Hallo Jens,
habe mich lange Zeit mit dem Thema nicht mehr beschäftigt, habe es aber inzwischen wieder aufgegriffen und mal einen erfahrenen Dipl.Ing. der digitale Meßgeräte entwickelt gefragt und ihm Deine Theorie mitgeteilt.
Er schrieb mir folgendes zurück:
"RG:
Die beiden Kanäle eines digitalen Stereoübertragungssystems werden mit je einem Sinuston betönt dessen Frequenz kurz vor der Nyquist-Frequenz liegt.
In unserem Fall wäre die Taktfrequenz die bei der CD übliche 44,1 kHz. Die beiden Stereokanäle werden mit je 20 kHz betönt, also liegen kurz vor der
Nyquistfrequenz. Die Phasenbeziehung zueinander ist 0 Grad.
Es ist also zu erwarten, dass nach der A/D-Wandlung und wieder nach der D/A-Rückwandlung die Phasenbeziehung von 0 Grad erhalten bleibt."
Antwort des Dipl.Ing: Ja.
RG:
Was aber geschieht in diesem Fall, wenn einer der beiden Kanäle um beispielsweise 90° zum anderen verschoben wird, bei dieser Frequenz?
Antwort des Dipl.Ing:"Es wird genau so wieder rekonstruiert."
RG:
"Ein Diplomphysiker behauptete, dass nach der A/D-D/A-Wandlung die Phasenbeziehung verloren ginge und statt der erwarteten 90° beide
Ausgangssignale gleichphasig seien, weil bei der Abtastung der nur der Realteil nicht aber der Imaginärteil berücksichtigt wird."
Antwort des Dipl.Ing:"Ein Diplom schützt vor Unwissen nicht

Das ist falsch, denn es findet weder eine Fouriertransformation in die
Frequenzebene statt noch wird z.B. das Signal erst gefiltert und dann
gleichgerichtet.
Die Phaseninformation steckt in den Änderung der Samples zwischen
den einzelnen Abtastzeitpunkten. Imaginär ist da nix.
Komplexe Zahlen gibt es erst dann, wenn man z.B. eine Fouriertransformation
macht, aber die wird im gewöhnlichen A/D-D/A Pfad nicht ausgeführt."
RG:
Erst wenn die Signalfrequenz unterhalb einem Viertel der Taktfrequenz liegt - so die Behauptung des Physikers - würde die Phasenbeziehung erhalten
bleiben."
Antwort des Dipl.Ing:"Er hat Nyquist nicht verstanden."
"Nyqusist (s erste Bedingung) sagt klipp und klar aus, dass wenn
ein Signal mit dem höchsten Frequenzanteil bei f/2 mit der
Abtastfrequenz f abgetastet wird, wobei wichtig ist, dass eben keine
Frequenzanteile >=f/2 enthalten sind (die führen sonst zu Aliases,
d.h. sie erscheinen bei der Rekonstruktion an anderer Stelle),
dass dann diese Samples _alle_ Information über das abgetastete
Signal enthalten, natürlich einschließlich der Phase."
Soweit die Ausführungen des Dipl.Ing. auf meine Fragen. Es bestätig, daß ich doch recht hatte und Du mit Deiner Theorie total daneben liegst.
Ich habe es übrigens auch vor einigen Jahren schon mal gemessen und dadurch schon die Bestätigung erhalten.
Wenn Du es jetzt immer noch nicht glaubst und weiter solchen Unsinn redest, nehme ich künftig Deine Postings nicht mehr ernst.
Spare Dir bitte künftig auch solches philosophische Geseiere wie "Weltbild" und "Weil nicht sein kann was nicht sein darf". Es ist einfach dummes Zeug und hat in einer technischen Betrachtung nichts zu suchen.
MfG
Rainer