Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

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Jockel

Re: Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

Beitrag von Jockel » Fr 23. Feb 2007, 00:06

Deswegen werden z.B. die Rückseiten von Regieräumen stark gedämpft, weil dort die Monitore hinstrahlen.
Diese Erklärung von hafi69 bleibt falsch. Da muss man sich doch nicht so wahnsinnig winden, um Recht haben zu wollen.
Und dann noch diese Scheibe.

Re: Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

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Nikita

Re: Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

Beitrag von Nikita » Fr 23. Feb 2007, 09:13

Hallo
Live End - Dead end ist ein altes und relativ überholtes Konzept. Es ist sehr unflexibel.
Reflektionsfreiheit (ER) am Abhörplatz kann man gut mit Raumbegrenzungen entsprechender Geometrie herstellen und man umgeht somit das Problem das komplette absorptive Material (vgl "Gesamtabsorptionsfläche") in einer Raumecke zu stapeln und danach nirgendwo mehr was anbringen zu "dürfen" weil die Nachhallzeit schon gefährlich kurz ist.
Weitere Nachteile:
Die Lautsprecher sind nicht plan in eine schallbegrenzende Wand eingelassen (vernachlässigbar)
Kein 5.1 möglich! Live End -Dead End Regien lassen sich also nicht auf Surround upgraden. Gewöhnliche Regien dagegen eher schon, obwohl es eine "optimale" 5.1 Regie noch nicht gibt.
Die meisten Regien werden nicht mehr nach klassischen LEDE (süß ;) gebaut. Das zeichnete sich ja durch diese Stoffbespannung in die dann die Lautsprecher eingelassen waren - und dahinter dann die Watte - aus.
Wohl ist aber an den meisten Studiorückseiten ein Diffusor. Nur ob der immer errechnet wurde ist fraglich.. Mit Diffusoren kann man ja nichts falsch machen.
Also einen schönen Tag wünsche ist.
Klaro

Re: Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

Beitrag von Klaro » Fr 23. Feb 2007, 10:03

Live End - Dead End = LEDE ist als Gedankenmodell weiterhin nützlich und wird auch flexibel in der Praxis angewendet. Beim Aufbau eines vorübergehenden Regieraums (Live-Mitschnitt) wird man die LEDE-Idee bei frei aufgestellten Lautsprechern gern mit einbringen. Die Schallquelle (die Stereo-Lautsprecher) stehen im "Dead End" und der Empfänger (Zuhörer) befindet sich im "Life End".
Aber selbst bei Aufnahmen kann man mal die LEDE-Gedanken einbringen, wenn zum Beispiel ein Sänger in ein Mikrofon mit umgebenden SE Relexion Filter singt:
Die Schallquelle (Sänger) steht dann im "Live End" und der Empfänger (Mikrofon mit umgebenden Reflexion Filter) befindet sich im "Dead End".
Man wird bei einigem Nachdenken erkennen, dass hierbei ein Gedankenfehler vorliegt. LEDE - verkehrt herum!
Sicher gibt es ein unlösbares Problem nach diesen Gedanken beim Erstellen eines Regieraums mit Lautsprechern in Surround-Sound-Aufstellung 5.1. Das Gros der Aufnahmen wird weiterhin in Stereo gemacht.
Juppy

Re: Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

Beitrag von Juppy » Fr 23. Feb 2007, 10:57

Immerhin wurde hier bei der Entwicklung einen Schritt weiter gedacht:
Wie bekommen wir mehrere "Wave Panels" an den Mann gebracht?
:->
Tonmaus

Re: Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

Beitrag von Tonmaus » So 25. Feb 2007, 14:25

"Wie gesagt, durch richtige Mikrofonwahl lässt sich dieses Thema am einfachsten ausblenden."
Dann dürfte es bei Dir nur Hypernieren und Achten geben. Alle anderen Richtcharakteristiken haben ein so geringes Breitbandiges Bündelungsmaß, dass Du auch gleich Kugeln nehmen kannst.
Könntest Du übrigens. Geht halt nah genug ran... :-) Mit Kugeln ist das kein Problem.
Grüße,
Tonmaus
Tonmaus

Re: Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

Beitrag von Tonmaus » So 25. Feb 2007, 14:44

Ja, da hat mal wieder einer Live- und Deadend vertauscht...
:-) ...
Christopher, es ist andersrum. Bitte mach Dich schlau.
Grüße,
Tonmaus
hafi69

Re: Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

Beitrag von hafi69 » So 25. Feb 2007, 21:02

""Dann dürfte es bei Dir nur Hypernieren und Achten geben. Alle anderen Richtcharakteristiken haben ein so geringes Breitbandiges Bündelungsmaß, dass Du auch gleich Kugeln nehmen kannst.
Könntest Du übrigens. Geht halt nah genug ran... :-) Mit Kugeln ist das kein Problem.""
Aber genau das habe ich doch schon geschrieben - es geht vor allem um den Abstand.
Ein 441 "fängt" weniger Raum als ein 414, und gleichzeitig kann man es näher besprechen, ohne daß es gleich unnatürlich klingt.
hafi69

Re: Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

Beitrag von hafi69 » So 25. Feb 2007, 21:07

Ja doch !! :-)
Aber darum ging es ohnehin nicht. Ich habe nur versucht das Funktionsprinzip des "Reflection Filters" zu erklären, das tat Not.
Abgesehen davon: Wie wir gehört haben ist dieses "LEDE"-Konzept ohnehin überholt.
Meine Erfahrungen aus der Beschallung jedenfalls spiegelt es überhaupt nicht wieder.
pkautzsch

Re: Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

Beitrag von pkautzsch » So 25. Feb 2007, 22:59

Man hat doch sicherlich schonmal sowohl die Version mit absorptiver Vorder- und reflektiver Rückwand gesehen als auch die umgekehrte Version. Letztendlich geht es doch nur darum, stehende Wellen im Regieraum und ungünstige Reflexionen (damit Kammfilter- und Echowirkungen) am Abhörplatz so weit wie möglich zu vermeiden. Ob man nun um die Stereo-Lautsprecher herum reflektierende Flächen hat, die den Schall NICHT zum Abhörplatz reflektieren, oder ob man da absorbiert, damit kein an der Front reflektierter Schall zum Abhörplatz kommt...ja mei, würde der Bayer sagen.
Es geht doch hier nicht primär um Surround mit entsprechend anderen Voraussetzungen - das ist immer noch etwas nicht allzu Massenkompatibles. Und es wird ja durchaus eifrig darüber diskutiert, was denn bei klassischer Musik auf die Surroundkanäle soll: Der Hall des Konzertsaals? Vielleicht noch die Huster aus dem Publikum beim Livemitschnitt? Oder will man vielleicht eine "Dirigentenperspektive" mit bis auf +-90° ausgebreitetem Orchester und den Solisten schräg hinter sich? Nur mal ein paar Extrembeispiele. Von DSDS und ähnliche kurzlebige Retorten-Interpreten mal ganz abgesehen: soetwas braucht nun wirklich niemand in Surround zu hören. Böse Zungen lassen die letzten 4 Wörter weg...
Das Thema Surround gehört aber in einen eigenen Thread.
Juppy

Re: Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

Beitrag von Juppy » Mo 26. Feb 2007, 01:01

Könntest Du übrigens. Geht halt nah genug ran... :-)
Mit Kugeln ist das kein Problem.""
Aber genau das habe ich doch schon geschrieben
- es geht vor allem um den Abstand.
Ein 441 "fängt" weniger Raum als ein 414, und gleichzeitig
kann man es näher besprechen, ohne daß es gleich unnatürlich klingt.
Hihi, das ist mal wieder eine Steilflanke an die beiden richtigen :-))
Um das Thema "Kugel & Beschallung" nochmals aufzugreifen:
Ich hatte kürzlich die Situation bei einem Jazzkonzert, wo der Flügel mit zwei Nieren aus einer Entfernung von ca. 35 cm über dem Resonanzboden "abgenommen" wurde:
Rückkopplungen ohne Ende ...
Nicht, daß die Rückkopplung über das Mikrofon selber kam - erst, wenn man das rechte Pedal trat, fingen die Saiten im Baß an zu schwingen. Wegen der Anhebung durch den Nahbesprechungseffekt ist jenes Phänomen zutage getreten, mit dem mancher Gitarrist auf seiner E-Gitarre vor dem Verstärker spielt.
Ich hätte zwar auch den Baß absenken können, die Wahl fiel aber wieder einmal auf ein Kugelmikrofon ...
hafi69

Re: Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

Beitrag von hafi69 » Mo 26. Feb 2007, 01:27

""Hihi, das ist mal wieder eine Steilflanke an die beiden richtigen :-))
Um das Thema "Kugel & Beschallung" nochmals aufzugreifen:
Ich hatte kürzlich die Situation bei einem Jazzkonzert, wo der Flügel mit zwei Nieren aus einer Entfernung von ca. 35 cm über dem Resonanzboden "abgenommen" wurde:
Rückkopplungen ohne Ende ...
Nicht, daß die Rückkopplung über das Mikrofon selber kam - erst, wenn man das rechte Pedal trat, fingen die Saiten im Baß an zu schwingen. Wegen der Anhebung durch den Nahbesprechungseffekt ist jenes Phänomen zutage getreten, mit dem mancher Gitarrist auf seiner E-Gitarre vor dem Verstärker spielt.
Ich hätte zwar auch den Baß absenken können, die Wahl fiel aber wieder einmal auf ein Kugelmikrofon ...""
Ich versuche gerade zu deuten, was Du uns damit sagen willst... :-)
Generell sage ICH mal folgendes: Die GRUNDVORRAUSSETZUNG bei einer Beschallung ist ein adäquates Summen-EQing der Anlage für den Raum.
Ggf. muß bei kritischen Quellen (Flügel ist nicht so ganz einfach...) auch im Kanal
noch Feedback bekämpft werden.
Aber mit ordentlichem EQ geht eben theoretisch JEDES Mikro (Klangaspekte wären eine andere Frage).
Dein Beispiel bekräftigt erneut meine Erfahrung, daß Kugeln bei Beschallung erstmal nicht kritischer sind als Nieren, in Deinem Fall sogar besser (wahrscheinlich war die Anlage viel zu Bassbetont justiert, das erlebt man oft...),
was aber NUR mit Entzerrung zu tun hat.
Es ist jedenfalls viel naheliegender am EQ mal eben 100Hz zu ziehen als Mikros zu tauschen.
Juppy

Re: Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

Beitrag von Juppy » Mo 26. Feb 2007, 02:00

Hallo Christopher!
in Deinem Fall sogar besser ...
Es führt hier auf Grund der besonderen Situation in dem Hause zu weit - aber ich kann Dir via persönlicher @mail eine Vorstellung von der Räumlichkeit und ihrer Probleme mitsamt der eingebauten Fehler vermitteln.
Gruß
Juppy
Martin

Re: Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

Beitrag von Martin » Mo 26. Feb 2007, 10:00

Schon mal drüber nachgedacht, dass sowohl Sänger als auch Monitore in dem Frequenzbereich, in dem sich Raumhall tummelt, mehr oder weniger kugelförmig abstrahlen?
*das* habe ich bereits begriffen ;-)
Martin
Martin

Re: Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

Beitrag von Martin » Mo 26. Feb 2007, 10:24

Hast Du Dich mit dem Ding schon mal näher befasst? Ich meine z.B. messtechnisch - also ganz nüchtern, emotions- und erwartungslos?
Tonmaus

Re: Wasser auf die Mühlen - Pendant zu SE

Beitrag von Tonmaus » Mo 26. Feb 2007, 12:45

Richtig. LEDE kein für Beschallung relevantes Konzept. War es nie.
Grüße,
Tonmaus
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