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Ausstattung erweitern für einen 16-Köpfigen Gospel-Chor?

Verfasst: Di 5. Jun 2007, 22:48
von D!d0w3
Hallo,
Ich habe eine Frage aber dafür muss ich ein bissel ausholen.
Ich bin der hobbymässige Tontechniker von einem lokalem Gospel-Chor. Allerdings werden wir immer regionaler (Kirchentag, größere Konzerte, etc.).
Zurzeit verfügen als Equipment folgendes:
Mackie Onyx 24-4
Fender Endstufe 2x 500 Watt
Endstufe 2x 300 Watt (Monitoring)
16x Einzelmikrofon Mix (Shure sm 5, verscheidene Akg'S)
Boxen und Monitore sind erstmal nur uninteressant.
Zudem noch 3x C 1000 S (Waren mal zur Abnahme des Chores gedacht)
Nun ist es warnsinnig 16 Einzelmikrofone bei einem Chor zu benutzen. (Denke ich mir zurzeit immer mehr ;-))
Es ist halt die Frage was am Sinnvollsten an dieser Anlage zu ergänzen wäre an Mikrofonen um die gewaltige Massen an Einzelmikrofonen zu verringern.
Dazu zu sagen sollte man das oft in Kirchen oder recht großen Säälen (und mit einer grausamen Akustik ausgestattet) auftretten.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen ;-)
Danke schonmal im vorraus.
Gruß D!d0w3

Re: Ausstattung erweitern für einen 16-Köpfigen Gospel-Chor?

Verfasst: Mi 6. Jun 2007, 00:15
von Thomas
hallo...
aus welcher Region seid ihr denn?
singt ihr mit bandunterstützung oder nur akkapella...wenn jeder der 16 sänger seine stimme professionel unter kontrolle hat, können 16 einzelmikrofone schon ganz gut klingen...hab sowas mal mit 100 leuten gemacht...aber das ist ne andere Liga...
Gruß
thomas

Re: Ausstattung erweitern für einen 16-Köpfigen Gospel-Chor?

Verfasst: Mi 6. Jun 2007, 14:22
von Tom
Es ist nicht gut, wenn man Mikrofone in die Obhut von Chormitgliedern gibt, das wird meist zum Horror für jeden Tontechniker. Die Sänger haben meist keine Erfahrung mit dem Umgang von Mikrofonen. Außerdem würde ich für das Abnehmen eines Chores keine dynamischen Mikros verwenden. Wenn du von Gesangsmikros für jeden Einzelnen sprichst, nehme ich an es handelt sich um dynamische,oder? (sm5 kenne ich nicht...)
Wenn du die c1000s Mikros verwendest (Elektretmikros), kommst du sicher zu einem guten Ergebnis. Es wird wahrscheinlich reichen, wenn sich 2 Sänger ein Mikro teilen. Sie sollen mit dem Mund ca. 50 cm vom Mikro entfernt stehen, denn dann braucht man nicht so laut aufdrehen wie bei weiterer Entfernung(Rückkopplungsgefahr) und der Direktschallanteil ist sehr hoch. Dies ist gerade in Kirchen und großen Sälen von Vorteil.
Wichtig ist, dass die Sänger das Mikro nicht beachten, denn viele tendieren dazu, sich näher zu beugen um lauter zu klingen. Man muss den Sängern klar machen, dass sie sich nicht um die Mikros und die Technik kümmern sollen. Sie sollen einfach nur singen.
Liebe Grüße Thomas


Thomas Raber

Re: Ausstattung erweitern für einen 16-Köpfigen Gospel-Chor?

Verfasst: Do 7. Jun 2007, 12:17
von D!d0w3
@Thomas
Wir kommen aus der Region Düsseldorf. Mitlerweile haben die Sänger langsam es drauf mit einzelmikros zu singen. Allerdings sieht es ganz ehrlich komisch aus wenn jeder Sänger nen Mikro in der Hand hat.
@Tom
Nach 2 Jahren haben sie Erfahrung mit dem singen mit Mikrofonen auch wenn manche noch das Mikrofon alten als würden sie ein Eisessen aber das ist eigentlich nicht so das Problem.
Ich hab die 8 vergessen. Wir benutzen zurzeit Shure SM58, sprich dynamische Mikrofone.
Ich hatte bis her leider genau das angesprochene Problem das die Leute sich nicht an die Gruppenmikrofone ran getraut haben und ich immer zwischen Rückkopplung und hörbaren Sound.
Ich verstehe nur eine Sache nicht. Meinst du das 2 Leute sich vor C 1000S stellen sollen???
Danke aber schonmal für diese Antworten.
Gruß D!d0w3

Re: Ausstattung erweitern für einen 16-Köpfigen Gospel-Chor?

Verfasst: Fr 8. Jun 2007, 14:00
von matt
Ich habe auch regelmäßig Schwierigkeiten beim Gospelchor. Erschwerend kommt ja noch hinzu, daß diese gerne Klatschen (zwangsweise recht nahe am Mik), und damit grauslige peaks erzeugen, die in keinem Verhältnis zu Ihrer Gesangsstärke stehen!
Langfristig glaube ich, head(mic-)sets würden die besten Ergebnisse erzielen, schaut aber nicht gerade hipp aus, wie ich finde...
Auch das "In der Nähe sitzen" des Schlagzeugs beim Chor, das für das Zusammenspiel Chor/Band wirklich wichtig ist, macht in einem halligen Chorraum eine Chorabnahme oft schier unmöglich, schon ein gemäßigt starker Floor-Monitor mit ein wenig Piano drauf knallt in so einem Raum (Gewölbekuppel) auf jedes Mikro!!
ich bitte aber jeden, der schon Erfolg mit Gospelchor hatte, hier mal was zu schreiben, auch wenn's ja eigentlich in die PA-Ecke gehört!

Re: Ausstattung erweitern für einen 16-Köpfigen Gospel-Chor?

Verfasst: Fr 8. Jun 2007, 17:20
von M. Hein
Hallo D.,
Ihr seid 16 Leute im Chor. Ich würde eine Mikrofonierung mit 4 Kleinkapselkondensatormikrofonen wählen, Richcharakteristik Niere, z. B. Nemann KM Serie.
Choraufstellung 3 reihig, d. h. schön kompakt gestaffelt. Als Stative werden die K&M Overheadstative ausreichen. Alle 4 Mikros vorne in Linie vor den Chor, etwas über die ersten Sänger hinweg auf die mittlere Reihe ausrichten. Wichtig ist, das die Mikros nach unten geneigt werden, damit der Direktschallanteil auf die Kapsel möglichst hoch ist.
Für die Solisten reichen meist 3 extra Mikrofone, hier würde ich dynamische a la SM 58 wählen. Auch finde ich drahtlose Anlagen, z. B. Sennheiser EW 300er Serie sehr empfehlenswert, weil der Aktionsradius der Künstler größer sein kann.
Monitoring äußerst sparsam verwenden, d. h. KLEINE Monitore, DICHT am Musiker.
Trommler sind meist schwer in den Griff zu bekommen, was deutliche Erleichterung bringt sind Trennwände zwischen den Drums & dem Chor.
Noch ein Wort zu den Boxen, die du für unwichtig hältst.....
Gerade in Kirchen wird ein möglichst gut gerichtetes System, das sich bei Bedarf nach unten neigen läßt (damit nicht die Kirchenwand sondern der Zuhörer beschallt wird) sich von seiner besten Seite zeigen, mir gefallen die RCF ART 322A hier sehr gut. Bei größeren Kirchen ist die Verwendung von 1 oder 2 Delaystrecken zu empfehlen (hier reichen kleine Kisten wie z. B. RCF ART 310A). Als Delayprozessor habe ich Ramsa Gerät aus der WA Serie, es gibt aber auch diverse andere Geräte. Mit einem solchen Konzept bis du sehr flexibel, selten zu laut & hast einenn "direkten & klaren" Sound.
P.S.: In Kirchen muß manchmal ganz kräftig am EQ geschraubt werden um den Bereich zwischen 150....500Hz in den Griff zu bekommen, mach das bitte, auch wenn es "uncool" aussieht.
Die meisten Gospelleute können nicht klatschen, es gibt hier einige Grundsätze die sich leicht umsetzen lassen:
1. Nur jeder 2. im Chor klatscht
2. Die Hände nicht zu hoch!!!
3. Nicht die Handflächen voll aufeinander hauen, sondern die Fingerspitzen auf den Handballen, macht ca. 10...15 dB Pegelunsterschied & klingt mindestens genauso "sexy".
Gruß
M. Hein

Re: Ausstattung erweitern für einen 16-Köpfigen Gospel-Chor?

Verfasst: Sa 9. Jun 2007, 15:25
von Thomas
hallo...je ich arbeite oft mit gospelchörenn...
alles hängt wirklich von einer vernünftigen location ab sowie disziplinierte chorsänger, das übersprechen der mikros ist nicht wirklich schlimm, also ich hatte da noch nie probleme mit...mit welchen mikrofonen arbeitest du?
Gruß

Re: Ausstattung erweitern für einen 16-Köpfigen Gospel-Chor?

Verfasst: So 10. Jun 2007, 09:30
von matt
Da hab' ich mich wohl falsch ausgedrückt...
mit peaks meinte ich nicht ein problematisches Übersteuern der Mikrofone, sondern eben nur Pegelspitzen, die unnötig stark auf die PA gehen, da diese ja auf den Chorgesang eingepegelt ist...
Zudem klatschen die Sänger alles andere als wirklich gleichzeitig im Rhythmus...
Das gibt dann eben dieses unnötige 1, plplplplapp, 3, plplplplapp auf den LSprechern.
ich benutzte AT 4041.
Und ich auf dem Mehrspurmitschnitt habe ich dann da beim Klatschen digit. Übersteuern (aber nicht zu hören, bei dem kurzen Klatsch peak).

Re: Ausstattung erweitern für einen 16-Köpfigen Gospel-Chor?

Verfasst: Do 21. Jun 2007, 17:44
von Tom
Tschuldigung die späte Antwort, mein Computer war kaputt.
Es kann auch jeder vor einem Mikro stehen, aber dann hast du halt viele Ständer auf der Bühne. Wenn sich 2 ein Mikro teilen, mindert sich der Aufwand beim Aufbau, das Kabelgewirr und die Abmischung wird übersichtlicher. Der Chor soll ja nicht aus lauter Einzelstimmen bestehen, sondern eine Gesammtheit im Klang bilden. So gesehen würde man Studiotechnisch auch mit 2 Mikros auskommen (AB, XY oder MS-Verfahren), weil man damit ganau die Gesammtheit am besten erfassen kann. Das ist aber in einer Kirche in der Livesituation nicht möglich, weil es sonst eine mega Rückkopplung geben würde.
Die von dir angesprochenen Peaks würden dann nicht mehr sein, wenn eben jedes Mikro auf einem Ständer ist und die Sänger sich nicht auf das Mikrofon konzentrieren.
Nimm ihnen das Mikro aus der Hand!!!
LG Tom


Thomas Raber