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Homerecording: Mikrofon

Verfasst: Di 26. Jun 2001, 12:20
von Jörg
Hallo,
ich würde gerne die Qualität meiner Aufnahmen verbessern und meine mit einem neuen Mikrofon dem Ziel ein Stück näher zu kommen.
Ich suche ein Mikrofon für:
- Homerecording (4-Spur Analog - Yamaha MT4X)
- Akustik Gitarre
- Vocals
- evtl. Gitarren-Amp
Ich spiele am liebsten Blues und verwende selten Effekte. Ein ehrliches
glasklares Mikrofon sollte es sein.
Ich habe bereits ein SM 58 sowie ein SM 57. Insbesondere bei akustischer Gitarre meine ich mit einem Kondensatormikrofon bessere Ergebnisse erzielen zu können.
Preislich hatte ich so an ca. DM 700 gedacht.
Ich denke an ein AKG C-3000 B, AT 3035 oder AT-4033a bin aber auch für
andere Ideen offen.
Dummerweise hat mein 4-Spur-Aufnahmegerät keine Phantomspeisung. Was wäre
hier die sinnvollste Lösung? Komme ich für ehrliche Aufnahmen ohne
Kompressor usw. aus? Ich halte nicht viel von Signalprozessoren und stehe
auf dem Standpunkt 'keep it simple'. Vielleicht sollte ich dann auch bei meinen Dynamischen Mikrofonen bleiben?
Grüsse aus Stuttgart,
Jörg

Re: Homerecording: analog versus digital

Verfasst: Do 28. Jun 2001, 08:15
von Jörg
Sicher ist ein modernes digitales Aufnahmegerät ein gute Wahl. Bei analogem Medium läßt die Qualität auf dem Magnetband mit den Jahren (Lagerung) nach. Wenn ich aber Aufnahmen mit meinem analogen 4-Spur-Gerät mache, die dann über den PC master und auf CD brenne ist das Ergebnis ganz brauchbar. Zum Vergleich die technischen Daten meines MT4X gegen den digitalen MD8 von Yamaha:
Analog: Signal-Rausch-Abstand: 85 dB (mit dbx)
Frequenzgang 40-18000 Hz +-3dB
Digital: Signal-Rausch-Abstand 85 dB
Frequenzgang 20-20000 Hz +1dB -3 dB
Würde ich fast mal darauf ankommen lassen, ob man das blind raushören kann, dass im Frequenzgang obenrum 2000 Hz fehlen...hören wahrscheinlich nur Kleinkinder...
Ich sag' ja nicht, dass mein analoges Aufnahmegerät besser ist...nur Schrott ist es eben nicht und für meine Zwecke ideal.
Gruß,
Jörg

Re: Homerecording: analog versus digital

Verfasst: Do 28. Jun 2001, 09:16
von Rainer
Hallo Jörg,
Bei solchen Vergleichen von Analog und Digital ist etwas Vorsicht geboten, vor allem bei den Störabständen. 85 dB sind keineswegs immer gleich 85 dB. Was nämlich nicht angegeben ist, ist die Bewertungskurve. Es kann also durchaus sein, daß rein gehörmäßig ein System rauschärmer erscheint, obwohl nach den reinen Zahlenwerten der Störabstand schlechter ist. Hier spielt nämlich die Bewertungskurve eine Rolle.
Zu den Frequenzgängen:
Die 2000 Hz Unterschied an der oberen Bereichsgrenze macht gerade mal einen bescheidenen Ganzton aus, während an der unteren Bereichsgrenze "nur" 20 Hz fehlen. Aber... von 20 Hz nach 40 Hz ist musikalisch gesehen eine ganze Oktave die beim analogen System "fehlt". Außerdem ist ein Toleranzschlauch von 4 dB immer besser als einer von 6 dB. Man sollte auch die oft hörbaren Nebenwirkungen des dbx-Systems nicht außer acht lassen. Daran kannst Du sicher auch im Blindtest unterscheiden ob es sich um ein analoges oder digitales Aufnahmesystem handelt. Gerade dbx ist bei vielen Anwendungen problematisch, weil es ein breitbandig arbeitendes System ist. Besonders bei Klaviermusik zeigt dbx deutlich hörbare Rauschfahnen.
Den Frequenzgangunterschied wirst Du weniger blind raushören, zumindest an der oberen Bandgrenze. Der Unterschied in den Rauschfahnen , bedingt durch das dbx, sehr wohl.

Grüße
Rainer

Re: Homerecording: Mikrofon

Verfasst: Di 26. Jun 2001, 16:15
von gigi
So wie du es erklaerst hast, kann ich mier vorstellen, dass du erst am Anfang bist, von Aufnahmen. Darueber kann man jetzt Tagelang sprechen. Als Anfang kaufe dier ein Micro so wie du sagst +/- 800 bis 1 000 Dm. Einen Microvorverstaerker bekommt man auch von Behringer, DBX ... die nicht so teuer sind. Mit dem Yamaha kannst du nicht viel anfangen. Ich wuerde dier von Yamaha den 8 Spur Digital vorschlagen. Oder mit einem Programm mit PC zu arbeiten zb. Cubase. Natuerlich venn man damit anfaengt, hoert man nicht mehr auf mit Kaufen und Kaufen, da die Qualitaet niemals Reicht. Ist es nur fuer Demos dann OK. Wills du Prof. Qualitaet, gehe in einem Prof. Studio.
Ich binn jetzt mit meiner Anlage auf ueber 50 000 DM und noch nicht 100% zufrieden. Ich muss noch etwa 10 bis 20 000 DM einkaufen damit ich Qualitaetsmaessig in der Lage bin mit den Profis. zu vergleichen. Ob das reicht?
gruss
gigi

Re: Homerecording: Mikrofon

Verfasst: Do 28. Jun 2001, 17:06
von michi
Hallo Jörg!
Also ich weiß nicht was sooo schlimm sein soll an den 4-Spur Geräten. Das einzige schlimme sind vieleicht die meistens nicht ausreichenden 4 Spuren und dbx, das Graffel! Ich habe es grundsätzlich immer ausgeschaltet, das hört sich an wie wenn du die Musik durch einen "Fleischwolf" drehst, entweder gscheit oder gar nicht ist da meine Devise!
Und außerdem: Entrauschen kannst du am Computer hundertmal besser (zB. mit Samplitude, CoolEditPro etc...Demo runterladen, passenden Cr... suchen fertig), für was also dbx! Somit wäre mal das Rauschen kein so großes Problem mehr und die fehlenden oberen 2000Hz und die 20Hz untenherum (die 20-40Hz, die letztendlich sowieso nicht viele Lautsprecher wiedergeben können) um die mach dir mal keine Sorgen, im Homerecording ist das doch wirklich blunzen, noch dazu bei Bluesaufnahmen mit Gitarre und Vox!
Direkt mit dem Computer aufzunehmen ist natürlich auch klasse nur wirst du dich oft mit verzerrten oder zu wenig ausgesteuerten Aufnahmen herumärgern, deswegen wäre hier ein Kompressor/Limiter sehr empfehlenswert und ein Mikrovorverstärker. Das geht natürlich ins Geld und darum würde ich vorerst analog weitermachen und mit der Zeit aufrüsten.
Als Mikro kann ich dir Audiotechnica und Rode empfehlen, von den billigeren Produkten von AKG halt ich nicht so viel. Das Rode NT1 hab ich mal im Keyboards 2/00 Studiomikrofon-Vergleichstest gehört und ich war sehr beeindruckt von einer Aufnahme mit Akustischer Gitarre. Es hat nämlich eine, meiner Meinung nach, irgendwie unnatürliche Mittenfärbung die aber meinem Geschmack nach bei cleanen Gitarren sehr interessant klingt, bei Gesang aber eher unpassender....naja, Geschmacksache.
Ich hoffe du hast ein paar Anregungen!
Tschüs,
Michi

Re: Homerecording: Mikrofon

Verfasst: Fr 29. Jun 2001, 13:07
von JF
Grüsze!
Ich suche ein Mikrofon für:
- Homerecording (4-Spur Analog - Yamaha MT4X)
- Akustik Gitarre
- Vocals
- evtl. Gitarren-Amp
Ich spiele am liebsten Blues und verwende selten Effekte. Ein ehrliches
glasklares Mikrofon sollte es sein.
Dummerweise hat mein 4-Spur-Aufnahmegerät keine Phantomspeisung. Was wäre
hier die sinnvollste Lösung?
Also ich kann mal was über das AKG-Mikro sagen.
Das C3000B würde ich mal nicht als "glasklar" bezeichnen, ist eher für Vocals geeignet (Großmembran"typischer" Sound).
Was hältst du von einem Kleinmembranmikro, scheint für deine Anwendung besser geeignet zu sein.
C1000B, da kannst du auch gleich 2 nehmen. Die kannst du auch mit 9V versorgen und immer für irgendwas gebrauchen. Für Gesang zwar Geschmacksache aber nicht schlecht, für Gitarre wirklich gut!
Und mit 2 kannst du auch mit Stereoaufnahmen experimentieren, gerade am Anfang dürfte eigene Praxiserfahrung wohl das Wichtigste sein.
mfg
JF

Re: Homerecording: Mikrofon

Verfasst: Mi 4. Jul 2001, 15:07
von Ulf Hahn
Als ALternative zu dem AKG C1000s würde ich dir das Röde NT3 empfehlen, es klingt deutlich besser und ist ebenfalls durch die integrierte Batteriespeisung unabhängig von Phantompower (Außerde ist es noch etwas billiger ca. 370,- DM).
Wenn du dich wirklich für ein Mikro in der 700,- DM Klasse entscheidest, würde ich dir auf jeden Fall raten mit einem externen Preamp zu Arbeiten, zum einen hättest du dann Phantompower und zum anderen sind die Vorerstärker mit sicherheit die größte Schwachstelle in einem Multitracker. D.h. damit kannst du deinen Sound nochmal deutlich aufwerten!

Re: Homerecording: Mikrofon...Apropro!

Verfasst: Do 28. Jun 2001, 17:59
von michi
Als Phantomspeisung würde ich mir den Phonic 1002 oder den Behringer MX602 Mini--Mixer (beide so ca. 200,- DM) kaufen, der Phonic hat auch MS-Matrix. Es gibt auch 19" oder andere fast gleich teure Geräte die nur für Phantomspeisung gedacht sind, ich ziehe aber die Mixervariante vor denn da hast du ja Mikrovorverst. etc auch gleich dabei!
Tschüs,
Michi