Großmembran Mikrofon?

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Andi

Großmembran Mikrofon?

Beitrag von Andi » Di 29. Mai 2007, 18:15

Hallo alle zusammen.
Ich bin Andreas aus dem Ruhrgebiet und mir brennen einige Fragen auf der Seele, von denen ich nicht weiß, wer sie mir beantworten könnte.
Ich kann mir vorstellen, dass ihr hier mit derartigen Fragen bombadiert werdet und vielleicht keine Lust mehr habt diese zu beantworten, aber hier scheint mir ein guter Ort zu sein um gebündeltes Fachwissen zu erreichen.
Zu meiner Frage:
Ich möchte mir für private Zwecke ein neues Mikrofon kaufen. Dieses Mikrofon soll hauptsächlich zur Abnahme von Gesang dienen, zweitrangig für die Abnahme von Akustik-Gitarren und anderer, eher leise Instrumente.
Ich mache jetzt schon gut 12 Jahre Musik und habe immer mal wieder mit Cubase oder Logic ein paar Songs aufgenommen.
Vor zig Jahren hatten wir uns mit meiner damaligen Band einige Shure SM57 zur Abnahme im Proberaum gekauft. Dieses Teil habe ich dann später auch mal zur Aufnahme von meinem Gesang benutzt. Vor ein paar Jahren hatte mir dann ein Freund das U87 von Neumann ausgeliehen und ich wäre fast umgefallen von der Qualitär der Aufnahmen (was ja klar ist :-) )
Nun ist es so, ich möchte (bzw. ich kann) nicht über 2000? für ein Mikrofon ausgeben.
Meine Frage ist deshalb, in wiefern "billigere" Mikrofone immernoch hochwertige Qualität versprechen können. Vielleicht hat hier der ein oder andere Erfahrungen im direkten Vergleich mit Mikros jenseits von gut und böse und erschwinglichen Mikros gemacht.
Ich habe mir bei Thomann mal die Mikros rausgesucht, die vielleicht interessant sein könnten:
Audio Technica AT4033
Rode NT-2a
Rode NT-1000
Shure KSM32
Die Preise dieser Mikros liegen zwischen 300? und 700?. Ich frage mich dann allerdings, wo genau der Unterschied zwischen einem 300 und einem 700? teurem Mikrofon liegen könnten.
Ich versuche mich schlau zu lesen, kann aber nicht wirklich viel hilfreiches finden.
So weiß ich nicht einmal, ob man für Gesang evtl. ausschließlich Niere als Richtcharakteristik und für die akustische Gitarre vielleicht (??) eher Kugel benutzt.
Ich frage mich auch die ganze Zeit, was es überhaupt genau mit der Ausgangsimpendanz zu tun hat?
Es wäre wirklich super, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.
Ich habe in vielen Foren gelsesen, dass Leute empfehlen sich das teuerste vom teuersten zu kaufen, um ein gutes Ergebnis bei den Aufnahmen zu erziehlen. Selbiges gilt auch für Mikrofon-Vorverstärker.
Ich weiß nicht, wieso da nicht ein 150? teurer Pre-Amp reichen kann, sondern unbedingt der, für 800? oder mehr gekauft werden muss...
Entschuldigung für die länge des Beitrags, aber ich glaube jetzt konnte ich alles loswerden.
Vielen Dank für die Mühe und das (evtl.) antworten :-)
Andreas

Großmembran Mikrofon?

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pkautzsch

Re: Großmembran Mikrofon?

Beitrag von pkautzsch » Di 29. Mai 2007, 18:49

Ich möchte mir für private Zwecke ein neues Mikrofon kaufen. Dieses Mikrofon soll hauptsächlich zur Abnahme von Gesang dienen, zweitrangig für die Abnahme von Akustik-Gitarren und anderer, eher leise Instrumente.>Nun ist es so, ich möchte (bzw. ich kann) nicht über 2000? für ein Mikrofon ausgeben.(...)
Ich habe mir bei Thomann mal die Mikros rausgesucht, die vielleicht interessant sein könnten:
Audio Technica AT4033
Rode NT-2a
Rode NT-1000
Shure KSM32>Die Preise dieser Mikros liegen zwischen 300? und 700?. Ich frage mich dann allerdings, wo genau der Unterschied zwischen einem 300 und einem 700? teurem Mikrofon liegen könnten.>So weiß ich nicht einmal, ob man für Gesang evtl. ausschließlich Niere als Richtcharakteristik und für die akustische Gitarre vielleicht (??) eher Kugel benutzt.>Ich frage mich auch die ganze Zeit, was es überhaupt genau mit der Ausgangsimpendanz zu tun hat?>Ich habe in vielen Foren gelsesen, dass Leute empfehlen sich das teuerste vom teuersten zu kaufen, um ein gutes Ergebnis bei den Aufnahmen zu erziehlen.>Selbiges gilt auch für Mikrofon-Vorverstärker.>Ich weiß nicht, wieso da nicht ein 150? teurer Pre-Amp reichen kann, sondern unbedingt der, für 800? oder mehr gekauft werden muss...
ThomasT

Re: Großmembran Mikrofon?

Beitrag von ThomasT » Mi 30. Mai 2007, 11:21

Meine Frage ist deshalb, in wiefern "billigere" Mikrofone immernoch hochwertige Qualität versprechen können.
Die Preise dieser Mikros liegen zwischen 300? und 700?. Ich frage mich dann allerdings, wo genau der Unterschied zwischen einem 300 und einem 700? teurem Mikrofon liegen könnten.
So weiß ich nicht einmal, ob man für Gesang evtl. ausschließlich Niere als Richtcharakteristik und für die akustische Gitarre vielleicht (??) eher Kugel benutzt.
Ich frage mich auch die ganze Zeit, was es überhaupt genau mit der Ausgangsimpendanz zu tun hat?
Ich habe in vielen Foren gelsesen, dass Leute empfehlen sich das teuerste vom teuersten zu kaufen, um ein gutes Ergebnis bei den Aufnahmen zu erziehlen.
Selbiges gilt auch für Mikrofon-Vorverstärker.
Kommt drauf an. Wirklich schlechte Mikros gibt es kaum noch. Den ganz billigen Chinaschrott würde ich allerdings beiseite lassen.
Ansonsten haben gerade Großmembranmikros ihre Eigenarten die passen können oder nicht. Gut wäre wenn du testen könnstest. Zusätzlich würde ich noch das AKG C414 in die Auswahl-Runde werfen.
Vom Frequenzgang und Pegel sind beide Anwendungen Gesang und Akustikgitarre moderat in den Ansprüchen. Weder ganz tiefe Bässe, noch Ultrahöhen, noch muss es extrem rauscharm sein.
Ich hatte mal ein paar billige Mikros getestet, klanglich konnte ich für die gewünschte Anwendung (HiHat, Ride) nicht meckern, aber die Verabeitung und Plastikgehäuse etc. hat mich abgeschreckt.
Unter anderem auch in der Verabeitung, im Gehäuse, im Service und auch im Namen. Der reine Klang macht nicht den gesamten Preis. Obwohl teurere auch meist weniger rauschen etc.
Niere für beides geht ganz gut.
Nicht viel. Alle Kondensatormikrofone haben passende Ausgangsimpedanz. Das soll nicht deine Sorge sein.
Das ist so absolut Schwachfug und viel Einbildung. Das Problem ist, dass jedes bisschen mehr an Qualität durch wesentlich mehr Geld bezahlt werden muss. Und wenn man nun nicht die letzten 5% braucht und auch keine Kunden beeindrucken muss, kann man sich u.U. mehrere tausend Euro sparen.
Ich weiß nicht, wieso da nicht ein 150? teurer Pre-Amp reichen kann, sondern unbedingt der, für 800? oder mehr gekauft werden muss...
800 sind nicht so viel, da gehts noch viel Highendiger.
Für ca. 300-500 Euro bekommt man anständige Preamps. Je nachdem ob es Stereo oder mit EQ und Effekten sein soll. Für 800Euro/900US$ bekommst du beispielsweise schon einen guten vierkanaligen Preamp (sytek).
Kaufe keinen Röhren-Preamp. Da bezahlst du meist nur die Optik ohne wirklich besseren Klang zu haben. Wenn Röhre dann in wesentlich höheren Bereichen.
Es gibt ein paar Preamp mit Röhren die aber abschaltbar sind, diese sind ok.
Ein noch so guter Preamp kann aus einen schlechten Mikro nichts besseres machen. Ein gutes Mikro klingt auch am mittelmässigen Preamp besser als als schlechteres.
Vasco

Re: Großmembran Mikrofon?

Beitrag von Vasco » Mi 30. Mai 2007, 11:38

"Nun ist es so, ich möchte (bzw. ich kann) nicht über 2000� für ein Mikrofon ausgeben."
Die Frage ist: willst du 2000 ¤ für ein Mikrofon ausgeben oder vielleicht für Mikro und Preamp?
Bevor du "ins Blaue" 2000¤ für ein Mikrofon ausgibst, das du womöglich das erste mal hörst, wenn es per Post von Thomann gekommen ist, würde ich dir dringend raten, Mikrofone verschiedener Preisklassen selbst zu testen.
Nach der Beschreibung deiner Erfordernisse zu urteilen, könnte es sein, dass ein Mikro der Klasse AKG C3000, Rode NT2 etc. absolut seinen Zweck erfüllt, ich persönlich würde die AKG Variante bevorzugen, ist aber auch sehr von Stimme und Geschmack abhängig.
Wenn du aber beim Testen der Meinung bist, erst ein Mikro jenseits der 1000¤ bringt deine Stimme zufriedenstellend in den Kasten, dann wird das wohl für dich die beste Wahl sein. In dieser Klasse wäre z.B. Microtech Gefell UMT-70S zu nennen (wird oft übersehen!), oder etwa AKG C414 etc......in deinem eigenen Interesse rate ich dir aber, bemühe dich, Produkte verschiedener Preisklassen so objektiv wie möglich nach deinem Gehör zu beurteilen, teurer muss nicht immer und für jeden Zweck besser sein!
Der Faktor Preamp ist nicht zu unterschätzen, man benötigt aber nicht gleich das "Teuerste vom Teuren". Von Röhrengeräten der Unter-bis Mittelklasse ist meiner Meinung nach abzuraten, der Preis dieser Produkte setzt sich zu einem erheblichen Teil aus Marketing und Design zusammen.
Für dich wäre vielleicht ein Produkt der Focusrite Platinum-Serie interessant (z.B. Voicemaster), von einem "150 ¤ Preamp" würde ich aber für längerfristige Planung abraten (Hände weg von Presonus Tubepre :).
Viel Erfolg bei deiner Wahl,
Grüße Vasco
GerhardS

Re: Großmembran Mikrofon?

Beitrag von GerhardS » Mi 30. Mai 2007, 12:47

Ein lieber Kollege aus Wien hat vor einiger Zeit einmal die AKG Perception Mikros als durchaus gute Wahl genannt. Ich bin dann seiner Empfehlung gefolgt und habe das nicht bereut. Ein 'chinesischer' Preis mit den Qualitätsansprüchen von AKG (die eine eingeführte Marke sicherlich nicht mit schlechten Prodkten aufs Spiel setzen) ist zu einem sehr guten Produkt für relativ kleines Geld geworden. Mal antesten !!!
LG
Gerhard
pkautzsch

Re: Großmembran Mikrofon?

Beitrag von pkautzsch » Mi 30. Mai 2007, 20:50

Da ist mein Beitrag irgendwie verstümmelt angekommen...die Kollegen haben den Rest beantwortet.
hafi69

Re: Großmembran Mikrofon?

Beitrag von hafi69 » Do 31. Mai 2007, 15:02

AKG Perception = 3. Welt Löhne. Das heißt aber nichts.
MA

Re: Großmembran Mikrofon?

Beitrag von MA » Do 31. Mai 2007, 16:44

"Die Preise dieser Mikros liegen zwischen 300? und 700?. Ich frage mich dann allerdings, wo genau der Unterschied zwischen einem 300 und einem 700? teurem Mikrofon liegen könnten."
Die Zeitschrift Audio Professional Magazin hat jetzt wieder einige Großmembranmodelle getestet, u.a. auch das berühmte U 87 mit Frequenzschrieb. Jetzt weiß ich angesichts des gemessenen Frequenzumfanges von 50 bis 11.000 Hz und anschließendem Tiefpass mit mindestens 14 dB / Oktave
nicht, ob ich lachen oder weinen soll...
Die Zeitschrift hat eine Rangliste für solche Mikros. Auch im Billigbreich gibt es für Gesang gute Lösungen.
MA
Andi

Re: Großmembran Mikrofon?

Beitrag von Andi » Fr 1. Jun 2007, 11:27

Hallo,
erstmal vielen Dank für die kompetente Beratung.
Es stimmt natürlich, dass ich die Mikros vor dem Kauf ausprobieren sollte.
Problem ist bei manchen Mikros aber auch, dass es keinen Music Store in der näheren Umgebung gibt, der sämtliche Mikros auf Lager hat.
Irgendwie bin ich im Moment wirklich hin und her gerissen. Entweder halt etwas günstigeres bis 400?, oder gleich eine Etage höher.
Auf meiner Liste der teureren Mikros stehen im Moment:
SHURE KSM44SL
Beyerdynamic MC740 (!)
oder das tlm103
Was ich auf jeden Fall benötige, ist ein Mikro mit recht niedrigem Eigenrauschen und hoher Empfindlichkeit / Sensibilität. Es sollte also auch sehr leise Geräusche, rauscharm übertragen.
Habe einiges über das Shure KSM44 gelesen, dass evtl. genau diese Eigenschaften mit sich bringt.
Ich würde mich weiterhin auch noch über einige Ratschläge bzgl. eines guten Pre-amps freuen. Mehr als 2 Kanäle braucht dieser nicht zu haben. Wahrscheinlich ist, dass ich sowieso nur mit einem Mikro aufnehmen werde.
Großartig viele Effekte werde ich auch nicht brauchen, bin da schon soweit ganz gut ausgerüstet. Also hauptächlich verstärken mit EQ, das würde wohl ausreichen.
Ich hätte dann gleich noch eine Frage. Meine alte Soundkarte (terratec dmx 6fire) hat keinen xlr Eingang. Ich brauche sowieso eine neue Karte. Früher war die Terratec mal ein anständiges Teil, aber das ist schon einige Jahre her.
Meine Freundin freut sich auch schon über die neuen Anschaffungen. In den letzten 2 Jahren habe ich mein Equipment (Instrumente und Effekte) schon ordentlich verbessert und den Inhalt des geldbeutels verringert. Manchmal hat man wirklich das Gefühl, als gäbe es kein Ende. Immer, wenn man meint endlich alles zusammen zu haben, was man immer haben wollte, dann kommt ein neuer Gedanke.
Ich denke aber, nach dem Mikro, dem Pre-Amp und einer neuen Soundkarte ist erstmal pause. (Oder Zwangspause und dafür Urlaub mit der Freundin :-) )
Noch eine Frage, was passiert denn, wenn man von xlr auf Klinke in die Karte reingeht. Bekomme ich ein Rauschen zu hören, oder klingt das Signal einfach nicht mehr so gut?
Vielen Dank nochmal für die Hilfe!!! Ein freundliches Forum hier :-))
Das habe ich in anderen Foren schon ganz anders erlebt.
Andi
Andi

Re: Großmembran Mikrofon?

Beitrag von Andi » Fr 1. Jun 2007, 11:31

Jetzt habe ich glatt eine der Fragen vergessen zu fragen: Welche Soundkarten würdet ihr empfehlen? (Keine mit mehreren Kanälen, die benötige ich garnicht)
Vielen Dank,
Andi
ThomasT

Re: Großmembran Mikrofon?

Beitrag von ThomasT » Fr 1. Jun 2007, 11:56

Irgendwie bin ich im Moment wirklich hin und her gerissen. Entweder halt etwas günstigeres bis 400?, oder gleich eine Etage höher.
In dem Fall würde ich mich immer für etwas solides preisgünstiges entscheiden.
Was ich auf jeden Fall benötige, ist ein Mikro mit recht niedrigem Eigenrauschen und hoher Empfindlichkeit / Sensibilität. Es sollte also auch sehr leise Geräusche, rauscharm übertragen.
Ich würde mich weiterhin auch noch über einige Ratschläge bzgl. eines guten Pre-amps freuen.
Ich hätte dann gleich noch eine Frage. Meine alte Soundkarte (terratec dmx 6fire) hat keinen xlr Eingang. Ich brauche sowieso eine neue Karte.
Noch eine Frage, was passiert denn, wenn man von xlr auf Klinke in die Karte reingeht. Bekomme ich ein Rauschen zu hören, oder klingt das Signal einfach nicht mehr so gut?
Vielen Dank nochmal für die Hilfe!!! Ein freundliches Forum hier :-))
Etwas das man so in Ruhe testen kann und im Negativfall entweder gut verkauft
kriegt oder man anderweitig eh gebrauchen kann.
Brauchst du wirklich ein Großmembran-Mikro?
Auf meiner Liste der teureren Mikros stehen im Moment:
Gefell M930?
Das spricht gegen zu günstige Mikros.
http://www.thomann.de/de/search_GF_prea ... pr=595a800
http://www.mercenary.com/fmrrnmp.html
Nicht empfehlen davon würde ich dbx (in der Preisklasse).
Ansonsten alles ok oder kenn ich nicht.
In dem Fall ist es eh besser eine Karte mit digitalen Eingang zu kaufen und einen Preamp mit Wandler zu nehmen.
Nichts.
Es ist theoretisch anfälliger für Einstreuungen.
Das habe ich in anderen Foren schon ganz anders erlebt.
Du kennst das Forum noch nicht...
GerhardS

Re: Großmembran Mikrofon?

Beitrag von GerhardS » Mo 4. Jun 2007, 22:39

Hallo Andi,
mir hat das Tascam US-122L Interface sehr gut gefallen. Messtechnisch absolut ok, sauber verarbeitet und klanglich excellent. Wird wohl um die 160¤ kosten.
Gruss
Gerhard
Gesperrt
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