Messen von Raumresonanzen

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Julez

Messen von Raumresonanzen

Beitrag von Julez » Di 29. Mai 2007, 17:37

Hallo Soundcracks^^
Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich Raumresonanzen am besten messtechnisch beweisen kann, oder anders gesagt wie man diese Raummoden am besten misst?! ...Ich habe mir für einen Raum mit den Maßen x=3.05m; y=4.8m; z=3.7m
die theoretischen Moden berechnet, z.B. in X-RICHTUNG sollte die erste Mode bei ca. 56 Hz sein und die 2. Mode bei ca. 112Hz sein ... Leider entsprechen meine Messergebnisse nicht meinen Theorien:( ... Mein Messaufbau sieht wie folgt aus: Ich messe mit rosa rauschen und einem Genelec 8050A-LS (hat ziemlich breiten und linearen Frequenzgang). Der LS an sich liegt auf dem Boden und strahlt richtung Decke ab und ist GENAU IN DER MITTE des Raumes positioniert. In einem Meter Entfernung über dem LS häng mein Mic von Brüel&Kjaer, damit messe ich den Frequenzgang. Leider passen meine Berechnungen der Lage der Knoten und Bäuche im Raum nicht zu meinen Messergebnissen: Bei den besprochenen Moden in x-Richtung, messe ich bei 56 Hz einen Peak (wenn ich in der Mitte des Raumes messe sollte ich doch einen Einbruch Messen?!) und bei 112Hz messe ich einen einbruch obwohl ich einen Peak erwarte ?! ... Hat jemand eine Idee woran das liegen könnte bzw. könnte mir jemand sagen wie ich Raumresonanzen am besten messtechnisch erfasse ?!

Messen von Raumresonanzen

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.Jens

Re: Messen von Raumresonanzen

Beitrag von .Jens » Di 29. Mai 2007, 20:17

Moin...
"Leider passen meine Berechnungen der Lage der Knoten und Bäuche im Raum nicht zu meinen Messergebnissen: Bei den besprochenen Moden in x-Richtung, messe ich bei 56 Hz einen Peak (wenn ich in der Mitte des Raumes messe sollte ich doch einen Einbruch Messen?!) und bei 112Hz messe ich einen einbruch obwohl ich einen Peak erwarte ?! ... Hat jemand eine Idee woran das liegen könnte bzw. könnte mir jemand sagen wie ich Raumresonanzen am besten messtechnisch erfasse ?!"
Das ist nicht so ganz trivial, was du da vorhast. Zuallererst mal funktioniert die Methode "ausrechnen und nachmessen" wirklich nur bei ganz einfachen geometrischen Gebilden ohne jeden Schörkel, gleichmäßiger Wandbeschaffenheit (keine Türen, keine Fenster) und natürlich ohne jedes Möbelstück im Raum. Sobald man von diesem Ideal abweicht, werden die realen Resonanzbedingungen immer komplizierter und höchstens noch numerisch, keinsfalls aber "zu Fuß" berechenbar.
Dass du Bäuche statt Knoten misst, kann aber einen ganz anderen Grund haben: Die Wände geben als Randbedingung vor, dass dort die SchallSCHNELLE Null werden muss. D.h. die erste Resonanz hat einen Schallschnelle"bauch" in der Mitte des Raumes, das entspricht aber gerade einem Knoten in der SchallDRUCK-Verteilung. Misst du also mit einem Druckempfänger (Kugel), so darf dich das Ergebnis nicht wundern.
Zum zweiten ist diese isolierte Betrachtung der Resonanzen in x-y-z-Richtung etwas problematisch. In den Fällen, wo das noch so gerade passabel funktioniert, sollte man dann aber auch die Anregung in die Richtung wirken lassen, die man messen möchte. Sonst kommt da Murks heraus. Sprich: Für eine Messung der Resonanz entlang einer horizontalen Raumachse darf dein LS nicht nach oben abstrahlen. Zudem sollte er für ein deutliches Messergebnis der GEOMETRISCHEN Verteilung irgendwo da stehen, wo er gut an die Raummode ankoppelt, die fragliche Schwingung also gut anregen kann.
Jens
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