Pop-Choraufnahmen

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Ju-Op

Pop-Choraufnahmen

Beitrag von Ju-Op » Di 27. Feb 2007, 19:42

Hauptsächlich mache ich Chor- und Instrumentalaufnahmen (Klassik) als Livemitschnitte - meistens Chor mit Jazzband.
Nun stehe ich vor einer Chor-CD-Aufnahme und es wäre mir sehr geholfen, wenn mir jemand ein paar Tipps dazu geben könnten.

Der Chor besteht aus 50 Mitgliedern und möchte eine CD mit Pop-Songs aufnehmen (Udo Jürgens, Abba, aber auch Kinderlieder). Dem Chorleiter schwebt ein druckvoller Popsound vor - mit Bässen, die wirklich Druck machen...
Meine erster Gedanke war, den Sound macht in erster Linie der Chor und in zweiter Linie die Technik. Das zeigte sich so auch bei den Proben für die Livekonzerte - hier haben wir ca. 20 dynamische Mikrofone - wegen der Rückkopplungssicherheit (die meisten sind Shure SM58 sowie Beta 58) um die jeweils 2 bis 3 Sänger/innen stehen.

Für die CD Aufnahme habe ich gedacht, die dynamischen Mikrofone gegen Kondensatormikrofone auszutauschen - den Chor wiederum gruppenweise aufzunehmen und den gesamten Chor mit 3 bis 4 Mikrofonen vor dem Chor zu stützen.

Liege ich mit meinen Vorstellungen richtig oder wäre hier ein Hauptmikrofonverfahren mit ein paar Stützen besser?

Pop-Choraufnahmen

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Bernd K.

Re: Pop-Choraufnahmen

Beitrag von Bernd K. » Di 27. Feb 2007, 21:15

"Hallo"
"Danke"
Schorsch

Re: Pop-Choraufnahmen

Beitrag von Schorsch » Di 27. Feb 2007, 22:42

Das könnte der Pop-Chorleiter der angesprochenen Aufnahme gewesen sein sein :-)
Ganswind

Re: Pop-Choraufnahmen

Beitrag von Ganswind » Mi 28. Feb 2007, 00:56

Für mich gilt als Vorbild der Arnold Schoenberg Chor, Wien für eine typische Tonaufnahme mit einem Hauptmikrofonsystem etwa nach Art des Decca-Trees mit Auslegern. Da will man auch keine druckvollen Bässe haben. Die Bässe klingen ganz natürlich von sich aus und gut angepasst, da alle Stimmen gut aufeinander hören und der Dirigent (Erwin Ortner) dafür sorgt, dass keine Stimme herausfällt. Man wählt auch für die Aufnahmen besonders gut klingende Räumlichkeiten. Verstärkende Lautsprecher kennen diese Chöre nicht.
Bei Pop-Chor-Aufnahmen muss man unbedingt Multimikrofonie machen und die Balance dann in der Mischung hinziehen. Bei solch einem Chor ist es üblich, dass eine Stimme sich nicht um die Nachbarstimme kümmert, sondern eben einfach drauflos singt. Außerdem kümmern sich die modernen Arrangements so gut wie nicht um die Stimmqualitäten und die Möglichkleiten der Sänger. Da muss unbedingt mit vielen Mikrofonen gearbeitet werden. Es empfiehlt sich auch, die besseren Sänger in Mikrofonnähe zu holen. Auch ist "Overdubbing" bei solchen Produktionen immer angesagt.
Was kann man sonst noch sagen?
hafi69

Re: Pop-Choraufnahmen

Beitrag von hafi69 » Mi 28. Feb 2007, 01:11

Ganz allgemein möchte ich nur anmerken, daß die Qualitäten des Aufnahmeraumes nicht unwichtig sind, will man ein Hauptmikrofonsystem ins Spiel bringen...
.Jens

Re: Pop-Choraufnahmen

Beitrag von .Jens » Mi 28. Feb 2007, 01:35

Moin...
"Was kann man sonst noch sagen? "
Sowas wie "E-Musik ist toll, und U-Musik machen nur Amateure, die nichts können" oder doch eher in die Richtung "Musik, die Verstärker braucht, ist keine Kunst", oder doch eher sowas wie "Was nicht meinem Geschmack entspricht, ist von niederer Qualität"?
Oder was wollte uns dein gehaltloses Posting mitteilen?
Jens
PS: Bei solchen Beiträgen wundert es mich nicht, dass hier immer wieder so eine miese Stimmung aufkommt. Vielleicht sollte man wirklich darüber nachdenken, über dieses Forum dick "ACHTUNG, nur KLASSIK!" drüberzuschreiben - oder es könnte sich alternativ dazu einer der "Ewiggestrigen", die mit Pop, Rock und ähnlichem die wahre Kunst verderbenden Teufelszeug nichts zu tun haben wollen, mal erbarmen, ein Forum ausschließlich für Klassikaufnahmen aufzumachen, damit dieses Gesülze hier endlich mal ein Ende hat...
hafi69

Re: Pop-Choraufnahmen

Beitrag von hafi69 » Mi 28. Feb 2007, 02:03

""Bei Pop-Chor-Aufnahmen muss man unbedingt Multimikrofonie machen(...)
Bei solch einem Chor ist es üblich, dass eine Stimme sich nicht um die Nachbarstimme kümmert, sondern eben einfach drauflos singt. Außerdem kümmern sich die modernen Arrangements so gut wie nicht um die Stimmqualitäten und die Möglichkleiten der Sänger. Da muss unbedingt mit vielen Mikrofonen gearbeitet werden. (...) Auch ist "Overdubbing" bei solchen Produktionen immer angesagt.""
Au backe, dieses Posting muß man ja wirklich zweimal lesen um die anmaßende Arroganz auch wirklich mitzukriegen - eine Mischung aus Vorurteilen und Unwissenheit - zumindest über die genaue Situation des Fragestellers.
Ganz bei Dir, Jens.
Rainer

Re: Pop-Choraufnahmen

Beitrag von Rainer » Mi 28. Feb 2007, 08:59

""PS: Bei solchen Beiträgen wundert es mich nicht, dass hier immer wieder so eine miese Stimmung aufkommt. Vielleicht sollte man wirklich darüber nachdenken, über dieses Forum dick "ACHTUNG, nur KLASSIK!" drüberzuschreiben - oder es könnte sich alternativ dazu einer der "Ewiggestrigen", die mit Pop, Rock und ähnlichem die wahre Kunst verderbenden Teufelszeug nichts zu tun haben wollen, mal erbarmen, ein Forum ausschließlich für Klassikaufnahmen aufzumachen, damit dieses Gesülze hier endlich mal ein Ende hat... ""

Das ist nicht das Problem und mit einem "Nur-Klassik"- oder "Nur-Pop"-Forum ist es nicht getan. Sondern es wäre gut, wenn die jenigen die zu einem Thema nichts beitragen können - weil ihnen die Erfahrung fehlt - mal sich raushalten könnten.

MfG
Rainer
Juppy

Re: Pop-Choraufnahmen

Beitrag von Juppy » Mi 28. Feb 2007, 09:31

[aufkommende miese Stimmung]
Wieso zieht Ihr Euch diesen Schuh überhaupt an?
Ein Kopfschütteln genügt doch ...
Juppy (der aus der "E"-Ecke kommt ...)
Gernot

Re: Pop-Choraufnahmen

Beitrag von Gernot » Mi 28. Feb 2007, 10:26

Liege ich mit meinen Vorstellungen richtig oder wäre hier ein Hauptmikrofonverfahren mit ein paar Stützen besser?
Diese Frage wurde nur einmal beantwortet.
Sonst kam nur Gefühls-Geschwurbel.
Also wie denn nun?
Karl-Georg

Re: Pop-Choraufnahmen

Beitrag von Karl-Georg » Mi 28. Feb 2007, 11:06

Rainer Gutberlet hatte ja mal etwas zu Mikrofonierung von Chören im Netz unter
soundgalerie.de/stageaid/stages6.htm
Das ergibt die Fehlermeldung "Die Webseite wurde nicht gefunden."
Im Cache kann man noch etwas entdecken:
http://209.85.135.104/search?q=cache:Dn ... cd=1&gl=de
pkautzsch

Re: Pop-Choraufnahmen

Beitrag von pkautzsch » Mi 28. Feb 2007, 11:42

Vor einem ähnlichen Problem stand ich kürzlich für ein Gedankenspiel. Zwar nicht Popsongs von ABBA, aber doch immerhin Musik von Karl Jenkins (Requiem), die dank diverser Schlagwerke, exotischer Instrumente und Synthesizer-Getue sowohl auf etwas unterstützende Beschallung als auch auf "poppige" Mikrofonierung angewiesen ist. Da das Ganze dann zu teuer geworden wäre, wird jetzt doch nicht aufgenommen...
Ich hatte grob überschlagen mit ca. 1 Mikrofon pro Orchesterpult gerechnet, dazu Schlagzeug (fast) einzeln, durchaus mit D112 für die Bass-Drum und so, und etwa 6-8 Supernieren für den Chor. Dabei hätte ich auch Großmembraner wie TLM170 ins Auge gefaßt.
Für "Druck" in den Bässen (sind damit eigentlich "Sänger der Stimmlage Bass" oder "tiefe Frequenzen" gemeint?) könnte man natürlich versuchen, mit Nahbesprechungseffekt zu arbeiten. Das würde dann bedeuten, jedem Chorsänger ein KMS105 in die Hand zu drücken - arg viel Aufwand bei 50 Leuten. Evtl. das für Pop-Sound so typische Overdub-Verfahren?
HermannP

Re: Pop-Choraufnahmen

Beitrag von HermannP » Mi 28. Feb 2007, 12:01

Ich glaube, die Frage ist eher, welches Klangbild du, der Chorleiter und/oderProduzent bevorzugen. Für ein eher unspektakuläres aber natürliches, eher einem Konzert (ohne PA) ähnlichen Ergebnis würde ich ein Hauptmikrofon in einem gut klingenden Raum (!) aufstellen, die Sänger und Instrumente entsprechend aufstellen und mit Stützmikrofonen, wenn nötig, aufnehmen, hier sorgt vor allem der Dirigent für die Balance und die Mikrofonaufstellung.
Für ein eher gestyltes, poppiges Klangbild würde ich den Chor, wenn die einzelnen Sänger sicher sind zB. in lauter Quartette aufteilen, von denen jedes ein Mikrofon bekommt oder in Stimmgruppen, die Instrumente nah mikrofonieren und dann in der Abmischung den gewünschten Sound mischen. Hier kann man mir EQ, Kompressoren etc. eingreifen und ein Kunstprodukt herstellen. Hör dir mal Aufnahmen von "Take Six" oder die poppigen Produktionen der "Kings Singers" (Good Vibrations etc.) an, die mikrofonieren jede Stimme, bearbeiten sie und mischen sie dann zusammen. Das klingt völlig anders als live, hat aber einen eigenen Reiz. Im Endeffekt ist das eine künstlerische Entscheidung, die du selber fällen musst, da kann dir auch keiner etwas raten. Ich persönlich würde die natürlichere mit Hauptmikrofon etc. bevorzugen, das macht aber meine Vergangenheit als Chorleiter ;-)
Grüße
Hermann
Rainer

Re: Pop-Choraufnahmen

Beitrag von Rainer » Mi 28. Feb 2007, 14:02

Hallo Hermann,

ich hätte es jetzt ähnlich vorgeschlagen und "nachhelfen" mit Kompressoren und Entzerrern.
Mein Vorschlag der Mikrofonaufstellung wäre gewesen:
Zunächst den Chor blockweise aufstellen. Also nicht S-A, T-B in Tiefenstaffelung, sondern S-A-T-B nebeneinander in Blöcken.
Dann jedem Block 2-3 Mikrofone zugeorndet, sodaß man dann eine gute Balace zwischen den Stimmblöcken einstellen kann.
20 Mikrofone - wie anfangs erwähnt - halte ich auch für einen Pop-Chor für überzogen.

Grüße
Rainer
Rainer

Re: Pop-Choraufnahmen

Beitrag von Rainer » Mi 28. Feb 2007, 14:04

Leider hatte ich bisher noch keine Zeit, die Aufsätze zum Einstellen bereit zu machen. Georg (Tonzauberer) hat sich bereit erklärt die Aufsätze auf seine Seiten zu stellen.
Also bitte noch ein wenig Geduld.


Grüße
Rainer Gutberlet
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