Choraufnahmen einmal anders: In binauraler Stützmikrofontechnik
Verfasst: Mi 4. Okt 2000, 13:51
Habe dieses Wochenende eine CD-Produktion gemacht mit einem a-capella-Chor. Diesesmal aber nicht wie allgemein gewohnt mit Panpots die Richtungen der Stützmikrofone verteilt, sondern binaural gestützt. Dazu wird jedes Mikrofon (es waren 4 mit Nierencharakteristik) auf beide Kanäle zunächst mit gleicher Intenisität verteilt, aber mit unterschiedlicher Verzögerung. Das ganz links wird nur gegenüber dem Stereohauptmikrofon (eine AB-Anordnung mit 2 Schoeps-Kugeln MK3) um die natürliche Laufzeit verzögert. Auf den rechten Kanal gibt man dann noch eine zusätzliche Verzögerung ( in meinem Fall waren es 20 msec.) Das gleiche passiert dann mit dem ganz rechten Mikrofon, nur mit dem Unterschied, daß dann die Verzögerungen umgekehrt eingestellt werden müssen - als der linke Kanal dann die zusätzlichen 20 msec. Die beiden mittleren Mikrofone werden genauso behandelt, wobei allerdings die Verzögerung auf den jeweiligen Gegenkanal wesentlich kürzer sein muß (in meinem Fall 2,7 msec).
Je nach Aufnahmesituation muß evtl. die Phase des jeweiligen Gegenkanals umgepolt werden. Wichtig ist, daß beim Abhören in mono keine Klangverfärbungen durch Kammfiltereffekte entstehen.
Ergebnis: Bei Kopfhörerwidergabe eine bessere Außerkopflokalisation als mit konventoneller Panpot-Technik.
Wer die Möglichkeiten hat mit dieser Technik zu arbeiten, sollte es mal versuchen!. Mischpulte wie z.B. das Yamaha O2R bieten diese Möglichkeit der Verzögerung jedes Kanals. Man muß sich nur für jedes Mikrofonkabel einen Verzweigungsadapter (Y-Kabel) bauen um jedes Stützmikrofon auf 2 Kanäle zu legen. Die größere Belastung für das Mikrofon durch 2 Eingangskanäle ist solange kein Problem, wie der daraus resultierende Eingangswiderstand mindestens das 5-fache des Innenwiderstandes des Mikrofons beträgt.
Soweit diese Info vorab.
Werde gelegentlich dazu nochmal einen weiteren Kommentar schreiben wie die Wirkung über Lautsprecher ist.
Für Beschallungen dürfte diese Technik allerdings keine Vorteile bringen, da ja auch gewöhnlich nicht Stereo beschallt wird.
Je nach Aufnahmesituation muß evtl. die Phase des jeweiligen Gegenkanals umgepolt werden. Wichtig ist, daß beim Abhören in mono keine Klangverfärbungen durch Kammfiltereffekte entstehen.
Ergebnis: Bei Kopfhörerwidergabe eine bessere Außerkopflokalisation als mit konventoneller Panpot-Technik.
Wer die Möglichkeiten hat mit dieser Technik zu arbeiten, sollte es mal versuchen!. Mischpulte wie z.B. das Yamaha O2R bieten diese Möglichkeit der Verzögerung jedes Kanals. Man muß sich nur für jedes Mikrofonkabel einen Verzweigungsadapter (Y-Kabel) bauen um jedes Stützmikrofon auf 2 Kanäle zu legen. Die größere Belastung für das Mikrofon durch 2 Eingangskanäle ist solange kein Problem, wie der daraus resultierende Eingangswiderstand mindestens das 5-fache des Innenwiderstandes des Mikrofons beträgt.
Soweit diese Info vorab.
Werde gelegentlich dazu nochmal einen weiteren Kommentar schreiben wie die Wirkung über Lautsprecher ist.
Für Beschallungen dürfte diese Technik allerdings keine Vorteile bringen, da ja auch gewöhnlich nicht Stereo beschallt wird.