Stereosichtgerät als Ergänzung zum Korrelationsmesser

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Thomas T

Re: Stereosichtgerät als Ergänzung zum Korrelationsmesser

Beitrag von Thomas T » Mo 24. Jul 2000, 21:21

Stereosichtgeraete sind sehr sinnvoll finde ich oder zumindest interessant. Einie HD system haben auch ein eingebautes plug-in. Vorallem bei Keyboardsounds ist die Anzeige sehr ausschlussreich.

Re: Stereosichtgerät als Ergänzung zum Korrelationsmesser

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SAM
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fabchief

Re: Stereosichtgerät als Ergänzung zum Korrelationsmesser

Beitrag von fabchief » Di 25. Jul 2000, 19:49

Stereosichtgeraete sind sehr sinnvoll finde ich oder zumindest interessant. Einie HD system haben auch ein eingebautes plug-in. Vorallem bei Keyboardsounds ist die Anzeige sehr ausschlussreich.
Sehr ausschlussreich, in der Tat *grins*
Nix für ungut
fabchief
Rainer

Stereosichtgerät als Ergänzung zum Korrelationsmesser

Beitrag von Rainer » Mo 24. Jul 2000, 21:06

Als Ergänzung zu dem weiter unten stehenden Thread von Jumpy über den Korrelationsgradmesser möchte ich noch ergänzend ein Gerät anführen, das in kleineren Studios und bei Homrecording weniger bekannt sein dürfte: Das "Stereosichtgerät". Beim Rundfunk ist dieses Gerät ein alltägliches Kontrollgerät wie Aussteuerungsmesser und Korrelationsgradmesser. Kollegen vom Rundfunk also können diesen Artikel übergehen, [wir wollen ja keine Eulen nach Athen tragen...:-) ].
Herzstück dieses Gerätes ist eine Oszillografenröhre, die um 45° nach links gedreht ist. Gibt man nun auf die vertikalen Ablenkplatten das linke Stereosignal und auf die horizontalen Ablenkplatten das rechte, entsteht eine ständig ändernde Lissajous-Figur, die eine Aussage über fast alle Parameter des Stereosignals zuläßt. An dem entstehenden "Wollknäuel" läßt sich sehr schnell eine Aussage über die Basisbreite machen, über die Wirkung von Begrenzern die nicht stereogekuppelt sind, über die Phasenlage der beiden Stereosignale, ob ein echtes oder pseudostereofones Signal vorliegt und vieles mehr.
In Verbindung mit dem Korrelationsgradmesser läß sich sofort eine Qualitätsbeurteilung des Stereosignale vornehmen.
Hier einmal der Zusammenhang zwischen der Anzeige des Korrelationsgradmessers und des Stereosichtgerätes:
Monosignal (phasenrichtig):
Korrel. +1 bzw. +100%, Sichtgerät: Senkrechter Strich.
Monosignal (verpolt):
Korr.: -1 bzw. -100%, Sichtgerät: Waagerechter Strich.
Linker Kanal alleine:
Korr.: keine Anzeige, Sichtgerät: Schräger Strich von links oben nach rechts unten
Rechter Kanal alleine:
Korr: keine Anzeige, Sichtgerät: Schräger Strich von rechts oben nach links unten.
90° Phasenverschiebung zwischen linkem und rechtem Signal:
Korr.: Anzeige 0! also keine Anzeige, Sichtgerät: Kreis.
Phasenverschiebungen zwischen 0...90°:
Korr.: Anzeige zwischen 0...+100% (bei Sinussignalen ist die Anzeige gleich dem Cosinus des Phasenwinkels), Sichtgerät: Stehende Ellipse.
Phasenverschiebungen zwischen 90° und Gegenphase:
Korr: Anzeige zwischen 0...-100%, Sichtgerät: liegende Ellipse.
Ein Stereosignal mit guter Ausnutzung der Basisbreite hat ein über den ganzen Bildschirm gehendes "Wollknäuel" zur Folge. Beischlecht ausgenutzer Basisbreite liegt das Knäuel senkrecht auf der Schirmmitte.
Stereosichtgeräte gibt es von versch. Herstellern zu kaufen. Man kann sich aber auch mit einem Oszilloskop behelfen, indem man entweder die Bildröhre um 45° nach links dreht (nur sinnvoll bei runden Bildschirmen). oder man muß das Oszilloskop mir M/S-Signalen ansteuern. Das M-Signal kommt dann auf die y-Ablenkung und das S-Signal auf die X-Ablenkung. Oszilloskop auf XY-Betrieb stellen und beide Kanäle des Osz. auf gleiche Ablenkempfindlichkeit kalibrieren. Die Polung der MS_Siganle muß wie folgt vorgenommen werden: Bei positiver Spannung des M-Signals muß der Strahl nach oben abgelenkt werden, bei positiver Spannung des S-Signals muß der Strahl nach links gehen.
Sehr wichtig dabei ist allerdings, daß die M/S-Matirx einen sehr exakt gleichen Phasengang beider Kanäle hat. Phasenfehler dürfen im Bereich 20 Hz... 20 kHz nicht meßbar vorhanden sein.
Ein weiterer Trick des Stereosichtgerätes:
Vertauscht man beim Oszilloskop die M/S-Signale und wählt die Polarität so, daß bei positiver Spannung des M-Signals der Strahl nach links abgelenkt wird, und das S-Signal so, daß er bei positivem S nach unten geht, dann entspricht der Weg den der Strahl bei Ansteuerung mit einem Sprache- oder Musiksignal beschreibt exakt der Bewegung des Schneidstichels bei der Schallplattenschneidemaschine.
Will man diese Anwendung bei den käuflichen Stereosichtgeräten erreichen - die ja mit L/R-Signalen angesteuert werden - so muß man nur L und R - Anschluß vertauschen und den Anschluß für den L-Kanal umpolen.
MfG
Rainer
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