Hallo Kollege,
...was bringt mir ein Analyser eigentlich im Studio. Ist ja nicht gesagt, daß ein linearer Frequenzgang gut klingt, oder?
Und was sagt mir eigentlich das Correlationsmeter? Das bewegt sich eigentlich die ganze Zeit bei +5. Ich habe gedacht es sollte sich bei +-0 bewegen.
Vorsicht: Hier muß man differenzieren zwischen einem Musiksignal, dieses hat niemals bei allen Frequenzen gleiche Anzeige, und einem Meßsignal. Will man Messungen machen, z.B. einen Abhöre einmessen bringt dies eine ganze Menge. Ansonsten läßt sich damit nach einer gewissen Einübungszeit schon beurteilen ob eine Aufnahme in einem oder mehreren Frequenzbereichen eine Über- oder Unterbetonung hat.
Mit diesem Gerät ist ebenfalls eine gewisse Einübungszeit notwendig.
Grundsätzlich sei zu der Physik dieses Gerätes folgendes gesagt: Gemäß der Definition der Kurzzeit-Kreuzkorrelation führt das Gerät zunächst eine Multiplikation und dann eine Integration der Zeitfunktionen beider Signale L und R aus. Liegt der Zeigerausschlag vorwiegend im positiven Bereich, haben beide Signale vorwiegend gleichphasige Signalanteile. Liegt der Ausschlag im negativen Bereich, treten gegenphasige Signalanteile auf. Eine gute Stereoaufnahme sollte immer vorwiegend positive Korrelation aufweisen. Kurzzeitige Ausschläge in den negativen Bereich sind dabei nicht von Bedeutung. Nur wenn eine ständige Anzeige im negativen Bereich erfolgt, liegt in der Regel ein Aufnahmefehler vor. Meist ist es eine Verpolung eines Stereokanals.
Man muß allerdings wissen, daß eine Korrelationsanzeige nur dann sinnvoll ist, wenn es sich um Stereosignale handelt, die keine interauralen Laufzeiten enthalten. Bei A/B-Sterofonie - wo also der Steroeffekt durch distanzierte Mikrofonpaare erzielt wird - kann es durchaus vorkommen, daß der Zeigerausschlag sehr oft im negativen Bereich liegt.
Witerhin sagt das Gerät etwas über die räumliche Beziehung der Stereosignale aus: Zwei Signale die aus dem diffusen Schalffeld stammen, werden i.A. eine Anzeige um Null herum ergeben. Ebenso, wenn 2 Signale gleicher Frequenz 90° gegeneinander phasenverschoben sind (sog. "Quadratursignale").
Ein Hall z.B. sollte wenn er eine gute Diffusität aufweist, immer ein Korrelation nahe 0 haben. Gute Stereoaufnahmen - so zeigt die Erfahrung - wiesen eine Korrelation zwischen -0,1...0...+0,3 auf (also zwischen -10%...0...30%).
Ich verstehe nicht ganz was das mit den "+5" bedeuten soll, denn die Skala des Korrelationsgradmessers ist eingeteilt entweder -1...0...+1 oder von -100%...0...+100%.
Bis zu einem gewissen Grad kann mit dem Korrelationsgradmesser eine Aussage über die Monokompatibilität einer Stereoaufnahme getroffen werden. Allerdings ist diese Forderung heuzutage nicht mehr so von Bedeutung wie zur Zeit der Vinylschallplatte. Bei dieser waren Negativ-Korrelationen mit einem erhöhten Anteil an Tiefenschrift verbunden, was auf Kosten der Spielzeit der Platte ging.
MfG
Rainer