Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

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Tonzauberer

Re: Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

Beitrag von Tonzauberer » So 6. Mai 2007, 21:01

Also für mich eindeutig die Aufnahme ohne Hall...
Ein Streichquartett, vor allem eines von der moderneren Sorte wie dieses, benötigt unbedingt eine klare Erkennbarkeit der Strukturen. Diese stehen hier viel mehr als in symphonischen Werken im Vordergrund und ersetzen Weitgehend eine "Melodie".
Hall ist da in meinen Ohren Kontraproduktiv, da er eben die Strukturen verwischt.
Ich würde in diesem Fall fast noch die hohen Streicher, insbes. Violine 2, etwas stärker stützen und das Cello ein wenig zurücknehmen, resp. ein wenig den Bass rausdrehen, sodass das Ansprechen präsent bleibt, aber der Bassbereich nicht überbetont wird.

Re: Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

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Andreas Müller

Re: Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

Beitrag von Andreas Müller » So 6. Mai 2007, 22:03

die links sind nicht anklickbar !
Thomas

Re: Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

Beitrag von Thomas » So 6. Mai 2007, 22:20

Man kann sie ganz einfach in die Adresszeile kopieren.
Mirko

Re: Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

Beitrag von Mirko » So 6. Mai 2007, 22:38

Man kann die Adressen aber auch ganz einfach klickbar machen, gelle?
http://www.bluenote-musik.de/ohne_hall.mp3
http://www.bluenote-musik.de/mit_hall.mp3
Da muss nur eine eckige Klammer drum herum gemacht werden
Jan

Re: Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

Beitrag von Jan » So 6. Mai 2007, 23:21

Mir gefällt auch die Aufnahme ohne künstlichen Hall besser. Ich höre die Instrumente klarer und deutlicher, die verhallte Aufnahme hat im Gegensatz dazu zu wenige Konturen, wie ein weichgezeichnetes Foto...
Slavko

Re: Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

Beitrag von Slavko » Mo 7. Mai 2007, 07:15

Mit etwa 30 ms Predelay Δ t als sogenannte "Anfangszeitlücke" vor dem verwischenden Nachhalleinsatz wäre die Klangzeichnung sicher stärker erhalten geblieben. Ich denke, das könnte ein entscheidender Fehler gewesen sein. Natürlich spielt auch die Hall-Zumischmenge eine Rolle (und die Nachhallzeit).
Siehe: "Anfangszeitlücke ITDG (Initial time delay gap) und Pre-Delay Δ t"
http://www.sengpielaudio.com/Anfangszei ... edelay.pdf
Wolfgang

Re: Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

Beitrag von Wolfgang » Mo 7. Mai 2007, 12:26

Mir gefällt die Aufnahme ohne Kunsthall viel besser...
Juppy

Re: Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

Beitrag von Juppy » Mo 7. Mai 2007, 12:57

Die Aufnahme keinesfalls zusätzlich verhallen. Der Räumlichkeitseindruck aus der Kirche ist völlig ausreichend.
Darüber hinaus weiß ich jetzt nicht, in wieweit ich von Deinen Angaben beeinflußt bin: Ich meine den Kompressor nachteilig heraus zu hören.
Christian-B

Re: Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

Beitrag von Christian-B » Mo 7. Mai 2007, 16:41

Auch ich bin der Meinung: In der Aufnahme "ohne Hall" hat's genug Hall drin.
Das Spiel der Streicher ist qualitativ so hochstehend, dass man es nicht mit künstlichem Hall zu verwischen braucht.
Christian-B
MA

Re: Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

Beitrag von MA » Mo 7. Mai 2007, 19:53

Mit der Bewertung von Tonzauberer bin ich ganz einverstanden, über das Volumen des Celloklanges kann man streiten. Möglicherweise löst sich die ganz winzige Überakustik auf, wenn man das Hauptmikrofon etwas zurücknimmt.
Die Aufnahme ist ganz ausgezeichnet gelungen, daran sollten sich einmal die Profis ein
Beispiel nehmen. Ich kenne unzählige Streichquartettaufnahmen, die nicht annähernd auf diesem wunderbar durchhörbaren Klangniveau liegen.
Ich bezweifle, dass hier ein Kompressor zu Einsatz kam und bitte um Aufklärung. Wenn die Aufnahme so zustande gekommen ist, wie ich dies früher einmal geschrieben habe, dann bekommt man eben ohne weiteres diesen direkten Klang.
MA
Thomas

Re: Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

Beitrag von Thomas » Di 8. Mai 2007, 10:08

Danke für die Blumen! Bin auch ganz zufrieden, die Kanaltrennung hätte ich mir vielleicht noch etwas ausgeprägter gewünscht. Den Tipp mit der Anhebung der Violinen werde ich auf jeden Fall mal probieren. Neige halt persönlich zu etwas dunkleren Klangbildern.
Für die Kompression habe ich "Classic Compressor" von WAVES benutzt, aber nur in bescheidenem Umfang. Ein kleiner Kompromiss an die "Brüllwürfelfraktion". ;)
Mit den verschiedensten Hallfiltern konnte ich auch nicht glücklich werden, JEDER hat beim Blindhören die Aufnahme ohne zusätzlichen Hall favorisiert. Als ist mein Geschmack doch mehrheitsfähig. :)
Heute geht's weiter mit dem zweiten Stück, einem Streichtrio.
Gruß, Thomas
hafi69

Re: Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

Beitrag von hafi69 » Di 8. Mai 2007, 15:50

""Für die Kompression habe ich "Classic Compressor" von WAVES benutzt...""
Na klar! Welchen denn sonst bei klassischer Musik? ;-)
pkautzsch

Re: Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

Beitrag von pkautzsch » Di 8. Mai 2007, 23:26

Welchen denn sonst bei klassischer Musik? ;-)Mein Hund mag auch nur DOKO Classic Hundefutter.
Aber mal im Ernst: Den Kjaerhus-"Classic Master Limiter" benutze ich auch des öfteren in der Summe. Durchaus auch mal bei Klassik in dezentem Umfang (Schlagwerk oder so).
Mathematiker

Re: Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

Beitrag von Mathematiker » So 13. Mai 2007, 16:18

Unbedingt ohne Hall. Mir ist schon jetzt in der Mittellage (Bratsche) ein klein wenig zu viel Suppe. Einzig das Cello waere mir bisschen zu trocken; vielleicht wegen des doch recht kleinen AB?
Gruss,
Mathematiker
Thomas

Streichquartett-Aufnahme: Kunsthall oder nicht ... ?

Beitrag von Thomas » So 6. Mai 2007, 20:21

Hallo,
Habe mal einen Ausschnitt meiner Streichquartett-Aufnahme eingestellt. Abnahme war AB Stereo (40cm) plus 4x Stützen von hinten, relativ nahe Entfernung in kleiner Steinkirche, deshalb sehr wenig natürlicher Hall. Die Frage ist jetzt: Kunsthall drauf oder nicht?
Mein erster Impuls heisst: Nein. Kammermusik begreife ich mit Betonung auf KAMMER, so wie sie ursprünglich meist gespielt wurde - in Salons etc. Ich mag direkten, präsenten, kompakten Klang, da darf man dann auch mal das Spielen "als solches" hören.
Habe mal mit mehreren Klangfiltern und Impulse Responses experimentiert, denn "international" scheint die Tendenz bei Klassik eben doch auf Hallsoße zu gehen.
Deshalb einmal ohne Kunsthall "en nature" (d.h. fast: leichte Kompression, mittlere und tiefe Frequenzen leicht angehoben), einmal mit dem Programm SIR under einer heruntergeladenen Impulse response namens "Large Wood Room" (length: 50%, stereo response 50% - zu mehr mag ich mich nicht durchringen).
http://www.bluenote-musik.de/ohne_hall.mp3
http://www.bluenote-musik.de/mit_hall.mp3
MP3 (Lame, 256kbps, ca. 3,2MB je File, 1:40min Länge)
Gruß, Thomas
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