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Chor- und Orchesteraufnahme

Verfasst: Fr 12. Jan 2007, 20:09
von WolfgangK
Hallo liebe Tontechniker,
bei mir nähert sich eine Aufnahme mit Chor und Orchester. Gegeben wird u.a. die Krönungsmesse von Mozart in einer kleinen Kirche mit rund 2.500m³ Volumen. Die Nachhallzeit habe ich noch nicht messen können. Die Kirche erscheint mir aber durchaus eher hallig als trocken, so dass ich den Hallradius im leeren Zustand mal auf max. 2m für Kugeln (ohne Berücksichtigung der Richtwirkung des Klangkörpers) schätzen würde. Der Chor wird in Höhe des Altares stehen, das Orchester ebenerdig vor dem Publikum und die Solisten links (aus Zuschauersicht) neben dem Dirigenten. Also etwa so: (von links nach rechts)
hinten: 30Sopran + 30Alt + 5Tenor + 5Bass
mitten: 2Oboen, 2Hörner, Pauke, 1Kontrabass
vorne: 7*1.Violine + 7*2.Violine + 3*Viola + 3*Celli
ganz vorne: je 1 Sopran-, Alt-, Tenor-, Bass-Solist und der Dirigent wie immer mitten davor
Die Aufstelltiefe dieses insgesamt knapp 100 Aktive umfassenden Klangkörpers ist noch nicht klar. Vermutlich wird der Chor aber dem Altar zum Trotz direkt hinter dem Orchester beginnen und die hinteren Reihen werden leicht erhöht stehen. Der Dirigent wird nur wenige Meter vor der ersten Zuschauerreihe stehen.
Meine Frage: Wie kann ich das Konzert am besten aufnehmen?
Üblicherweise habe ich immer gerne ein Laufzeitsystem mit zwei Kugeln dabei, weil das die Aufnahme so schön räumlich macht. Aber wie kann ich es bei dem Klangkörper am besten positionieren und im Mix verwenden, wenn ich den hinter dem Orchester stehenden Chor nachher mehr vorne abbilden will? Ich würde das Mikrofonsystem bei dem kleinen halligen Raum in die Mitte des Orchesters etwa 2m über den Streichinstrumenten positionieren und die Kugeln auf das Orchester ausrichten.
Ebenso nehme ich üblicherweise zusätzlich zum Laufzeitsystem auch ein Äquivalenz- oder Koinzidenzsystem dazu, um bei Bedarf dem Auftraggeber auch eine weniger räumliche Mischung anbieten zu können. Hier würde ich die Nieren auf den Chor ausrichten und aus optischen Gründen (möglichst wenig Mikrofonständer für das Publikum sichtbar) auf dem gleichen Stativ setzen, wie das Laufzeitsystem. Also etwa 2m über dem Orchester und damit etwa 1m über den Köpfen der Chorsängerinnen und Sänger.
Neben den Hauptmikrofonen würde ich dann noch Stützen für Celli und Kontrabass sowie für Chor und Solisten einsetzen. Den Chor würde ich mit 1 Mikrofon je Stimmlage stützen, aber wie gehe ich an die Solisten heran, wenn die räumlich sehr eng zusammenstehen? Da die Solisten nur eine Probe vorher dabei sind, sind die vermutlich nicht wirklich aufeinander eingesungen. Ich vermute mal, dass der Sopran die anderen und insbesondere Tenor und Bass völlig überstimmen könnte. Holz und Blech würde ich ungestützt lassen. Die Pauke würde ich ein wenig stützen.
Was habe ich vergessen? Worauf sollte ich achten? Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar Anregungen geben könntet.
Viele Grüße
Schönes Wochenende
Wolfgang

Re: Chor- und Orchesteraufnahme

Verfasst: Fr 12. Jan 2007, 21:38
von Rainer
Hallo Wolfgang,

Aufnahmen dieser Kategorie (also Oratorienbesetzung) sind bei mir der normale Alltag.
Ich würde so vorgehen:
Den Chor mit der in meinem Aufsatz im "stage-aid" beschriebenen Anordnung - dieses "M" - aufnehmen. Da gerade die Männerstimmen absolut Mangelbesetzung haben, lohnen sich die beiden hinteren Mikrofone als Männerstütze.
Die 3 vorderen Chormikrofone direkt vor den Chor, so in ca. 2 m Höhe.
Das Orchester:
Stellen den Streichern in der Mitte 3 oder 4 Mikrofone hin und weiter an der Seite der 1. und 2. Geigen 1 Stützmikrofon. Die Celli 1 Stützmikrofon und eins an den Kontrabaß.
Die Pauke grundsätzlich 1 Stütze, auch wenn sie laut ist. Ohne Stütze wirkt sie diffus und es kann sonst vorkommen, daß der hohe Paukenschlag wo anders lokalisiert ist als der tiefe. Ist mir mal passiert, als ich den Pauken keine weiter Stütze zugeordnet hatte.
Die Bläser kannst Du mit max. 3 Stützen fangen. Vor die Oboen etwas erhöht in ca. 1,5 Meter Höhe und für die Hörner indirekt stützen.

Für die Solisten - ich nehme an sie stehen ganz vorne in der Linie des Dirigenten oder noch weiter vorne - kommst Du mit 2 Mikrofonen aus (Abstand nach meiner Erfahrung so 1,5 Meter) und entweder eine A/B-Aufstellung oder eine X/Y-Anordnung mit 2 Supernieren (!) in 75° Anwinkelung. Mit letztere Aufstellung kann man bei geschickter Mischung sogar erreichen, daß die Solisten in "inverser" Tiefenstaffelung erscheinen, d.h. man lokalisiert sie VOR der Lautsprecherebene.
Auf eine Tiefenstaffelung des Chores kann man durchaus zwecks besserer Textverständlichkeit verzichten.
Ein Hauptmikrofon würde ich über oder etwas hinter dem Dirigenten aufstellen. Ich bevorzuge dabei M/S mit Kugel für die M-Komponente, weil es bessere Lokalisierbarkeit als die A/B hinterläßt.
Ich verzichte bei den meisten Aufnahmen dieser Art auf die Ausnutzung des natürlichen Raumhalls, auch aus dem ganz einfachen Grund, weil man dadurch nur die Husterei der Zuhörer und deren sonstige Geräusche mit aufnimmt, und ich verwende dann künstlichen Nachhall.
Ich habe neulich das Brahms-Requiem aufgenommen, wobei ich sogar 2 Hallebenen benutzt habe, die eine für den Chor ohne Pre-Delay, was dann eine gute Tiefenstaffelung des Chores ergab.
Auch bei der im Oktober 2006 gemachten Aufnahme der "Messe solenelle" von Hector Berlioz habe ich 2 Hallebenen benutzt. Die eine für Chor und Orchester und die andere für die Solisten. Dadurch setzen sich die Solisten mehr vom übrigen Ensemble ab. Gemacht habe ich diese Aufnahme und auch das Brahms-Requiem ausschließlich mit kleinmembranigen Mikrofonen.
Laß mal wissen wie Du es endgültig gemacht hast und wie das Ergebnis dann geworden ist.


MfG
Rainer

Re: Chor- und Orchesteraufnahme

Verfasst: Fr 12. Jan 2007, 22:58
von pkautzsch
Evtl. 3 quer übers Orchester recht gleichmäßig verteilte Mikrofone, eher 3 Meter überm Instrument, evtl. breite Nieren?
Bei einem ähnlich unausgewogenen Chor habe ich einmal mittels Mikrofonposition eine kleinere Gruppe Frauen "herausgeholt", so daß man am Ende statt 30 eher 10 Altistinnen hörte - gegen 3 Tenöre und 5 Soprane immer noch eher viel, aber besser als vorher. Und halt Solistenstützen dazu. Was man probieren kann (erfordert allerdings knarzfreie Bühne und geräuscharm aufstehende Solisten!): Druckempfänger für Solisten recht nah positioniert, und immer offen lassen - damit sammelt man sich die tiefen Frequenzen ein und kann woanders Nieren nehmen. Kommt auch auf den Standort der Solisten an, man kann sich damit auch bösartig gefärbte Geigen einfangen.

Re: Chor- und Orchesteraufnahme

Verfasst: Sa 13. Jan 2007, 09:56
von WolfgangK
Hallo Rainer,
in der Summe empfiehlst du mir 17-18 Mikrofone. Tontechnisch ist das bestimmt völlig in Ordnung, aber ich habe zwei Probleme damit: a) habe ich nicht so viele, bzw. nicht die empfohlenen Charakteristiken, und b) ist die Kirche und der Platz für Chor und Orchester sehr gering.
Ich vermute mal, dass sich das Orchester auf ca. 9m Breite und 3m Tiefe vor dem Altarraum aufstellen muss. Der Chor wird auf den Stufen zum Altarraum (erste Reihe) und links und rechts neben dem Altar stehen. Da der Platz nicht ausreichen wird, werden einige Sängerinnen und Sänger auch hinter dem Altar stehen. In der Mitte des Chores könnte also ein Loch sein, in dem der Altar steht. Die Chorbreite wird max. 7m betragen, weil der Altarraum nicht breiter ist. Wenn ich mir das so überlege, wäre eine Mikrofonaufstellung, die auch die hinteren Reihen berücksichtigt, vielleicht doch gar nicht so schlecht. Je mehr ich darüber nachdenke, um so unsicherer werde ich.
Wie würdest du mikrofonieren, wenn du 2*KM183 (KM, Kugel), 2*KM184 (KM, Niere), 8 preiswertere KM/Niere, 2*C414 (GM, umschaltbar: Niere, Hyperniere, Acht, Kugel) und 2*C3000 (GM, umschaltbar: Niere, Hyperniere) hättest?
Viele Grüße
Wolfgang

Re: Chor- und Orchesteraufnahme

Verfasst: Sa 13. Jan 2007, 15:06
von ThomasM
Hallo Rainer!
Würdest du uns interessierten Mitlesern die zwei Hallebenen bei der "Messe solenelle" von Hector Berlioz bitte etwas genauer erklären?
Danke im Voraus, ein anderer
Thomas

Re: Chor- und Orchesteraufnahme

Verfasst: Sa 13. Jan 2007, 18:35
von Rainer
Hallo Thomas,

mit "2 Hallebenen" meine ich, daß ich 2 verschiedene Hallprogramme gleichzeitig benutzt habe, nämlich für Chor+Orchester das eine Hallprogramm und für die Solisten das andere Hallprogramm (beim Berlioz). Die Solisten waren auf 2 Sekundne Nachhallzeit eingestellt und Orchester und Chor auf 4 Sekunden.
Beim Brahms habe ich für den Chor ein extra Hallprogramm benutzt und für Orchester + Solisten das andere Programm. Man muß dann natürlich 2 Ausspielwege haben um auf jedes Hallgerät/Hallprogramm das Signal auzuspielen.
Beim Chor war die Predelayzeit auf 0 gesetzt und bei Chor und Solisten war Predelay vorhanden.

Grüße
Rainer

Re: Chor- und Orchesteraufnahme

Verfasst: Sa 13. Jan 2007, 18:41
von Rainer
Die beiden Kugeln würde ich dann als Hauptsystem wählen (statt der M/S, etwas hinter dem Dirigenten), 2 Hypernieren für die Solisten, 4 Nieren für den Chor und der Rest als Stützen im Orchester, so wie ich es beschrieben habe.

Grüße
Rainer

Re: Chor- und Orchesteraufnahme

Verfasst: Sa 13. Jan 2007, 23:17
von JörgA
Hallo Rainer,
mit zwei Hypernieren 4 Solisten stützen, die sich unter Umständen während ihrer Passagen beim singen hin und her wenden. Wie würdest du sie positionieren?
Gruß
Jö

Re: Chor- und Orchesteraufnahme

Verfasst: So 14. Jan 2007, 20:36
von Rainer
Ich habe bisher dazu das Neumann SM 69fet benutzt in 2 Supernierenstellung und im Dreieck zu den Solisten angeordnet. Bei einem Achsenwinkel von 75° ist der Aufnahmebereich relativ groß und das Auswandern nach der Seite bei Bewegung der Solisten macht sich kaum bemerkbar.

Grüße
Rainer

Re: Chor- und Orchesteraufnahme

Verfasst: Di 16. Jan 2007, 10:10
von ThomasM
Hallo Rainer!
Zwei und vier Sekunden also, danke für die Antwort. Dabei tut sich bei mir doch gleich noch eine Frage zu den Ausspielwegen auf. Speist du die Hallgeräte im Normalfall mit einem Stereosignal (2 Aux-Wege) oder oder mit einem Monosignal (duplizieren von einem Aux-Weg).
Welche dieser Hall-Philosophien bist du eher zugetan?
Gruß, Thomas

Re: Chor- und Orchesteraufnahme

Verfasst: Di 16. Jan 2007, 11:07
von Rainer
Hallo Thomas,

ich hatte in diesem Fall den internen Hall des Yamaha-Mischpultes (O2R) benutzt. Ansonsten würde ich wenn irgendwie möglich, den Hall "Stereo" speisen.
Übrigens, die CD des Berlioz gibt es bei der ev. Kirchengemeinde in Friedberg (Hessen) zu kaufen.

Grüße
Rainer

Re: Chor- und Orchesteraufnahme

Verfasst: Di 16. Jan 2007, 14:16
von ThomasM
Hallo Rainer!
Ich benütze auch das O2R, aber die Hallprogramme überzeugen mich nicht.
Zudem habe ich ein Problem mit den digitalen Zusatzeingängen CD8-AE. Benützt du diese auch?
Gruß Thomas.

Re: Chor- und Orchesteraufnahme

Verfasst: Di 16. Jan 2007, 15:38
von Rainer
Die dig. Zusatzeingäge benutze ich nicht.
Die Hallprogramme sind zwar nicht das was ein Lexicon-Hall ist, aber man kann sie schon ganz gut nutzen, wenn man die Parameter sorgsam einstellt. Allgemein haben die Yamaha-Hallprogramme einen etwas "metallischen" Klang (erinnert etwas an die alte EMT-Platte) wenn die Hallzeiten sehr kurz sind (so unter 1 sek.).

Grüße
Rainer

Re: Chor- und Orchesteraufnahme

Verfasst: Mo 22. Jan 2007, 13:23
von WolfgangK
Hallo liebe Kollegen,
herzlichen Dank für die vielen Tipps! Nun war die Aufnahme und ich möchte die Gelegenheit nutzen, mal einen kleinen Erfahrungsbericht abzugeben:
Aufgenommen wurde a) die Generalprobe und b) das Konzert. Aufgrund der kritischen Platzverhältnisse entschiede ich mich bei der Generalprobe, die Mikrofone zwar fertig aufzubauen, aber noch nicht aufzustellen. Als die Sänger und Musiker eintrafen, stellte sich das als richtig heraus. Es gab diverse Umbesetzungen. Die Solisten standen plötzlich nicht mehr auf Dirigentenlinie, die Oboen nicht mehr hinter den 1. Violinen, ... Als dann aber endlich alle standen, war schon soviel Zeit vergangen, dass der Dirigent unbedingt mit der Probe beginnen wollte, was ich ja auch verstehen kann. Nur mir blieb keine Zeit mehr, die Mikrofone anzuschließen. Ich hatte also über 10 Mikrofone im Orchester und vor dem Chor stehen, die da standen und nicht angeschlossen waren. Mist. Meine Notlösung war dann, die Kugeln des Hauptmikrofons gegen Nieren auszutauschen und aus der Laufzeitanonrdung eine Äquivalenzanordnung zu machen. Damit war wenigstens eine Aufnahme möglich. In der restlichen Zeit zeichnete ich mir die genaue Aufstellung auf, denn morgen darf mir das natürlich nicht passieren. Am Ende wurde die Aufnahme vom Dirigenten und von einem Vertreter des Auftraggebers kurz abgehört. Gut, dass ich wenigstens ein bisschen aufgenommen habe. Soviel also zu diesem Tag.
Der nächste war dann besser. Ich war gut vorbereitet, hatte einen Plan und wusste genau, was ich in welcher Reihenfolgel machen wollte. Aber das interessierte erstmal nicht. Zuerst mussten Bänke gerückt und Podeste mit gelb-schwarzem Warngaffa abgeklebt werden. Gestern waren wohl zwei Frauen gefallen. Dann Mikrofone aufstellen, Kabel grob legen, Multicore legen, Kabel bündeln, Gaffa, in den Verkehrswegen auf der Bühne und von den Gardroben zur Bühne hin und zurück alles nochmal mit gelb-schwarz überkleben, ... Ich weiß es nicht genau, aber ich habe mindestens eine Stunde lang nur Kabel in Bündeln gezogen und abgeklebt. Als die ersten Musiker und Sänger eintrafen, hatte ich gerade die Mikrofone überprüft und festgestellt, dass ein Mikrofon nicht funktionierete. Nein, nicht das auch noch. Fehlersuche in fertig gegafferten Kabelbäumen. Und dabei hätte der Tag so schön werden können. Aber dann hatte ich den Fehler schnell gefunden: Ich hatte im Aufnahmeprogramm zwar einen Stereokanal angelegt, aber nur mit einem Eingangskanal verbunden. Bei der Einspielprobe dann Mikrofone nachrichten, einpegeln, fertig. Wo ist der Organist? OK, also keine Chance, die Mikrofone für die Orgelwerke nachzujustieren oder einzupegeln. Ich entschied mich für einen Sicherheitsgain weit unterhalb des erwartete Maximalpegels. Nachher hörte ich, dass die Orgel so registriert war, dass selbst das Blätterrascheln in den vorderen Reihen lauter als einige Orgeltöne waren. Gut, dass ich genug Systemdynamik habe. Da machen sich dann vernünftige Mikrofone und Preamps bezahlt.
Die Aufnahme selbst ist gut geworden. Ich habe ziemlich viele Möglichkeiten, einzugreifen. Mal sehen, was der Auftraggeber sagt, wenn er kommt.
Ach ja, aufgenommen habe ich nun tatsächlich wie folgt:
AB (Kugeln) a=62cm Kugeln auf 1. und 2. Violine gerichtet
stütze 1. und 2. Violine
Stütze Celli und Kontrabass
Stütze Oboen
Stütze Pauke und Hörner
2 Mikrofone für die Solisten (SA & TB)
4 Mikrofone für den Chor (S, A, T, B)
und zum Schluss noch eine AB-Anordnung mit a=1,50m und Nieren für die Orgel in ca. 15m Entfernung
Nochmals vielen Dank
Wolfgang

Re: Chor- und Orchesteraufnahme

Verfasst: Mo 22. Jan 2007, 13:34
von Rainer
Hallo Wolfgang,

Dein Erlebnis liest sich bald wie ein Krimi! Aber wer das jahrelang macht wie ich - ich habe in 1970 mit den ersten Aufnahmen angefangen, in 1971 die erste Oratorienaufnahme (Bach's Johannespassion) - kennt diese Probleme. Mich nervt es schon gar nicht mehr, wenn während der Probe einige Mikrofon noch gar nicht abgeschlossen sind. Das mache ich dann zwischen Probe und Aufführung und stelle dann die Pegel rein nach Gefühl ein. Bei jahrelanger Erfahrung täuscht einen auch das Gefühl kaum noch. Ich traue mir durchaus zu, wenn es sein muß Bach's Johannespassion oder das Weihnachtsoratorium auch im "Blindflug" , d.h. ohne Mikrofonprobe, aufzunehmen.
Die von Dir angegeben Mikrofonstellung ist durchaus plausibel.
Kannst mir ja mal eine CD von der Aufnahme schicken, ich schicke Dir im Gegenzug die Berlioz-Aufnahme.

Grüße
Rainer