Hallo Andreas,
idealerweise nimmst Du für jedes Tom ein Mikro, für die Snare und für die Kick je zwei Mikros, und ein paar Overheads, evtl. noch eine Ride-Stütze. Das ganze setzt sich wie folgt zusammen:
Snare von oben (idealerweise Shure SM57), von unten am besten ein Condenser oder ein dynamisches Mic, welches sehr gut die Höhen überträgt (z.B. Sennheiser MD441). Das untere Mic wird dem oberen meistens anteilig zugemischt und bestimmt den Anteil an Brillanzen im Klangbild der Snare.
Bassdrum am besten einmal innen direkt vor dem Schlagfell (etwas seitlich versetzt zur Anschlagfläche des Klöppels) und einmal außen vor dem Resonanzfell (aber keinesfalls direkt vor dem Loch, wegen Windgeräuschen). Das Mic innen ist für den Kickanteil zuständig (die Frequenzen so um ca. 3500 - 4500 Hz; Geheimtip: Beyerdynamic M88, leider ziemlich teuer, ca. DM 600 - 700), das äußere Mic ist für den Baßanteil zuständig (meist so um die 100 Hz, z.B. AKG D112).
DAS Standardmikro für die Toms ist das Sennheiser MD421 (das "Brikett"), da es jedoch leider ziemlich teuer ist, funktionieren hier mehrere SM57 fast genausogut (kosten ca. ein Drittel von MD421).
Für die Becken und die HiHat sind Condenser-Mics einfach ein Muß, sonst klingt es nicht nach Becken, sondern nach Blech. Je nach Lust und Laune nimmst Du entweder zwei Overheads, oder Du nimmst jedes Becken einzeln ab (manchmal auch eine Kombination aus zwei Overheads in XY- oder ORTF-Anordnung und einer Ride-Stütze).
Man kommt natürlich auch mit weniger Aufwand aus: Ich habe mal für ein Jazzquartett ein Drumset wie folgt abgenommen: Kick 2 Mics wie oben beschrieben, auf eine Bandspur zusammengelegt, Snare ebenfalls zwei Mics, auch auf eine Bandspur zusammengelegt, und ansonsten nur zwei Raum-Mics, (Condenser, Shure SM 81), die ich ca. 1,5 m vor dem Drumset in XY-Aufstwellung ausgerichtet habe. Da der Drummer auch viel mit Shakern und Percussion gearbeitet hat und ansonsten nicht besonders laut spielte, habe ich so wunderbar den Gesamtklang des Sets bannen können.
Auf alle Fälle gilt hier die Regel: Es gibt keine allgemeingültigen Regeln.
Viel Spaß beim experimentieren,
Georg
