XLR/Chinch-Problem

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Bernd Geng(der Kölner)

Re: Verstanden?

Beitrag von Bernd Geng(der Kölner) » Fr 22. Jun 2001, 00:54

Hallo junger Freund,
Frage: Hast Du eine e-mail-Adresse oder Telefax, dann schicke ich Dir mal Schaltungsbeispiele. Das Problem ist nämlich hier, daß man keine Zeichnungen posten kann.
also nochmal etwas ausführlicher:
Jonny hat ja schon eine Möglichkeit angedeutet.
Ein Trafo ist von "natur aus" schon ein symmetrisches Bauteil. Der Trafo macht nichts unsymmetrisch. Die beiden Wicklungsenden an der Ausgangswickung haben zu jedem Zeitpunkt des Signals (außer beim Nulldurchgang) entgegengesetzte Polarität. Zwischenbemerkung: Ich vermeide bewußt den Terminus "180° Phasenverschiebung". Den er ist falsch. Steht zwar in x Lehrbüchern immerwieder, aber es ist formal falsch weil ich unter einer "verschiebung" immer ein Zeitversatz verstehe und wenn, dann gilt dies ohnehin nur bei sin-förmigen Signalen, nicht aber bei sog. "stochastischen" Signalen wie es Sprache und Musik immer sind. Soweit die Zwischenbemerkung.
Da die Wicklung des Trafos "erdungsfrei" ist, kann sie auch beliebig beschaltet werden: Du kannst ein Ende erden, dann ist die Schaltung "zwangsunsymmetrisch", du kannst statt dem einen das andere Ende erden, dann ist sie ebenfalls zwangsunsymmetrisch, nur mit entgegengesetzter Phasenlage. Oder Du betreibst sie erdungsfrei und schließt die Enden so an den XLR-Stecker an wie in einem vorangehenden Posting schon beschrieben, dann hast Du einen symmetrisch-erdungsfreien Ausgang. Man muß nur auf die Polarität achten, daß das Ausgangssignal des Pultes dann gleichphasig ist zum Eingangssignal. Wenn dies nicht der Fall ist, die Wicklungsenden umpolen.
Dem Trafo macht es nichts aus, wenn er - aus welchem Grund auch immer - zwangsunsymmetrisch betrieben werden muß und auch die Ausgangsspannung ändert sich bei Zwangsunsymmetrierung nicht. Wohl aber einem (elektronisch symmetrierten) Verstärker. Es gibt Schaltungen, die vertragen überhaupt keine Zwangsunsymmetrierung, die fangen dann an und schwingen hochfrequent, oder es gibt Verzerrungen oder andere Unarten. Andere Schaltungen wiederum lassen sich ohne weiteres zwangsunsymmetrisch betreiben und wieder andere erhöhen automatisch die Ausgangsspannung der anderen Phase wenn die eine - ganz gleich welche - an Masse gelegt wird. Letzere Schaltungen symmetrieren sich auch i.d.R. selbst, d.h.: die Spannungen sind gegen Erde immer gleich groß wenn die beiden Phasen mit ungleichen Eingangswiderständen des folgenden Gerätes belastet werden.
Hoffe ich konnte Dir genügend weiterhelfen.
Grüße
Rainer
Hallo Rainer,
danke für diese ausführliche Beschreibung. Leider habe ich nur die Hälfte davon verstanden, weil ich sowas nur hobbymäßig mache und von Physik nicht gerade viel Ahnung habe. Meine eMail-Adresse für Zeichnungen und so ist s5plus_studios@gmx.de
Würde mich freuen, von Dir zu hören.
Gruß,
Testmich
Die einfachste möglichkeit ohne den Lötkolben zu benutzen ist ,
führe den Symetrierten Ausgang auf den Symetrierten eingang einer DI-Box (normalerweise die XLR-Verbindung zum Mischpult), aus dem Klinkenausgang(normalerweise die Klinbkenverbindung zum Amp oder zum Instrument) hast du wieder ein asymetrisches Signal.
mfg
B...der Kölner

Re: Verstanden?

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Hunter$

Re: XLR/Chinch-Problem

Beitrag von Hunter$ » Mi 30. Mai 2001, 18:17

Hallo!
Also ich habe mir zwei Kabel (rechts, links) von XLR auf Chinch gelötet um den Mixer an die Stereoanlage anschließen zu können. Ich habe Die Pins 2 & 3 am XLR-Stecker jeweils zusammengelötet, das ist das Signal und die Masse bleibt ganz normal Masse. Dann die Kabel von den Pins 2 & §3 auf den Pin am Chinchstecker löten und die Masse an den Ring. Bei mir funktioniert es so.
Elias

Re: XLR/Chinch-Problem

Beitrag von Elias » Mi 30. Mai 2001, 20:05

Hallo Hunter$
Dein Kabel kann gar nicht funktionieren. Denn wenn du das Signal (Pin2) min dem invertierten Signal (Pin 3) Kurzschliesst gibt es eine Auslöschung. Das ist ja der Sinn eines Symetrischen Kabel. Mit diesem Effekt werden auch die Störungen ausgelöscht die eventuell entstehen könnte.
Korrekte Belegung von XLR auf Cinch:
Pin 1 und Pin 3 vom XLR Stecker müssen auf die Masse des Cinch-Steckers.
Pin 2 vom XLR Stecker muss auf den Pin des Cinchsteckers.
Dadurch dass das invertierte Signal mit Masse Kurzgeschlossen ist wird das Signal gedämpft (ca. 6 dB). Das ist jedoch die einzige Lösung damit ein störungsfreier Betrieb garantiert werden kann.
Gruss Elias
Tomy

Re: XLR/Chinch-Problem

Beitrag von Tomy » Mi 30. Mai 2001, 23:14

Hallo Elias,
was hälst du von:
Pin 1 XLR Kabelschirm
Pin 2 XLR --> Spitze Cinch
Pin 3 XLR --> Masse Cinch
Tomy

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JF

Trafo vs. Halbleiter

Beitrag von JF » Mi 6. Jun 2001, 16:21

Grüsze again,
aber wenn der mittelabgriff auch in der mitte angelötet ist (das sollte ja nicht so schwer sein), dann ist die sache schon symmetrisch.
aber bei einem IC (mit so einigen halbleuterbauteilen drin) und der aussenbeschaltung (R's, C's) wird dass chon ganz schön kritisch mit den toleranzen.
könnte man natürlich auch so aufbauen, dass man alles abgleichen kann. aber das wird teuer...
mfg
JF
Er muß aber auch symetrisch gewickelt werden sonst treten unterschiedliche Streuinduktivitäten auf und ....
Alles natürlich lösbar, aber eben teuer.
R's gibt's mit 0,1% Genauigkeit und C's mit 1% (Die sind hier aber nicht wichtig, man braucht je eh eine lineare Eingangsstufe)
Ordentliche OP's kann man schon fast ideal betrachten.
Damit wird man GARANTIERT so genau wie mit einem Trafo, ist zwar auch nicht billig aber immer noch billiger als der Übertrager.
Nicht teuer bei Fernostproduktion.
So was macht man aber bei ordentlichen Geräten sowieso nicht mehr (meine Meinung), ich versuche immer selbstabgleichende Schaltungen zu bauen wegen besserer Langzeit und Temp.konstanz.
HaJo

Verstanden?

Beitrag von HaJo » Do 31. Mai 2001, 16:23

Hi hunter,
ich hatte so das Gefuehl, dass Du das System vom symmetrischem Signal immer noch nicht richtig verstanden hast. Dein Beispiel mit den zwei Wellen hat auch nicht ganz gestimmt. Ich kanns Dir mal zumailen wen du moechtest mit Grafik, dann verstehst Du das ganze.
Gruss, HaJo
PS einfach eine mail an mich
Testmich

XLR/Chinch-Problem

Beitrag von Testmich » Di 29. Mai 2001, 23:19

Hallo!
Ich bin neu in diesem Forum, aber vielleicht hat jemand einen Tip für mich.
Aus einem alten XLR-Patchbay habe ich mir einen Verteiler gebaut (eine Art Splitter). Das Signal kommt aus dem Mischpult mit XLR-Kabeln (alles analog). Jetzt soll dieses Signal auf mehrere "Verbraucher" verteilt werden, u.a. auch welche mit Chinch. Also habe ich solange rumprobiert, bis ich die beiden XLR-Kontakte gefunden habe, die an Chich-Buchsen angeschlossen werden müssen. Eines dieser Chich-Geräte ist ein analoges VU-Meter (zur Pegelanzeige der Pultsumme). Das linke VU-Meter zeigt allerdings andere Werte als das rechte (viel kleinere Werte), hat auch eine höhere Ansprechzeit und reagiert anders auf bestimmte Frequenzen.
Weiß jemand, woran das liegt oder hat jemand eine Ahnung, was ich falsch mache?
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