Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Alles über Recording, Mikrofone, Aufnahmetechniken, Monitore, Computer, Software
Kai

Re: Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Beitrag von Kai » Mo 17. Mär 2008, 16:07

Irgendwie kann ich das nicht so richtig glauben.
Fragen und Antworten zu 'Melodyne - Direct Note Access':
http://www.celemony.com/cms/fileadmin/p ... German.pdf
Sensation auf der Musikmesse: Wave-Daten wie MIDI verändern:
http://www.heise.de/newsticker/Sensatio ... rom/atom10
Celemony stellt auf der Frankfurter Musikmesse Direct Note Access für Melodyne vor und läutet damit ein neues Zeitalter der Audiobearbeitung ein:
http://www.musik-produktiv.de/(s(fg1ned2hand8b6jytzc3x3te))/celemony-melodyne-uno.aspx.aspx?partner=2043
Uli Sailor - Don´t believe the hype:
http://ulisailor.wordpress.com/2008/03/ ... te-access/

Re: Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Anzeige

SAM
Anzeige
 

Juppy

Re: Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Beitrag von Juppy » Mo 17. Mär 2008, 23:24

(Vorsicht: konservativer "E-Musik"-Vertreter!) ;-))
Ich bin eigentlich gar nicht glücklich darüber, daß der Tontechniker immer weiter in die musikalische Gestaltung eingreifen kann und sogar soll.
Der Schnitt ist in meinen Augen eine wichtige Option, um schwierige Werke überhaupt einspielen und "fehlerfrei" produzieren zu können. Andererseits bietet schon der Schnitt Möglichkeiten, gravierend in die Interpretation einzugreifen.
Kommen wir irgendwann so weit, daß der Mensch am Schnittplatz sogar in der Lage ist, einzelne Stimmen nachträglich in ihrer dynamischen Gestaltung gegeneinader zu manipulieren?
Sicherlich interessiert es mich auch, diese Möglichkeiten auszutesten - kaufen werde ich mir ein solches Programm jedoch "aus Prinzip" nicht.
Darüber hinaus stelle ich mir die Frage, ob das Programm tatsächlich unterscheiden kann, wenn eine Melodie unisono auf zwei Instrumenten (womöglich 1. und 2. Geige in einem Quartett) gespielt wird, welches Obertonspektrum zu welchem Instrument gehört?
Und was ist mit dem Hallanteil? Wird der Nachhall der Einzeltöne ebenfalls korrekt bearbeitet - oder funktioniert die Geschichte nur bei relativ trockenen Aufnahmen?
hafi69

Re: Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Beitrag von hafi69 » Di 18. Mär 2008, 00:13

Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen dass dieses Programm SOLCHE Leistungen ganz ohne Artefakte bringt - für den Einsatz bei sog. E-Musik wäre das der KO-Faktor.
Nick

Re: Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Beitrag von Nick » Di 18. Mär 2008, 08:26

ich lasse gewollt kleine fehler drinnen
Gilt das auch für Deine "greative" Rechtschreibung?
Rainer

Re: Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Beitrag von Rainer » Di 18. Mär 2008, 08:39

Ich bin der Ansicht - egal ob E-Musiker oder U-Musiker oder sonst was - daß eine solche Einrichtung jeden Musiker zur Schlamperei verleitet. "Man kann ja korrigieren..." wie man dann zu hören bekommt.
Man sieht doch schon wie so mancher Dorf-Gesangverein der eine CD machen will motiviert ist: "Man kann ja schneiden..." oder wie ich auch schon mal gehört habe: ".... die jagen das ein paar mal durchs Mischpult durch und dann wird das schon....".
Wer mit solcher Einstellung Musik produzieren will, sollte lieber Gebrauchtwagen- und Pferdehändler werden.

MfG
Rainer
Nick

Re: Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Beitrag von Nick » Di 18. Mär 2008, 08:40

Ich würde gerne das Programm "Melodyne" sofort haben wollen.
Wenn was genau (nicht) wäre?
Nick

Re: Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Beitrag von Nick » Di 18. Mär 2008, 08:50

Uli Sailor - Don´t believe the hype:
http://ulisailor.wordpress.com/2008/03/ ... cess[quote] Wer Bassdrums schnibbelt und Auto-Tune benutzt, hat nen kleinen P*****.
[/quote]Kann das jemand bestätigen oder glaubhaft dementieren?
Und: muss man Uli S. kennen?
Nick

Re: Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Beitrag von Nick » Di 18. Mär 2008, 08:55

Und: muss man Uli S. kennen?
Hat nicht Uli B. schon genug Unheil (Rauschen, Brummen, ...) übers Land gebracht?
Maritim

Re: Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Beitrag von Maritim » Di 18. Mär 2008, 10:28

Und Uli Geller hat Gabeln verbogen :-)
ThomasT

Re: Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Beitrag von ThomasT » Di 18. Mär 2008, 14:49

Ich bin der Ansicht - egal ob E-Musiker oder U-Musiker oder sonst was - daß eine solche Einrichtung jeden Musiker zur Schlamperei verleitet. "Man kann ja korrigieren..."
Darum braucht es Disziplin vo Produzenten/Tontechniker den Musiker dennoch so zum Optimum zu treiben als ob es diese Korrekturmöglichkeiten nicht gäbe.
Und _dann_ hat man immer noch die Möglichkeit leicht zu korrigieren, was dann meist nicht als Korrektur auffällt. So sehe ich das.
Ich bin mittlerweile auch so pragmatisch, dass ich eine Ansonsten gute Perfomace lasse und hier und da mal was korrigiere als stundenlang zu versuchen, dass die gute Performance nochmal genauso aber mit diesem einem passenden Ton gespielt wird, wenn ein paar Mouseklicks reichen.
Rainer

Re: Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Beitrag von Rainer » Di 18. Mär 2008, 14:58

Das sehe ich auch so. Technische Korrekturen sollten das letzte Mittel sein - wenn nichts anderes mehr geht.

Grüße
Rainer
ThomasT

Re: Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Beitrag von ThomasT » Di 18. Mär 2008, 15:25

Technische Korrekturen sollten das letzte Mittel sein - wenn nichts anderes mehr geht.
Das ist aber nur Schritt 1.
Schritt 2 ist, alles technischen Möglichkeiten zu kennen und gegebenfalls zu benutzen (sofern vorhanden) und nicht zu verteufeln. Wer hört denn wenn eine Ton zeitlich (per Verschieben) oder tonhöhenmässig (pitch-shifting/autotune) korrigiert wurde, sofern nicht die gesamte Perfomance derart leidet, dass es unnatürlich klingt?
Fast alle Drummer haben Problem bei 180-190BpM die 16tel-Bassdrums 95%ig exakt zu spielen. Live geht das unter, aber bei dem extreme Attack der BD den man heute so hat stört das. Ergo wird hier und da programmiert.
Hört man sich frühere Aufnahmen aus den 80ern an, dann gibt es diese extrem langen Doppel-BD-Passagen gar nicht bzw. sind vergleichsweise dumpf und verschwimmen, teilweise ohne hörbare Einzelschläge.
Ich finde da legitim. Beim Film wendet man ja auch umfangreich digitale Tricks an, die früher nicht gingen und die im Theater (analogon zum liveauftritt) auch nicht gebracht werden.
Juppy

Re: Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Beitrag von Juppy » Di 18. Mär 2008, 16:00

Ich bin der Ansicht - egal ob E-Musiker oder U-Musiker oder sonst was - daß eine solche Einrichtung
jeden Musiker zur Schlamperei verleitet. "Man kann ja korrigieren..." wie man dann zu hören bekommt.
Einiges kann man eben nicht korrigieren: Die Gestaltung einer Phrase durch Dynamik und (!) Klangfarbe, den dynamischen Aufbau innerhalb eines Arpreggios u.v.m..
Umso gefährlicher die lasche Haltung, der Tontechniker wird's schon richten.
Aber nach meiner Erfahrung werden trotz der technischen Möglichkeiten gute (oder reifere) Musiker bestrebt sein, das Rohmaterial so einzuspielen, daß über den Schnitt hinaus derartige Manipulationen nicht von nöten sind. Denn je mehr Verantwortung übertragen wird, desto weniger Einfluß hat der Interpret auf das Endergebnis.
Juppy

Re: Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Beitrag von Juppy » So 30. Mär 2008, 04:33

Dem sei ergänzend aus den Fragen&Antworten als Zitat hinzu zu fügen:
Q: Für welche Art von Material eignet sich Direct Note Access?

A: Direct Note Access ist für einzelne mehrstimmige Spuren gedacht.
Sie können damit etwa Klavier, Gitarre oder ein Streichquartett gezielt
und in guter Qualität bearbeiten.
Optimale Ergebnisse lassen sich mit sauber aufgenommenen Signalen
und möglichst wenigen Effekten erzielen.
Q: Wie sieht die Bearbeitung bei gemischten Signalen aus,
etwa Klavier und Gitarre auf einer Spur?

A: Direct Note Access erkennt Noten im harmonischen und
zeitlichen Kontext ? es erkennt nicht die Instrumente,
die diese Noten spielen.
Wenn also Klavier und Gitarre zur gleichen Zeit die gleiche
Note spielen, dann können Sie nicht die Gitarre einzeln bearbeiten.
Mit Direct Note Access greifen Sie auf eine Note zu, die das Signal
beider Instrumente repräsentiert.


Q: Kann ich auch ganze Musikstücke mit Direct Note Access bearbeiten?

A: Sie können laden, was immer Sie wollen, und damit experimentieren.
Das kann interessant sein und Spaß machen. Bei komplexen Signalen
oder ganzen Mischungen kann die Notenerkennung aber auch an ihre
Grenzen kommen und vielleicht nicht mehr alle Noten exakt erkennen.
Direct Note Access ist für die Bearbeitung einzelner Instrumentenspuren
während der typischen Mehrspur-Musikproduktion gedacht, bei der es
eine hervorragende Klangqualität bietet.
Bei einer halligen "one point"-Aufnahme wird das Programm also Probleme haben ...

Aha ...

Ergo:
Im Studio praktisch, wenn alle Instrumente einzeln aufgenommen werden, für "E"-Musik im Konzertsaal, die womöglich auch noch bei der Aufnahme abgemischt wird, wohl doch noch nicht ausgereift ...


http://www.celemony.com/cms/index.php?id=dna_qa&L=1
pkautzsch

Re: Wahnsinn! Melodyne Direct Note Access

Beitrag von pkautzsch » So 30. Mär 2008, 23:47

""Im Studio praktisch, wenn alle Instrumente einzeln aufgenommen werden, für "E"-Musik im Konzertsaal, die womöglich auch noch bei der Aufnahme abgemischt wird, wohl doch noch nicht ausgereift ... ""
Immerhin schreiben sie, im Gegensatz zu manch anderem Hersteller, deutlich dazu, daß das Programm auch seine Grenzen hat. Das finde ich sehr lobenswert.
Antworten
phpbb3 styles templates skins online demo

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste