Parallel- und Reihenschaltung von Lautsprechern

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Malte

Mögliche Lösung

Beitrag von Malte » Do 17. Mai 2001, 10:59

Hallo,
ich vermute, das Phänomen erklärt sich durch die Impedanzmaxima der einzelnen Speaker. Bei der Einbauresonanzfrequenz ergibt sich ja bei jedem Speaker ein Impedanzmaximum. Im Bereich der Resonanzen haben wir also das Phänomen, daß sich im Vergleich zur Nennimpedanz recht große WIderstände addieren - jedes Hz in der Resonanzfrequenz macht sich bereits bemerkbar.
Und: Es macht sehr wohl einen Unterschied, ob die Speaker erst Reihen- und dann Parallelgeschaltet werden. Stellt Euch mal vor, 2 Speaker, die divergierende Resonanzfrequenzen haben (Toleranz, völlig normal), werden nun parallelgeschaltet. Das bedeutet, die beiden adneren Speaker (wiederum parallel) "sehen" nun eine erheblich komplexere Impedanz als Reihenlast mit 2 Maxima, die dafür nicht so hoch ausfallen (einer der beiden Speaker hat ja woanders seine Resonanz).
Reihenschaltungen sind im Bereich der Resonanz grundsätzlich empfindlich - bekanntlich addieren sich ja die Impedanzen, und die Verdoppelung des Widerstandes führt zu einem Absinken der Leistung auf ein Viertel bei einer speziellen Frequenz.
Gruß,
Malte
Hallo Leute!
Ein Studien- und Bandkollege hat mir vorhin erzählt, daß er seine 4x12" Gitarrenbox soundlich verbessert hat, indem er die Verkabelung der einzelnen LS vertauscht hat. Demnach ist es also nicht egal, ob die LS zuerst parallel und dann in Reihe oder zuerst in Reihe und dann parallel geschaltet werden (es hört sich tatsächlich anders an). In jedem Falle ergeben sich natürlich wieder die 8 Ohm.
Nun, nehmen wir an, daß bei beiden Fällen die Kabellängen und Speaker identisch sind und Kapazitäten etc. der Leitungen vernachlässigbar sind (...natürlich, bei der ersten Variante sind die Kabel viel viel näher am Magneten dran und auch noch verdreht oder wir haben versehentlich ein Kabel "falschherum" angelötet und der Strom fließt jetzt in die falsche Richtung durch das Kabel...;-))
Nein, aber mal im Ernst: Können vielleicht die durch die Spulen entstehenden Phasenverschiebungen sich gegenseitig beeinflussen und dadurch die Verzerrungen im Frequenzbereich verursachen? Vielleicht ist es mir als Strom nicht egal, ob ich zuerst durch 2 Spulen in Reihe muss (viel Phasendrehung, meine hochfrequenten Anteile kommen später) und dann parallel oder...usw...??
Wenn man das ganze komplex (nicht "kompliziert", sondern mit i oder j, ihr wißt schon...) sauber durchrechnet, ergeben sich identische Gleichungen. Die Theorie hilft einem da also nicht weiter.
Ich werde versuchen, das im Labor mal durchzumessen und der Sache auf den Zahn zu fühlen, denn: "Gott würfelt nicht!" Es gibt einen Zusammenhang! Wer hilft mir bei der Suche?

Mögliche Lösung

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Carsten

Parallel- und Reihenschaltung von Lautsprechern

Beitrag von Carsten » Mi 16. Mai 2001, 22:24

Hallo Leute!
Ein Studien- und Bandkollege hat mir vorhin erzählt, daß er seine 4x12" Gitarrenbox soundlich verbessert hat, indem er die Verkabelung der einzelnen LS vertauscht hat. Demnach ist es also nicht egal, ob die LS zuerst parallel und dann in Reihe oder zuerst in Reihe und dann parallel geschaltet werden (es hört sich tatsächlich anders an). In jedem Falle ergeben sich natürlich wieder die 8 Ohm.
Nun, nehmen wir an, daß bei beiden Fällen die Kabellängen und Speaker identisch sind und Kapazitäten etc. der Leitungen vernachlässigbar sind (...natürlich, bei der ersten Variante sind die Kabel viel viel näher am Magneten dran und auch noch verdreht oder wir haben versehentlich ein Kabel "falschherum" angelötet und der Strom fließt jetzt in die falsche Richtung durch das Kabel...;-))
Nein, aber mal im Ernst: Können vielleicht die durch die Spulen entstehenden Phasenverschiebungen sich gegenseitig beeinflussen und dadurch die Verzerrungen im Frequenzbereich verursachen? Vielleicht ist es mir als Strom nicht egal, ob ich zuerst durch 2 Spulen in Reihe muss (viel Phasendrehung, meine hochfrequenten Anteile kommen später) und dann parallel oder...usw...??
Wenn man das ganze komplex (nicht "kompliziert", sondern mit i oder j, ihr wißt schon...) sauber durchrechnet, ergeben sich identische Gleichungen. Die Theorie hilft einem da also nicht weiter.
Ich werde versuchen, das im Labor mal durchzumessen und der Sache auf den Zahn zu fühlen, denn: "Gott würfelt nicht!" Es gibt einen Zusammenhang! Wer hilft mir bei der Suche?
Rainer

Re: Noch eine mögliche Lösung

Beitrag von Rainer » Do 17. Mai 2001, 23:12

Hallo Malte,
War gerade bei einer Soundbearbeitung und während der Rechner lief und kräftig ein Soundfile bearbeitete hatte ich Gelegenheit mich solange auf dem Sofa hinzulümmeln und über das Problem nachzudenken. Dabei fiel mir folgender Sachverhalt ein:
Wir verfallen immer wieder in einen Generalfehler und betrachten die Chassis einer LS-Box als elektrische Zweipole. Richtig aber sind sie Vierpole! und zwar mit einem elektrischen Eingang und einem mechanischen Ausgang (und einem fiktiven Übertrager der das Elektrische Signal in ein mechanisches =akustisches umwandelt).
Ausgangsseitig sind die Vierpole ja immer gekoppelt und zwar sind die Vierpole ausgangsseitig immer gleich geschaltet, ganz gleich ob man den Druck als Analogon zur Spannung und die Schallschnelle als Analogon zum Strom betrachtet oder umgekehrt, im einem Fall sind sie parallel geschaltet und im anderen Fall in Reihe.
Folglich haben wir es immer mit einer hybriden Schaltung von Vierpolen zu tun.
Im Falle der direkten Parallelschaltung der Vierpole gilt die Addition der Y-Matrix der Vierpolgleichung und im anderen Falle der Reihen-Parallelschaltung gilt die Addition der D-Matrix.
Man könnte es nun anhand eines einfachen Beispiels das man sich als beliebiges RLC-T- oder RLC-Pi-Glied konstruiert durchrechnen ob die Ü-Funktionen gleich sind. Habe ich jetzt nicht getan, weil es mir zu viel Arbeit ist. Aber ich kann mir rein vom Gefühl her nicht vorstellen, daß da immer das selbe herauskommen muß.
Soweit mein Denkansatz.
Grüße
Rainer
Tomy

Re: Parallel- und Reihenschaltung von Lautsprechern

Beitrag von Tomy » Do 17. Mai 2001, 00:00

Hi,
ich würde auf eine Änderung der Resonanzfrequenzen tippen, da sicherlich Ausgleichsströme fließen werden.
Denn, das darf man nicht vergessen, die Lautsprecher sind auch akkustisch miteinander verkoppelt, was wiederum zurückwirkt auf die elektrischen Werte, wir haben also ein Netzwerk mit verkoppelten Quellen, und es interessiert uns ja auch nicht der Scheinwiderstand, sondern der akkustische Output...
und da wird es wirklich komplex und kompliziert..
Tomy

Was zum Satsehen
ThomasT

Re: Parallel- und Reihenschaltung von Lautsprechern

Beitrag von ThomasT » Do 17. Mai 2001, 00:09

vertauscht hat. Demnach ist es also nicht egal, ob die LS zuerst parallel und dann in Reihe oder zuerst in Reihe und dann parallel geschaltet werden (es hört sich tatsächlich anders an). In jedem Falle ergeben sich natürlich wieder die 8 Ohm.
"Gott würfelt nicht" weil es ihn/sie/es nichrt gibt! Aus! Ende der Diskussion disbezüglich!
Ich habe kein Lust das durchzurechnen, aber LS sind letzendlich sehr komplexe Schwingkreise. Kann sein, dass die Eigenschaften sich günstig verändern und andere Resonanzfrequenzen entstehen und damit andere Frequenz- und Phasengänge.
Denkbar ist es schon. 8Ohm ist ja auch nur der ohmsche Widerstand bei Resonanz.
ISRC

Re: Parallel- und Reihenschaltung von Lautsprechern

Beitrag von ISRC » Do 17. Mai 2001, 01:06

Hallo Leute!
prinzipiell müßte es wurscht sein, auch die akustische Kopplung, denn die Gitarrenbox müßte doch symmetrisch aufgebaut sein?
ABER: Lautsprecher haben natürlich auch Toleranzen, und altern unterschiedlich, dadurch ändert sich zB die mechanische Reibung (Q-Faktor) etc.
werden sie anders angeschlossen, dann fließen vielleicht die Ströme anders ungleich oder die Spannungen fallen ander ab an deb Chassis und den einzelnen Strängen, daurch strahlen die Teile anders ab --> andere Interferrenzen zwischen den Chassis --> anderer Sound!
ob man es wirklich hört ist eine andere Geschicht und sowieso wurscht, weil wenn ein Song ins Radio oder TV kommt, durchläuft er ein riesen Soundprozessing und die Mühen sind wieder dahin!!!
Grüße ISRC
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