Interview eines Masterers

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Bertram M

Re: Akustische Matschepampe - Nachtrag

Beitrag von Bertram M » Mi 30. Jan 2008, 14:46

So muss man halt z.B. ein sinfonisches Blasorchester im Proberaum aufnehmen, es
soll aber repertoirebedingt "sinfonisch" klingen. Da kann man mit den Mikrofonen
nicht zu weit weg gehen, möchte man noch die richtigen Klangfarben einfangen.
Also geht man in letzter Zeit doch mit den Mikrofonen näher an die Instrumente ran, als man es früher tat.

Re: Akustische Matschepampe - Nachtrag

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Dirk F

Re: Akustische Matschepampe - Nachtrag

Beitrag von Dirk F » Do 31. Jan 2008, 15:16

Hallo,
zugegeben, schlechtes Beispiel. :-) Es ist aber so, dass der gewünschte Endklang nicht dem behaupteten "Mikrofone sind nah an den Instrumenten" entspricht, sondern es soll so werden, als wäre es im großen Konzertsaal aufgenommen.
Daneben gibt es sicherlich den größeren Trend, daß in sehr halligen Räumen aufgenommen wird.
Dirk
Rainer

Re: Alles nur akustische Matschepampe

Beitrag von Rainer » Do 24. Jan 2008, 09:01

Habe schon einige sog. "One-Point"-Aufnahmen gehört - noch keine einzige konnte mich je überzeugen!
Alles nur akustische Matschepampe - mehr nicht!

MfG
Rainer
orgelmatt Orgelmatt

Re: Alles nur akustische Matschepampe

Beitrag von orgelmatt Orgelmatt » Do 24. Jan 2008, 16:22

Ich meine auch nicht eine sture one-point-Variante, sondern nur die Intention, bei allen Schritten speziell bei der Nachbearbeitung, das Konzert-ERLEBNIS wiederherzustellen.
Das war speziell für Live-Mitschnitte gemeint (in denen sich das Stützen eines kompletten Orchesters meistenfalls eh' nicht realisieren ließe, das machen die lieben musici gerne mal mit wenns heißt "Rundfunk" oder "Fernsehen", ansonsten wird man da schnell zur lästigen Schmeissfliege mit seltsamem Hobby).
Bei meinen Kammermusikaufnahmen genehmige ich mir selbstverständlich Stützen und auch Raum-Mikrofonierung.
Meine Klage galt hier mehr der groben dynamischen Nacharbeit (Kompression, hörbare Fader-Automation, Multiband etc.). Ich finde es bei den Radio-Pop-Mixes grauselig, daß z.B. ein Sologesang o. Begl. zu Anfang so hochgepegelt wird, das du jedes Zähneknirschen, Atmen und leiseste Stimmkratzen hörst, dann kommt mit einem Schlag die Band dazu und genau diesen Schlag gibt's nicht, weil der Pegel von 7 Musikern der gleiche ist wie der zuvor von einer Sängerin alleine! Und die Sängerin klingt plötzlich wie nach einer Slimfast-Kur, obwohl sie hörbar lauter singt. Das ist eben in meinen Ohren sehr unnatürlich und entspricht nicht einem dynamischen Live-Erlebnis. Klar, das verstehe ich auch: Im Auto passt das recht gut (falls man keinen Bentley pilotiert :-).
Bei einem Live-Mitschnitt ist mein Ansatz: Was mich live umgehauen oder gerührt hat, sollte auch in einer Aufnahme so wirken, allerdings möglichst ohne hörbare Schönereien; wenn man mit mit kleinem Eingriff etwas verbessern kann sag ich auch nicht nein. Ich hatte z.B. mal (live, prof. Posaunenquartett) einen Posaunenton, der unbeabsichtigt zu heftig gestoßen und zu laut war, hörte mit eingeschaltetem Multiband Dyn. ab (es klang ihnen nicht "frisch" genug) und bemerkte, der MBDyn. bügelt mir doch glatt elegant diese Spitze raus! Ruck zuck das Ding genauer gestimmt, nur auf diese halbe Sekunde angewendet, das Ergebnis war ein wesentlicher Gewinn. Das mag vielleicht ein laienhafter Eingriff gewesen sein, für Tips, wie sich das besser machen hätte lassen bin ich immer dankbar!
Tonmaus

Re: Interview eines Masterers

Beitrag von Tonmaus » Mi 23. Jan 2008, 14:37

"Ich selbst arbeite mit solchen Tools auf einem Rechner, der 24 GHz Prozessorleistung hat. Da ist man doch wieder schnell in den preislichen Regionen alter Analogstudios, und damit verglichen sind die so gepriesenen Mac G-5 doch nur Kinderspielzeuge, oder?"
Sagt mal, versteht einer von Euch diese Passage? Wenn ich mich nicht ganz täusche habe ich an dem "interessant" eingerichteten Arbeitsplatz auf den Bildschirmen einige VPIs von CubeTec erkannt. So ein AudioCube ist wahrhaftig nicht billig, aber 24GHz....ähem...?
LG,
Tonmaus
hafi69

Re: Interview eines Masterers

Beitrag von hafi69 » Mi 23. Jan 2008, 14:54

Da kommt mir echt die Galle hoch...!
Ausgerechnet der selbsternannte Mastering-Papst "Eroc" gibt hier seinen Senf ab.
Selbst "Ton-Ingenieur" darf er sich hier nennen. Warum darf ich das nicht?
Die an sich gute Idee, dem allgemeinen Hörer-Volk die Problematik des "Loudness-War" verständlich zu machen verschwendet "Eroc" mit unsäglichem Geschwafel gemixt mit Halbwissen und Selbstbeweihräucherung:
""Ich habe zum Spaß mal das "lauteste Mastering der Welt" auf Wunsch einer Band gemacht. Das klang um Längen besser als die mir dazu an die Hand gegebenen "Referenzen" ""
oder
""Daneben gibt es allerdings auch professionelle digitale Software, die man als Tonmeister der alten Schule schon eher ernst nehmen kann. Von dieser Software kostet aber ein einziges (!) Tool (z.B. Kompressor, Equalizer, De-noiser etc.) schon über 7.000,- Euro. Und zwei bis drei Dutzend von denen benötigt man, plus einen superschnellen Rechner, der diese hochwertige, aufwändige Software auch entsprechend beherrscht. Ich selbst arbeite mit solchen Tools auf einem Rechner, der 24 GHz Prozessorleistung hat.""
oder
""Abgesehen von der 16bit-Schranke der CD, die uns von der Industrie seit Jahrzehnten als das Nonplusultra aufgeschwatzt wurde und dem ganzen elenden MP3-Schrott ist es physikalisch nicht machbar, mit einem PC-Programm diverse Instrumente wirklich gut klingend zusammen zu mischen. Natürlich geht jetzt der Aufschrei los, denn fast jeder mixt inzwischen digital im Rechner. Aber längst nicht jeder hat den Anspruch, klangliche Spitzenqualität abzuliefern.""
oder
""Schon die Stromversorgung (!) eines analogen Pultes beeinflusst beispielsweise das Verhalten der tieferen Bässe, die wiederum das klangliche Fundament bestimmen. Eine stark ausgesteuerte Bass Drum kann im analogen Mix durchaus den Bass und auch das gesamte Klangspektrum modulieren, also rhythmisch beeinflussen. Dieses "Zusammenspiel" fehlt bei der digitalen Technik völlig. Im Rechner hantieren wir mit mehr oder weniger präzise gerasterten digitalen Abbildern, die mathematisch berechnet und lediglich zusammenaddiert werden.
Das ist etwas völlig anderes und dem originalen Schallereignis wesentlich weniger ähnlich als analog schwingende Ströme.""
Ahhh ja.
Und nicht nur aus Spaß "mastert" Eroc auf seinen Genelec-Mini-Monitoren, seinem KT-Analyser und seinem 56 Jahre alten Rock-Schlagzeuger-Ohren "weltmeisterlich" laut: Eine Popproduktion aus meinem Umfeld kam mit einem RMS-Wert von ca. -6dBfs zurück, gepaart mit einem deplaziertem Bass-Boost. It sounded like shit.
Er predigt Wasser und trinkt Wein.
Edlin

Re: Interview eines Masterers

Beitrag von Edlin » Mi 23. Jan 2008, 15:18

Cooler Typ, schicke Brille !
Rainer

Re: Interview eines Masterers

Beitrag von Rainer » Do 24. Jan 2008, 08:52

Ein "24 GHz"-Rechner? (in Worten vierundzwanzig GIGAHERTZ!!!)
Das ist eine Frequenz mit der teilweise die von der Polizei eingesetzten Radargeräte arbeiten (m.W. Traffipax).
Das geht doch von der Technologie her schon gar nicht mehr.
Den Rechner möcht ich sehen.

MfG
Rainer
Tonmaus

Re: Interview eines Masterers

Beitrag von Tonmaus » Do 24. Jan 2008, 10:35

Ja mei. :-) Eventuell hat er 2,4GHz gemeint. Eventuell hat er auch wegen des Preises eines AudioCubes gemeint, dass der Rechner dann auch 10mal so schnell laufen wird. Es geht einigen Personen halt nicht ein, dass Dienstleistungen auch Geld kosten, nicht nur PS.
LG
Tonmaus
Rainer

Re: Interview eines Masterers

Beitrag von Rainer » Do 24. Jan 2008, 10:58

2,4 GHz - das liese ich mir noch gefallen. Das gibt es ja heute. Ob es allerdings Vorteile bringt oder ob irgendwann mal vor Überhitzung dadurch der Rechner abkratzt steht auf einem anderen Blatt.

MfG
Rainer
RainerK

Re: Interview eines Masterers

Beitrag von RainerK » Do 24. Jan 2008, 11:08

Muß man bei einem 2,4GHz-PC nicht schon bei der Aufnahme komprimieren,
damit die Abhöre den/die Lüfter übertönt ???
Es grüßt RainerK
Schacht

Re: Interview eines Masterers

Beitrag von Schacht » Do 24. Jan 2008, 11:21

Das wäre eine mögliche Erklärung für die Qualität seiner Arbeitsproben.
Na schön, der Gute hat wohl etwas verwechselt. Aber wie der Mann auf seiner Internetseite und in diesem unfassbaren Interview über die Arbeit von Kollegen herzieht, ist schlicht unanständig.
Tonmaus

Re: Interview eines Masterers

Beitrag von Tonmaus » Do 24. Jan 2008, 11:29

Sollten wir deshalb uns diesem Stil anpassen? Oder nicht vielmehr die fragwürdigen Punkte sachlich diskutieren?
;-)
/TM
ThomasT

Re: Interview eines Masterers

Beitrag von ThomasT » Do 24. Jan 2008, 12:20

Kommt drauf an. Ob du Erfolg haben willst oder nicht.
Seine Masche scheint zu funktionieren.
Und wie viele haben gestaunt, dass er einen 24Ghz Rechner besitzt.
Und jedes Plugin 7000 Dollar gekostet hat...
hafi69

Re: Interview eines Masterers

Beitrag von hafi69 » Do 24. Jan 2008, 13:02

Übrigens steht auf seiner Homepage auch ein "24Ghz"-Rechner.
Also kein Schreibfehler, sondern pure Kundenverarsche.
Abgesehen davon wäre zum Mastern auch ein normaler Single-Prozessor mit 2-3 Ghz vollkommen ausreichend...
Der Fall "Eroc" macht die dramatischen Ursachen der "Mastering"-Unkultur vollkommen klar: Den Auftraggebern (meist Labels oder Musiker) kann man ALLES verkaufen, solange man sich selbst gut verkauft.
Der Wissensstand oder das eigentliche Ergebnis dieser "Tonmeister" spielen keine ernst zunehmende Rolle.
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