Tontechniker-Literatur

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Goldie

Re: Tontechniker-Literatur

Beitrag von Goldie » Do 27. Mär 2008, 09:38

Für die Musikaufnahme ist es aber zumindest interessant zu nennen, daß es viele außerordentlich
gute Tonmenschen gibt, die keine technische Ausbildung genossen haben...
Hierbei handelt es sich immer um Menschen, die sich auf eine ganz spezielle enge Musikgattung spezialisiert haben, wozu man sich auch nicht mit Notenkenntnissen belastet.
Auch gibt es Musiker, die keinen Musikunterricht genossen haben und trotzdem es zu einer gewissen Fertigkeit bringen. Auch hier ist das Repertoire recht eingeschränkt. Bei einer Studiosession bei dem man zur Filmmusik beispielsweise dem "Boogie-Woogie"-Pianisten Noten hinlegt, geht jedoch nichts mehr.

Re: Tontechniker-Literatur

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Sebastian

Re: Tontechniker-Literatur

Beitrag von Sebastian » Do 27. Mär 2008, 10:00

Nur gut, dass sich die Amateure, die sich alles selbst beibringen möchten, noch vor der Beinamputation und der Herzoperation zurückschrecken.
"Kochrezepte" dafür werden immer dankend entgegengenommen.
hafi69

Re: Tontechniker-Literatur

Beitrag von hafi69 » Do 27. Mär 2008, 14:02

Ach immer diese Cliches...
Es gibt sehr viele nicht Studierte/nicht Notisten, sie so manchen "Musiker vom Amt" in die Tasche stecken. Denn Musik ist allgemein viel mehr als pure Reproduktion.
Wer sich nur in die kleinen pseudo-elitären Sparte "E-Musik" aufhält, der mag da zu wenig allgemein gültigen Auffassungen kommen.
hafi69

Re: Tontechniker-Literatur

Beitrag von hafi69 » Do 27. Mär 2008, 14:12

""Aber wehe, wenn diesen Leuten mal ein Gerät den Geist aufgibt... dann stehen die da wie der Ochs' vorm Berg.""
Weil solche Leute (wie ich) sie dann nicht gleich vor Ort reparieren können??
Wohl kaum. Entgeisterte Geräte landen beim Techniker meines Vertrauens bzw. beim Hersteller. Kaputte Kabel (lösen mind. 90% aller Fehler aus) kann ich mir schnell löten oder einfach austauschen.
Dirk F. hat insofern vollkommen recht - man muss ganz sicher kein Elektrotechniker/Ingenieur sein um Musik zu produzieren - ein gutes allgemeines Grundwissen über Tontechnik UND Musik (!) vorausgesetzt.
Rainer

Re: Tontechniker-Literatur

Beitrag von Rainer » Do 27. Mär 2008, 15:04

Christopher, da irrst Du Dich! Ich habe in meiner Industrietätigkeit genügend "Selbständige" mit eigenem Studio kennen gelernt die weder Ahnung von Musik hatten noch Ahnung von der Technik. Und wie oft gingen dort die Geräte kaputt (nicht nur kaputt getretene Kabel oder solche bei denen der Stecker abgerissen war). Da sprangen die im Stern und im Dreieck und das Studio stand still! Und die waren noch stolz auf ihren Dilettantismus - und so dumm, daß sie nicht mal ein Ersatzgerät parat hatten - indem sie immer wenn man ihnen telefonisch zu helfen versuchte den Fehler einzugrenzen: "Ja - ich bin doch kein Techniker!!" und manchmal sogar noch frech werden am Telefon. Habe ich oft genug erlebt. Mir kam da auch mal einer auf diese freche Tour - ich habe da kommentarlos den Hörer aufgelegt.
Ingenieur braucht man nicht immer zu sein. Aber ein klein wenig technisches Verständnis was über das Wissen der Physik aus der Realschule hinaus geht, sollte schon vorhanden sein, anderenfalls machen Halbwissen und Halbwahrheiten sich breit. Dann kommen solche Sachen wie "Kabelklang", pseudowissenschaftliche Theorien wie z.B. über symmetrische Leitungen wo dann angeblich a- und b-Ader nicht exakt gleichzeitig das Signal am Ende "zusammen setzen" und anderer Unfug zustande.

MfG
Rainer
hafi69

Re: Tontechniker-Literatur

Beitrag von hafi69 » Do 27. Mär 2008, 15:24

Sieh mal, Rainer, nur weil Du da Erfahrungen mit einigen extremst-überforderten "Dulleks" gemacht hast muss ich mich ja nicht irren.
Es gibt sie tatsächlich, die professionellen autodidaktischen Techniker und Produzenten - auf internationaler Ebene stellen sie sogar die Mehrheit, viele "große" Namen mit eingeschlossen.
Ich gehöre ja auch dazu, aber weder glaube ich an Kabelklang noch werde ich Hysterisch wenn mal ein Gerät ausfällt - ganz im Gegenteil.
Viel wichtiger als die Art der Ausbildung ist doch vor allem der Erfahrungsschatz und die allgemeine Routine. Auch ein (frisch) studierter Toningenieur kann vollkommen überfordert sein (wir kennen da sicher Beispiele...).
Die meisten Ursachen für kritische Situationen sind doch überdies nicht primär technische Defekte (die dann auch ein Studierter kaum besser beheben kann) sondern liegen in der Planung/Logistik oder menschlichen Ursachen aller Art, oder nicht?
Rainer

Re: Tontechniker-Literatur

Beitrag von Rainer » Fr 28. Mär 2008, 12:31

""Es gibt sehr viele nicht Studierte/nicht Notisten, sie so manchen "Musiker vom Amt" in die Tasche stecken. Denn Musik ist allgemein viel mehr als pure Reproduktion.
Wer sich nur in die kleinen pseudo-elitären Sparte "E-Musik" aufhält, der mag da zu wenig allgemein gültigen Auffassungen kommen.""

Christopher, die Klischees über diese "pseudo-elitären Sparte "E-Musik"" verbreiten nicht die "E-Musiker", sondern vielmehr die Feld-Wald-Wiesen-Möchtegernemusiker, bei denen "Klassik" und "E-Musik" eben bei J.S.Bach anfängt und bei G.F.Händel - bestenfalls bei Mozart oder Beethoven - endet und deren musikalischer Horizont nicht über Sinfonieorchester hinaus reicht.
Große und renommierte Ensembles - egal ob es die Berliner Philharmoniker sind, oder ob es das Stabsmusikcorps der Bundeswehr ist, oder ob es das Landesjazzorchester ist oder die Big-Band einer Rundfunkanstalt oder die "Original Egeländer" oder sonstige Profiensembles - ALLE müssen Notenkenntnisse haben und zu dem von ihnen vorwiegend gespielten Instrument (und selbst wenn es der Mann an der großen Trommel ist) mindestens noch Klavier spielen können - und zwar nach Noten und vom Blatt und zwar nicht nur sog. "Klassische Werke" sondern auch jede Art zeitgenössische Musik. Ob es dazu bei den ganzen Autodiakten oder "nicht Studierte/nicht Notisten" reicht mit dem "' Musiker vom Amt' in die Tasche stecken" bezweifle ich stark!

MfG
Rainer
Juppy

Re: Tontechniker-Literatur

Beitrag von Juppy » Fr 28. Mär 2008, 12:56

Ach immer diese Cliches...
Es gibt sehr viele nicht Studierte/nicht Notisten, sie so manchen "Musiker vom Amt" in die Tasche stecken.
Denn Musik ist allgemein viel mehr als pure Reproduktion.
Wer sich nur in die kleinen pseudo-elitären Sparte "E-Musik" aufhält, der mag da zu wenig allgemein gültigen Auffassungen kommen.
Ach, hafi, verfällst Du jetzt nicht selbst in Clichees?
"Mittelmaß" findest Du überall - im Populärbereich und auch im "E"-Bereich.
Und selbst in der "E"-Musik gilt, daß gute Musiker mehr machen als "nur Noten vom Blatt zu spielen". Bei meinem Steckenpferd - Liedbegleitung - merke ich immer wieder, wie viel "Arbeit" die Vorbereitung des Klavierparts erfordert. Und dann kommt noch die Sängerin mit ihren eigenen Interpretationsvorstellungen dazu.
Ich muß allerdings zugeben, daß sich viele, auch namhafte, klassische Musiker auf eine pragmatische Reproduktion beschränken und somit einiges, was aus dem Notentext herausgearbeitet werden könnte oder sogar schon unübersehbar im Text steht, unhörbar untern Tisch fällt.
Aber wer aus der "pseudo-elitären Sparte" kommt, kann durchaus wertvolle Erfahrungen einbringen, wenn er beispielsweise Beschallung bei Jazz-Konzerten macht.
Ich habe jedenfalls schon zu hören bekommen, daß "meine" Jazzveranstaltungen besser klängen als jene der Kollegen aus dem Rock-Bereich - und das bei geringerem Materialeinsatz. Ohne zu strunzen: der Flügel in dem Dir bekannten Konzertraum klang nach meinem Ausstieg nur künstlich und hatte mit einem "ausgewogenem Klavierklang" wenig zu tun. Aber dafür konnten alle anderen Techniker in den Konzerten höhere Lautstärken fahren ... :-))
hafi69

Re: Tontechniker-Literatur

Beitrag von hafi69 » Fr 28. Mär 2008, 19:53

""Ob es dazu bei den ganzen Autodiakten oder "nicht Studierte/nicht Notisten" reicht mit dem "' Musiker vom Amt' in die Tasche stecken" bezweifle ich stark!""
Ähmm, wo habe ich geschrieben "bei allen"/"bei den ganzen"??
"Einige" habe ich geschrieben, weil ich sie z.T. persönlich kenne und außerdem weil ich wirklich verdammt "schlechte" Studierte kenne. So einfach ist das.
hafi69

Re: Tontechniker-Literatur

Beitrag von hafi69 » Fr 28. Mär 2008, 20:00

""Ach, hafi, verfällst Du jetzt nicht selbst in Clichees?""
Nein, gewiss nicht. Ich kenne außerdem beide Seiten.
Zum Thema Flügelklang:
Da reden wir ja nicht mehr über Musiker, sondern Techniker.
Und i.d.T. ist der Wissensstand über klassische Instrumentierung bei vielen Kollegen sehr sehr gering. Wer nicht mal weiß, wie ein Instrument in natura klingt, wie will er dann eine ordentliche Beschallung machen?
BB-Fan

Tontechniker-Literatur

Beitrag von BB-Fan » Di 18. Mär 2008, 19:06

Hallo,
weiß jemand ob es an irgendeiner Uni die AES-Artikel auf CD/DVD gibt? Dann könnte ich mal an diese Uni reisen und mir die von mir so begehrten Tontechniker Artikel anschauen/Ausleihen.
Ich besitze schon die drei Kompendien zum Lautsprecherbau von AES (Audio Engeneering Society). Aber sie stellen nur eine Art "Best of" dar, dabei gibt es viele Artikel die es wert wären gesichtet zu werden. So interessieren mich vor allem Artikel über das Impulsverhalten von Lautsprechern, mögliche Entzerrungen digitaler und analoger Art.
Gibt es Fachartikelsammlungen ähnlich wie diese AES-Kompendien im deutschsprachigen Raum von und für Tontechniker?
Gruß, BB-Fan
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