Hallo,
vor rund 25 Jahren befand sich nach meiner Einschätzung HiFi in einer innovationsreichen ?Hochblüte?.
U.a. priesen diverse Hersteller noch allerlei neue angeblich klangverbessernde Verstärkerschaltungen an.
Onkyo z.B. hatte ?Dual Super Servo?, Kenwood ?Sigma-Drive?, Pioneer ?Non-switching-Amp?, JVC ?Super-A?, oder Toshiba ?Clean-Drive? usw. (wobei nicht auszuschließen ist, daß die eine oder andere Schaltung in der Funktion mit der eines anderen Herstellers quasi identisch war, aber nur einen anderen Namen hatte).
Meist waren solche Kürzel werbewirksam auf die Gerätefront aufgedruckt.
Auf neueren oder aktuellen Geräten genannter oder anderer Hersteller sind aber derartige Kürzel auf den Frontplatten kaum noch zu finden bzw. werden irgendwelche Schaltungsbesonderheiten nicht mehr sonderlich erwähnt (statt dessen wird heute mit ?Surround?-Schriftzügen usw. geworben).
Heißt dies nun, daß entweder die Hersteller bei neueren Geräten die früheren Schaltungsbesonderheiten wieder weg gelassen haben (vielleicht aus Kostengründen), oder sind etwa diese Schaltungen mittlerweile Standart und werden von den Herstellern nicht mehr besonders erwähnt oder hervorgehoben ?
(hat demnach z.b. ein heute gekaufter Onkyo-Verstänker ?Super-Servo? drin, obwohl es nicht mehr auf der Frontplatte geschrieben steht ?).
Falls ersteres zutrifft, kann man dann sagen, daß z.B. 25 Jahre alte Verstärker besser sind , als jüngere oder aktuelle ?
Oder kann man sagen, falls heutige Verstärker solche damals hoch gepriesenen Schaltungen nicht mehr haben, aber offenbar trotzdem gute Daten liefern, daß damalige Kürzel und angeblichen ?innovativen Schaltungskonzepte? reine ?Marketingsprüche? waren ?.
Gruß, karbes
Ältere Verstärker besser ?
Re: Ältere Verstärker besser ?
Ich bin der Ansicht, die Blütezeit der Hifi-Technik war so Mitte der 60-er bis Mitte der 70-er Jahre, als u.a. ein Mann namens Karl Breh eine renommierte Hifi-Zeitschrift (Hifi-Stereofonie) herausgab (die leider eingegangen ist). Danach flaute es schon wieder ab. Karl Breh lernte ich auch mal flüchtig kennen und ich schätze ihn nach wie vor sehr.
Was da an Schaltungen propagiert wurde waren viel mehr der Mode unterworfenen Varianten aber keine grundlegend revolutionäre Neuheiten und jeder glaubte das Beste zu haben. Die Verbesserungen waren viel mehr akademischer Natur, als daß man es von weitem schon hören konnte. Trotz all diesen "Verbesserungen" blieb immer wieder - und auch heute ist das noch genauso - die Schwachstelle "Lautsprecher". Dieser ist und bleibt nach wie vor das schwächste Glied in der Kette.
Alles andere was da an Schaltungsvarianten entwickelt wurde paßt auf das Märchen "Des Kaisers neue Kleider". Verstärker sind, was die Qualtitätsparameter betrifft, in ihrer Schaltungstechnik heute ausgereizt - da gibt es nichts mehr groß zu verbessern.
Verbessern kann man höchstens noch einen gewissen Bedienkompfort.
Aber auch da kann man manchmal sagen: Das Knöpfchen ist von links nach rechts gewandert...
MfG
Rainer
Was da an Schaltungen propagiert wurde waren viel mehr der Mode unterworfenen Varianten aber keine grundlegend revolutionäre Neuheiten und jeder glaubte das Beste zu haben. Die Verbesserungen waren viel mehr akademischer Natur, als daß man es von weitem schon hören konnte. Trotz all diesen "Verbesserungen" blieb immer wieder - und auch heute ist das noch genauso - die Schwachstelle "Lautsprecher". Dieser ist und bleibt nach wie vor das schwächste Glied in der Kette.
Alles andere was da an Schaltungsvarianten entwickelt wurde paßt auf das Märchen "Des Kaisers neue Kleider". Verstärker sind, was die Qualtitätsparameter betrifft, in ihrer Schaltungstechnik heute ausgereizt - da gibt es nichts mehr groß zu verbessern.
Verbessern kann man höchstens noch einen gewissen Bedienkompfort.
Aber auch da kann man manchmal sagen: Das Knöpfchen ist von links nach rechts gewandert...
MfG
Rainer
Re: Ältere Verstärker besser ?
Hallo Rainer
Übrigens ein Freund von mir, der früher einmal High-End Marken importierte und aus dem Geschäft ausgestiegen ist, meinte einmal: Es kommt weniger auf das Schaltungsprinzip an, als auf einen sauberen Schaltungsaufbau mit einwandfreien Komponenten. Seiner Meinung nach gibt es billige herkömmliche A/B-Klasse Verstärker, die besser klingen als teure A-Class Verstärker, und es gibt teure Röhrenverstärker, die miserabel klingen, nebst solchen, die hervorragend klingen.
Ich persönlich finde, noch wesentlicher als Elektronik und Lautsprecher ist die Raumakustik.
Gruss Christian
Was hältst Du von den neuen D-Amp (oder T-Amp), billige kleine digitale Verstärker, die als Giant-Killer bezeichnet werden: Verfärbungsfrei und super Auflösung.Verstärker sind, was die Qualtitätsparameter betrifft, in
ihrer Schaltungstechnik heute ausgereizt
Übrigens ein Freund von mir, der früher einmal High-End Marken importierte und aus dem Geschäft ausgestiegen ist, meinte einmal: Es kommt weniger auf das Schaltungsprinzip an, als auf einen sauberen Schaltungsaufbau mit einwandfreien Komponenten. Seiner Meinung nach gibt es billige herkömmliche A/B-Klasse Verstärker, die besser klingen als teure A-Class Verstärker, und es gibt teure Röhrenverstärker, die miserabel klingen, nebst solchen, die hervorragend klingen.
Ich persönlich finde, noch wesentlicher als Elektronik und Lautsprecher ist die Raumakustik.
Gruss Christian
Re: Ältere Verstärker besser ?
Ich kenne das Prinzip des D-Verstärkers. Ein Studienkollege von mir hat das als Diplomarbeit gemacht. Der Wirkungsgrad ist zwar sehr hoch, aber ich würde die Dinger nicht verwenden, weil die Störstrahlung durch die hochfrequente Taktung nur schwer beherrschbar ist.
Grüße
Rainer
Grüße
Rainer
Re: Ältere Verstärker besser ?
Hallo Rainer,
die D-Verstärker werden mittlerweile vielfach verwendet. Es gibt sie als Hochlast-Endstufen (3kW in einer HE), sie werden auch verwendet als Standard-Leistungsmodule in den aktiven (SP, SelfPowered) Lautsprechern von Kling und Freitag. Der Streß mit der Störstrahlung scheint also mittlerweile gut beherrschbar zu sein. Ich erinnere mich auch an eine Bauanleitung im ELV-Magazin, die sehr handlich war, aber im Verhältnis zur Leistung einfach noch zu teuer war. Für die Steuerung gibt es da mittlerweile Standard-Bausteine.
Gruß
Markus Przybilla
die D-Verstärker werden mittlerweile vielfach verwendet. Es gibt sie als Hochlast-Endstufen (3kW in einer HE), sie werden auch verwendet als Standard-Leistungsmodule in den aktiven (SP, SelfPowered) Lautsprechern von Kling und Freitag. Der Streß mit der Störstrahlung scheint also mittlerweile gut beherrschbar zu sein. Ich erinnere mich auch an eine Bauanleitung im ELV-Magazin, die sehr handlich war, aber im Verhältnis zur Leistung einfach noch zu teuer war. Für die Steuerung gibt es da mittlerweile Standard-Bausteine.
Gruß
Markus Przybilla
Re: Ältere Verstärker besser ?
Hallo Rainer
Ich geb's zu und oute mich nun: Ich kaufte mir dem T-Amp von Sonic Impact Technologies. Verwendung: Schnelles Hineinhören bei mobilen Aufnahmen, ohne viel mitschleppen zu müssen (z.B. Selbst-Kontrolle bei Proben).
Natürlich habe ich ihn mit andern Endstufen verglichen. Der Bass ist schwach, und für grosse Lautstärken ist er ohnehin nicht gedacht. Aber: Die Auflösung und die Bühne sind schlicht genial. So etwas gibt's in der EUR 3.000,00 nicht.
Zum Thema hochfrequente Störung: Inzwischen sind ja diverse anerkannte Hersteller dazu übergegangen, ihre Verstärker mit Schaltnetzteilen zu speisen.
Gruss Christian
http://www.tnt-audio.com/ampli/t-amp_e.html
Ich geb's zu und oute mich nun: Ich kaufte mir dem T-Amp von Sonic Impact Technologies. Verwendung: Schnelles Hineinhören bei mobilen Aufnahmen, ohne viel mitschleppen zu müssen (z.B. Selbst-Kontrolle bei Proben).
Natürlich habe ich ihn mit andern Endstufen verglichen. Der Bass ist schwach, und für grosse Lautstärken ist er ohnehin nicht gedacht. Aber: Die Auflösung und die Bühne sind schlicht genial. So etwas gibt's in der EUR 3.000,00 nicht.
Zum Thema hochfrequente Störung: Inzwischen sind ja diverse anerkannte Hersteller dazu übergegangen, ihre Verstärker mit Schaltnetzteilen zu speisen.
Gruss Christian
http://www.tnt-audio.com/ampli/t-amp_e.html
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