Telefunken V676a

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Rainer

Re: @ Blaubar / Nikita

Beitrag von Rainer » Di 13. Feb 2007, 14:31

Hallo Ihr beiden.

Zunächst Deine Frage, Blaubar (heißt Du eigentlich wirklich so, oder ist das Dein Künstlername, wenn letzteres deshalb meine Umschreibung neulich mit "Bär").
Ich bin zwar vorwiegend in der klassischen Musik tätig, aber ich mache auch durchaus Aufnahmen moderner Musik, oder auch solche wie Militärmusik wenn ich einen derartigen Auftrag bekomme oder auch "Dicke-Backe-Musik".
Mein Standpunkt ist nur der, daß alles technische Gerät was mir bei der Aufnahme von vornherein einen Eigenklang hinterläßt (seien es verfärbende Mikrofone, oder verfärbende Verstärker, oder ein ungeeigneter Aufnahmeraum) die nachfolgende Arbeit nur erschweren. Solche Eigenklänge sind nur schwer oder überhaupt nicht wieder heraus zu bekommen. Deshalb nehme ich Geräte die von vornherein mir so wenig wie technisch möglich verfälschen und alles andere was ich an "Sound" wünsche hinterher mit der Nachbearbeitung erzeuge bzw. entsprechend Effektgeräte einsetze. Je mehr man sich von Anfang an festlegt, desto unflexibler ist man im weiteren Produktionsverlauf. Einen bestimmten "Sound" erzeugen und dazu unbedingt ein Großmembranmikrofon zu benutzen - davon halte ich nicht viel. Das kann man mit entsprechenden Effektgeräten viel gezielter und vielfältiger.
@ Nikita
Du schreibst:
""Rainer.. wenn ich dich so reden höre; Ich würde nicht bei dir aufnehmen wollen, als Musiker ich würde denken du verstehst meine Intention nicht: Aber NEIN!
Ich denke, dass auch du ein sehr umgänglicher Kunstinteressierter, vielleicht Kunstversierter Mensch bist... there's still good in you ;) und du hast es sicher drauf""
Ich kann dazu nur sagen:
Ich mache seit 1970 Tonaufnahmen, und seit 1976 diese professionell. Bisher hatte ich immer zufriedene Kunden. Ich rede denen nicht drein wenn es um die Umsetzung ihrer musikalischen Wünsche geht - lasse mir allerdings auch nicht dreinreden wie ich das technisch umsetze bzw. meine Vorstellungen von bestimmten Klangbildern realisieren möchte.
Zwar gibt es vereinzelt solche die immer alles besser wissen wollen - und so einen hatte ich auch schon - mir vorschreiben wollten wie ich die Mikrofone aufzustellen habe und allerlei weitere Mätzchen - aber die sind mit nichts zufrieden. Die machen heute ihre Aufnahmen im Studio X, morgen im Studio Y und übermorgen im Studio Z und sind nirgendwo zufrieden und nörgeln überall herum und zuletzt entscheiden sie sich für die Laienaufnahme die ein Amateur während eines Livekonzertes von ihrem Ensemble gemacht hat - mit selbstgebauten 4-Marks-Elektretmikrofonen vom Elekronik-Bastelladen um die Ecke und auf Compact-Cassettte - und sind auch noch stolz auf den Murks wo man vor lauter Verzerrungen, Verfärbungen und ein Brei von Hall - weil das Mikrofon im diffusen Schallfeld stand - den gesungenen Text nicht mehr versteht. Einen solchen Kunden hatte ich tatsächlich mal gehabt - aber der kam nur einmal und inzwischen gibt es dieses Ensemble nicht mehr.
Und bei mir steht bei Aufnahmen klassicher Musik nicht nur das realisierte Klangbild als solches im Mittelpunkt, sondern ich passe dieses dem dramaturgischen Inhalt der Musik an.
Wenn z.B. in Beethovens 9.Sinfonie die Stelle kommt "seid umschlungen Millionen", da möchte ich ein breit ausgedehntes Klangbild des Chores haben was mehr räumliche Tiefe hat, als ein enges, sehr vordergründiges Klangbild.
Oder in Bach's Matthäuspassion wo dann der Chor singt: "Sind Blitze sind Donner in Wolken verschwunden..." - da muß der Zuhörer nachher auch wirklich das Erdbeben nachempfinden können was der Komponist mit musikalischen Bildern zu malen gedacht hat. Wer da einfach nur "laut" macht ohne solides Baßfundament, der hat etwas gewaltig mißverstanden.

MfG
Rainer

Re: @ Blaubar / Nikita

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Dirk F

Re: @ Blaubar / Nikita

Beitrag von Dirk F » Di 13. Feb 2007, 20:29

Hallo Rainer,
daß alles technische Gerät was mir bei der Aufnahme von vornherein einen Eigenklang hinterläßt
Ich rede denen nicht drein wenn es um die Umsetzung ihrer musikalischen Wünsche geht - lasse mir allerdings auch nicht dreinreden wie ich das technisch umsetze bzw. meine Vorstellungen von bestimmten Klangbildern realisieren möchte.
Genau darum verwenden viele von Anfang an bestimmte Mikrofontypen. Ich bin noch nie einem Effektgerät o.ä. begegnet, das nachher aus einem KM140 ein MK4 gemacht hat. Dass Du lieber später entscheiden möchtest, was mit dem so unverfärbt wie möglich aufgenommenen Material passiert ist prima. Die andere Arbeitsmethode ist aber genau so berechtigt, wie Deine.
Das verstehe ich nicht, wo ist denn der Unterschied? Mich erstaunt Deine Formulierung "meine Vorstellungen", denn sollte eine klassische Musikaufnahme nicht auch die Klangvorstellung der Interpreten widerspiegeln?
Ich habe auch schon öfters mal die Matthäuspassion aufgenommen, u.a. während meines Studiums mit einem international sehr renommierten Dirigenten und seinem Ensemble. Seine Auffassung eines kammermusikalischen, sehr direkten Klanges war in der Aufnahme deutlich herausgearbeitet. Meine Professoren riefen damals alle, dies sei nicht wie Bach klingen sollte etc. während der Dirigent, einer der Pioniere auf dem Gebiet der werkgetreuen Aufführungspraxis, nur meinte, es könne ihm nicht direkt genug sein.
Mein Punkt: Starrheit im Umgang mit Musik und Aufnahmetechnik ist der Kern des Problems. Gut und schlecht sind nebensächliche, und meist nicht zutreffende oder überhaupt interessante Auffassungen.
Gr.
Dirk
Rainer

Re: @ Blaubar / Nikita

Beitrag von Rainer » Mi 14. Feb 2007, 09:30

Hallo Dirk,

Zitat: "Ich rede denen nicht drein wenn es um die Umsetzung ihrer musikalischen Wünsche geht - lasse mir allerdings auch nicht dreinreden wie ich das technisch umsetze bzw. meine Vorstellungen von bestimmten Klangbildern realisieren möchte.
Das verstehe ich nicht, wo ist denn der Unterschied? Mich erstaunt Deine Formulierung "meine Vorstellungen", denn sollte eine klassische Musikaufnahme nicht auch die Klangvorstellung der Interpreten widerspiegeln.

Ich meine damit, daß ich nicht den Musikern irgendwelch Vorschriften zu machen versuche, wie sie zu spielen haben. Das überlasse ich denen.
Aber ich lasse mir von keinem Musiker vorschreiben WIE ich etwas technisch realisieren möchte. Es gibt da leider immer wieder solche, die meinen sie müßten einem vorschreiben, was man für Mikrofone zu nehmen hat, wie und wo man diese aufzustellen hat und/oder sich sogar noch erlauben, diese eigenmächtig zu verstellen, die Richtcharakteristikumschalter sogar eigenmächtig verstellen und vieles mehr. Wenn einer so etwas macht, lege ich mich auch ggf. lautstark mit ihm an! Ich fummele ja auch nicht an deren Instrumente herum. Es gibt für beide Seiten gewisse Tabuzonen.

Grüße
Rainer
Juppy

Re: @ Blaubar / Nikita

Beitrag von Juppy » Mi 14. Feb 2007, 10:35

Ich fummele ja auch nicht an deren Instrumente herum.
Es gibt für beide Seiten gewisse Tabuzonen.
Sollte es zumindest.
Ich habe mich schon oft genug über die Ignoranz und Rücksichtslosigkeit mancher Musiker gegenüber meinem Arbeitsmaterial geärgert. Aber die selben Damen und Herrren fangen an zu schreien, wenn man ihren Instrumenten auch nur zu nahe kommt.
stefan

Re: @ Blaubar / Nikita

Beitrag von stefan » Mi 14. Feb 2007, 11:19

Manche Musiker schaffen es sich einzumischen, auch ohne das Equipment anzurühren:
ich hatte mal eine Altistin, die ich stützen wollte. Sie wehrte sich, übehaupt ein Mikrofon vor sich stehen zu haben und sie hatte sich dann halt einfach zur Seite gestellt und am Mikrofon vorbeigesungen.
Vermutlich hätte da eine dezent-unauffällige, abgesetzte Schoeps MK(4) auf einem aktivem Rohr das Problem erst gar nicht entstehen lassen. Aber ein vernünftiges Gespräch hat hier immer noch am ehesten geholfen. Laut werden bringt nichts... Psychologisch geschickt ist es, den Dirigenten oder Ensembleleiter als Verbündeten für die eigene Vorstellung zu gewinnen, der sich nach Rücksprache um solche Konflikte kümmert.
pkautzsch

Re: @ Blaubar / Nikita

Beitrag von pkautzsch » Mi 14. Feb 2007, 14:05

Quereinsprecher-KMs wie die MK6, MK8, MK4v sind ganz hervorragend geeignet, um solche SängerInnen zu verarschen. "Schau mal her, das Mikro ist doch gar nicht für dich, das zeigt doch auf die Geigen!"
Besonders angenehm ist es auch, wenn man aufbaut, BEVOR das Orchester kommt, man will ja das Orchester nicht allzu sehr stören - und dann kommt 2. Geige letztes Pult links eine Stunde zu früh ("ich muß mich an den Saal gewöhnen") und beschwert sich, daß man rumläuft. Oder auch: Dirigent und Vorstand wollen Aufbau vor der Probe, bestellen aber den Aufbau des Konzertpodiums erst 20 Minuten vor der Probe.
Trotzdem ein gutes Ergebnis zu kriegen, ist das Faszinierende an mobilen Aufnahmen.
stefan

Re: Telefunken V676a

Beitrag von stefan » Mi 7. Feb 2007, 10:45

Die Frage ist, was Du möchtest: auf ständiger Suche sein, mit dem einen oder anderen Verstärker noch einen besseren Klang rauszuholen? Was verstehst Du also unter 'besser' und was versprichst Du Dir davon?
Den Klang mittels VV zu gestalten und zu beeinflussen würde mir überhaupt nicht gefallen, m.E. ist das primär die Aufgabe der Musiker, des Raumes und zuletzt der Mikrofone, alles danach sollte höchstens nur noch gezielt korrigierend eingreifen (z.B. EQ).
Und Dein Pult gehört da vermutlich in die Klasse, die eine Diskussion über die Qualität der Preamps überflüssig machen (das behaupte ich mal jetzt, ohne damit gearbeitet zu haben).
Meine Vorbehalte gegenüber 'Vintagetechnik', wie ein V676 liegen nicht daran, dass analoge Verstärkerschaltungen heutzutage besser seien (oft ist eben das Gegenteil der Fall), sondern, dass ältere Geräte aufgrund von Bauteilalterung einer grundlegenden und teuren Revision bedürfen, um die Spezifikationen, für die sie gedacht sind, wieder sicherzustellen. Für mich wäre das einfach nur unwirtschaftlich und eine Entscheidung für so ein V676 daher nur mit Liebhaberei zu rechtfertigen.
blaubar

Re: Telefunken V676a

Beitrag von blaubar » Mi 7. Feb 2007, 17:51

Oh, da gibt es aber entschieden andere Meinungen. Es gibt viele Techniker, die heute (!) den Telefunkens immer noch den Vorzug geben.
Was ich suche. Ich suche eigentlich nichts. Ich bin zufrieden. Aber als Klangbastler probiere ich gerne andere Sachen aus. Dass in der Oberklasse der Transistorenpreamps alles gleich tönt, ist ja nicht wahr. Es geht einfach um andere Varianten. Auch High-End KMs tönen nicht alle gleich...
Würde mich einfach interessieren, ob jemand die EELA Preamps u n d die Telefungen V676a schon mal gehört hat und den Unterschied kennt.
hafi69

Re: Telefunken V676a

Beitrag von hafi69 » Mi 7. Feb 2007, 18:06

""Aber als Klangbastler probiere ich gerne andere Sachen aus.""
Aber gerade als "Klangbastler" bist Du mit einem EQ oder weiteren guten Mikros besser bedient. Auch hier gibt es schöne "Vintage"-Sachen. Genau wie bei den Dynamics.
Die Unterschiede bei den MVVs gibt es, aber sie sind MINIMAL. Meist lassen sich Einzelsignale pur schon qualitativ nicht einordnen, aber im Mix sind sie erst recht ohne jegliche Bedeutung.
Rainer

Re: Telefunken V676a

Beitrag von Rainer » Mi 7. Feb 2007, 18:42

Hallo Blaubär!

Du schreibst: ""Aber als Klangbastler probiere ich gerne andere Sachen aus. Dass in der Oberklasse der Transistorenpreamps alles gleich tönt, ist ja nicht wahr. Es geht einfach um andere Varianten. Auch High-End KMs tönen nicht alle gleich...
Würde mich einfach interessieren, ob jemand die EELA Preamps u n d die Telefungen V676a schon mal gehört hat und den Unterschied kennt.""
Allein Deine Selbsteinstufung zu "Klangbastler" läßt einen ernsthaften Tonmenschen schon die Nase rümpfen, weil man mit dem Begriff "basteln" automatisch eine Tätigkeit assoziiert die man als Schüler mal gemacht hat, wo man noch nicht so recht wußte was denn der Unterschied zwischen "Volt" und "Ampere" ist - Du verstehst was ich meine!
Du weißt sicher, daß ich von solchen Aussagen nichts halte, oder zumindest nicht viel.
Wer nacheinander zwei Hörereignisse miteinander vergleicht, wird in den meisten Fällen einen Unterschied hören, wenngleich physikalisch dieser auch nicht nachweisbar ist. Das liegt ganz einfach an der Erwartungshaltung. Deshalb machen sich ja auch diese ganzen Hifi- und erst recht die High-End-Freaks permanent etwas vor. Nur Vergleiche bei denen eine unterbrechungsfreie Umschaltung möglich ist, lassen einen objektiven akustischen Vergleich zu. Das setzt aber voraus, daß bei den Signalen die am Lautsprecher ankommen die Pegel wirklich exakt übereinstimmen. Ein halbes dB kann da schon Klangunterschiede vortäuschen, die in Wirklichkeit keine sind.
Du kannst außerdem keine Mikrofone einander gleich setzen. Solange die von unterschiedlichen Herstellern kommen, werden diese IMMER verschieden klingen, weil der Kapselaufbau verschieden ist. Schließlich haben wir es bei Mikrofonen mit der Umwandlung von mechanischen Größen in elektrische Größen zu tun, und dabei sind immer Federn, Massen und Dämpfungen im Spiel. Diese sind bei unterschiedlichen Kapselkonstruktionen - dazu noch von verschiedenen Herstellern - immer verschieden. Das was also bei Mikrofonen unterschiedlichen Klang ausmacht, ist in erster Linie die Kapsel selbst und deren akustisches Umfeld, sprich die Korbkonstruktion, weniger der Impedanzwandler selbst.
Ein Vergleich 2-er Vx76 als Hörvergleich ist Blödsinn. Da wirst Du keinen Unterschied wahrnehmen ob es sich um einen Neumann, einen Telefunken oder um einen Lawo- oder sonst einem handelt. Beim Mikrofonverstärker geht es in erster Linie um geringes Rauschen und um geringen Klirrfaktor und nicht um den "Klang". Wer "klingende" Mikrofonverstärker baut, kann keine Mikrofonverstärker bauen.
Höre lieber Musik, anstatt Verstärker!
Tatsache ist aber daß Mikrofone ähnlicher Bauart auch ähnlich klingen.
Claus

Re: Telefunken V676a

Beitrag von Claus » Mi 7. Feb 2007, 19:48

Hallo Rainer,
Du schriebst:
"
Allein Deine Selbsteinstufung zu "Klangbastler" läßt einen ernsthaften Tonmenschen schon die Nase rümpfen, weil man mit dem Begriff "basteln" automatisch eine Tätigkeit assoziiert die man als Schüler mal gemacht hat, wo man noch nicht so recht wußte was denn der Unterschied zwischen "Volt" und "Ampere" ist - Du verstehst was ich meine!
"
Auch ich bin Ingenieur und auch ich mich nerven halbseidene oder ganz Falsche Hifi-Voodoo-Aussagen, auch ich vergleiche z. B. unterschiedliche Master ineinander geschnitten bei gleichem Pegel. Dennoch, ich erlebe es tagtäglich, dass vielen geschätzten Kollegen gleich welcher Ingenieurszunft der Spaß am Spielen, Entdecken, am Erleben, vielleicht auch eben am uneffizienten Herumbasteln ohne nutzbringenden Hintergrund, verloren gegangen ist. Darf man nicht mal alles vergessen und sich z.B. am Eigenklang eines "schlechten" Verstärkers erfreuen und vielleicht inspiriert werden von dem, was man da hört? Hat man mit dem Abschluss eines technischen Studiums diese Eigenschaft abzugeben, weil das was für Kinder ist und man selbst ist ja erwachsen?
Zweifelsfrei hätte es ohne "Rumbasteln" (obwohl ich selbst ein Verfechter systematischer, analytischer, abstrakter, wenn auch losgelöst-freier Lösungsfindungsmethoden bin) und Einfallsreichtum viele prima Erfindungen nicht gegeben. Ich behaupte, zur Wissenschaft gehören viele Seiten, man muss nur wissen, wann was angebracht ist.
Claus
stefan

Re: Telefunken V676a

Beitrag von stefan » Mi 7. Feb 2007, 22:53

Da kann ich mich ja auch mal als Ingenieur outen... Du hast recht, ohne eine gewisse Neugierde und der Lust zu Entdecken ist dieser Beruf so ziemlich ohne Nutzen. Nun sieht die berufliche Praxis aber leider oft so aus, dass ich in kürzester, vorgegebener Zeit ein gutes, brauchbares Ergebnis abliefern muss und daher kaum die Möglichkeit habe, zu experimentieren. Früher als Student sah das noch ganz anders aus.
Zurück zum Thema: meine Vorbehalte gegenüber 'Vintage'-Geräten habe ich ja schon erläutert, ohne sie generell schlecht zu machen. Ich muss mich fragen, was ich mir von diesen Geräten verspreche und mit welchen Kompromissen ich leben muss, wenn ich damit arbeite. (Wirtschaftlichkeit war da mein Hauptargument)

@ blaubar: wenn doch irgendwann mal Zeit zum Experimentieren vorhanden sein sollte, biete ich Dir an (mich interessieren ja auch immer andere Meinungen), mal mit mir zusammen ne Aufnahme mit meinem Audient ASP008 zu machen, falls Dich der interessiert. Dieses Teil ist halt der Kompromiss, mit dem ich gut leben kann, weil ich einfach nicht bereit bin, mir einen Prestige-Verstärker wie z.B. Avalon oder Millenia anzuschaffen. ...Auf diese Idee, komme ich jetzt, weil ich irgendwie in Erinnerung habe, dass Du bei mir in der Nähe wohnst. Könnte dann ja mal klappen, vielleicht.
blaubar

Re: Telefunken V676a

Beitrag von blaubar » Mi 7. Feb 2007, 22:57

Hallo Blaubär!
-Ich heisse Blaubar, nicht Blaubär.

Du schreibst: ""Aber als Klangbastler probiere ich gerne andere Sachen aus. Dass in der Oberklasse der Transistorenpreamps alles gleich tönt, ist ja nicht wahr. Es geht einfach um andere Varianten. Auch High-End KMs tönen nicht alle gleich...
Würde mich einfach interessieren, ob jemand die EELA Preamps u n d die Telefungen V676a schon mal gehört hat und den Unterschied kennt.""
Allein Deine Selbsteinstufung zu "Klangbastler" läßt einen ernsthaften Tonmenschen schon die Nase rümpfen, weil man mit dem Begriff "basteln" automatisch eine Tätigkeit assoziiert die man als Schüler mal gemacht hat, wo man noch nicht so recht wußte was denn der Unterschied zwischen "Volt" und "Ampere" ist - Du verstehst was ich meine!
-Ich verstehe was du meinst. Allerdings bin ich nicht damit einverstanden, dass Klangbasteln was mit Unprofessionalität zu tun haben muss. Im Gegenteil. Wer auf der Suche nach perfekten Resultaten ist, kommt meiner Meinung nach nicht um das Ausprobieren herum!
Im Übrigen kann ich dich beruhigen: Ich bin professioneller Musiker und verkehre, was meine Tätigkeit als Musiker und Klangbastler (: ) ) anbelangt auschliesslich in professionellen Kreisen. Du solltest deine Einstellung zum Rumbasteln mal überdenken.
Du weißt sicher, daß ich von solchen Aussagen nichts halte, oder zumindest nicht viel.
Wer nacheinander zwei Hörereignisse miteinander vergleicht, wird in den meisten Fällen einen Unterschied hören, wenngleich physikalisch dieser auch nicht nachweisbar ist. Das liegt ganz einfach an der Erwartungshaltung. Deshalb machen sich ja auch diese ganzen Hifi- und erst recht die High-End-Freaks permanent etwas vor. Nur Vergleiche bei denen eine unterbrechungsfreie Umschaltung möglich ist, lassen einen objektiven akustischen Vergleich zu. Das setzt aber voraus, daß bei den Signalen die am Lautsprecher ankommen die Pegel wirklich exakt übereinstimmen. Ein halbes dB kann da schon Klangunterschiede vortäuschen, die in Wirklichkeit keine sind.
Du kannst außerdem keine Mikrofone einander gleich setzen.
-genau das habe ich ja auch behauptet!! Bitte zuerst lesen.
Solange die von unterschiedlichen Herstellern kommen, werden diese IMMER verschieden klingen, weil der Kapselaufbau verschieden ist. Schließlich haben wir es bei Mikrofonen mit der Umwandlung von mechanischen Größen in elektrische Größen zu tun, und dabei sind immer Federn, Massen und Dämpfungen im Spiel. Diese sind bei unterschiedlichen Kapselkonstruktionen - dazu noch von verschiedenen Herstellern - immer verschieden. Das was also bei Mikrofonen unterschiedlichen Klang ausmacht, ist in erster Linie die Kapsel selbst und deren akustisches Umfeld, sprich die Korbkonstruktion, weniger der Impedanzwandler selbst.
Ein Vergleich 2-er Vx76 als Hörvergleich ist Blödsinn.
-Es ging ja nicht um einen Vergleich von zwei Vx76 sondern um den Vergleich der bekannten EELA Preamps und den V676a. Also habe ich das so schwerverständlich geschrieben?
Da wirst Du keinen Unterschied wahrnehmen ob es sich um einen Neumann, einen Telefunken oder um einen Lawo- oder sonst einem handelt. Beim Mikrofonverstärker geht es in erster Linie um geringes Rauschen und um geringen Klirrfaktor und nicht um den "Klang". Wer "klingende" Mikrofonverstärker baut, kann keine Mikrofonverstärker bauen.
Höre lieber Musik, anstatt Verstärker!
-Die Musik fliesst durch den Verstärker und wird daher beeinflusst.
Es ist wieder einmal schade, dass man auf eine einfach gestellte Frage nicht nur keine Antwort bekommen kann (was ja durchaus vorkommen kann), sondern auch als Zielobjekt für ihre Probleme herhalten muss.
Ich wollte eigentlich nur wissen, ob jemand beide Geräte kennt und mir sagen kann, ob sie sehr ähnlich klingen.
blaubar

Re: Telefunken V676a

Beitrag von blaubar » Mi 7. Feb 2007, 23:04

Eine richtige Anwort. Wow.
Du sagst, dass die Unterschiede minimal sind. Wenn das wirklich so ist, dann lass ich es sein. Habe nur gedacht, es könnte vielleicht interessant sein...
EQs brauche ich ungerne vor dem Mix. Mikrofone: Bin gut ausgerüstet. Natürlich bin ich offen für tolles.
Im Übrigen bin ich nicht einfach ein VintageFetischist. Ich habe sogar meinen einzigen Vollröhrenpreamp grade verkauft, weil ich ihn einfach nicht brauche.
blaubar

Re: Telefunken V676a

Beitrag von blaubar » Mi 7. Feb 2007, 23:12

Es ist so, dass ich ja nicht für andere tontechnisch arbeite. Ich tue das ausschliesslich für meine eigenen Projekte, deswegen kann ich mir das Rumbasteln erlauben. Und: es lohnt sich oft sehr. Bei komplexen Mixes kann eine längere Arbeitsphase (unter Beizug von fremden Ohren) über Monate Gold wert sein.
Der Audient ist ja ein 8-Kanal-Teil. Ich wäre höchstens an einer einkanaligen Variante interssiert, die klanglich noch etwas anders ausfallen würde als meine EELAs. Da hat jemand in einem Thread grade gesagt, dass die Unterschiede minimal seien. In diesem Fall würde ich es einfach sein lassen.
Wo wohnst du denn nochmal, auch in der Schweiz?
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