RE: Grudausstattung - Was fehlt ?
RE: Grudausstattung - Was fehlt ?
Grundausstattung - Was fehlt?
Lieber Thomas,
das Thema ist eigentlich noch nicht ausdiskutiert worden.
Deine Ausrüstung ist schon sehr stattlich und geeignet, anspruchsvolle und professionelle Aufnahmen zu bekommen. Der Anschluss an eine echte voll professionelle Aufnahme jedoch ist nur mit einem höchstwertigen Hallgerät erzielbar. Ein solches gibt es z. B. von Quantec für ca. 2.800,00 EUR Neupreis, ggfls. auch auf dem Gerbauchtmarkt.
Die Anschaffung weiterer Mikrofone würde ich demgegenüber zurückstellen, weil knapp 20 hochwertige Kondensatormikrofone völlig ausreichen für eine große Fülle von Aufnahmesituationen.
Es ist auch nicht erforderlich, weitere Kugelmikrofone anzuschaffen, weil die allermeisten Räume für Kugelmikrofone nicht geeignet sind. Selbst die Akustik großer Aufnahmesäle wird alleine für Klassikproduktionen nicht für ausreichend gehalten; ein Schuss Quantec ist immer dabei. Es handelt sich übrigens um den Hall, der diese lebhaften Raumreflektionen erzeugt (?Aufbrausen des Halls?), den man von vielen Klassikaufnahmen her kennt.
Es ist auch die Frage der MS-Aufnahme angesprochen worden. Dies jedoch setzt das Vorhandensein einer hochwertigen Acht und möglichst einer Kleinmembran Niere oder Kugel voraus. Für die Kontrolle des korrekten Signals und der Stereobreite benötigt man ein Goniometer, das bei RME-Karten serienmäßig in einer gut brauchbaren Software-Version mitgeliefert wird. Eine MS-Mikrofonaufnahme ohne Zurhilfenahme des Goniometers und nur aufgrund des Korrelationsmessers ist zumindest sehr risikoreich.
Als Software sollte unbedingt Samplitude in die nähere Auswahl rücken, weil es sich um ein für klassische Aufnahmen ausgesprochen gut geeignetes Programm handelt.
Es ist in anderem Zusammenhang die Frage aufgeworfen worden, wie man denn eine MS-Matrix erstellt. Dies ist mit Samplitude ganz einfach möglich. Man ruft den M-Kanal mit rechtem Mausklick auf dem Panoramaregler ein Fenster auf, in dem es Preset gibt für die Verwandlung des M-Signals/oder S-Signals, das dann auf eine Subgruppe oder auf die Summe geroutet werden kann. Wichtig ist, den Kanal auf Mono einzustellen. Für den S-Kanal geht man in derselben Weise vor wie beim M-Kanal und nutzt dort die Presets aus.
- 2 -
Diese Softwarelösung führt zu einem einwandfreien, phasenstarren Matrixsystem. Die Ergebnisse sind entsprechend schlicht umwerfend. Eine so genaue Ortungsschärfe und räumliche Tiefe einer Aufnahme ist schon sehr beeindruckend.
Mit anderen Verfahren wie ORTF, AB, XY etc. bekommt man fernsteuerbar eine derartig genaue und insbesondere auch genau kontrollierbare Ortungsschärfe nicht zustande.
Ich habe Erfahrungen mit MKH 20/30/40, also Kugel Acht und Niere Acht und kann dies durchaus einmal empfehlen.
Diejenigen, die sich hier in den vergangenen Jahren über die MS-Stereofonie abschätzig geäußert haben, tun dem Verfahren Unrecht. Sie haben auch ganz offensichtlich frühere, unzulängliche analoge Matrixsysteme verwendet, die nicht phasenstarr genug waren. Kürzlich habe ich im Internet eine MS-Aufnahme eines Kammerorchesters mit einem AKG 414 ULS als S-Mikrofon und eines Neumann 103 als M-Mikrofon gehört und fand, dass das Klangbild für den Zweck sehr ansprechend war (Musik zu Goethes Faust).
Bitte noch ein Satz zum Computer:
Es empfiehlt sich tatsächlich, einen ganz normalen Computer als Aufnahmesystem zu benutzen, der möglichst schon mehrere Kerne hat (Samplitude 9 unterstützt bis zu 4 Kerne und steuert diese getrennt zur Verminderung der DSP-Belastung an).
Ich helfe mir bezüglich der Transportfähigkeit damit, dass ich einen Tragegurt, mit dem man das Computergehäuse in so eine Art tragbaren Koffer verwandelt, benutze. Man kommt auch nicht umhin, einen getrennten Bildschirm mitzuführen, schon allein deswegen, weil sonst Mehrspuraufnahmen auf dem Bildschirm nicht mehr ordentlich sichtbar sind. Man wird sicher bei der Firma RME Auskunft darüber erhalten, mit welchen Elementen des Computers keine Störungen zu erwarten sind.
Wenn man schon mit fast 20 Mikrofonen Aufnahmen macht und dem entsprechenden Transportaufwand für Stative, Kabel, Abhöre etc. auf sich nimmt, so spielt der Mehraufwand für einen normalen PC kaum noch eine Rolle.
Zur Abhöre möchte ich den dringenden Hinweis auf Klein und Hummel O 300 geben, der eine ganz ausgezeichnete Linearität hat und eine sichere Beurteilung der Aufnahme zulässt. Der Preis ist deutlich gesenkt worden. Fast alle anderen Systeme, mit Ausnahme von Geithain, sind ziemlich überteuert und zweitklassig.
M.A.
Lieber Thomas,
das Thema ist eigentlich noch nicht ausdiskutiert worden.
Deine Ausrüstung ist schon sehr stattlich und geeignet, anspruchsvolle und professionelle Aufnahmen zu bekommen. Der Anschluss an eine echte voll professionelle Aufnahme jedoch ist nur mit einem höchstwertigen Hallgerät erzielbar. Ein solches gibt es z. B. von Quantec für ca. 2.800,00 EUR Neupreis, ggfls. auch auf dem Gerbauchtmarkt.
Die Anschaffung weiterer Mikrofone würde ich demgegenüber zurückstellen, weil knapp 20 hochwertige Kondensatormikrofone völlig ausreichen für eine große Fülle von Aufnahmesituationen.
Es ist auch nicht erforderlich, weitere Kugelmikrofone anzuschaffen, weil die allermeisten Räume für Kugelmikrofone nicht geeignet sind. Selbst die Akustik großer Aufnahmesäle wird alleine für Klassikproduktionen nicht für ausreichend gehalten; ein Schuss Quantec ist immer dabei. Es handelt sich übrigens um den Hall, der diese lebhaften Raumreflektionen erzeugt (?Aufbrausen des Halls?), den man von vielen Klassikaufnahmen her kennt.
Es ist auch die Frage der MS-Aufnahme angesprochen worden. Dies jedoch setzt das Vorhandensein einer hochwertigen Acht und möglichst einer Kleinmembran Niere oder Kugel voraus. Für die Kontrolle des korrekten Signals und der Stereobreite benötigt man ein Goniometer, das bei RME-Karten serienmäßig in einer gut brauchbaren Software-Version mitgeliefert wird. Eine MS-Mikrofonaufnahme ohne Zurhilfenahme des Goniometers und nur aufgrund des Korrelationsmessers ist zumindest sehr risikoreich.
Als Software sollte unbedingt Samplitude in die nähere Auswahl rücken, weil es sich um ein für klassische Aufnahmen ausgesprochen gut geeignetes Programm handelt.
Es ist in anderem Zusammenhang die Frage aufgeworfen worden, wie man denn eine MS-Matrix erstellt. Dies ist mit Samplitude ganz einfach möglich. Man ruft den M-Kanal mit rechtem Mausklick auf dem Panoramaregler ein Fenster auf, in dem es Preset gibt für die Verwandlung des M-Signals/oder S-Signals, das dann auf eine Subgruppe oder auf die Summe geroutet werden kann. Wichtig ist, den Kanal auf Mono einzustellen. Für den S-Kanal geht man in derselben Weise vor wie beim M-Kanal und nutzt dort die Presets aus.
- 2 -
Diese Softwarelösung führt zu einem einwandfreien, phasenstarren Matrixsystem. Die Ergebnisse sind entsprechend schlicht umwerfend. Eine so genaue Ortungsschärfe und räumliche Tiefe einer Aufnahme ist schon sehr beeindruckend.
Mit anderen Verfahren wie ORTF, AB, XY etc. bekommt man fernsteuerbar eine derartig genaue und insbesondere auch genau kontrollierbare Ortungsschärfe nicht zustande.
Ich habe Erfahrungen mit MKH 20/30/40, also Kugel Acht und Niere Acht und kann dies durchaus einmal empfehlen.
Diejenigen, die sich hier in den vergangenen Jahren über die MS-Stereofonie abschätzig geäußert haben, tun dem Verfahren Unrecht. Sie haben auch ganz offensichtlich frühere, unzulängliche analoge Matrixsysteme verwendet, die nicht phasenstarr genug waren. Kürzlich habe ich im Internet eine MS-Aufnahme eines Kammerorchesters mit einem AKG 414 ULS als S-Mikrofon und eines Neumann 103 als M-Mikrofon gehört und fand, dass das Klangbild für den Zweck sehr ansprechend war (Musik zu Goethes Faust).
Bitte noch ein Satz zum Computer:
Es empfiehlt sich tatsächlich, einen ganz normalen Computer als Aufnahmesystem zu benutzen, der möglichst schon mehrere Kerne hat (Samplitude 9 unterstützt bis zu 4 Kerne und steuert diese getrennt zur Verminderung der DSP-Belastung an).
Ich helfe mir bezüglich der Transportfähigkeit damit, dass ich einen Tragegurt, mit dem man das Computergehäuse in so eine Art tragbaren Koffer verwandelt, benutze. Man kommt auch nicht umhin, einen getrennten Bildschirm mitzuführen, schon allein deswegen, weil sonst Mehrspuraufnahmen auf dem Bildschirm nicht mehr ordentlich sichtbar sind. Man wird sicher bei der Firma RME Auskunft darüber erhalten, mit welchen Elementen des Computers keine Störungen zu erwarten sind.
Wenn man schon mit fast 20 Mikrofonen Aufnahmen macht und dem entsprechenden Transportaufwand für Stative, Kabel, Abhöre etc. auf sich nimmt, so spielt der Mehraufwand für einen normalen PC kaum noch eine Rolle.
Zur Abhöre möchte ich den dringenden Hinweis auf Klein und Hummel O 300 geben, der eine ganz ausgezeichnete Linearität hat und eine sichere Beurteilung der Aufnahme zulässt. Der Preis ist deutlich gesenkt worden. Fast alle anderen Systeme, mit Ausnahme von Geithain, sind ziemlich überteuert und zweitklassig.
M.A.
Re: RE: Grudausstattung - Was fehlt ?
Wenn du kein Geld hast und trotzdem den besten Hall haben willst, dann lade dir doch einfach den SIR und ein paar gute Impulse runter. Ich habe damit schon manchen ING mit teuren Lexicons verwirrt. : )
Re: RE: Grudausstattung - Was fehlt ?
Hallo,
dar Hall im Samplitude 8 bzw. 9 ist wirklich gut wie das System Samplitude selbst.
Was MA heute geschrieben hat bezügl. Grundausstattung und MS-Mikrofonie finde ich vollkommen korrekt. Was ich mir nicht gut vorstellen kann, ist der optische Eindruck bei einem Live-Mitschnitt (Klassik), wenn bis zu 20 Mikrofone gestellt sind. Was das Aufnahmemedium anbetrifft, so nehme ich immer auf mit zwei 16 kanaligen Fostex. Im Fall des Absturzes habe ich dann eine 1:1-Kopie. Das Risiko in Bezug auf PC oder Notebook wäre mir zu groß. Ein Live-Konzert ist halt nicht zu wiederholen!
Gruß Michael
dar Hall im Samplitude 8 bzw. 9 ist wirklich gut wie das System Samplitude selbst.
Was MA heute geschrieben hat bezügl. Grundausstattung und MS-Mikrofonie finde ich vollkommen korrekt. Was ich mir nicht gut vorstellen kann, ist der optische Eindruck bei einem Live-Mitschnitt (Klassik), wenn bis zu 20 Mikrofone gestellt sind. Was das Aufnahmemedium anbetrifft, so nehme ich immer auf mit zwei 16 kanaligen Fostex. Im Fall des Absturzes habe ich dann eine 1:1-Kopie. Das Risiko in Bezug auf PC oder Notebook wäre mir zu groß. Ein Live-Konzert ist halt nicht zu wiederholen!
Gruß Michael
Re: RE: Grudausstattung - Was fehlt ?
Hallo:
Danke erstmal für die ausfürliche Antwort!
"Deine Ausrüstung ist schon sehr stattlich und geeignet, anspruchsvolle und professionelle Aufnahmen zu bekommen. Der Anschluss an eine echte voll professionelle Aufnahme jedoch ist nur mit einem höchstwertigen Hallgerät erzielbar. Ein solches gibt es z. B. von Quantec für ca. 2.800,00 EUR Neupreis, ggfls. auch auf dem Gerbauchtmarkt."
Gibt es dazu wirklich keine preisgünstigere, sprich Software-, Alternative? Das Modul "Sir" hatte ich mir auch schon angesehen. Eigentlich sind Hardware-Hallgeräte im Zeitalter der Computerbearbeitung doch schon ein wenig altmodisch, oder? Wenn Hardware, das Budget reicht für ein 2.800er Gerät jedenfalls leider nicht.
"Es ist auch nicht erforderlich, weitere Kugelmikrofone anzuschaffen, weil die allermeisten Räume für Kugelmikrofone nicht geeignet sind. Selbst die Akustik großer Aufnahmesäle wird alleine für Klassikproduktionen nicht für ausreichend gehalten; ein Schuss Quantec ist immer dabei. Es handelt sich übrigens um den Hall, der diese lebhaften Raumreflektionen erzeugt (?Aufbrausen des Halls?), den man von vielen Klassikaufnahmen her kennt."
Der Raum, in dem wir aufnehmen werden, hat zwar eine bekannt gute Akustik (schon etliche Aufnahmen wurden dort gemacht), aber ich werde wohl trotzdem Nieren-Miks einsetzen, da mir auch bei Klassik die PRÄSENZ am wichtigsten ist. Und zuviel Hall kriegt man ja hinterher nicht mehr weg.
"Es ist auch die Frage der MS-Aufnahme angesprochen worden. Dies jedoch setzt das Vorhandensein einer hochwertigen Acht und möglichst einer Kleinmembran Niere oder Kugel voraus."
Leider habe ich damit noch gar keine Erfahrung. Mein Plan ist, erstmal zwei gleichberechtigte Hauptmikroverfahren zu benutzen, AB (oder ORTF) und XY, um später im Mix die Entscheidung zu treffen, welches die bessere Qualität geliefert hat. Um MS zu testen reicht wohl die Zeit nicht, zumindest für die erste Aufnahme nicht.
Innerhalb eines Monats werde ich einen Chor+Kammerbesetzung in einer extrem halligen Kirche, dann einen Liederabend mit Flügel und schließlich die Streichquartette in einer kleineren Kirche mit Soundoptimierung abnehmen müssen. Also völlig unterschiedliche Situationen und Besetzungen, immer "ins kalte Wasser geworfen".
Wenn ich hier im Forum lese, dass man sich schon über die Mikrofonierung eines Flügels in keinem Punkt einig werden kann, dann graut's mir schon etwas.
"Als Software sollte unbedingt Samplitude in die nähere Auswahl rücken, weil es sich um ein für klassische Aufnahmen ausgesprochen gut geeignetes Programm handelt."
Ist das die aktuelle Version:
http://www.musicstore.de/is-bin/INTERSH ... ductUUID=0
Software wie diese bringt doch auch Hallalgorithmen mit. Stehen diese anderen wirklich so sehr nach?
"Es empfiehlt sich tatsächlich, einen ganz normalen Computer als Aufnahmesystem zu benutzen, der möglichst schon mehrere Kerne hat (Samplitude 9 unterstützt bis zu 4 Kerne und steuert diese getrennt zur Verminderung der DSP-Belastung an)."
Das ist im Moment der größte Unsicherheitsfaktor. Mein Notebook bringt einen Prozessor mit 2 Kernen (Intel Core Duo) mit, 1GB Hauptspeicher. Habe bisher mit bis zu 6x Mikros getestet unter Cubase Studio, den Rechner schien dies nicht übermäßig im Prozessor oder in der HDD-Aufnahme zu belasten (Anstieg der Systemleistung nur um 10%). Die Hardware-Seite sollte also ausreichen (!?!)
Windows läuft in der Version "Vista" darauf - und da liegt das Problem:
Inzwischen fahre ich den Rechner in der absoluten Minimalkonfiguration (Diagnosestart + PnP-Funktionalität, ohne die geht's nicht) hoch. Knackser, wie ich sie im Anfang in großer Zahl hatte, kommen nur noch extrem selten vor, aber sie kommen vor. Mehr kann ich nicht abschalten. Die Hardware habe ich auf TI abgestimmt, was das Firewire und PCMIA angeht. Mehr kann ich eigentlich nicht tun.
Hatte schon überlegt, auf LINUX zu wechseln, aber hier im Forum liest man, dass LINUX und Firewire-Audio nicht zusammen gehen. Deshalb also Windows, denn fpr einen Power-Mac reicht das Budget im Moment auch nicht.
Falls alle Stricke reissen habe ich meinen Korg-Multitracker noch mit einem ADAT I/O Board nachgerüstet, um evtl. damit (und Octamic) zu arbeiten. Bei der höchsten AUflösung des Multitrackers (24bit/96KHz) knackst es übrigens auch gelegentlich!
Meine bisherigen Aufstellungspläne für Mikros sind:
Chor und Orchester - 2x XY mit Niere (wegen extremen Halls) + Stützen für Solosänger
Liederabend: 1x XY/ORTF synchron, ein Sängermikro (seitlich zur Reduzierung des Nahbesprechungseffekts, evtl. 2 Stützen im/am Klavier)
Streichquartett: XY/ORTF od. AB, plus 4x Nieren Stütze für die einzelnen Instrumente
Gruß, Thomas
Danke erstmal für die ausfürliche Antwort!
"Deine Ausrüstung ist schon sehr stattlich und geeignet, anspruchsvolle und professionelle Aufnahmen zu bekommen. Der Anschluss an eine echte voll professionelle Aufnahme jedoch ist nur mit einem höchstwertigen Hallgerät erzielbar. Ein solches gibt es z. B. von Quantec für ca. 2.800,00 EUR Neupreis, ggfls. auch auf dem Gerbauchtmarkt."
Gibt es dazu wirklich keine preisgünstigere, sprich Software-, Alternative? Das Modul "Sir" hatte ich mir auch schon angesehen. Eigentlich sind Hardware-Hallgeräte im Zeitalter der Computerbearbeitung doch schon ein wenig altmodisch, oder? Wenn Hardware, das Budget reicht für ein 2.800er Gerät jedenfalls leider nicht.
"Es ist auch nicht erforderlich, weitere Kugelmikrofone anzuschaffen, weil die allermeisten Räume für Kugelmikrofone nicht geeignet sind. Selbst die Akustik großer Aufnahmesäle wird alleine für Klassikproduktionen nicht für ausreichend gehalten; ein Schuss Quantec ist immer dabei. Es handelt sich übrigens um den Hall, der diese lebhaften Raumreflektionen erzeugt (?Aufbrausen des Halls?), den man von vielen Klassikaufnahmen her kennt."
Der Raum, in dem wir aufnehmen werden, hat zwar eine bekannt gute Akustik (schon etliche Aufnahmen wurden dort gemacht), aber ich werde wohl trotzdem Nieren-Miks einsetzen, da mir auch bei Klassik die PRÄSENZ am wichtigsten ist. Und zuviel Hall kriegt man ja hinterher nicht mehr weg.
"Es ist auch die Frage der MS-Aufnahme angesprochen worden. Dies jedoch setzt das Vorhandensein einer hochwertigen Acht und möglichst einer Kleinmembran Niere oder Kugel voraus."
Leider habe ich damit noch gar keine Erfahrung. Mein Plan ist, erstmal zwei gleichberechtigte Hauptmikroverfahren zu benutzen, AB (oder ORTF) und XY, um später im Mix die Entscheidung zu treffen, welches die bessere Qualität geliefert hat. Um MS zu testen reicht wohl die Zeit nicht, zumindest für die erste Aufnahme nicht.
Innerhalb eines Monats werde ich einen Chor+Kammerbesetzung in einer extrem halligen Kirche, dann einen Liederabend mit Flügel und schließlich die Streichquartette in einer kleineren Kirche mit Soundoptimierung abnehmen müssen. Also völlig unterschiedliche Situationen und Besetzungen, immer "ins kalte Wasser geworfen".
Wenn ich hier im Forum lese, dass man sich schon über die Mikrofonierung eines Flügels in keinem Punkt einig werden kann, dann graut's mir schon etwas.
"Als Software sollte unbedingt Samplitude in die nähere Auswahl rücken, weil es sich um ein für klassische Aufnahmen ausgesprochen gut geeignetes Programm handelt."
Ist das die aktuelle Version:
http://www.musicstore.de/is-bin/INTERSH ... ductUUID=0
Software wie diese bringt doch auch Hallalgorithmen mit. Stehen diese anderen wirklich so sehr nach?
"Es empfiehlt sich tatsächlich, einen ganz normalen Computer als Aufnahmesystem zu benutzen, der möglichst schon mehrere Kerne hat (Samplitude 9 unterstützt bis zu 4 Kerne und steuert diese getrennt zur Verminderung der DSP-Belastung an)."
Das ist im Moment der größte Unsicherheitsfaktor. Mein Notebook bringt einen Prozessor mit 2 Kernen (Intel Core Duo) mit, 1GB Hauptspeicher. Habe bisher mit bis zu 6x Mikros getestet unter Cubase Studio, den Rechner schien dies nicht übermäßig im Prozessor oder in der HDD-Aufnahme zu belasten (Anstieg der Systemleistung nur um 10%). Die Hardware-Seite sollte also ausreichen (!?!)
Windows läuft in der Version "Vista" darauf - und da liegt das Problem:
Inzwischen fahre ich den Rechner in der absoluten Minimalkonfiguration (Diagnosestart + PnP-Funktionalität, ohne die geht's nicht) hoch. Knackser, wie ich sie im Anfang in großer Zahl hatte, kommen nur noch extrem selten vor, aber sie kommen vor. Mehr kann ich nicht abschalten. Die Hardware habe ich auf TI abgestimmt, was das Firewire und PCMIA angeht. Mehr kann ich eigentlich nicht tun.
Hatte schon überlegt, auf LINUX zu wechseln, aber hier im Forum liest man, dass LINUX und Firewire-Audio nicht zusammen gehen. Deshalb also Windows, denn fpr einen Power-Mac reicht das Budget im Moment auch nicht.
Falls alle Stricke reissen habe ich meinen Korg-Multitracker noch mit einem ADAT I/O Board nachgerüstet, um evtl. damit (und Octamic) zu arbeiten. Bei der höchsten AUflösung des Multitrackers (24bit/96KHz) knackst es übrigens auch gelegentlich!
Meine bisherigen Aufstellungspläne für Mikros sind:
Chor und Orchester - 2x XY mit Niere (wegen extremen Halls) + Stützen für Solosänger
Liederabend: 1x XY/ORTF synchron, ein Sängermikro (seitlich zur Reduzierung des Nahbesprechungseffekts, evtl. 2 Stützen im/am Klavier)
Streichquartett: XY/ORTF od. AB, plus 4x Nieren Stütze für die einzelnen Instrumente
Gruß, Thomas
Re: RE: Grudausstattung - Was fehlt ?
Dir muss nichts grauen. Ich kann dich beruhigen. Bisher ist man bei jeder Klavieraufnahme mit der Mikrofonierung zu einer Lösung gekommen.Wenn ich hier im Forum lese, dass man sich schon über die Mikrofonierung eines Flügels in keinem Punkt einig werden kann, dann graut's mir schon etwas.
Es geht halt immer davon aus 1. Welche Musikart soll aufgenommen werden und 2. Wie soll es denn klingen. Das wird auch mit dem Künstler abgesprochen.
Etwas Erfahrung - ob praktisch oder theoretisch - kann dabei nicht schaden.
Dazu gibt es viele Lösungen. Es muss nicht unbedingt diese für klassische Musik sein:
http://69.51.2.182/Klavier1.pdf
http://69.51.2.182/Klavier2.pdf
http://69.51.2.182/Klavier3.pdf
Einfach anklicken.
Re: RE: Grundausstattung - Was fehlt ?
Grundsätzlich ist der Hinweis auf SIR richtig. Ich habe aber festgestellt, dass die ursprüngliche Lokalisation der Instrumente durch SIR aufgehoben wird. Die Instrumente verschwimmen auf der Stereobasis. Das kann man ganz gut mit Konzerthall feststellen. Woran es liegt, weiß ich nicht, andere Konvolutions-Lösungen weisen diesen Mangel nicht auf.
Natürlich ist der Hall, zumal er kostenlos ist, für viele Anwendungen brauchbar. Der Anwender muss eben dann sehen, inwieweit Nachteile im konkreten Ergebnis hingenommen werden können.
Früher hatten viele Hallgeräte dieselben Probleme. Der Hall in Samplitude, aber auch Altiverb kennt die Veränderung der Lokalisation nicht.
Michael trifft mit seinen erheblichen ästhetischen Bedenken gegen die Aufstellung von 20 Mikrofonen den Nagel auf den Kopf. Es gibt sehr viele Veranstalter, die auch wegen der hochpreisigen Eintrittskarten nicht bereit sind, einen Mitschnitt zu erlauben, wenn die Aufnahme voll ausmikrofoniert ist. Der Rundfunk benutzt für solche Situationen stets miniaturisierte Spitzenmikrofone wie z. B. Schoeps CCM-Serie, die einen vollwertigen Ersatz für normale KM-Mikrofone darstellen. Für den normalen Konzertsaalbesucher sind diese Mikros völlig unsichtbar.
Sofern man jedoch sein Budget nicht an das öffentlich-rechtliche Rundfunkfinanzierungssystem angeschlossen hat, und die meisten hier werden sicher private Studiobetreiber oder ambitionierte Amateure sein, so kommen derartig kostspielige Lösungen, die leicht Anschaffungskosten von 20.000,00 EUR übersteigen können, nicht in Betracht.
Die z. Zt. einzige Alternative mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis kommt wohl von Röde mit dem NT 6. Demnächst soll wohl auch noch eine lineare Nierenkapsel dazukommen. Ich jedenfalls werde einmal versuchen, ob nicht auch mit diesem System hochwertige Aufnahmen möglich sind.
Es fehlt aber z. Zt. am Markt immer noch ein gut brauchbares Stativsystem hierfür. Vor einigen Wochen hat hier im Forum jemand einen Hinweis auf ein ?Plagiat? der Firma 797-Audio in Peking gegeben, wo offenbar ein solches Stativ bereits hergestellt wird. Die Kombination aus Röde und diesem Stativ wäre für viele Aufnahmesituationen zumindest eine ästhetische Offenbarung. Mich wundert es, warum so wenige Tonleute darauf drängen, dass das Kleinmembransystem miniaturisiert wird. Immerhin könnten die Stative deutlich leichter werden und das Equipment insgesamt vom Handling und Transport her wesentlich vereinfacht werden.
Es gibt auch eine sehr gute Lösung mit DPA 4060, einem Miniaturmikrofon (Kugelcharakteristik) , das ganz ausgezeichneten Klang haben soll. Im Surround-Forum des VDT gab es diverse positive Hinweise auf dieses Produkt.
- 2 -
Insgesamt aber ist der Markt zu dünn und die Angebote insgesamt zu teuer.
Wir können nur hoffen, dass die Hersteller den Anwendern entgegenkommen. Schaut man in das Innere eines normalen Kleinmembranmikrofons, so kann man sich ohne weiteres dessen weitere Miniaturisierung vorstellen. Auch wirken sich zierlichere Gehäuseformen und Stative als eine geringere Störung des Schallfeldes aus.
Es fragt sich also, warum nicht Anwender, die überwiegend Live-Mitschnitte fertigen, von vornherein ihre Grundausstattung - womit ich wieder an das Thema anschließe - auf ein leicht transportables und optisch unauffälliges Equipment ausrichten.
Man wird bei der Planung der Grundausstattung seiner Ausrüstung also auch die Anschaffung miniaturisierter Mikrofone ganz oben auf die Liste setzen müssen. ??Studio-Dinosaurier? sind im Bereich der Live-Aufnahme eher hinderlich. Hochklassige Musiker interessieren sich ohnehin nicht für die gerade eingesetzte Mikrofonmarke oder das Modell. Sie konzentrieren sich ausschließlich auf ihre musikalische Darbietung und haben keinen Sinn für irgendwelchen technischen Schnickschnack. Das wird vor dem Hintergrund industrieller Werbung durch die Anwender nur allzu häufig übersehen.
M.A.
Natürlich ist der Hall, zumal er kostenlos ist, für viele Anwendungen brauchbar. Der Anwender muss eben dann sehen, inwieweit Nachteile im konkreten Ergebnis hingenommen werden können.
Früher hatten viele Hallgeräte dieselben Probleme. Der Hall in Samplitude, aber auch Altiverb kennt die Veränderung der Lokalisation nicht.
Michael trifft mit seinen erheblichen ästhetischen Bedenken gegen die Aufstellung von 20 Mikrofonen den Nagel auf den Kopf. Es gibt sehr viele Veranstalter, die auch wegen der hochpreisigen Eintrittskarten nicht bereit sind, einen Mitschnitt zu erlauben, wenn die Aufnahme voll ausmikrofoniert ist. Der Rundfunk benutzt für solche Situationen stets miniaturisierte Spitzenmikrofone wie z. B. Schoeps CCM-Serie, die einen vollwertigen Ersatz für normale KM-Mikrofone darstellen. Für den normalen Konzertsaalbesucher sind diese Mikros völlig unsichtbar.
Sofern man jedoch sein Budget nicht an das öffentlich-rechtliche Rundfunkfinanzierungssystem angeschlossen hat, und die meisten hier werden sicher private Studiobetreiber oder ambitionierte Amateure sein, so kommen derartig kostspielige Lösungen, die leicht Anschaffungskosten von 20.000,00 EUR übersteigen können, nicht in Betracht.
Die z. Zt. einzige Alternative mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis kommt wohl von Röde mit dem NT 6. Demnächst soll wohl auch noch eine lineare Nierenkapsel dazukommen. Ich jedenfalls werde einmal versuchen, ob nicht auch mit diesem System hochwertige Aufnahmen möglich sind.
Es fehlt aber z. Zt. am Markt immer noch ein gut brauchbares Stativsystem hierfür. Vor einigen Wochen hat hier im Forum jemand einen Hinweis auf ein ?Plagiat? der Firma 797-Audio in Peking gegeben, wo offenbar ein solches Stativ bereits hergestellt wird. Die Kombination aus Röde und diesem Stativ wäre für viele Aufnahmesituationen zumindest eine ästhetische Offenbarung. Mich wundert es, warum so wenige Tonleute darauf drängen, dass das Kleinmembransystem miniaturisiert wird. Immerhin könnten die Stative deutlich leichter werden und das Equipment insgesamt vom Handling und Transport her wesentlich vereinfacht werden.
Es gibt auch eine sehr gute Lösung mit DPA 4060, einem Miniaturmikrofon (Kugelcharakteristik) , das ganz ausgezeichneten Klang haben soll. Im Surround-Forum des VDT gab es diverse positive Hinweise auf dieses Produkt.
- 2 -
Insgesamt aber ist der Markt zu dünn und die Angebote insgesamt zu teuer.
Wir können nur hoffen, dass die Hersteller den Anwendern entgegenkommen. Schaut man in das Innere eines normalen Kleinmembranmikrofons, so kann man sich ohne weiteres dessen weitere Miniaturisierung vorstellen. Auch wirken sich zierlichere Gehäuseformen und Stative als eine geringere Störung des Schallfeldes aus.
Es fragt sich also, warum nicht Anwender, die überwiegend Live-Mitschnitte fertigen, von vornherein ihre Grundausstattung - womit ich wieder an das Thema anschließe - auf ein leicht transportables und optisch unauffälliges Equipment ausrichten.
Man wird bei der Planung der Grundausstattung seiner Ausrüstung also auch die Anschaffung miniaturisierter Mikrofone ganz oben auf die Liste setzen müssen. ??Studio-Dinosaurier? sind im Bereich der Live-Aufnahme eher hinderlich. Hochklassige Musiker interessieren sich ohnehin nicht für die gerade eingesetzte Mikrofonmarke oder das Modell. Sie konzentrieren sich ausschließlich auf ihre musikalische Darbietung und haben keinen Sinn für irgendwelchen technischen Schnickschnack. Das wird vor dem Hintergrund industrieller Werbung durch die Anwender nur allzu häufig übersehen.
M.A.
Re: RE: Grundausstattung - Was fehlt ?
Moin MA,
manchmal müssen wir auch einfach nur umdenken.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Druckempfänger sich ganz hervorragend für eine sehr "nahe" Abnahme eignen, d. h. wenn Kleinkapseln zum Einsatz kommen, ist diese Mikrofonierung dann auch sehr dezent. lediglich bei Flöten & Streichern macht es mehr Spaß "von oben" zu mikrofonieren, aber es funktioniert notfalls doch auch in Bauchnabelhöhe....
Mit Druckgradientenempfängern funktioniert diese Aufnahmetechnik nicht so problemlos weil dann immer einige Musiker "herausleuchten".
Bitte nicht vergessen: Es gibt Gründe dafür das Membranen eine gewisse Ausdehnung haben sollten, sonst versinkt die Aufnahme im Rauschen.
Gruß
M. Hein
manchmal müssen wir auch einfach nur umdenken.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Druckempfänger sich ganz hervorragend für eine sehr "nahe" Abnahme eignen, d. h. wenn Kleinkapseln zum Einsatz kommen, ist diese Mikrofonierung dann auch sehr dezent. lediglich bei Flöten & Streichern macht es mehr Spaß "von oben" zu mikrofonieren, aber es funktioniert notfalls doch auch in Bauchnabelhöhe....
Mit Druckgradientenempfängern funktioniert diese Aufnahmetechnik nicht so problemlos weil dann immer einige Musiker "herausleuchten".
Bitte nicht vergessen: Es gibt Gründe dafür das Membranen eine gewisse Ausdehnung haben sollten, sonst versinkt die Aufnahme im Rauschen.
Gruß
M. Hein
Re: RE: Grundausstattung - Was fehlt ?
Das mit dem Verschwimmen kommt meiner Meinung nach doch sehr auf die verwendeten Impulse an. (Oder meinst du, dass die Grundsoftware SIR das Stereobild vefälscht?) Ich persönlich nütze den SIR mit langen Hallfahnen gerne, um einem Stück einen gewissen Schmelz zu verleihen. Aber Achtung: Ohne dass man den Hall hört (also kein Matsch) und in ziemlich kleinen Dosen - so ist das Stereobild ungefährdet. Für solches ist der SIR perfekt
Re: RE: Grundausstattung - Was fehlt ?
Lieber Thomas,
der Laptop müsste für die Aufnahme von 16 Spuren mühelos geeignet sein. Es empfiehlt sich, keine plug-ins während der Aufnahme zu verwenden. Dies ist nun einmal das Los eines Amateurs, der während der Aufnahme nicht alle Parameter der Aufnahme überprüfen kann. Zwischen der Anspielprobe und dem Konzert kann man zur Vermeidung gröbster Fehler einmal probeweise den Faltungshall über den Computer im Wiedergabemodus laufen lassen, um zu hören, welches voraussichtliche Ergebnis zu erwarten ist und so die unerträglichsten Aufnahmefehler zu vermeiden.
Samplitude 9 kenne ich nicht, aber die Konstrukteure haben sich offensichtlich vorgestellt, dass ohne nennenswerte Modifikationen und kostspielige Zusatzgeräte aus dem Computer heraus praktisch alle anstehenden Aufgaben gelöst werden können. Ohne jeden Zweifel ist der Samplitude-Hall in der Lage, 95% aller Aufnahmesituationen zu bewältigen. Man bekommt einen echt professionell wirkenden Hall, der in den allermeisten Aufnahmesituationen vom Original (L 480) nicht wirklich zu unterscheiden ist. Der Hall hat einen sehr natürlichen Charakter. Oft aber ist auch bei Klassikaufnahmen zu beobachten, dass ein sehr lebhafter Raum durch das Hallgerät simuliert wird. Diese, in Wirklichkeit künstliche Klangatmosphäre kann der Samplitude-Hall nicht erreichen.
Es gibt doch aber auch Probeversionen, die einen ersten Überblick verschaffen.
Wenn schon Samplitude, dann wird man sicher all die Aufnahmeprojekte, die hier anstehen, in Surroundsound aufnehmen. Aus Samplitude heraus lässt sich ohne weiteres eine DVD-Audio erstellen, die man dann z. B. auf dem Computer mit WIN DVD 6 sofort wiedergeben kann (aber nur in 16 Bit, der Klangunterschied zu 24 Bit ist im Surroundmodus sehr gering und nicht wirklich ohrenfällig).
Beim Streichquartett ist m. E. folgendes zu beachten: Nimmt man die Violinen ?von vorne? auf, neigt das Klangbild zur Schärfe. Man sollte das Mikrofonstativ also in einer Höhe von etwa 2,30 ? 2,50 m hinter den Musikern und mittels Ausleger über oder leicht hinter den Musikerin zu positionieren. Man muss hören, ob das Mikrofon dann auf das Instrument gerichtet wird oder noch leicht eine seitliche Einsprechrichtung positioniert wird. Dies kann man dann für die erste, zweite Geige und für die Bratsche so praktizieren. Das Cello wird von vorne aufgenommen mit einem Abstand von ca. 2 m und einer Höhe von vielleicht 1,50 m. Es ist nach einer Auffassung sinnvoll, 4 ähnlich klingende Mikrofone zu verwenden. Es gibt aber unzählige andere Lösungen hierfür. Die hier vorgeschlagene Lösung führt zu einem ausgesprochen durchhörbarem Klangbild, wie sie ein Hörer hätte in einer optimalen kammermusikalischen Umgebung. Hinzu kommt jetzt der Samplitude-Hall, welcher, hängt vom Geschmack und vom intensiven Ausprobieren ab.
- 2 -
Ein Hauptmikrofon ist nicht erforderlich. Die Anordnung der Instrumente auf dem Stereopanorama folgt im wesentlichen den Vorschlägen, die EBS auf seinen Seiten angegeben hat. Es ist zweckmäßig, dass vor der Aufnahme bereits das Projekt auf dem Computer vorbereitet ist und die Kanäle mit den jeweiligen Instrumenten vorgewählt und bezeichnet sind. In dem Stress des Aufbauens, Umbauens etc. kommt es zu Verwechslungen der Kanäle, Irrtümern etc., die in der konkreten Abhörsituation (bitte nur mit Lautsprechern!!, Kopfhörer führen zu fatalen und irreparabelen Fehlentscheidungen bei der Mikrofonierung) zu versehentlichen Fehlinterpretationen führen kann.
Bei Klavier/Gesang empfiehlt sich eine Anordnung mit Großmembranmikrofonen (M 930). Vorstellbar ist eine Traversenbreite von 25 cm. Das Mikrofon wird vor dem Sänger aufgestellt in einem Abstand von ca. 1 ? 2 m, vielleicht in Brusthöhe. Sofern das Klangbild zu präsent, direkt oder sonst unangenehm erscheint, sollten die Mikrofone leicht nach außen angewinkelt werden. Winkel von 45 Grad sind keineswegs schädlich. Alles was klingt, ist erlaubt. Bei indirekter Ansprache wird das Mikrofon in der Mitten- und Höhenwiedergabe etwas milder. Es ist nicht erforderlich, einen bestimmten Aufnahmewinkel, so wie er in vielen theoretischen Anleitungsbüchern zu finden ist, einzuhalten. Bei einem so kleinen Mikrofonabstand sind all diese Weisheiten nicht anwendbar (Stichwort: Lupen/Linseneffekt). Man kann das sehr schön interaktiv auf der Seite von Wittek, Hauptmikrofon.de, ansehen.
Das Klavier muss wahrscheinlich angestützt werden. Praktisch ist es, in einem Abstand von mindestens 1 m im Bereich des langen Endes ein Stereomikrofon (AB) aufzubauen, vielleicht auch wiederum ein Großmembranpaar und einer Basisbreite von ca. 40 cm. Die Höhe mag vielleicht 1,60 m sein. Auch hier gilt, dass das Hören und Probieren vor jeder Rezeptanwendung steht. Man muss eben leider im konkreten Augenblick die Ohren sehr aufsperren.
Wenn schon, denn schon, sollte man auch hier die Möglichkeit des Surroundsound ausnutzen. Eine mit reinen Nierenmikrofonen als Frontmikrofonen erstellte Aufnahme erlaubt mühelos auch die Verwendung für Surroundsound (hier: Quadro). Man muss dann in einer Entfernung von ca. 6 m, vielleicht auch etwas seitlich entweder Diffusfeldkugeln aufstellen oder auch 2 Nieren, so dass nicht allzu viel Direktschall in die Raummikrofone hineinfällt.
Auch wenn im ersten Zugriff keine Surroundwiedergabeanlage existiert, so schadet es nicht, zukunftssichere Aufnahmen zu machen.
24/96 ist nicht zwingend erforderlich. Wichtiger ist die richtige Mikrofonaufstellung!
- 3 -
Chor und Orchester würde ich in etwa in der Weise aufnehmen, die hier schon einmal von Rainer (vielleicht hilft er wegen des links) bereits beschrieben worden ist. Wenn man nicht allzu viel Raumhall bekommen will, geht man mit dem Hauptmikrofon, 2 Kugeln, relativ niedrig (vielleicht 2,30 m) hinter oder seitlich vom Dirigenten und mikrofoniert im Übrigen mittels Nierenmikrofonen das Orchester aus (Höhe: vielleicht 2,30 m). Nützlich sind die billigen Rundstative von K und M. Sie nehmen kaum Platz weg. Um jeder Unfallgefahr aus dem Wege zu gehen, muss das Rohr des Mikrofonständers leicht umschlungen werden, damit keine unzulässigen seitlichen Kräfte entstehen. Dokumentieren Sie die Mikroanordnung sowohl protokollarisch als auch fotografisch, damit später eventuell gelungene oder mißlungene Anordnungen hinreichend sicher analysiert werden können. Für einen Amateur ist dies von großer Wichtigkeit. Glauben Sie mir, Sie erinnern sich nach 30 Aufnahmen und mehreren Jahren nicht mehr an die räumlichen Verhältnisse einer bestimmten Aufnahme.
Es empfiehlt sich auch der Abschluss eines Haftpflichtversicherungsvertrages.
M.A.
der Laptop müsste für die Aufnahme von 16 Spuren mühelos geeignet sein. Es empfiehlt sich, keine plug-ins während der Aufnahme zu verwenden. Dies ist nun einmal das Los eines Amateurs, der während der Aufnahme nicht alle Parameter der Aufnahme überprüfen kann. Zwischen der Anspielprobe und dem Konzert kann man zur Vermeidung gröbster Fehler einmal probeweise den Faltungshall über den Computer im Wiedergabemodus laufen lassen, um zu hören, welches voraussichtliche Ergebnis zu erwarten ist und so die unerträglichsten Aufnahmefehler zu vermeiden.
Samplitude 9 kenne ich nicht, aber die Konstrukteure haben sich offensichtlich vorgestellt, dass ohne nennenswerte Modifikationen und kostspielige Zusatzgeräte aus dem Computer heraus praktisch alle anstehenden Aufgaben gelöst werden können. Ohne jeden Zweifel ist der Samplitude-Hall in der Lage, 95% aller Aufnahmesituationen zu bewältigen. Man bekommt einen echt professionell wirkenden Hall, der in den allermeisten Aufnahmesituationen vom Original (L 480) nicht wirklich zu unterscheiden ist. Der Hall hat einen sehr natürlichen Charakter. Oft aber ist auch bei Klassikaufnahmen zu beobachten, dass ein sehr lebhafter Raum durch das Hallgerät simuliert wird. Diese, in Wirklichkeit künstliche Klangatmosphäre kann der Samplitude-Hall nicht erreichen.
Es gibt doch aber auch Probeversionen, die einen ersten Überblick verschaffen.
Wenn schon Samplitude, dann wird man sicher all die Aufnahmeprojekte, die hier anstehen, in Surroundsound aufnehmen. Aus Samplitude heraus lässt sich ohne weiteres eine DVD-Audio erstellen, die man dann z. B. auf dem Computer mit WIN DVD 6 sofort wiedergeben kann (aber nur in 16 Bit, der Klangunterschied zu 24 Bit ist im Surroundmodus sehr gering und nicht wirklich ohrenfällig).
Beim Streichquartett ist m. E. folgendes zu beachten: Nimmt man die Violinen ?von vorne? auf, neigt das Klangbild zur Schärfe. Man sollte das Mikrofonstativ also in einer Höhe von etwa 2,30 ? 2,50 m hinter den Musikern und mittels Ausleger über oder leicht hinter den Musikerin zu positionieren. Man muss hören, ob das Mikrofon dann auf das Instrument gerichtet wird oder noch leicht eine seitliche Einsprechrichtung positioniert wird. Dies kann man dann für die erste, zweite Geige und für die Bratsche so praktizieren. Das Cello wird von vorne aufgenommen mit einem Abstand von ca. 2 m und einer Höhe von vielleicht 1,50 m. Es ist nach einer Auffassung sinnvoll, 4 ähnlich klingende Mikrofone zu verwenden. Es gibt aber unzählige andere Lösungen hierfür. Die hier vorgeschlagene Lösung führt zu einem ausgesprochen durchhörbarem Klangbild, wie sie ein Hörer hätte in einer optimalen kammermusikalischen Umgebung. Hinzu kommt jetzt der Samplitude-Hall, welcher, hängt vom Geschmack und vom intensiven Ausprobieren ab.
- 2 -
Ein Hauptmikrofon ist nicht erforderlich. Die Anordnung der Instrumente auf dem Stereopanorama folgt im wesentlichen den Vorschlägen, die EBS auf seinen Seiten angegeben hat. Es ist zweckmäßig, dass vor der Aufnahme bereits das Projekt auf dem Computer vorbereitet ist und die Kanäle mit den jeweiligen Instrumenten vorgewählt und bezeichnet sind. In dem Stress des Aufbauens, Umbauens etc. kommt es zu Verwechslungen der Kanäle, Irrtümern etc., die in der konkreten Abhörsituation (bitte nur mit Lautsprechern!!, Kopfhörer führen zu fatalen und irreparabelen Fehlentscheidungen bei der Mikrofonierung) zu versehentlichen Fehlinterpretationen führen kann.
Bei Klavier/Gesang empfiehlt sich eine Anordnung mit Großmembranmikrofonen (M 930). Vorstellbar ist eine Traversenbreite von 25 cm. Das Mikrofon wird vor dem Sänger aufgestellt in einem Abstand von ca. 1 ? 2 m, vielleicht in Brusthöhe. Sofern das Klangbild zu präsent, direkt oder sonst unangenehm erscheint, sollten die Mikrofone leicht nach außen angewinkelt werden. Winkel von 45 Grad sind keineswegs schädlich. Alles was klingt, ist erlaubt. Bei indirekter Ansprache wird das Mikrofon in der Mitten- und Höhenwiedergabe etwas milder. Es ist nicht erforderlich, einen bestimmten Aufnahmewinkel, so wie er in vielen theoretischen Anleitungsbüchern zu finden ist, einzuhalten. Bei einem so kleinen Mikrofonabstand sind all diese Weisheiten nicht anwendbar (Stichwort: Lupen/Linseneffekt). Man kann das sehr schön interaktiv auf der Seite von Wittek, Hauptmikrofon.de, ansehen.
Das Klavier muss wahrscheinlich angestützt werden. Praktisch ist es, in einem Abstand von mindestens 1 m im Bereich des langen Endes ein Stereomikrofon (AB) aufzubauen, vielleicht auch wiederum ein Großmembranpaar und einer Basisbreite von ca. 40 cm. Die Höhe mag vielleicht 1,60 m sein. Auch hier gilt, dass das Hören und Probieren vor jeder Rezeptanwendung steht. Man muss eben leider im konkreten Augenblick die Ohren sehr aufsperren.
Wenn schon, denn schon, sollte man auch hier die Möglichkeit des Surroundsound ausnutzen. Eine mit reinen Nierenmikrofonen als Frontmikrofonen erstellte Aufnahme erlaubt mühelos auch die Verwendung für Surroundsound (hier: Quadro). Man muss dann in einer Entfernung von ca. 6 m, vielleicht auch etwas seitlich entweder Diffusfeldkugeln aufstellen oder auch 2 Nieren, so dass nicht allzu viel Direktschall in die Raummikrofone hineinfällt.
Auch wenn im ersten Zugriff keine Surroundwiedergabeanlage existiert, so schadet es nicht, zukunftssichere Aufnahmen zu machen.
24/96 ist nicht zwingend erforderlich. Wichtiger ist die richtige Mikrofonaufstellung!
- 3 -
Chor und Orchester würde ich in etwa in der Weise aufnehmen, die hier schon einmal von Rainer (vielleicht hilft er wegen des links) bereits beschrieben worden ist. Wenn man nicht allzu viel Raumhall bekommen will, geht man mit dem Hauptmikrofon, 2 Kugeln, relativ niedrig (vielleicht 2,30 m) hinter oder seitlich vom Dirigenten und mikrofoniert im Übrigen mittels Nierenmikrofonen das Orchester aus (Höhe: vielleicht 2,30 m). Nützlich sind die billigen Rundstative von K und M. Sie nehmen kaum Platz weg. Um jeder Unfallgefahr aus dem Wege zu gehen, muss das Rohr des Mikrofonständers leicht umschlungen werden, damit keine unzulässigen seitlichen Kräfte entstehen. Dokumentieren Sie die Mikroanordnung sowohl protokollarisch als auch fotografisch, damit später eventuell gelungene oder mißlungene Anordnungen hinreichend sicher analysiert werden können. Für einen Amateur ist dies von großer Wichtigkeit. Glauben Sie mir, Sie erinnern sich nach 30 Aufnahmen und mehreren Jahren nicht mehr an die räumlichen Verhältnisse einer bestimmten Aufnahme.
Es empfiehlt sich auch der Abschluss eines Haftpflichtversicherungsvertrages.
M.A.
Re: RE: Grundausstattung - Was fehlt ?
Nur 2 Fragen drängen sich mir auf:
"Ein Hauptmikrofon ist nicht erforderlich."
Warum kein Hauptsystem?
"Bei Klavier/Gesang empfiehlt sich eine Anordnung mit Großmembranmikrofonen (M 930)"
Wieso Großmembranen?
http://www.tonzauber.com
"Ein Hauptmikrofon ist nicht erforderlich."
Warum kein Hauptsystem?
"Bei Klavier/Gesang empfiehlt sich eine Anordnung mit Großmembranmikrofonen (M 930)"
Wieso Großmembranen?
http://www.tonzauber.com
Re: RE: Grundausstattung - Was fehlt ?
Du meintest nicht etwa diesen Beitrag http://f11.parsimony.net/forum16949/messages/58588.htm mit dem Verweis auf das CR5110 http://www.797audio.com.cn/products/mic ... .php?id=65 ?Vor einigen Wochen hat hier im Forum jemand einen Hinweis
auf ein Plagiat der Firma 797-Audio in Peking gegeben,
Hochklassige Musiker interessieren sich ohnehin nicht für die gerade eingesetzte Mikrofonmarke oder das Modell.
Es fragt sich also, warum nicht Anwender, die überwiegend Live-Mitschnitte fertigen, von vornherein ihre Grundausstattung
- womit ich wieder an das Thema anschließe - auf ein leicht transportables und optisch unauffälliges Equipment ausrichten
Ich will dieses Mikrofon - den für mich interpretierbaren Angaben und Daten nach eh "nur" ein Sprechermikrofon - sowieso nicht, auch nicht für TalkBack, ausprobieren ...

Ich habe selber einige RC1200 mitsamt nötigem Zubehör. So sehr ich die Dinger ins Herz geschlossen habe, ich setze sie nur noch bei Klassik-Produktionen und "unter Androhung der Todesstrafe" ein:
Zu oft habe ich schon gesehen, daß Sprecher sowie "nicht-E"-Musiker versuchen, das Mikrofon durch Zerren und Ruckeln an der Kapsel aus der eingestellten Position zu verrücken. Spätestens, wenn dann das Konstrukt umfällt, ist das dünne Messingrohr verbogen ...
In Bezug auf "elegante Stative" ist allerdings auch zu beachten, daß nicht nur Größe und Eigengewicht das Mikrofons, sondern auch die "Eigendynamik" des Statives die maximale Höhe stark begrenzen. Nutzt man die möglichen 2 Meter Höhe des SCHOEPS-Systems aus, wird das Ganze sehr wackelig. Und nicht nur für die Zuschauer: auch für die Akteure auf der Bühne ist dieser Aufbau sehr unauffällig!

Allen Systemen wie RODE NT6, SCHOEPS mit aktivem Zubehör, MBHO MBP 603 A (ST), Kapselverlängerungsrohren von Neumann, AKG, ... u.ä. dürfte ein Konstruktionsprinzip gemein sein:
Direkt bei der Kapsel sitzt ein FET, um die extrem hohe Ausgangsimpendanz des Kondensatorwandlers zu reduzieren. Die Übertragung des immer noch relativ hochohmigen Signals zur Mikrofonausgangsstufe erfolgt unsymetrisch. Unter ungünstigen Umständen kann dies zu Störeinstreuungen führen. Auch wenn ich damit bisher nie Probleme hatte: Das Wissen, die Kapsel - ohne fest montiertes Kabel und Einstreuungen - auch direkt mit der Ausgangsstufe verbinden zu können, beruhigt ...
Wie man aus meiner Auflistung ersieht, gibt es schon eine Menge an Angeboten in diesem Bereich. Allerdings führt die Fertigung bei kleinsten Stückzahlen und in Handarbeit immer zu hohen Preisen.
Bliebe als Alternative mit allen bekannten Nachteilen und Unmöglichkeiten das Abhängen der Mikrofone von der Decke zur diskreten Mikrofonierung ...
Och, gerade bei Jazzern bin ich auf Entzücken und sentimentale Erinnerungen an "guten Klang" gestoßen, wenn ich ihnen bei Beschallungen ein SCHOEPS vor die Nase/das Saxophone/den Baß/... gesetzt habe. Wobei die Frage erlaubt sei: Woher wissen die eigentlich, wie`s im Konzertsaal geklungen hat? MonitorSound ist schließlich nicht alles!

Man kommt immer wieder in die Verlegenheit, irgendwo irgendein Gerät irgendwie mit anschließen zu müssen, das keiner bekannten "Norm" oder "Konvention" entspricht.. Allein darauf vorbereitet sein zu wollen schließt "leicht transportabel und optisch unauffällig" aus ...

(Frag mal die Beschaller im Forum nach der Übereinstimmung zwischen den Forderungen in StageRidern und der Realität auf den Bühnen.)
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 63 Gäste