Mikrofon für Gesang am Flügel - Amateurfrage

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Jan

Mikrofon für Gesang am Flügel - Amateurfrage

Beitrag von Jan » Fr 5. Jan 2007, 22:31

Hallo, kann mir jemand einen Rat geben ?
Ich will am Flügel sitzen und gleichzeitig singen und spielen. Dafür will ich ein Mikrofon mit 8-Charakteristik vor dem Gesicht plazieren, welches sowohl Gesang als auch Flügel aufnimmt. Ist das eine gute Idee ? Folgende Gesichtspunkte spielen eine Rolle: Die Aufnahmen sollen Mono sein, große Tontechnik (z.B. Mischpult, mehrere Mikrofone) sollen vermieden werden. Ich bin wirklich Laie, also bitte nicht böse werden wegen meiner eventuellen Naivität.
Als Mikrofon schwebt mir (vermutlich bekommen jetzt die wirklichen Freaks erst recht die Krise) ein Großmembran-Röhren-Mikrofon vor, welches natürlich nicht so teuer sein soll, z.B. ein tbone SC2000. Oder ist das alles Unsinn ?

Mikrofon für Gesang am Flügel - Amateurfrage

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M. Hein

Re: Mikrofon f�r Gesang am Fl�gel - Amateurfrage

Beitrag von M. Hein » So 7. Jan 2007, 21:29

Hi Wölfi,
danke. Ich kann mir sowas immer schlecht merken & hoffe das der tip beim nächsten Mal noch präsent ist....
GruÃ?
M. Hein
Ganswind

Re: Mikrofon für Gesang am Flügel - Amateurfrage

Beitrag von Ganswind » Fr 5. Jan 2007, 22:49

Würd ich glatt so machen. Nicht lange nachdenken.
Probleme kommen sowieso immer.
Der "Klopper" macht sich sicher gut auf dem Pressefoto.
Jan

Re: Mikrofon für Gesang am Flügel - Amateurfrage

Beitrag von Jan » Fr 5. Jan 2007, 22:52

vielen Dank für diese kompetente Antwort, genau so etwas habe ich schon erwartet. Aber nun bin ich gespannt auf Deinen Vorschlag.
M. Hein

Re: Mikrofon für Gesang am Flügel - Amateurfrage

Beitrag von M. Hein » Fr 5. Jan 2007, 22:57

Hi Jan,
hier ist das Großmembranmikro wahrscheinlich gut aufgehoben, weil die Richtcharakteristik der geplanten Anwendung entgegenkommt.
Folgendes gilt es zu beachten:
- Um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Flügel & Gesang zu bekommen, wird der Sprecherabstand zur Kapsel eher groß gewählt werden müssen.
- Das Mikrofon wird sicherlich schräg auszurichten sein, damit der Flügel gut rüberkommt.
- Das Mikro wird da hängen, wo andere Pianisten ihre Noten benötigen.
- Der Flügel wird nur mit offenem Deckel spielbar sein.
- Die Rückkopplungsgefahr ist nicht zu unterschätzen, bzw. Beschallungsboxen sind sorgfältig aufzubauen.
- Wer sagt dir wann es gut klingt? Wenn du spielst & singst wirst du schwerlich den Sound beurteilen können.
Gruß
M. Hein
Jan

Re: Mikrofon für Gesang am Flügel - Amateurfrage

Beitrag von Jan » Fr 5. Jan 2007, 23:05

Vielen Dank für diese guten Ratschläge - (ich fühle mich immerhin ernst genommen).
Es handelt sich auch nur um Unterhaltungsmusik (alter Jazz). Ich habe nicht viel Geld für große Technik. Meine bisherigen Aufnahmen (nur zum privaten Gebrauch) habe ich mit einer vergammelten Mikrofonflasche aus den 40ern gemacht (Kein Neumann), die ich mir selbst wieder zurechtgebastelt habe (als Röhrentechnik-Liebhaber), aber leider ist die Richtcharakteristik Kugel nicht so vorteilhaft.
Ich will auch am liebsten alles nur mit einem Mikrofon aufnehmen, weil es preisgünstiger ist und vor 60 Jahren anscheinend auch geklappt hat. Auf alten Fotos sieht man die Jazz-Pianisten gelegentlich vor diesen großen RCA-Bändchenmikrofonen spielen und singen, und die hatten auch 8-Charakteristik. Deshalöb bin ich überhaupt auf die Idee gekommen. Ist das t-bone SCT2000 für mich als Laien einigermaßen geeignet oder ist das eine glatte Fehlinvestition ?
Ein anderer Teilnehmer hat sich ziemlich mokiert ...
Jörg

Re: Mikrofon für Gesang am Flügel - Amateurfrage

Beitrag von Jörg » Fr 5. Jan 2007, 23:09

Wenn ich mir die Alleinunterhalter mit Klavier ansehe, so treten sie überwiegend in kleinen Clubs, Hotels und zu Festlichkeiten, wie Hochzeiten auf. Dabei ist nur für die Textverständlichkeit ein Nierenmikrofon am Mund des Sängers im Einsatz. Nie wird dabei das Klavier verstärkt.
Der Kreislauf der Lautstärke beginnt: Klavier lauter, Gesang lauter, weil nicht textverständlich, dann wieder Klavier lauter... das kann so weiter gehen, bis die Zuhörer in der Nähe der Lautsprecher das Weite suchen und der Chef dann die Gage nicht zahlen will.
Jan

Re: Mikrofon für Gesang am Flügel - Amateurfrage

Beitrag von Jan » Fr 5. Jan 2007, 23:15

Das ist ein interessanter Aspekt, allerdings interessiert mich mehr die Aufnahmesituation zu Hause als die Auftrittssituation, in der die Beschallung eines Raumes erfolgt. Beim Auftritt ist meistens wirklich nur die Verstärkung der Stimme nötig, weil das Klavier sowieso laut genug ist.
Aber trotzdem vielen Dank für den Tipp !!
Jordan

Re: Mikrofon für Gesang am Flügel - Amateurfrage

Beitrag von Jordan » Fr 5. Jan 2007, 23:37

Damit haben wir nicht gerechnet, dass dein dickes Achtermikrofon für das Üben zu Hause gedacht ist.
Ich bin auch so ein Oldtime Elton John, mit Otto Reuter Couplets.
Beim Üben zu Hause brauche ich nie ein Mikrofon und Lautsprecher. Das würde mir dabei auch nie einfallen, denn ich habe ja dabei keine Zuhörer die ich wortverständlich beglücken muss.
Jockeli

Re: Mikrofon für Gesang am Flügel - Amateurfrage

Beitrag von Jockeli » Fr 5. Jan 2007, 23:47

Ein Achtermikrofon hat als Gesangsmikrofon nur Nachteile. Es ist sehr handempfindlich, erschütterungsempfindlich, windempfindlich, plopplautempfindlich, dickster Anstieg der tiefen Frequenzen als Nahbesprechungseffekt durch den entstehenden Druckgradienten.
Ein Achtermikrofon ist niemals ein Solistenmikrofon, weil Unterhaltungssänger immer in das Mikrofon reinkriechen wollen und das kann nicht gut gehen. Die Aufforderung mindesten 50 cm vom Mikrofon Abstand zu halten, wird "im Eifer" niemals eingehalten.
Hendrik

Re: Mikrofon für Gesang am Flügel - Amateurfrage

Beitrag von Hendrik » Fr 5. Jan 2007, 23:48

Hallo,
wenn ich richtig gelesen haben sollte sucht er eine Möglichkeit sich zu Hause alleine mit einfachen Mitteln AUFZUNEHMEN.
Ich zitiere:
"Ich will am Flügel sitzen und gleichzeitig singen und spielen. Dafür will ich ein Mikrofon mit 8-Charakteristik vor dem Gesicht plazieren, welches sowohl Gesang als auch Flügel aufnimmt."
Die Idee mit der Acht ist gut. Du solltest dir aber überlegen ein anderes Mikrofon zu kaufen.
In dieser Preisklasse sind Röhrenmikrofone grundsätzlich qualitativ minderwertiger als reine Transistor Schaltungen, da ein höherer Materialaufwand besteht (allein das Netzteil) und die Kosten an anderer Stelle wieder reingeholt werden. Such dir lieber ein Transistor Kondensator Mikrofon...
Viele Grüße
Hendrik
Jan

Re: Mikrofon für Gesang am Flügel - Amateurfrage

Beitrag von Jan » Sa 6. Jan 2007, 00:10

Danke erst einmal für die Richtigstellung am Anfang: Es dreht sich wirklich nur um AUFNAHME und nicht um Bedröhnung der Nachbarn - das schafft mein Klavier auch ohne Mikrofon ! (Es ist wirklich nicht zu fassen, mit wieviel ätzendem Hohn manchmal auf Laienfragen in diesem Forum geantwortet wird ...)
Der Hinweis zum Transistor-Mikrofon ist gut. Ich bin nicht röhrenversessen, aber kenne die Röhrentechnik besser als die Transistortechnik (ich frage mich manchmal, was für mystische Vorstellungen über Röhrentechnik kursieren, gemessen an den blumigen Versprechungen und Ankündigungen über das "Klangwunder" Röhrensound in den Werbebroschüren ...).
Ein Aspekt ist auch, daß ich keinen Mikrofonverstärker mit 48 V Phantomspannung habe. Bei den meisten Röhrenmikrofonen wird aber das Netzteil mitgeliefert.
Jan

Re: Mikrofon für Gesang am Flügel - Amateurfrage

Beitrag von Jan » Sa 6. Jan 2007, 00:11

heute frustriert ?
Jan

Re: Mikrofon für Gesang am Flügel - Amateurfrage

Beitrag von Jan » Sa 6. Jan 2007, 00:23

Trifft das alles nicht auch für Nierencharakteristik zu ? Ich würde wahrscheinlich auch in ein Nierenmikrofon "hineinkriechen" und es "anpoppen", also gelinde gesagt sind ja Unterhaltungssänger meist eher keine wirklichen Sänger im klassischen Sinne (Schon in den 30er Jahren kam der Begriff "Flüstersänger" auf, der nur mit Mikrofontechnik überleben konnte...).
Wahrscheinlich muß ich es einfach ausprobieren, aber das Problem, das Du angesprochen hast, ist wahrscheinlich nicht von der Hand zu weisen.
pkautzsch

Re: Mikrofon für Gesang am Flügel - Amateurfrage

Beitrag von pkautzsch » Sa 6. Jan 2007, 01:53

Ich könnte mir vorstellen, ein Bändchenmikrofon mit Achtercharakteristik zu nehmen. RCA und Bändchen gehört für mich irgendwie (ganz subjektiv!!!) zusammen, wo du das schon erwähnst. Da gibt es auch eine Tee-Bohne (du verstehst was ich meine...), soll angeblich ganz brauchbar sein und besser klingen als man bei dem Preis denkt. Und braucht kein Netzteil, keine Phantomspeisung, sondern nur einen empfindlicheren Mikrofoneingang.
Daß das wahrscheinlich nicht für eine "verkaufbare" Veröffentlichung ausreicht, ist dir sicher klar - zum Veröffentlichen dann doch einen Tonmenschen deines Vertrauens zu Hilfe nehmen :-)
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