28
von Ton_Opa
okay, das hier ist die Studioecke, aber trotzdem:
Grundsätzlich gilt: Schirm auch auf Stecker- und Kupplungsgehäuse! Sonst ist das ein Einfallstor für HF-Störungen
schreit schon nach Widerspruch. Zwar ist diese Äußerung richtig, andererseits sind mit dem Schirm verbundene Steckergehäuse ein Scheunentor für unbemerkte Brummschleifen.
Deshalb lassen die meisten Beschaller ihre Steckergehäuse schwebend....(weil sonst ein XLR-Stecker an einem Geländer oder bloß am Profilrahmen eines Bühnenpodest schubbern muss, um freundliches Geknispel und Gesirr von sich zu geben - was zu dem schwer zu finden ist...denn wer will schon sämtliche XLR-Verbindungen eines Live-Aufbaus kontrollieren.

Richtig ist: In den Foren ist zu lesen, dass manches teure (Röhren-) Mikrofon zwingend auch am Steckergehäuse mit dem Schirm verbunden sein will...
Da fragt man sich, warum die Hersteller dieser Ausnahme-Mikrofone diese eine Verbindung zwischen Pin1 und Gehäuse nicht selber in ihr Mikro gelötet bekommen, - wenn es denn schon die Neigung haben muss, zwischen Innereien und Gehäuse das lustige Schwingen anzufangen...

Richtig ist außerdem: dass die allermeisten Audiogeräte das Steckergehäuse so erden, wie es Bruder Neutrik sich auch auch vorgestellt hat: nämlich über das Gehäuse. Eine extra Verbindung zum Schirm ist in der Regel deshalb nicht notwendig und zumindest in größeren Setups in unbekannten Örtlichkeiten eine kaum zu ortende Fehlerquelle, wie oben beschrieben. Dagegen ist das Risiko, sich an ungeschirmten Verbindungen verlängerter Kabel hörbaren HF-Schmutz einzufangen, lächerlich gering.


Grüße
Opi

PS: vielleicht kann man ja noch für den Rundfunk einen vollisolierten XLR-Stecker erfinden, sagen wir so für 25 Euro das Stück? Dann steht einem Erden des Steckergehäuses nichts mehr im Wege.

Re: Kabelklang mal anders.....

Verfasst: Mo 2. Feb 2009, 22:05
von RainerG
Zwar ist diese Äußerung richtig, andererseits sind mit dem Schirm verbundene Steckergehäuse ein Scheunentor für unbemerkte Brummschleifen.
Deshalb lassen die meisten Beschaller ihre Steckergehäuse schwebend....(weil sonst ein XLR-Stecker an einem Geländer oder bloß am Profilrahmen eines Bühnenpodest schubbern muss, um freundliches Geknispel und Gesirr von sich zu geben - was zu dem schwer zu finden ist...denn wer will schon sämtliche XLR-Verbindungen eines Live-Aufbaus kontrollieren.
Hallo Opi,


dieser Einwand wird oft erhoben - bestimmt nicht so ganz ohne Berechtigung.
Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, daß wenn das Steckergehäuse elektrisch in der Luft hängt es oft zu Brummen kommt, wenn man das Steckergehäuse berührt.


Findige Mikrofonhersteller wie z.B. Neumann, legen zwischen der internen 0-Volt-Schiene des Mikrofons und seinem Gehäuse ein 10-Ohm-Widerstand. Damit fließt ein Störstrom über das Gehäuse und Schirm ab, anstatt über die 0-V-Schiene des Mikrofons, mit der ja auch die Kapsel verbunden ist.
Neumann macht auf jeden Fall die Beschaltung so wie ich es oben angegeben habe, mit Schirm auf Steckergehäuse.


Grüße
Rainer

Re: Kabelklang mal anders.....

Verfasst: Di 3. Feb 2009, 00:36
von KSTR
Die Neutrik XLR-EMC Serie löst das HF-/Brumm-Problem auf ziemlich gute Weise...

Re: Kabelklang mal anders.....

Verfasst: Do 14. Mai 2009, 08:42
von Christian-B
Hey Leute

Wir haben Gotham's Jubiläum "verschwitzt":
Gotham Audio feiert 50. Geburtstag

Gruss Christian-B