Seite 1 von 1

Baßreflexboxen

Verfasst: Fr 3. Nov 2000, 18:18
von Jörg Kirsch
Hallo Matze,
stehende Wellen kann es erst ab der Frequenz geben,wo die halbe Wellenlänge in die Dimension der Gehäuseabmessung in einer Richtung rückt, d.h.,daß man sich bei den üblichen Abmessungen und einer tiefen Trennfrequenz eigentlich darum garnicht kümmern muß(außer vielleicht als Highender, der sowieso mehr hört, als banale Physik erklären kann). Wichtiger sind gescheite Verstrebungen,damit aus Verstärkerleistung auch Schall entsteht und keine Verformungsarbeit am Gehäuse mit ggf auftretenden zusätzlichen gehäuseresonanzen verrichtet wird, anständiges Material und die Dämpfung innen mit einem z.B. Bitumenbelag. Damit kann man den sogenannten Koinzidenzeffekt minimieren, der leider wenig bekannt, aber trotzdem sehr unangenehm ist.(Schau mal im Bauphysiklexikon nach, wenn es Dich interessiert, ansonsten kann ich`s Dir auch gerne erklären).
Jörg Kirsch

Re: Baßreflexboxen

Verfasst: Mo 6. Nov 2000, 08:31
von MatzeRockt
Hallo Matze,
stehende Wellen kann es erst ab der Frequenz geben,wo die halbe Wellenlänge in die Dimension der Gehäuseabmessung in einer Richtung rückt, d.h.,daß man sich bei den üblichen Abmessungen und einer tiefen Trennfrequenz eigentlich darum garnicht kümmern muß(außer vielleicht als Highender, der sowieso mehr hört, als banale Physik erklären kann). Wichtiger sind gescheite Verstrebungen,damit aus Verstärkerleistung auch Schall entsteht und keine Verformungsarbeit am Gehäuse mit ggf auftretenden zusätzlichen gehäuseresonanzen verrichtet wird, anständiges Material und die Dämpfung innen mit einem z.B. Bitumenbelag. Damit kann man den sogenannten Koinzidenzeffekt minimieren, der leider wenig bekannt, aber trotzdem sehr unangenehm ist.(Schau mal im Bauphysiklexikon nach, wenn es Dich interessiert, ansonsten kann ich`s Dir auch gerne erklären).
Jörg Kirsch
Erklärs mir (und nicht nur mir, denn wir sind ja in nem Forum, da wollen alle was lernen :-) !)
Matze

Re: Baßreflexboxen Koinzidenzeffekt

Verfasst: Mo 6. Nov 2000, 19:14
von Jörg Kirsch
Hallo Matze,
Na dann mal los: In Luft und Holz hat der Schall unterschiedliche Geschwingigkeiten c (c ist in Holz ist ca 10 mal so groß wie in der Luft). Wenn jetzt der Lautsprecher in einem Holzgehäuse arbeitet und die Schallwelle in einem bestimmten Winkel auf die Gehäusewand trifft, so wird dort eine Welle gleicher Frequenz (aber größerer Wellenlänge !!!)angeregt, die einerseits das Gehäuse auf der anderen Seite gut hörbar wieder verläßt, andererseits eine Longituginalwelle im Material verursacht. Um das zu vermeiden, hilft wie schon gesagt, ein Aufbau aus 2 veschiedenen Schichten.
Jörg Kirsch

Re: Baßreflexboxen Koinzidenzeffekt

Verfasst: Mo 6. Nov 2000, 19:23
von Jonny
[...] so wird dort eine Welle gleicher Frequenz (aber größerer Wellenlänge !!!)angeregt, [...]
die freqenz hängt doch direkt mit der wellenlänge zusammen. wenn also die wellenlänge grösser wird, muss auch die frequenz nach unten gehen.
aus deinem beitrag könnte man aber schliessen, dass wenn der schall 10 mal so schnell durch das holz geht wie durch die luft, dass es dann zu phasenverschiebungen kommt (->kammfilter).

Re: Baßreflexboxen Koinzidenzeffekt

Verfasst: Mo 6. Nov 2000, 22:16
von Jörg Kirsch
[...] so wird dort eine Welle gleicher Frequenz (aber größerer Wellenlänge !!!)angeregt, [...]
die freqenz hängt doch direkt mit der wellenlänge zusammen. wenn also die wellenlänge grösser wird, muss auch die frequenz nach unten gehen.
aus deinem beitrag könnte man aber schliessen, dass wenn der schall 10 mal so schnell durch das holz geht wie durch die luft, dass es dann zu phasenverschiebungen kommt (->kammfilter).
Hallo Jonny
Die Frequenz BLEIBT GLEICH (lediglich die Wellenlänge verändert sich materialspezifisch). Resultat ist aber ein zeitverzögerter Austritt des Schalls(und damit in jedem Fall Interferenzen) aus der Gehäusewand, und der manchmal sehr laut. Mach doch mal einen einfachen Test: hol Dir ne billige Box mit einfachen Wänden aus einem einzigen Material und halte das Ohr dran, wenn Programm läuft. Schreib doch mal wie`s war.
Jörg Kirsch

Re: Baßreflexboxen Koinzidenzeffekt

Verfasst: Fr 26. Jan 2001, 14:40
von tim altrogge
[...] so wird dort eine Welle gleicher Frequenz (aber größerer Wellenlänge !!!)angeregt, [...]
die freqenz hängt doch direkt mit der wellenlänge zusammen. wenn also die wellenlänge grösser wird, muss auch die frequenz nach unten gehen.
aus deinem beitrag könnte man aber schliessen, dass wenn der schall 10 mal so schnell durch das holz geht wie durch die luft, dass es dann zu phasenverschiebungen kommt (->kammfilter).
Hallo Jonny
Die Frequenz BLEIBT GLEICH (lediglich die Wellenlänge verändert sich materialspezifisch). Resultat ist aber ein zeitverzögerter Austritt des Schalls(und damit in jedem Fall Interferenzen) aus der Gehäusewand, und der manchmal sehr laut. Mach doch mal einen einfachen Test: hol Dir ne billige Box mit einfachen Wänden aus einem einzigen Material und halte das Ohr dran, wenn Programm läuft. Schreib doch mal wie`s war.
Jörg Kirsch
versuchts doch mal damit.... weder frequenz noch wellenLÄNGE verändern sich (da sie direkt zusammenhängen würde sich allerhöchstens beides ändern)... beim koinzidenzeffekt kommt es zu biegewellen, welche zu gleichen schwingungsamplituden auf beiden seiten des (membranartigen) elements führen.das dies hörbar ist und stört sollte wohl auch klar sein....

Unterschied bei Bassreflexboxen

Verfasst: Do 2. Nov 2000, 15:37
von MatzeRockt
Weiss jemand ob es Unterschiede bei direktabstrahlenden Bassreflexsubwoofern
gibt, bezüglich der Gehäuseform? Die Theorie besagt, dass zwei Gehäuse gleichen Volumens, gleicher Tunnelfläche bzw,-länge und mit gleichen Treibern bestückt, genau das selbe Ergebniss erziehlen müssten (vorausgesetzt eines der beiden Gehäuse begünstigt nicht stehende Wellen usw.).Das besagt die Theorie, wie sieht es in der Praxis aus? Hat jemand Erfahrungen?
Danke!
Matze

Wechselwirkung mit Raum...

Verfasst: Mo 6. Nov 2000, 18:55
von Malte
Weiss jemand ob es Unterschiede bei direktabstrahlenden Bassreflexsubwoofern
gibt, bezüglich der Gehäuseform? Die Theorie besagt, dass zwei Gehäuse gleichen Volumens, gleicher Tunnelfläche bzw,-länge und mit gleichen Treibern bestückt, genau das selbe Ergebniss erziehlen müssten (vorausgesetzt eines der beiden Gehäuse begünstigt nicht stehende Wellen usw.).Das besagt die Theorie, wie sieht es in der Praxis aus? Hat jemand Erfahrungen?
Hallo Matze,
Solange das Gehäuse, wie unten beschrieben, kein Eigenleben entwickelt, ist die Form zunächst mal egal.
Was man jedoch in die Überlegung mit einbeziehen sollte, ist die Wechselwirkung mit dem Raum: PA-Boxen sind ja nunmal recht groß, da kann es sehr wohl einen Unterschied machen, ob z.B. die Reflexrohre direkt in Bodennähe sitzen oder oben in der Schallwand. Je nach Deckenhöhe und Abstimmfrequenz werden die Raumresonanzen im ersten Fall mehr angeregt, was zu mehr Lautstärke, aber auch zu schlechterem Impulsverhalten (im Extremfall Dröhnen) führen kann. Dasgleiche gilt für die Frage, ob die Reflexrohre hinten (im PA-Bereich sehr selten) oder vorne sind.
Somit ist es auch entscheidend, wo die Treiber sitzen: Eine länglich gebaute BR-Box mit mehreren Treibern wird stehend anders klingen als liegend, sofern sie die Raummoden tangiert.
Gruß,
Malte