Madi, Multicore & Co
Verfasst: Di 27. Mär 2007, 11:39
Durch Zufall bin ich auf die Seite einer amerikanischen Firma, Audiorail Technologies, gestoßen. Diese Firma bietet für Adat eine digitale Übertragungsstrecke an, bestehend aus mindestens zwei 19 Zoll Geräten und Adat-Anschlüssen für bis zu 32 Kanälen. Die Verbindung zum Abhörraum via CAT5-Kabel bis zu einer Länge von 100 m bewirkt werden, und eine weitere Verlängerung ist über optisches Kabel möglich. Die Kosten für ein 32-kanaliges 24 Bit/48 kHz-System (systembedingte halbe Kanalzahl bei 96 Khz) liegen bei 800,00 EUR. Das ist für mich ein Wort. Die Internetseite ist sehr ausführlich, aber es scheint nur eine Direktbestellung möglich zu sein. Der Preis jedenfalls kontrastiert deutlich zu dem, was ansonsten am Markt ist. Madi etc. ist leider unerschwinglich. .
Kann jemand etwas zur Zuverlässigkeit dieses Systems sagen?
Funktional jedenfalls kann man bis zu 32 Adat-Kanäle (Behringer ADA8000, RME, Octamic etc.) in Bühnennähe als Ersatz für eine Stagebox benutzen. Die Voreinstellungen der Pegelvorregelung müsste man dann allerdings nach der Erfahrung mit dem jeweilig angeschlossenen Mikrofon und der aufzunehmenden Schallquelle voreinstellen. Zur Not muss man dann eben mit dem Aufbauhelfer per Handy oder per Drahtlosanlage korrespondieren und die erforderlichen Feineinstellungen durchführen. Die Pegelanzeige ergibt sich ja dann direkt auf der Workstation.
Der zentrale Vorteil eines solchen, für meine Begriffe recht preiswerten Systems, würde darin liegen, stets ein ruhiges Abhörplätzchen finden zu können, was insbesondere auch für das Abhören von Surround-Aufnahmen von allergrößter Wichtigkeit ist.
Ich würde mich sehr freuen, wenn sich noch jemand den englischen Text durchlesen könnte und auf eventuelle Nachteile und Gefahrenpunkte hinweisen könnte.
Für eine voll ausmikrofonierte Oratorien- oder Sinfonieorchesteraufnahme benötigt man leicht 24 Kanäle und mehr. Würde man bis zu 32 kanalige Multicores, die zudem 100 m oder länger wären, transportieren müssen, würde das die Möglichkeiten der meisten Anwender übersteigen. Hier bei diesem System der Firma Audiorail, das offenbar seit 3 Jahren auf dem Markt ist, würde man eine Menge Transportaufwand sparen. Voraussetzung ist jedoch, dass ein solches System störungsfrei funktioniert. Der Hersteller jedenfalls garantiert dies bei elektrischen Leitungslängen von bis zu 100 m (Kosten: 40,00 EUR) und optischen Längen von bis zu 300 m (den Kostenpunkt konnte ich nicht feststellen).
Diese Erleichterung bei der Verkabelung und die Gewährleistung einer schalldichten Abhörposition in den meisten Fällen würden sehr angenehm mit einer Reform des gegenwärtigen Stativsystems korrespondieren. Nach meiner Auffassung ist das bisherige, zuverlässige, aber sperrige und schwere Stativsystem reformbedürftig. Wie die CCM Serie von Schoeps, die fast 15 Jahre auf dem Markt ist, zeigt, besteht ohne weiteres die Möglichkeit, ein vorhandenes Mikrofon so zu miniaturisieren, dass hierfür wesentlich leichtere, unauffälligere und einfacher zu händelnde Stativsysteme Verwendung finden könnten. Warum die Industrie sich hierauf nicht einlässt, kann ich nicht nachvollziehen. Schließlich gehört es zu den lästigsten Teilen der Aufnahme, schwere und sperrige Stativsysteme zu verladen und aufzubauen.
Die moderne Entwicklung der Computerprogramme und der mühelose Ausbau auf ein Multikanalsystem findet im Bereich der Stative und der Mikrofonbauweise überhaupt keine Entsprechung. Es gibt auch noch von DTA ein miniaturisiertes Mikrofonsystem, das Röde NT6 ist nicht zu Ende gedacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht konstruktiv eine relative Leichtigkeit ist, direkt hinter die Kapsel eine geeignete integrierte Schaltung unterzubringen.
Ich sehe für eine solche Produktneuerung durchaus auch auf niedrigerem Preisniveau Vermarktungschancen, zumal die Unauffälligkeit der Mikrofonierung und das leichtere Händling unabweisbare Vorteile für den Anwender bieten.
Da sich die deutschen Hersteller in preislicher Hinsicht nicht bewegen wollen, wird man auf die findigen Asiaten hoffen müssen. Derjenige, der den Aufbau-Stress eines größeren Aufnahmeprojektes zusammen mit nur einem Helfer erleben durfte, weiß nur zu gut, wovon ich hier spreche. Hier ist dringend ein Revirement erforderlich. Die enormen Erleichterungen und die Vielseitigkeit, die uns das Harddisksystem in den letzten Jahren beschert hat, müßte nunmehr auch die Peripherie erfassen.
M.A.
Kann jemand etwas zur Zuverlässigkeit dieses Systems sagen?
Funktional jedenfalls kann man bis zu 32 Adat-Kanäle (Behringer ADA8000, RME, Octamic etc.) in Bühnennähe als Ersatz für eine Stagebox benutzen. Die Voreinstellungen der Pegelvorregelung müsste man dann allerdings nach der Erfahrung mit dem jeweilig angeschlossenen Mikrofon und der aufzunehmenden Schallquelle voreinstellen. Zur Not muss man dann eben mit dem Aufbauhelfer per Handy oder per Drahtlosanlage korrespondieren und die erforderlichen Feineinstellungen durchführen. Die Pegelanzeige ergibt sich ja dann direkt auf der Workstation.
Der zentrale Vorteil eines solchen, für meine Begriffe recht preiswerten Systems, würde darin liegen, stets ein ruhiges Abhörplätzchen finden zu können, was insbesondere auch für das Abhören von Surround-Aufnahmen von allergrößter Wichtigkeit ist.
Ich würde mich sehr freuen, wenn sich noch jemand den englischen Text durchlesen könnte und auf eventuelle Nachteile und Gefahrenpunkte hinweisen könnte.
Für eine voll ausmikrofonierte Oratorien- oder Sinfonieorchesteraufnahme benötigt man leicht 24 Kanäle und mehr. Würde man bis zu 32 kanalige Multicores, die zudem 100 m oder länger wären, transportieren müssen, würde das die Möglichkeiten der meisten Anwender übersteigen. Hier bei diesem System der Firma Audiorail, das offenbar seit 3 Jahren auf dem Markt ist, würde man eine Menge Transportaufwand sparen. Voraussetzung ist jedoch, dass ein solches System störungsfrei funktioniert. Der Hersteller jedenfalls garantiert dies bei elektrischen Leitungslängen von bis zu 100 m (Kosten: 40,00 EUR) und optischen Längen von bis zu 300 m (den Kostenpunkt konnte ich nicht feststellen).
Diese Erleichterung bei der Verkabelung und die Gewährleistung einer schalldichten Abhörposition in den meisten Fällen würden sehr angenehm mit einer Reform des gegenwärtigen Stativsystems korrespondieren. Nach meiner Auffassung ist das bisherige, zuverlässige, aber sperrige und schwere Stativsystem reformbedürftig. Wie die CCM Serie von Schoeps, die fast 15 Jahre auf dem Markt ist, zeigt, besteht ohne weiteres die Möglichkeit, ein vorhandenes Mikrofon so zu miniaturisieren, dass hierfür wesentlich leichtere, unauffälligere und einfacher zu händelnde Stativsysteme Verwendung finden könnten. Warum die Industrie sich hierauf nicht einlässt, kann ich nicht nachvollziehen. Schließlich gehört es zu den lästigsten Teilen der Aufnahme, schwere und sperrige Stativsysteme zu verladen und aufzubauen.
Die moderne Entwicklung der Computerprogramme und der mühelose Ausbau auf ein Multikanalsystem findet im Bereich der Stative und der Mikrofonbauweise überhaupt keine Entsprechung. Es gibt auch noch von DTA ein miniaturisiertes Mikrofonsystem, das Röde NT6 ist nicht zu Ende gedacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht konstruktiv eine relative Leichtigkeit ist, direkt hinter die Kapsel eine geeignete integrierte Schaltung unterzubringen.
Ich sehe für eine solche Produktneuerung durchaus auch auf niedrigerem Preisniveau Vermarktungschancen, zumal die Unauffälligkeit der Mikrofonierung und das leichtere Händling unabweisbare Vorteile für den Anwender bieten.
Da sich die deutschen Hersteller in preislicher Hinsicht nicht bewegen wollen, wird man auf die findigen Asiaten hoffen müssen. Derjenige, der den Aufbau-Stress eines größeren Aufnahmeprojektes zusammen mit nur einem Helfer erleben durfte, weiß nur zu gut, wovon ich hier spreche. Hier ist dringend ein Revirement erforderlich. Die enormen Erleichterungen und die Vielseitigkeit, die uns das Harddisksystem in den letzten Jahren beschert hat, müßte nunmehr auch die Peripherie erfassen.
M.A.