Bändchen oder Grossmembran für Gesprochenes ?

Hier finden sich die Beiträge aus über acht Jahren Tontechniker Forum !
hafi69

Re: Bändchen oder Grossmembran für Gesprochenes ?

Beitrag von hafi69 » Do 29. Mär 2007, 21:23

""Zwischen einem Neve-Preamp und einem durchschnittlichen 300 Euro DBX-oderso nichtschlechtPreamp sind halt doch frappante (für den Fachmann) Unterschiede zu hören. Und das ist beileibe keine Einbildung.""
Unterschiede sind (manchmal) keine Einbildung.
Die Einbildung finge da an, zu glauben der NEVE klänge "professionel" und die 300-e-Kiste nicht...!!
Und frappant und nur der Preisunterschied, sonst nichts.
Ernsthafte Klangunterschiede gibt es zwischen einem 300-e-Mikro und einem 3000-e-Mikro, wobei das 300-e-Mikro auch nicht "unprofessionell" klingt, weil es diesen Klang überhaupt nicht gibt. Das gleiche gilt für Monitore.
Um das einzusehen muß ich nicht mal mein Studio verlassen....

Re: Bändchen oder Grossmembran für Gesprochenes ?

Anzeige

SAM
Anzeige
 

blaubar

Re: Bändchen oder Grossmembran für Gesprochenes ?

Beitrag von blaubar » Fr 30. Mär 2007, 04:13

Professionell: Was für ein Ausdruck.
Für mich ist es professionell, wenn ich mich später nicht aufregen muss, nicht doch bessere Ware genommen zu haben. Ist mir in der Tat schon passiert.
Ich glaube deswegen z.B. nicht an Behringerpreamps. Ich will sie auch nicht geschenkt haben. Es macht nur die Nerven kaputt.
hafi69

Re: Bändchen oder Grossmembran für Gesprochenes ?

Beitrag von hafi69 » Fr 30. Mär 2007, 12:04

""Ich glaube deswegen z.B. nicht an Behringerpreamps. Ich will sie auch nicht geschenkt haben. Es macht nur die Nerven kaputt. ""
"Glauben" tue ich da auch nicht dran. Ich kaufe generell keine China-Ware im Audiobereich (woanders lässt sich das nicht mehr ausschließen).
Allerdings muß man bei Behringer schon unterscheiden. Es gibt sie, die qualitativ höherwertigen Behringerprodukte - nämlich die alten. Und einer davon ist der alte "Ultragain". Der klingt unauffällig, rauscht nicht und ist gebraucht spottbillig.
Falls Dir so etwas "die Neven kaputt" macht bist Du auf einem sehr schrägen Trip...
Ein Opfer des "teurer ist besser"-Marketings?
Schau mal in den 3000$ AMS-Neve Preamp rein und Du hast begriffen, wie das funktioniert....
Da wird der Name des Rupert Neve (er hat längst seine eigene Firma, sein Portico-Preamp kostet "nur" 1500 Euro) zum x-ten mal "verkauft" und sonst nichts.
blaubar

Re: Bändchen oder Grossmembran für Gesprochenes ?

Beitrag von blaubar » Fr 30. Mär 2007, 16:53

teuer ist besser. Ne, da bin ich nicht drauf auf diesem Trip.
Ich bin auf dem Trip: Wie viel muss ich bezahlen (auch gebraucht oder Nischenprodukte willkommen), dass ich zufrieden und ein gutes Signal habe. Wenn ich meinen nichtschlechten DBX-Preamp mit meinen EELA-Preamps vergleiche... aber hallo. Auch wenn ich für den gesamten EELA-Mischer weniger als für den DBX bezahlt habe. Es sind einfach Qualitätsunterschiede.
Ich will einfach so gutes Material haben, dass es irgendwie kein Thema mehr ist. Man hat dann einfach seine Arbeitsumgebung und ist zufrieden damit und kann sich endlich auf die Musik konzentrieren.
Michel

Re: Bändchen oder Grossmembran für Gesprochenes ?

Beitrag von Michel » Fr 30. Mär 2007, 17:47

Man hat dann einfach seine Arbeitsumgebung und ist zufrieden damit und kann sich endlich auf die Musik konzentrieren.
Diesem Satz ist zuzustimmen. Er hebt sich aber von den Anfragen ab, die das allerpreisgünstigste Mikrofon für eine Soundkarte suchen, bei dem der Klang gerade noch nicht auffällig schlecht ist.
Irgendwie geht häufig die "Hitparade" der Optimierung verkehrt herum.
TobiH

Re: Danke!

Beitrag von TobiH » Mi 28. Mär 2007, 13:36

Auch wenn der Vorschreiber "unhöflich" war: er hat schon Recht. Investier dein Geld lieber in eine Sprecherziehung. Die Arbeit vor dem Mikrofon ist wichtiger als die Technik die danach kommt. (Gilt natürlich auch nur bis zu gewissen Grenzen).
Du wirst mehr davon haben, musst aber auch mehr an Zeit investieren. Ein gut ausgebildeter Sprecher klingt auch vor einem 20 Euro Computermikrofon noch nach "was". Einem schlecht (oder nicht) ausgebildeten Sprecher hilft auch ein 2000 Euro-Mikrofon nicht.
Du wirst überrascht sein, was ein paar Grundlagen in der Richtung bringen. Es bringt nicht nur für die Aufnahmen was, sondern du erhältst durch neue Atemtechniken ein "neues Lebensgefühl" dazu. Da spreche ich aus eigener Erfahrung aus drei Jahren Gesangsunterricht.
Derrik

Re: Danke!

Beitrag von Derrik » Mi 28. Mär 2007, 13:52

"Du bist in erster Line unhöflich".
Da bin ich anderer Meinung. Wenn sich jemand einige Zeit nimmt, um gelesene Texte anzuhören und daraufhin wirklich konstruktive Kritik gibt, dann ist das schon bewundernswert.
Den Fehler sehe ich bei dem Kritisierten, der keine Kritik annehmen möchte und darum die Meldung mit "unhöflich" abtut. Schaden für dieses Forum ist nicht zu erkennen.
Kommentator

Re: Danke!

Beitrag von Kommentator » Mi 28. Mär 2007, 14:33

Liebe RoteMaus!
Ich weiß schon, warum ich nicht unter meinem Stammnamen kommentiert habe.
Gehen wir von der Tatsache aus, daß Du Rat in einem Forum suchst, in dem "professionelle" Tontechniker - was immer das konkret sein mag - kommunizieren, die zumindest zum Teil mit "professionellen" Künstlern arbeiten. Von daher solltest Du "professionelle" Kritik hinnehmen können.
Nur ist es leider so, daß zu einem "professionellen" Ergebnis alles passen muß. Du aber hoffst, durch einige Werbeaussagen in Deiner Euphorie nach dem Erfolg auf der Buchmesse gestärkt, durch ein "besseres" Mikrofon weiter zu kommen.
Dem ist leider nicht so.
Ich habe mir die Mühe gemacht, viele der unter Deinem Link veröffentlichten Vorträge anzuhören. Dabei ist mir weniger die Qualität des Mikrofons als vielmehr das, was ich Dir bereits in meinen Hinweisen nannte, aufgefallen.
Dies war nicht als "unhöflich", sondern als konstruktiver Hinweis gemeint. Für 120 ? kannst Du bereits 2 oder 3 Stunden Einführung in eine Stimmbildung erhalten, die Dir weit mehr bringen als ein neues Mikrofon.
Und erlaube mir die Anmerkung: Für dieses Geld kannst Du kein wirklich gutes Mikrofon erwarten. Diese Preisklasse gehört in das Segment "Geiz ist geil" und "Ich will Erfolg ohne jegliche Investition" ...
Darüber hinaus: Bändchenmikrofone gelten als sehr empfindlich. Bei Deiner Popp-Neigung und den teilweise geringen Besprechungsabständen hätte ich Angst um das Mikrofon.
Ich werde auch kein besserer Klavierspieler, wenn ich mir einen namhaften Steinway oder Bösendorfer-Flügel ins Wohnzimmer stelle. Auch wenn der Bösendorfer mehr Spaß beim Üben bereiten kann (?!), muß ich weiterhin Stunden und Tage und Jahre an ARBEIT investieren.
Jedem Pianisten, der auf meinem Niveau spielt und eine Aufnahme machen möchte, würde ich die gleiche Empfehlung geben wie Dir: Arbeite erst einmal an Deiner Ausgangsbasis! Keine Tontechnik kann aus Dir einen Arau oder Rubinstein oder sonstwen machen.
Liliencrohn

Re: Ich benötige ein Mikro für mein gesprochenes Wort.

Beitrag von Liliencrohn » Mi 28. Mär 2007, 13:25

Wenn du für dein Sprechen bei der Aufnahme zusätzlich noch extra psychische Hilfe brauchst, dann kauf dir doch ein dickes Mikrofon. Je größer umso besser dafür.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatormikrofon
In diesem Text steckt Wahrheit: Psychologisch sitzt die Annahme falsch fest, dass ein großes Mikrofon einen großen Klang haben müsse. Tätsächlich sind jedoch Kleinmembranmikrofone in der Klangneutralität technisch überlegen und sind daher in vielen Anwendungen bei Tonproduktion vorzuziehen.
Der Plazebo-Effekt ist aber nicht zu unterschätzen.
Rainer

Re: Ich benötige ein Mikro für mein gesprochenes Wort.

Beitrag von Rainer » Mi 28. Mär 2007, 13:27

Du machst den Fehler den Laien immer wieder machen:
Du schlußfolgerst für ein Mikrofon aus der Lautsprechertheorie, daß ein Lautsprecher die Bässe besser wiedergibt wenn seine Membran möglichst groß ist.
Das trifft für Mikrofone nicht zu!
Das Großmembranmikrofon läßt die Stimme nicht voller erklingen, sondern den Klang nur verfärbter.
Es gibt physikalisch keinen Grund, weshalb Großmembraner voller klingen sollen als kleinmembranige. Die entgegengesetzte These wollen Dir die Werbepsychologen einhämmern um ihre Ware abzusetzen.
Geh mal in die Forensuchmaschine und lies Dir mal die Aufsätze über GM Mikrofone durch.

MfG
Rainer
Klaus S

Re: Ich benötige ein Mikro für mein gesprochenes Wort.

Beitrag von Klaus S » Mi 28. Mär 2007, 13:43

Ja, an einem großen Steak ist mehr dran.

Dieses Wissen eines Hungrigen steckt auch hinter der Annahme, das ein großes Mikrofon "mehr her macht".
Rotemaus

Re: Muß es ein Großmembranmikrofon sein?

Beitrag von Rotemaus » Mi 28. Mär 2007, 12:41

Ich habe ein bisschen über Mikrofone bei Thomann im Online-Ratgeber gelesen und ich lass oft dass, die Große Membran meine Stimmer sehr voll wirken lässt. Und dass eine Bändchenmikrofon eine verdammt volle Stimmer hervorbringt.
Ich will einen Fortschritt hören, wenn ich mir nun etwas neues kaufe. Ich will das man vor der Aufnahme erfürcht hat :-P es soll sich Professionell anhören.
Meine Stücke haben auch etwas eindringliches, so vermute ich, dass ich mit einem guten Mikro meine Stimme unterstützen kann. Voll und rund soll die Stimme sein.
Was meinst du das zu ?



www.rotemaus.eu
Mathematiker

Re: Muß es ein Großmembranmikrofon sein?

Beitrag von Mathematiker » Mi 28. Mär 2007, 12:55

"...las oft dass, die Große Membran meine Stimme sehr voll wirken lässt."
Warum sollte die grosse Membran dies tun?
Welche Stimmlage bist Du uebrigens?
Gruss,
Mathematiker
Kornmacher

Re: Muß es ein Großmembranmikrofon sein?

Beitrag von Kornmacher » Mi 28. Mär 2007, 13:12

Wenn die Soundkarte von niedriger Qualität ist, dann ist das Allerwelts-Verbrauchsmikrofon
Shure SM 58 (mit dem man ja auch Nägel einschlagen kann) genau das, was du brauchst.
http://www.conrad.de/script/shure_mikrofon_sm.sap

Wenn du da druckvoll reinsprichst, dann kommt das Signal auch laut genug in den PC.
Kommentator

Re: Muß es ein Großmembranmikrofon sein?

Beitrag von Kommentator » Mi 28. Mär 2007, 13:13

es soll sich Professionell anhören.
Ich will einen Fortschritt hören,
Damit es sich professionell anhört, braucht man neben "professionellem" Gerät und geeignetem Aufnahmeraum auch einen "professionellen" Sprecher.
Da bringt Dich qualifizierter Stimmbildungsunterricht wesentlich weiter als ein neues Mikrofon!
Kritik:
- fehlender Stimmsitz, fehlende "Stütze"
- ungenügende Atmung
- undeutliche Artikulation
- (interpretatorisches)
Es sei auch an eine Aussage von Pierre Boulez (egal, wenn man den nicht kennt) erinnert, worin er feststellt, daß mehr Lautstärke nicht mehr Ausdruck bringt: Es ist dann einfach nur laut - wie bei etlichen Deiner veröffentlichten Werke.
Im Ernst: Bei der derzeitigen Situation genügt das PG58 völlig. Jedes andere Mikrofon, gleich ob Bändchen oder "Großmembran", wird das nervige "Poppen" in Deinen Aufnahmen nur verstärkt und Deine Stimmfehler deutlicher übertragen.
Gesperrt
phpbb3 styles templates skins online demo

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste