MS-Szenario mit redundanten M-Mikrofonen
Dank an alle Beteiligten ...
... ich freue mich immer, wenn ich etwas dazulernen kann.
Das zwischen Druckempfängern und Kugeln unterschieden wird wußte ich noch nicht.
Danke!
Das zwischen Druckempfängern und Kugeln unterschieden wird wußte ich noch nicht.
Danke!
MS-Szenario mit redundanten M-Mikrofonen
Hallo,
mich interessiert, ob schon jemand auf die Idee kam den "M"-Kanal mit unterschiedlichen Richtwirkungen (Kugel/Niere/Hyperniere) gleichzeitig aufzunehmen, um hinterher mehr Gestaltungsspielraum zu haben.
Mein mögliches KM-Setup wären z.Z. Ck61/62/63 + MKH30, Anwendungsfall sehr variabel.
Ist das Sinnvoll? Meinungen? Erfahrungen?
Gruß,
Christopher
mich interessiert, ob schon jemand auf die Idee kam den "M"-Kanal mit unterschiedlichen Richtwirkungen (Kugel/Niere/Hyperniere) gleichzeitig aufzunehmen, um hinterher mehr Gestaltungsspielraum zu haben.
Mein mögliches KM-Setup wären z.Z. Ck61/62/63 + MKH30, Anwendungsfall sehr variabel.
Ist das Sinnvoll? Meinungen? Erfahrungen?
Gruß,
Christopher
Re: Dank an alle Beteiligten ...
Allseits gerühmte Kleinmembran-Druckempfänger als Kondensatormikrofone sind die Kapsel-Typen MK2S und das KM 130. Diese Mikrofone haben die diffusfeld-entzerrte Charakteristik einer Kugel. Die Kondensatormikrofonmembran für die Kugelcharakteristik ist hierbei hoch abgestimmt.
Umschaltbare Großmembranmikrofone haben zwei Druckgradienten-Membranen als Nieren, die umgeschaltet werden können auf die Richtcharakteristik Kugel, Breite Niere, Niere, Superniere (Hyperniere) und Acht. Die Kondensatormikrofonmembranen sind hierbei immer mittig-abgestimmt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mikrofonabstimmung
Die aus der Zusammenschaltung zweier Nieren gewonnene Kugelcharakteristik wird damit nicht zum Druckempfänger, denn die beiden erzeugenden Mikrofone sind weiterhin Druckgradientenempfänger (Nieren).
Das Wort "Empfänger" wird überwiegend vom Tontechnik-Autor Michael Dickreiter strapaziert. Im praktischen Mikrofongebrauch hat dieses Wort kaum Bedeutung.
Umschaltbare Großmembranmikrofone haben zwei Druckgradienten-Membranen als Nieren, die umgeschaltet werden können auf die Richtcharakteristik Kugel, Breite Niere, Niere, Superniere (Hyperniere) und Acht. Die Kondensatormikrofonmembranen sind hierbei immer mittig-abgestimmt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mikrofonabstimmung
Die aus der Zusammenschaltung zweier Nieren gewonnene Kugelcharakteristik wird damit nicht zum Druckempfänger, denn die beiden erzeugenden Mikrofone sind weiterhin Druckgradientenempfänger (Nieren).
Das Wort "Empfänger" wird überwiegend vom Tontechnik-Autor Michael Dickreiter strapaziert. Im praktischen Mikrofongebrauch hat dieses Wort kaum Bedeutung.
Re: MS-Szenario mit redundanten M-Mikrofonen
Du läufst damit Gefahr, daß durch den mechanischen Versatz bedingt, zwischen M und S zu große Laufzeiten bestehen, was anschließend bei der Demeatrizierung zu allerlei Phasenproblemen führt (ich schrieb darüber schon mal in einem früheren Posting).
Du brauchst doch dazu nur zwei Nieren zu nehmen und diese um 180° gegeneinander zeigen zu lassen. Nur mußt Du dafür sorgen, daß die Kapseln genau übereinander sitzen.
Wenn Du die Nieren phasengleich zusammen mischst, hast Du eine Kugel, mischst Du sie gegenphasig zusammen hast Du eine Acht und wenn bei der gegenphasigen Zusammenmischung die nach hinten zeigende Niere mit schwächerem Pegel zugemischt wird ergibt dies eine Superniere. Desgleichen eine Subniere wenn Du sie gleichphasig zumischst.
MfG
Rainer
Du brauchst doch dazu nur zwei Nieren zu nehmen und diese um 180° gegeneinander zeigen zu lassen. Nur mußt Du dafür sorgen, daß die Kapseln genau übereinander sitzen.
Wenn Du die Nieren phasengleich zusammen mischst, hast Du eine Kugel, mischst Du sie gegenphasig zusammen hast Du eine Acht und wenn bei der gegenphasigen Zusammenmischung die nach hinten zeigende Niere mit schwächerem Pegel zugemischt wird ergibt dies eine Superniere. Desgleichen eine Subniere wenn Du sie gleichphasig zumischst.
MfG
Rainer
Re: MS-Szenario mit redundanten M-Mikrofonen
Du kannst auch 2 Achter nehmen (90°) und eine Kugel dazwischen. Ob die Achter als M/S stehen oder als 90°-XY oder irgendwo dazwischen gedreht, ist im Prinzip egal -- die 90°-Achsoffset sind entscheidend. Sind halt insgesamt drei Kanäle. Bei der Zusammenmischung der Kanäle hast du dann aber alle überhaupt möglichen Varianten zur Verfügung, d.h. du kannst jedes möglich XY-Setup, in Richtung, Achswinkel und Charakteristik, damit erzeugen. Sogar für beide Kanäle unabhängig, also Winkel und Charakteristik für jede Richtung einzeln. Du kannst, gutes Off-Axis-Verhalten der Achter vorausgesetzt, also nachträglich den Aufnahmebereich des Stereomikrofons in allen Parametern ändern, die es für Pegelstereo gibt. Durch Summierung (incl. Polaritätswechsel) der Achten stellst du den Winkel einer neuen, sich ergebenden Acht ein, die dann durch weitere Summierung mit der Kugel in ihrer Charakteristik stufenlos von Acht bis Kugel veränderbar ist. Das ganze zwei mal, fertig.
Grüße, Klaus
Grüße, Klaus
Re: MS-Szenario mit redundanten M-Mikrofonen
Wie Rainer und andere schon schrieben, wird es schwierig, wenn 4 Mikrofone "am selben Ort" sein sollen.
Warum willst du unbedingt Kugel, Niere, Hyperniere? Mit einer Druckempfänger-Kugel und einer nach vorne/hinten zeigenden Acht kannst du dir sämtliche Richtcharakteristiken zu einem M-Kanal zusammenmischen. Dazu dann die S-Acht matrizieren, fertig. Das System sollte allerdings genau auf die Schallquelle ausgerichtet sein und nicht darüber hinweg oder darunter durch "leuchten", denn sonst hat man in der Tat Laufzeitprobleme zwischen den verschiedenen Kapseln. Siehe auch Doppel-MS.
Warum willst du unbedingt Kugel, Niere, Hyperniere? Mit einer Druckempfänger-Kugel und einer nach vorne/hinten zeigenden Acht kannst du dir sämtliche Richtcharakteristiken zu einem M-Kanal zusammenmischen. Dazu dann die S-Acht matrizieren, fertig. Das System sollte allerdings genau auf die Schallquelle ausgerichtet sein und nicht darüber hinweg oder darunter durch "leuchten", denn sonst hat man in der Tat Laufzeitprobleme zwischen den verschiedenen Kapseln. Siehe auch Doppel-MS.
Re: MS-Szenario mit redundanten M-Mikrofonen
Eine etwas einfachere Möglichkeit mit drei Mikrofonen wäre auch eine Art "Straus-Paket" aus Kugel und Hyperniere, kombiniert mit einer Acht. Durch unterschiedliche Mischung aus Kugel und Niere bekommst du alle dazwischen liegenden Charakteristiken und das Ganze wäre mechanisch noch zu bewältigen. Eine Luxusversion wäre die Kombination aus Schoeps MK6 (Druckempfängerkugel, Niere und Acht) mit der MK8. Hier wäre der Aufbau allerdings komplizierter, da beide Mikros "stehend" übereinander montiert werden müssten.
Gruß
Hermann
Gruß
Hermann
Re: MS-Szenario mit redundanten M-Mikrofonen
Für die stehen-übereinander-Montage gibt es von Schoeps eine spezielle Schiene.
Damit kann man Mikrofone beliebig einspannen: als XY, als MS liegend, als MS stehend und als ORTF.
MfG
Rainer
Damit kann man Mikrofone beliebig einspannen: als XY, als MS liegend, als MS stehend und als ORTF.
MfG
Rainer
Re: Soundfield-Prinzip
Das Prinzip was Du hier beschreibst, wird realisiert in dem "Soundfield"-Mikrofon von AMS (früher Calrec).
Ich hatte das Glück, noch das vorletzte Quadromikrofon QM69 von Neumann zu bekommen. Dieses Mikrofon enthält 4 unabhängige Nierenkapseln und man kann dann mit einer geeigneten Matrix genau das realisieren was Du da beschreibst.
MfG
Rainer
Ich hatte das Glück, noch das vorletzte Quadromikrofon QM69 von Neumann zu bekommen. Dieses Mikrofon enthält 4 unabhängige Nierenkapseln und man kann dann mit einer geeigneten Matrix genau das realisieren was Du da beschreibst.
MfG
Rainer
Re: Soundfield-Prinzip
Ich hab mal rein experientell sowas mit 6 Kugeln gebaut (billige Elektrets). Ist natürlich quatsch, Richtcharakteristiken durch Subtraktion von Kugeln mit Weg-Offset zu machen, aber als Prinzip hat es prima funktionert. War schon lustig, hinterher die Richtachse und -charakteristik in 3D verstellen zu können.
Rein einstellbare Charakteristik macht ja Schoeps auch beim PolarFlex-System mit einer Acht und einer Kugel, das dürfte sich also um eine weitere Acht ergänzen lassen und man dürfte damit bestimmt gute Qualität erreichen. Verwendung von 4 gleichen Nierensystemen ist allerdings auch bestimmt der klanglichen Konsistenz zuträglich.
Grüße, Klaus
Rein einstellbare Charakteristik macht ja Schoeps auch beim PolarFlex-System mit einer Acht und einer Kugel, das dürfte sich also um eine weitere Acht ergänzen lassen und man dürfte damit bestimmt gute Qualität erreichen. Verwendung von 4 gleichen Nierensystemen ist allerdings auch bestimmt der klanglichen Konsistenz zuträglich.
Grüße, Klaus
Re: Was mich immer schon mal interessierte ...
.".. wird denn physikalisch aus zwei Druckgradientenempfängern ein Druckempfänger? Vom Frequenzverhalten betrachtet.
Kommt darauf an. Aus zwei addierten gegeneinander (180°) zeigenden Mikrofonen mit der Richtcharakteristik Nieren ergibt sich eine Kugelcharakteristik. Die darin enthaltenen 180°-Druckgradienten der Richtcharakteristik löschen sich dabei aus.
Druckgradienten bleiben natürlich mechanisch immer Druckgradienten. Man darf nicht sagen: aus Druckgradientenempfängern wird ein Druckempfänger. Das Wort bezieht nämlich die Bauart und Wirkungsweise mit ein.
Kommt darauf an. Aus zwei addierten gegeneinander (180°) zeigenden Mikrofonen mit der Richtcharakteristik Nieren ergibt sich eine Kugelcharakteristik. Die darin enthaltenen 180°-Druckgradienten der Richtcharakteristik löschen sich dabei aus.
Druckgradienten bleiben natürlich mechanisch immer Druckgradienten. Man darf nicht sagen: aus Druckgradientenempfängern wird ein Druckempfänger. Das Wort bezieht nämlich die Bauart und Wirkungsweise mit ein.
Re: Was mich immer schon mal interessierte ...
Wie sich zwei 180° auseinander zeigende Nierenrichtcharakteristiken mit unterschiedlichem Pegelverhältnis und auch mit Verpolung (rot) addieren zeigt übersichtlich die Abbildung. Diese Wirkungsweise finden wir auch in Doppelmembranmikrofonen.
Re: Was mich immer schon mal interessierte ...
Ich habe nichts von "Druckempfänger" gesagt, sondern nur von Kugelmikrofon!
Erklärung siehe die der Kollegen.
MfG
Rainer
Erklärung siehe die der Kollegen.
MfG
Rainer
Was mich immer schon mal interessierte ...
... wir wird denn physikalisch aus zwei Druckgradientenempfängern ein Druckempfänger? (Vom Frequenzverhalten betrachtet.)
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