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Gitarrenbox für Recording
Verfasst: Mi 18. Apr 2007, 13:43
von Lars
Hallo,
ich wude gerne eine 4x12 Gitarrenbox mit verschiedenen Speakern bestücken, um beim Recording mehr Auswahlmöglichkeiten und vielleicht auch Kombinationsmöglichkeiten zu haben.
Drei Fragen dazu:
- Müssen alle Speaker die selbe Ohmzahl und Belastbarkeit (Watt) haben, oder könnte man auch z.B. 8 und 16 Ohm Speaker gleichzeitig betreiben, oder 30 Watt zusammen mit 50 Watt-Speakern?
- Gibt es eine Schaltung die es mir ermöglicht, dass wahlweise alle 4 Speaker gleichzeitig das Signal erhalten, und wahlweise jeweils nur einer der Speaker? (also insgesamt 5 Schaltmöglichkeiten)?
- Ich würde gerne eine Vintage 30, einen Greenback und einen G12/75, einbauen. Hat jemand einen Vorschlag für den 4. Speaker?
Vielen Dank schonmal.
Gruß,
Lars
Nachtrag
Verfasst: Sa 21. Apr 2007, 01:07
von hafi69
Ich glaube ihr habt beide diesen Satz falsch interpretiert:
"Ich würde einfach den EQ benutzen um Sounds zu variieren, verschiedene Amps und PU-Kombinationen, Mic-Positionen..."
Es war natürlich so gemeint:
Ich würde einfach den EQ benutzen um Sounds zu variieren, SOWIE verschiedene Amps und PU-Kombinationen, Mic-Positionen...
Ich hoffe da bin ich nun wenigstens mit Thomas einer Meinung...
Re: Gitarrenbox für Recording
Verfasst: Mi 18. Apr 2007, 14:33
von Juppy
Ich würde ein "Patchfeld" mit Bananenbuchsen in die Box einbauen, das allerdings die Gefahr birgt, daß "Unbefugte" oder "Unwissende" durchaus auch Kurzschlüsse stecken können oder zumindest die minimale Lastimpendanz für den Verstärker unterschreiten.
Ein Parallelschalten von einem 4 Ohm und 16 Ohm-Lautsprecher ergibt bereits eine Last von nur 3,2 Ohm. Vielleicht kommt der Verstärker damit noch zurecht - doch der Lautsprecher mit der höheren Impendanz wird einen wesentlich geringeren Pegel abstrahlen.
Eine Serienschaltung dagegen wird dazu führen, daß die meiste Leistung über den Lautsprecher mit der höheren Impendanz abgegeben wird.
Welche unangenehmen Folgen das Parallelschalten von Lautsprechern haben kann, mußte ich kurzlich bei einem Beschallungsjob am eigenen Leib erleben:
Der Bassist hatte zwei geliehene Speaker zur Auswahl und kam auf die phantastische Idee, beide ohne Kommentar zusammen zu schließen. Beim Soundcheck ging das gut, im Konzert fiel der Baß nach 10 Minuten aus - mitten im Stück PickUp-Kabel gewechselt, scheinbar alles gut (der Verstärker hatte sich zwischenzeitlich abkühlen können) - für 3 Minuten (und Verstärker wieder zu heiß gelaufen) ...
Und dann verließ die Band unter stillem Protest die Bühne.
Nur durch Zufall habe ich das Verbindungskabel zwischen den Speakern entdeckt - und ab da war für den Rest des Abends Ruhe resp. Krach in der Hütte.
Ich wünsche keinem, diese Situation durchstehen zu müssen. Der Verstärker gönnt sich eine Pause zum Abkühlen, der Techniker kann das nicht. Dafür muß er neben dem Streß noch die mitleidigen bis hämischen Blicke des Publikums ertragen.
Re: Gitarrenbox für Recording
Verfasst: Mi 18. Apr 2007, 15:20
von JanH
...ja, ja Musiker haben eh mehr Ahnung von Elektronik als der Techniker !!!
Aber zum Thema: ich würde keine unterschiedlichen Speaker zusammenschliessen, weder parallel noch in Reihe, wenn du sie schon in eine Box bauen willst, dann entweder, wie oben erwähnt, mit Patchkabel, oder schaltbar über einen mehrpoligen Schalter, z.B. einen kräftigen Starkstrom-Drehschalter, die halten schon ein paar Ampere aus.
Zusammenschaltungen unterschiedlichen Widerstandes und unterschiedlicher Leistung ist nicht zu empfehlen. Schraub mal ne 60Watt Glühlampe und ne 100Watt Glühlampe in den gleichen Kronenleuchter, das Ergebnis ist eindeutig und bei Speakern gelten im Grunde die gleich Naturgesetze wie bei Glühlampen.
Gruß JanH
Re: Gitarrenbox für Recording
Verfasst: Mi 18. Apr 2007, 16:34
von ThomasT
Schraub mal ne 60Watt Glühlampe und ne 100Watt Glühlampe in den gleichen Kronenleuchter, das Ergebnis ist eindeutig
Ja, die 100W Lampe leuchte heller. Und sonst?
Der Vergleich hinkt gewaltig...
Re: Gitarrenbox für Recording
Verfasst: Mi 18. Apr 2007, 16:37
von ThomasT
Mich würde dabei was anderes interessiere.
Und zwar ob deine Mischmasch-Box sich wirklich für das eignet was dir vorschwebt.
Ich würde vermuten dass ein (sagen wir Celestion Vintage 30) in der linken oberen Ecke anders klingt, wenn der Rest auch mit Celestion Vintage 30 oder der Rest mit was anderem bestückt ist. Und zwar alleine der Speaker, nicht weil das Mikro den Sound der Nachbarspeaker mit auffängt.
Re: Gitarrenbox für Recording
Verfasst: Mi 18. Apr 2007, 17:32
von Lars
Hallo.
Ich hatte ursprünglich vor immer nur jeweils einen Speaker der 4x12 Box anzusprechen (die anderen bleiben ruhig), denn oft habe ich mit der Mikrofonierung nur eines Speakers einer Gitarrenbox mehr Erfolg - auch wenn ich mehrere Mikros verwende.
Ich dachte ursprünglich daran einfach 4 separate Klinkenbuchsen (für jeden Speaker eine) hinten in die Box einzulassen.
Nur zum Experimentieren wäre es auch nett mal mehrere Speaker oder alle gleichtzeitig ansprechen zu können.
Gruß,
Lars
Re: Gitarrenbox für Recording
Verfasst: Mi 18. Apr 2007, 22:20
von ThomasT
Das ist aber doch ein ähnliches Problem bzw. Fragestellung.
Ich habe die besten Erfahrungen mit einem Mikro an einem Lautsprecher und dann zum doppeln ein anderes (oder gleiches) Mikro genau gespiegelt am anderen Lautsprecher.
Vorteil man hat ähnlichen Sound wie man mit Mikro 1 gefunden hat aber man trifft es nie genau, so dass der Unterschied vorhanden ist.
Re: Gitarrenbox für Recording
Verfasst: Do 19. Apr 2007, 01:03
von hafi69
Hallo,
ehrlich gesagt würde ich mir den ganzen Aufwanf sparen.
Wer das ganze Mat. hat und entsprechend Zeit, der hat vielleicht am Ende eine interessante Git-Box. Aber ob das am Ende wirklich zu besseren Aufnahmen führt??
Höchstens zu *längeren*.
Ich würde einfach den EQ benutzen um Sounds zu variieren, verschiedene Amps und PU-Kombinationen, Mic-Positionen... Das ist nicht nur Naheliegender, sondern viel Effektiver als vier verschiedene Systeme in das gleiche (gleichklingende...) Cabinet.
Re: Gitarrenbox für Recording
Verfasst: Do 19. Apr 2007, 12:00
von Lars
"....Ich würde einfach den EQ benutzen um Sounds zu variieren, verschiedene Amps und PU-Kombinationen, Mic-Positionen..."
Ja und ich würde halt gerne auch mit verschiedenen Speakern den Sound variieren wollen. Den EQ setze ich im Idealfall gar nicht oder nur minimal ein. Jeder hat halt seine eigenen Arbeitsweisen.
Guß,
Lars
Re: Gitarrenbox für Recording
Verfasst: Do 19. Apr 2007, 12:55
von Pego
Hallo,
ich nehme an, dass Du einen Röhrenamp benutzt und der kann sehr allergisch auf zu geringe oder zu hohe Impedanz des Speakers reagieren. Deswegen gibt es mehrere Ausgänge mit unterschiedlicher Imp. oder einen Wahlschalter. Ich rate auch von einem Drehschalter o.ä. dringend ab. Da müsste auch (am besten im Standby Betrieb des Amps) am Verstärker jeweils umgeschaltet werden.
Ausserdem halte ich so einen absoluten Mischmasch nicht für sinnvoll. Gut klingt z.B. Greenback und Vintage 30 zusammen, die ergänzen sich prima. Da findet sich auch im Netz einiges an Tests. Wenn Du unbedingt vier verschiedene Speaker nutzen möchtest, kann ich noch zu den Neodym-Typen von Celestion (Century-Typen, sehr laut! 102 dB/1W), alten Jensen oder auch modifzierten Celestion raten (Vintage 30 meines Bad Cats klingt definitiv anders als ein Original)
Grüsse, Pego
Re: Gitarrenbox für Recording
Verfasst: Do 19. Apr 2007, 13:30
von ThomasT
EQ ist nicht das Mittel der Wahl.
Denn es funktioniert nicht.
Re: Gitarrenbox für Recording
Verfasst: Fr 20. Apr 2007, 09:37
von JanH
gut, dann probiers aus und schalte einen kleinen und eine großen Speaker zusammen, du wirst früher oder später den kleinen abschiessen !
Re: Gitarrenbox für Recording
Verfasst: Fr 20. Apr 2007, 17:29
von hafi69
""EQ ist nicht das Mittel der Wahl.
Denn es funktioniert nicht. ""
Ich glaube das solltest Du mal ganz ordentlich belegen...
Re: Gitarrenbox für Recording
Verfasst: Fr 20. Apr 2007, 17:34
von hafi69
""Den EQ setze ich im Idealfall gar nicht oder nur minimal ein. Jeder hat halt seine eigenen Arbeitsweisen.""
Es spricht nicht für den "Idealfall" einen EQ NICHT einzusetzen. EQs sind nichts *böses*.
Das ist falsch verstandener Purismus, erst recht bei E-Gitarre, wo immer eine drastische Tonmanipulation stattfindet. Oder benutzt Du Amps ohne Klangregelung?
Jeder hat seine Arbeitsweisen, richtig. Manche sind sehr zeitaufwendig und unproduktiv.