In meinem Umkreis wird eine Aufnahme "nur zur Dokumentation" eher als beschwichtigende Ausrede angesehen, wenn man mit preisgünstiger Minimaltechnik anreist und eben tontechnisch nichts erwartet wird und man sich dazu auch nichts einfallen lässt.Dokumentarisch ist für mich ein sehr hoher Anspruch. Dokumentarisch heißt für mich nicht "Hausmeistermikrofonierung".
Auch bei einer Tonvorführung heißt "dokumentarisch" eben entschuldigend, dass man nicht so pingelig hinhören soll. Mehr war halt bei dem Einsatz nicht drin. Anfänger sagen gern, wenn etwas schief gegangen ist: Es ist nur eine Dokumentation. Da kräht doch kein Hahn danach. Ist doch völlig egal, war ja billig oder sogar kostenlos. Das ist eher die allgemeine Meinung zur Dokumentation. Die Kunden kommen doch zum Tontechniker und sagen um den Preis zu drücken: Ist doch nur eine kleine Dokumentation; das soll nur einfach ohne Anspruch und Einsatz festgehalten werden.
Wir kennen doch die dokumentarische Aufnahme von John F. Kennedy mit dem Spruch: "Ich bin ein Berliner" in einer Sauqualität, eben dokumentarisch. Man versteht das gerade noch ausreichend.
Wirklich sehr ehrenhaft, dass du "dokumentarisch" höher ansiedelst. Hoffentlich bist du dabei nicht zu einsam
