Aufnehmen von klassischem Gesang

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blaubar

Re: Aufnehmen von klassischem Gesang

Beitrag von blaubar » Fr 12. Jan 2007, 15:16

Ein Röde um eine Gesangsstunde aufzunehmen, jetzt schiesst ihr aber mit Kanonen auf Spatzen. Ich nehme meine Stunden mit einem Minidiskrecorder und einem kleinen Sony-Stereomic auf. Das reicht allllllemal.

Re: Aufnehmen von klassischem Gesang

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martin

Re: Aufnehmen von klassischem Gesang

Beitrag von martin » Fr 12. Jan 2007, 15:51

Laptop + Mikro ging nicht, die Soundkarte des Laptops hat auch bei ausgeschaltetem Mikro ein Grundrauschen bei 50Hz.
nebenbei: wenn das ganze also eingangsbeschaltungsunabhängig ist und es sich um Einstreuungen innerhalb des Laptops handelt: erstmal alle unbenötigten Kanäle im Windowsmixer deaktivieren - hilft oft. Unter den "erweiterten Einstellungen" befindet sich meist auch noch ein "Mic-Boost" - sollte berücksichtigt werden.
(an meinem Rechner bringt der CD-Player-Zug einen extrem hohen Störpegel mit, deaktivieren bringt hier viel...)
pkautzsch

Re: Aufnehmen von klassischem Gesang

Beitrag von pkautzsch » Fr 12. Jan 2007, 16:52

An der Würzburger Musikhochschule kleben in jedem Unterrichtsraum Grenzflächenmics an der Decke, die dann auf einen Roland-HD-Recorder mit CD-Brenner gehen. Die Lösung ist a) unauffällig, b) praktisch wegen direktem CD-Brennen, c) relativ billig, d) fast schon Overkill.
Mit einem MD-Recorder oder von mir aus auch Ipod und einem Stereopärchen China-Elektretmikrofone sollte das Ganze brauchbar werden - wichtiger ist, nicht zu nah zu mikrofonieren, und evtl. durch Grenzflächen-Technik eine Wand bzw. die Decke des Raumes reflexionsmäßig zu eliminieren. Es gibt da diese recht preisgünstigen Grenzflächen bei To(n)mann...
nec

Re: Aufnehmen von klassischem Gesang

Beitrag von nec » Fr 12. Jan 2007, 17:50

Bez. MP3-Player:
Wie schon geschrieben führt das Aufnehmen am MP3-Player mit einem handelsüblichen dynamischen Mikrofon (und dem eingebauten) dazu, dass ein lautes Rascheln den Ton komplett überdeckt. Dies passiert etwa ab e'', manchmal auch früher. Den Grund kennen wir nicht. (Der zweite MP3-Player knackst ohrenbetäubend laut)

Was bedeutet des weiteren das hier:
"Zwei KM-Mikros der Holzklasse in Klein-AB mit Abstand aufgestellt werden deutlich mehr bringen als ein "gesoundeter" U87-Clone in Pop-Manier."
KM-Mikros? Klein-AB?
MIttlerweile denken wir daran, einen günstigen portablen Recorder mit 2 XLR-Eingängen (48V Phantomspeisung) und SD-Karte bzw. HDD zu kaufen und dazu ein passendes Mikrofon, etwas in der Gegend eines Behringer B2 oder AKG P200? (beides Groszmembrankondensatorstudiomikrofone)? Was wäre davon zu halten?
Auch stellt sich die Frage, wie das Aufnehmen zu gestalten ist; Ich hielte es für besser, ein oder zwei Raummikros aufzustellen als die Abnahme der Stimme direkt vor dem Mund, was sich ja scheinbar mit den Meinungen hier deckt. Wäre ein Mikrofon wie die oben beschriebenen für diesen Zweck geeignet?
Danke nochmal und lg,
Nec
Tobias

Re: Aufnehmen von klassischem Gesang

Beitrag von Tobias » Fr 12. Jan 2007, 18:41

Was bedeutet des weiteren das hier:
"Zwei KM-Mikros der Holzklasse in Klein-AB mit Abstand aufgestellt werden deutlich
mehr bringen als ein "gesoundeter" U87-Clone in Pop-Manier."

KM-Mikros? Klein-AB?
U87: eines der bekanntesten Großmembranmikrofone von Neumann:
http://www.neumann.com/?lang=de&id=curr ... escription
"gesoundeter U87-Clone in Pop-Manier": I. A. billiger und schlechter Nachbau der hochwertigen Neumann-Mikrofons, dessen klangliche Eigenschaften an die Anforderungen der "Billig-Kundschaft" angepasst ist.
KM: Kleinmembranmikrofon
Klein-AB: Stereoanordnung; die Mikrofone, i. A. Druckempfänger (Kugelcharakteristik) stehen in kleinem Abstand nebeneinander.
Das heißt: Du solltest Dir 2 Kleinmembranmikrofone anschaffen und diese in der vorgeschlagen Art (Klein-AB) in passendem Abstand (hängt vom Raum ab) aufstellen anstatt dem Sänger ein Großmembranmikrofon direkt vor den Mund zu stellen.
pkautzsch

Re: Aufnehmen von klassischem Gesang

Beitrag von pkautzsch » Fr 12. Jan 2007, 18:54

Statt billiger Großmembran-Mikrofone lieber billige Kleinmembraner: Da wirkt sich Sparen nicht ganz so desaströs aus, und sie klingen letztlich besser.
Behringer C-2 oder t-bo(h)ne oder ähnliches, in der Preisklasse bis ca. 100 Euro je Mikrofon, reicht völlig. Wenn man sie etwa 30 cm nebeneinander stellt, wird das Ergebnis brauchbar sein.
Und hier noch der Disclaimer, bevor die Besserwisser kommen:
Für die volle Stereobasis-Ausnutzung braucht man nach sengpielaudio.com 51,5 cm Abstand. Wenn man weniger Abstand hat, "springt" die Sängerin nicht zwischen den Lautsprechern hin und her --> besser ist das in diesem Fall.
Professionelle Klassik-Aufnahmen sollte man mit Mikrofonen der namhaften Traditionshersteller Schoeps, Neumann, DPA usw. machen, niemals mit billigen Chinamikrofonen; außerdem in einem guten Saal, niemals im Übungsraum.
Hier geht es aber um Proberaum-Mitschnitte zur Selbstkontrolle, und nicht um kommerzielle Tonträgerproduktion.
hafi69

Re: Aufnehmen von klassischem Gesang

Beitrag von hafi69 » Fr 12. Jan 2007, 19:58

Danke, besser hätte ich meine Bemerkung nicht erläutern können.
Allerdings braucht man für "AB" keine Kugeln bzw. Druckempfänger.
Bei vermutlich ungünstiger akustischer Umgebung würde ich stark zu den obligatorischen Nieren raten.
pkautzsch

Re: Aufnehmen von klassischem Gesang

Beitrag von pkautzsch » Fr 12. Jan 2007, 23:02

Das hört man ja immer mal wieder, wenn man Nieren-AB macht: "Aber AB geht doch nur mit zwei Kugeln!". Das ist falsch. Was zutrifft: "Mit zwei Kugeln geht nur AB".
Schön, daß ich nicht der Einzige bin, der das immer mal wieder auszusprechen wagt. Danke hafi! :)
Machiko

Re: Aufnehmen von klassischem Gesang

Beitrag von Machiko » Sa 13. Jan 2007, 08:22

@pkautzsch.
Wie sieht es eigentlich mit Kugeln bei Atmoaufnahmen aus?
Ich stehe an einer Straße und möchte mit zwei Kugeln den Verkehr aufnehmen ...
... dann habe ich die Kugeln immer auf die Fahrbahn hin ausgerichtet (also mehr in Richtung ORTF), damit wenigstens die Höhen noch eine Richtung haben (damit man später noch an der Brillianz hört ob das Kfz von links oder rechts kommt).
War dies ein Fehler meinerseits?
=====8
philoton

Re: Aufnehmen von klassischem Gesang

Beitrag von philoton » Sa 13. Jan 2007, 08:59

Hallo Matthias,
jetzt hast Du auf Deine eigentlich einfache Frage nach der Verbesserung Deiner PROBEN/GESANGSSTUNDEN-Aufnahmen schon ziemlich viele Antworten erhalten. Ich mische mich trotzdem noch ein, da ich in letzter Zeit mit genau dieser Besetzung (Gesang/Klavier) einige Erfahrung gesammelt habe:
1) Prüfe doch zuerst mal, ob die für Dich günstigste Lösung nicht ein Mini-Disc-Recorder wäre. Meine Frau ist Opernsolistin und nimmt ihre Übungs-Stunden seit Jahren auf Mini-Disc auf. Das ist qualitativ nicht "plattenreif", zur Kontrolle von Intonation, Stimmklang und Interpretation aber absolut ausreichend. Ausserdem die "transportabelste" Lösung!
2) Willst Du wirklich in Richtung "professionelle" Aufnahme gehen (sprich Harddiskrecording), so benötigst Du Laptop, Audiointerface und mindestens 2 Mikrofone (oder 1 Stereomikrofon). Die Investition für solch eine Ausrüstung unterscheidet sich vom Minidisc-Recorder aber gleich so stark, dass dies gut überlegt werden muss. Denn mit einer solchen Ausrüstung
Mono

Re: Aufnehmen von klassischem Gesang

Beitrag von Mono » Sa 13. Jan 2007, 09:11

War dies ein Fehler meinerseits?
Wieso sollte das denn ein Fehler sein?
Das ist doch üblich so.
Uxma

Re: Aufnehmen von klassischem Gesang

Beitrag von Uxma » Sa 13. Jan 2007, 09:13

Nimm einen guten Minidiscrecorder (NH-1, RH-1 neu bei MP3PLAYER.de für ca 290?)
Dazu brauchst Du dann Mikros, die möglichst eine eigene Phantomspannung haben oder mit den 3V auskommen. Eine Bastellösung mit MCE-2000 und JEcklinscheibe kann ich Dir gern direkt per Mail mit Dir diskutieren.
Viele Grüße
Uxma
Josua

Re: Aufnehmen von klassischem Gesang

Beitrag von Josua » Sa 13. Jan 2007, 10:28

Hier gibt es eine "Jecklinscheibe", die falsch verstanden wurde und aus zwei koinzidente Kugeln mit Trennschseibe gebaut wurde.
http://home.snafu.de/bpm/
Siehe unter: Neue Scheibe: OSS - Technik (Jecklin-Scheibe)
http://de.wikipedia.org/wiki/Jecklin-Scheibe
pkautzsch

Re: Aufnehmen von klassischem Gesang

Beitrag von pkautzsch » Sa 13. Jan 2007, 12:20

Natürlich *geht* das. Man kriegt halt frequenzabhängig dann noch unterschiedlich starke Pegelunterschiede - ob man die will, ist Ansichtssache. Für tiefe Frequenzen bleibt es bei Laufzeitstereophonie, für höhere Frequenzen ergibt sich durch einen Winkel auch noch eine Pegel-Komponente.
Das Dumme bei der Sache ist: Perkussive Signale (sprich: Transienten haben hohen Anteil am Klang) werden sowieso tendenziell weiter außen lokalisiert als weniger perkussive Signale - bei gleichem Laufzeitunterschied. Mit gewinkelten Mikrofonachsen verstärkt man diesen Effekt noch.
Mit genügend Abstand zwischen den beiden Mikrofonen kommt das Auto auch ohne Winkel brav von links. Man handelt sich evtl. gewisse Lokalisationsschwierigkeiten *in der Mitte* der Stereobasis ein, das muß man einfach auch ausprobieren - gerade bei Geräuschen.
-----
Filmerforum ist wirklich schade - zumal ja der Ton bei regie.de nicht gerade umfangreich behandelt wird. Ich bin etwas enttäuscht, da es ja zunächst hieß, "zwei bis drei Wochen".
jeff

Re: Aufnehmen von klassischem Gesang

Beitrag von jeff » Sa 13. Jan 2007, 13:52

moin!
nein, eine cd für die deutsche gramophon sicher nicht, aber zum mitnehmen für den schüler?
wenn das gewünscht ist müsste man die MD erst umkopieren. et seidenn der schüler hat einen MD player.
mit einem pc ist es überdies einfacher überschüssiges weg zu editieren. und die cd aufs wesentliche zu beschränken. sonst sucht man sich auf der cd/md einen wolf.
grüße
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