Gibt es unter den Tonschaffenden so etwas wie eine gemeinsame Berufsehre?
So nach dem Motto:
Für weniger Geld arbeite ich nicht, auch wenn ich mir einen anderen Job suchen muß, um meinem Nachwuchs ein Eis spendieren zu können ...
Berufsehre
Re: Berufsehre
... im Endeffekt kommt das fast aufs gleiche raus, wenn man für weniger arbeitet bleibt auch weniger für das Eis ! Ich habe immer die Erfahrung gemacht, daß es gut ist auch mal einen Job abzusagen anstatt sich "anzubiedern". Dann lernen die Leute einen erstmal zu schätzen und kommen beim nächsten Mal auf einen wieder zurück und die Honorarfrage hat sich dann automatisch erledigt.
Sehr selten passiert es allerdings auch, daß der Ersatz gut ist und noch billiger ! Aber dieses "Risiko" ist sehr gering
Josch
Sehr selten passiert es allerdings auch, daß der Ersatz gut ist und noch billiger ! Aber dieses "Risiko" ist sehr gering

Josch
Re: Berufsehre
Hi,
ich denke, es wäre gut, wenn sich zumindest alle Tonschaffenden in so weit einig sind, dass man unterhalb einer Summe X grundsätzlich nicht arbeitet. Was hat man davon, wenn man seine Arbeitsleistung "verschleudert". Man kommt anschließend nicht mehr hoch.
Viele Grüße
Holger
mobile Tonaufnahmen
ich denke, es wäre gut, wenn sich zumindest alle Tonschaffenden in so weit einig sind, dass man unterhalb einer Summe X grundsätzlich nicht arbeitet. Was hat man davon, wenn man seine Arbeitsleistung "verschleudert". Man kommt anschließend nicht mehr hoch.
Viele Grüße
Holger
mobile Tonaufnahmen
Re: Berufsehre
Naja, aus purer Nächstenliebe wird wohl niemand sein Können verschleudern wollen. Im Endeffekt ist das eine ganz simple Rechnung aus, wie hoch sind meine Unkosten, also, was muss reinkommen und was kann ich verlangen. Leider läuft diese Rechnung jedoch allzuoft ins Leere. Denn wie oft hat man es letztenendes mit Leuten zu tun, bei denen Musik lediglich eine Art Ausgleich zu ihrem täglichen einerlei sind und bei denen ihr Hobby aber auch rein gar nichts kosten darf, Kneipenbesuche oder ähnliches mal ausgenommen.
Auch einige nachrückende wittern natürlich das grosse Geld, was kaum noch in diesem Bereich zu machen ist und fordern horrende Preise für einfachstes Equipment, schlechte Räume und keinerlei oder weniger fachlicher Kompetenz.
Letztenendes bleit eine Art Spiel mit dem Feuer. Ich persönlih habe mir eine Untergrenze gesteckt, die mir teilweise sogar schon etwas weh tut, sich aber letztenendes auszahlt. Wem das zuviel erscheint, der muss sich anderweitig orientieren. Im Grossen und Ganzen funktioniert das für mich momentan sehr gut, allerdings erlebe ich die komplette Branche momentan als sehr rückläufig.
Auch einige nachrückende wittern natürlich das grosse Geld, was kaum noch in diesem Bereich zu machen ist und fordern horrende Preise für einfachstes Equipment, schlechte Räume und keinerlei oder weniger fachlicher Kompetenz.
Letztenendes bleit eine Art Spiel mit dem Feuer. Ich persönlih habe mir eine Untergrenze gesteckt, die mir teilweise sogar schon etwas weh tut, sich aber letztenendes auszahlt. Wem das zuviel erscheint, der muss sich anderweitig orientieren. Im Grossen und Ganzen funktioniert das für mich momentan sehr gut, allerdings erlebe ich die komplette Branche momentan als sehr rückläufig.
Re: Berufsehre
Frank schreib:
"... allerdings erlebe ich die komplette Branche momentan als sehr rückläufig."
Das ist eine Beobachtung, die mit dem Trend: Qualität >> Ramsch, Dilettantismus
durchaus einhergeht. Ich kenne soo viele Leute mit den billigsten Plastik - Musikanlagen, denen noch nie klar geworden ist, daß es überhaupt möglich ist, eine Schallquelle ZWISCHEN den Lautsprechern zu hören. Diese Leute sind dann auch noch oft Musiker und schauen mich ungläubig an, wenn ich denen etwas von Stereolokalisation und Räumlichkeit erzähle. Diese Leute hören dann Aufnahmen, bei deren Produktion sich der Tonmeister Gedanken über die spitzfindigsten Kleinigkeiten Gedanken gemacht hat. Wie soll denn da eine Wertschätzung für die Arbeit eines Tontechnikers aufkommen, wenn die Konsumenten gar nicht ansatzweise die Qualität einer Aufnahme zu schätzen in der Lage sind?
-Erdie
"... allerdings erlebe ich die komplette Branche momentan als sehr rückläufig."
Das ist eine Beobachtung, die mit dem Trend: Qualität >> Ramsch, Dilettantismus
durchaus einhergeht. Ich kenne soo viele Leute mit den billigsten Plastik - Musikanlagen, denen noch nie klar geworden ist, daß es überhaupt möglich ist, eine Schallquelle ZWISCHEN den Lautsprechern zu hören. Diese Leute sind dann auch noch oft Musiker und schauen mich ungläubig an, wenn ich denen etwas von Stereolokalisation und Räumlichkeit erzähle. Diese Leute hören dann Aufnahmen, bei deren Produktion sich der Tonmeister Gedanken über die spitzfindigsten Kleinigkeiten Gedanken gemacht hat. Wie soll denn da eine Wertschätzung für die Arbeit eines Tontechnikers aufkommen, wenn die Konsumenten gar nicht ansatzweise die Qualität einer Aufnahme zu schätzen in der Lage sind?
-Erdie
Re: Berufsehre
Meine Antwort möchte ich mit einem Zitat von "RUDI" eineiten:
Aber trotz des "gesamtwirtschaftlichen Zusammenhangs":
"Berufsehre" bedeutet für mich, ein bestmögliches Ergebnis abzuliefern, gleichgültig, ob ich bei einer Aufnahme mehr Aufwand in den Aufbau oder in den Schnitt stecke als disponiert, oder bei Beschallungen unmögliches doch umsetzen kann.
Wer Betriebssicherheit als sein Feature anbietet, wird kaum mit billigen Geräten ala "made in China" auftreten - und das kostet. Im "gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang" muß der Wertverlust aus der Abschreibung aus meinen Einnahmen gedeckt werden, ebenso der regelmäßige Service für Geräte; Rücklagen für Investitionen müssen gebildet werden - schließlich erwartet der Kunde auch Equipment, das "auf der Höhe der Zeit" ist. (Wobei ich bei vielen aktuellen Geräten meine Zweifel habe!)sorry, der Ausflug ins Eis kam nicht von mir, ich hab ihn aufgegriffen,
um den gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang ins Spiel zu bringen.
Aber trotz des "gesamtwirtschaftlichen Zusammenhangs":
"Berufsehre" bedeutet für mich, ein bestmögliches Ergebnis abzuliefern, gleichgültig, ob ich bei einer Aufnahme mehr Aufwand in den Aufbau oder in den Schnitt stecke als disponiert, oder bei Beschallungen unmögliches doch umsetzen kann.
Re: Berufsehre
Sowas habe auch ich schonmal erlebt.
(die meisten) Musikern hören nicht technisch wie wir, sondern hören die Instrumente.
Und erkennen dann keine Unterschiede zwisschen verschiedene Lautsprechern.
Es ist denen oft egal, daß sie zuhause einen 100 euro `Anlage` haben, und finden
es auch noch gut klingen, wo wir in Panik rausrennen
Achja, über ein 5-euro-Lautsprecher aus dem Baumarkt erkennt man das Geräusch
einer Gitarre auch. Aber WIE es klingt... darf ich hier nicht schreiben...
Es geht indertat den Bach runter.
Sogar beim Rundfunk sieht man das, bzw. hört man es im Radio.
Maz, soweit die noch benutzt werden, werden mit offen stehenden Fader gestartet.
Früher wurde ausschliesslich Faderstart benutzt.
Es scheint als ist kein Interesse mehr dran. Aber warum dann diesen Beruf gewählt ?
Schade.
MfG,
Evert
(die meisten) Musikern hören nicht technisch wie wir, sondern hören die Instrumente.
Und erkennen dann keine Unterschiede zwisschen verschiedene Lautsprechern.
Es ist denen oft egal, daß sie zuhause einen 100 euro `Anlage` haben, und finden
es auch noch gut klingen, wo wir in Panik rausrennen

Achja, über ein 5-euro-Lautsprecher aus dem Baumarkt erkennt man das Geräusch
einer Gitarre auch. Aber WIE es klingt... darf ich hier nicht schreiben...

Es geht indertat den Bach runter.
Sogar beim Rundfunk sieht man das, bzw. hört man es im Radio.
Maz, soweit die noch benutzt werden, werden mit offen stehenden Fader gestartet.
Früher wurde ausschliesslich Faderstart benutzt.
Es scheint als ist kein Interesse mehr dran. Aber warum dann diesen Beruf gewählt ?
Schade.
MfG,
Evert
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