Praxiserfahrungen 8-fach Mic-Amps...

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Vasco

Audient

Beitrag von Vasco » Do 5. Apr 2007, 13:32

Hallo,
Ich kenne den ASP 08 nicht "persönlich", habe aber über Audient schon viel positives bei gearslutz gelesen. Dort ist natürlich Vorsicht geboten, da das Forum auch von vielen Händlern benutzt wird, nimmt man sich aber die Zeit, sich genauer und kritisch informieren, kann man schon so manche Tendenz erfahren.
Da Audient ja auch recht hochwertige Konsolen herstellt, glaube ich sehrwohl, dass die Qualität nicht nur Voodoo ist. Ich glaube nicht, dass der Octamic da mithalten kann, aber letztlich ist ja auch der Preis und das Einsatzgebiet von Bedeutung.
lg Vasco

Audient

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Jan aus HH

Praxiserfahrungen 8-fach Mic-Amps...

Beitrag von Jan aus HH » Mi 4. Apr 2007, 10:45

Liebe Tonschaffende,
ich bin seit einiger Zeit Mitleser in diesem interessanten Forum. Da ich demnächst vor der Entscheidung stehe welchen 8-fach Mic-Preamp ich mir anschaffe, wäre ich über Erfahrungen aus der Praxis sehr dankbar.
Zu meinem Equipment (Aufnahmezweig): Fireface 800, dbx 386, Goldmike, 2 Schoeps Colette Nieren (MK4), 2 KM 183, 1 Stereopaar Rode NT5. Laptop mit externer HD, Sony DAT (als 2-Kanal-Backup).
Für das geplante Projekt würde mir ein Bekannter mit 10 Stck. AKG 391 und einigen AKG C 5900 aushelfen.
Der neue Preamp soll u.a. für Aufnahmen eines grossen Symphonieorchesters + Chor eingesetzt werden.
Zur Zeit schwanke ich zwischen Octamic D und Audient ASP008 (wobei der mit der ADAT-Option mein momentanes Budget sprengt...).
Deshalb nun meine Bitte um Meinungen an alle, die beide Geräte kennen/einsetzen...
Herzliche Grüße aus dem sonnigen Norden
Jan
Juppy

Re: Praxiserfahrungen 8-fach Mic-Amps...

Beitrag von Juppy » Do 5. Apr 2007, 00:52

Zur Zeit schwanke ich zwischen Octamic D und Audient ASP008
Nur ein persönlicher Eindruck, nachdem ich mir die Internetauftritte der Hersteller sowie dort die Informationen zu den Geräten angeschaut habe:
Wer Audient kauft, sollte die VOVOX Klangleiter gleich mitnehmen: Technische Angaben sind äußerst mager, dafür werden Illusionen und markige Werbesprüche angeboten. Illusionen waren schon immer teuerer ...
Meine Wahl fiele daher eher auf rme, die zumindet brauchbarere Daten liefern und sich weniger mit emotionalen Verkaufsargumenten abgeben.
Vergiß in Deiner Kalkulation bitte nicht die teuere Kabelpeitsche von SubD auf XLR (oder Klinke) für die analogen Ausgänge des audient ...
Jan aus HH

Re: Praxiserfahrungen 8-fach Mic-Amps...

Beitrag von Jan aus HH » Do 5. Apr 2007, 07:57

Hallo Juppy,
vielen Dank für die Antwort. Ich war durch einen Verkäufer in einem "professionellen" Laden etwas verunsichert, der den Octamic gegenüber dem Audient ziemlich abqualifiziert hat.
Auf der anderen Seite habe ich auch schon hier im Forum von dem einen oder anderen gutes über den Audient ASP008 gelesen - bleibt natürlich die Frage, ob sich der Unterschied so entscheidend auswirkt, dass sich der nicht unerhebliche Mehrpreis für das Gerät mit ADAT-Option (wegen der Anbundung an das Fireface) lohnt.
Vielleicht können die anderen Kollegen, die beide Geräte kennen, hier auch nochmal ein Meinungs-/Stimmunmgsbild geben? Das würde mir sehr weiterhelfen.
Herzlichen Dank erstmal
Jan
stefan

Re: Praxiserfahrungen 8-fach Mic-Amps...

Beitrag von stefan » Do 5. Apr 2007, 09:08

Wer Audient kauft, sollte die VOVOX Klangleiter gleich mitnehmen ...
Tonzauberer

Re: Praxiserfahrungen 8-fach Mic-Amps...

Beitrag von Tonzauberer » Do 5. Apr 2007, 09:29

Ich kenne beide.
der ASP008 ist solide verarbeitet, klingt nicht, rauscht nicht, hat eine ordentliche Verstärkung und funktioniert einfach...
der RME ist solide verarbeitet, klingt nicht, rauscht nicht, hat eine ordentliche Verstärkung und funktioniert einfach...
Zwei Vorteile bietet der Audient aus meiner Sicht ggüber dem RME: Einen durchstimmbarer Lowcut sowie eine bisschen bessere charakteristik des Gain-Potis - beim RME spielt sich (der für mich wichtige Pegelbereich) zwischen 3 und 5 Uhr ab, also auf wenigen mm, und gain matchen zwischen zwei Kanälen wird zur pfriemelei; da ist der Audient eine spur besser.
Darüber hinaus hat der Audient auch Eingänge für Linepegel.
Nachteil des Audient: Über das ADAT interface gehen maximal 24/48 drüber; wenn man 24/96 will muss man via AES3 gehen.
Und ja, in den neuen Modellen gibt es einen Lüfter, dieser dreht jedoch langsam und ist unhörbar.
Den Audient mit esoterischen Vovox Kabeln zu vergleichen ist etwas weit hergeholt, könnte aber auch daran liegen dass bei uns kaum jemand Audient kennt, obwohl diese Firma quasi die Nachfolgegesellschaft des bekannten und durchaus renomierten Herstellers DDA ist.


Tonzauber - einfach klassisch!
UweL

Re: Praxiserfahrungen 8-fach Mic-Amps...

Beitrag von UweL » Do 5. Apr 2007, 11:15

... ich nutze u. a. den Octamic ohne D ...
Wie George schon schrieb: Kein Eigenklang, kein Rauschen oder Brummen, aber 2 Ärgernisse: Der Regelbereich ist gewöhnungsbedürftig und beim Mobilbetrieb ist es ein arges Gefummel, beim im Case eingebauten Octamic die Mikrofon-Kabel hinten einzustecken. Das mag aber auch nur bei mir ein Problem sein - da ich praktisch immer zum Orchester fahre, leiste ich mir nicht den Luxus, im Case unter und über dem Octamic jeweils 1 HE Platz zu lassen, ich habe einfach zu wenig Platz im Auto. Wenn ich mal etwas Muße habe, werde ich mir die Anschlüsse fix an eine leichter zugängliche Stelle herausleiten.
Als Backup-Preamp habe ich immer einen SM Pro Audio PR8 MKII dabei, bei dem sind die XLR-Anschlüsse (inkl. Führung) vorn. Das Gerät kommt klanglich nicht an den Octamic heran, aber die Front-Anschlüsse verzücken mich jedesmal aufs Neue.


Tonstudio 12
pkautzsch

Re: Praxiserfahrungen 8-fach Mic-Amps...

Beitrag von pkautzsch » Do 5. Apr 2007, 12:14

Das Problem mit den rückseitigen Anschlüssen im Mobil-Rack ist ja bei fast allen Vorverstärkern vorhanden. Man kann sich leicht mit ca. 50 cm kurzen, sauber beschrifteten (!) XLR-Kabeln behelfen, das braucht noch nichtmal Löten.
Audient: ich komme gut damit klar. Vielleicht nicht so intuitiv wie ein "Nur-Gain-Poti"-Preamp, aber schön flexibel. Kann etwas mehr als ich meist brauche.
Jan aus HH

Re: Praxiserfahrungen 8-fach Mic-Amps...

Beitrag von Jan aus HH » Do 5. Apr 2007, 16:16

Nachteil des Audient: Über das ADAT interface gehen maximal 24/48 drüber; wenn man 24/96 will muss man via AES3 gehen.
Das ist dann auch eines der wichtigen Argumente, die für den Octamic sprechen, die nahtlose Anbindung an das Fireface mit höheren Sampleraten per ADAT (S/MUX)...
stefan

Re: Praxiserfahrungen 8-fach Mic-Amps...

Beitrag von stefan » Do 5. Apr 2007, 18:22

Dieses fehlende Feature hat mich auch zunächst zögern lassen. Audient meint dazu als Begründung, dass die auf 4 Kanäle halbierte und dafür verdoppelte SF für die Übertragung via ADAT im Grunde genommen nicht spezifiziert sei, deshalb gibts 24/96 nur über AES3. Kann ja sein, dass 24/96 4Kanal ADAT im professionellen Bereich keine ernstzunehmende Verwendung hat. Eigentlich schade, aber das habe ich ehrlich gesagt beim Nutzen vom ADAT-out noch nie vermisst. Gibts hier eigentlich Leute, die ausschliesslich mit 96kHz oder höher produzieren?
Mehr wiegt für mich, die analogen Ausgänge zusätzlich fürs Monitoring verwenden zu können, ohne sonst noch irgendwo was aufsplitten zu müssen. (Weiss nicht, ob der RME das auch kann)
Wenn ich zwischen den beiden Preamps entscheiden müsste, würde ich ausschliesslich die Finanzen und das Budget als Kriterium wählen. Ein Klangvergleich Audient/RME erübrigt doch sich sicher, oder?
Gruss
Stefan
Dirk F

Re: Praxiserfahrungen 8-fach Mic-Amps...

Beitrag von Dirk F » Do 5. Apr 2007, 22:52

Hallo Georg,
bei dem RME und dem Audient möchte ich eigentlich nicht gross diskutieren, da sie meiner Meinung nach für die Investition beide sehr gute Ergebnisse liefern, jedoch bin ich nicht Deiner Meinung, sie würden nicht klingen. Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit mit dem RME und RME-D, aber wenn ich zum Millenia oder Grace greife kriege ich doch wirklich eine bessere Aufnahme. Man sollte sich dem halt nur bewusst sein.
Freundliche Grüsse,
Dirk
Tonmaus

Re: Praxiserfahrungen 8-fach Mic-Amps...

Beitrag von Tonmaus » Fr 6. Apr 2007, 11:40

"(Weiss nicht, ob der RME das auch kann)"
Ja, der Octamic hat symmetrische LineOuts auf TRS (Klinke) für jeden Kanal. Habe ich schon genutzt um neben den Einzelspuren mit einem Analogpult eine Stereomischung zu machen, die dann parallel auf die Workstation lief. Funktioniert einwandfrei und ist eine saubere Lösung.
LG,
Tonmaus
Tonmaus

Re: Praxiserfahrungen 8-fach Mic-Amps...

Beitrag von Tonmaus » Fr 6. Apr 2007, 11:42

Klassisches Mißverständnis: Mit nichtklingen ist gemeint, dass sie keinen Eigenklang haben, sich also durch hohe Widergabetreue auszeichnen.
LG
Tonmaus
Dirk F

Re: Praxiserfahrungen 8-fach Mic-Amps...

Beitrag von Dirk F » Fr 6. Apr 2007, 15:14

Hallo Tonmaus,
verstehe ich nicht. Wenn es nicht klingt, wie kann dann etwas anderes weniger nicht klingen? Was meinst Du mit Wiedergabetreue?
Gr.
Dirk
Jan aus HH

Re: Praxiserfahrungen 8-fach Mic-Amps...

Beitrag von Jan aus HH » Sa 7. Apr 2007, 11:48

Ich bedanke mich bei allen die mir geantwortet haben, ihr habt mir die Entscheindungsfindung etwas erleichtert. Die in der Praxis auftretenden Probleme, aber auch die besonderen Vorteile des ein oder anderen Ausstattungsdetails kann man ja nicht immer aus Katalogen oder Werbeaussagen entnehmen...
Ich habe jetzt versucht mir beide Geräte für eine Orchester-/Chorprobe auszuleihen um mir noch einmal selber ein Urteil zu bilden.
Vielen Dank also nochmals an alle, die sich die Mühe gemacht haben ihre Erfahrungen (nochmals) zu posten...
Herzliche Grüße aus Hamburg
Jan
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