Demo CD Lautheit

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Daniel

Demo CD Lautheit

Beitrag von Daniel » Do 14. Jun 2001, 22:18

Hallo,
ich bin gerade dabei, ein Demo für meine Band zu mischen und zu mastern. Wenn ich mir so versachiedene Demos anhöre, fällt mir auf, daß jeder versucht, lauter zu sein als alle anderen, wobei das Material meist so plattkomprimiert ist, daß es meiner Meinung nach der Musik total die Kraft nimmt.
Besosonders wenn ich mir etablierte Alben anhöre, die oft nicht so laut wirken, wie die meisten Demos.
Nun, ist es vielleicht doch so, daß es für Demozwecke erst mal nur wichtig ist, durch Lautheit auf sich aufmwerksam zu machen? Kann es zum Verhängnis werden, wenn der hörende die Lautstärke erst mal hochdrehen muß, weil andere Demos so laut sind? Wie denkt Ihr darüber?
Viele Grüße
Daniel

Demo CD Lautheit

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ThomasT

Re: Demo CD Lautheit

Beitrag von ThomasT » Do 14. Jun 2001, 22:54

Das ist ein psychologischer Effekt. Je lauter desto besser.
Weil der unbedarfte Hörer gewohnt ist, dass wenn man etwas lauter hört man es auch besser hört. Irgendwie kommts zum pawlowschen Reflex laut == gut.
Obwohl man Lautstärker durch entsprechende Drehung des Volume-knopfes hinbekommt.
Ein Grossteil der Schuld tragen hier auch die Radiosender!
Wer hat nicht schon mit der Band beim Mixen im Audioradio gesessen und festgestellt, dass soagr Phil Collings lauter und fetter klingt als die Rock/Metalband die man gerade abmischt.
Also L1 ich brauche dich, ich liebe dich........
Daniel

Re: Demo CD Lautheit

Beitrag von Daniel » Fr 15. Jun 2001, 08:01

Hi Thomas,
damit wir uns nicht mißverstehen: Auch ich komprimiere meine Mixe. Ich finde auch, daß lauter oft besser klingt, aber kommt es nicht platt, wenn Du mit Deinem L1 einem Mix sämtliche Dynamik nimmst? Mir geht es in meinem Beitrag um übertriebene Kompression, die anscheinend dadurch entsteht, daß jeder den lautesten Mix haben will. Daß das irgendwann in die Hose gehen muß, so wie es im Kapitalismus die Inflation gibt, ist doch logisch. Oder?
ferb

Re: Demo CD Lautheit

Beitrag von ferb » Fr 15. Jun 2001, 09:56

da bin ich mal wieder... also, ich denke, es darf halt soweit gehen, bis es am besten KLINGT. und wenn darüber hinaus die kompression nur noch platt macht, aber der sound trotzdem nicht durchsetzungsfähig ist, dann ist am rough mix schon etwas nicht in ordnung.
auch mir ist aufgefallen, daß viele "demos" verdammt laut sind. ich denke, da kommen mehrere faktoren ins spiel. in der heavy szene z.b. sind demos ja oft so ne szene-prestige angelegenheit. "ey, schon unser neues demo gehört? sehr fett..." die heavy szene hat ja so ihre eigenen gesetze, z.b., daß es cool ist, wenn es nicht jedem gefällt. pop ist da konträr, es soll ja jedem gefallen, und
bei kommerziellen heavy produktionen (kommerziell ist in diesem zusammenhang auch schon ein biohazard album, das komischerweise bei wirklich JEDEM heavy im regal steht!) sickert etwas von diesem business gedanken durch. außerdem, wenn ein komplettes album gemastert wird, z.b. bei einer band wie hed p.e., ist es sicherlich schwieriger, einen komplett brachialen sound zu machen, weil filigrane, leise usw. passagen nunmal keinen brickwall sound vertragen. aber wenn ich ein demo mit vier tracks, die alle gleich sind und voll ins gesicht gehen sollen, mastere, kann ich alles schön gegen die wand hauen. und last but not least: professionelle und kommerzielle mastering leute bedenken sicherlich auch, daß die radiostationen und vor allem clubs halt auch noch ihre mittelchen haben, ihren sound gaaanz laut zu bekommen (>phil collins...).
ßo,
greetz!
HaJo

Zweck des Demo"Bandes"

Beitrag von HaJo » Fr 15. Jun 2001, 15:05

Hi,
Du musst natuerlich auch den Zweck des Demo"Bandes" beruecksichtigen. Versucht ihr einen publishing-vertrag zu bekommen, einen Platten-vertrag oder live-gigs (oder einfach nur um zu hoeren wie ihr klingt). Jeder Zweck (ich kenne keinen, der einfach nur mal ein Demo zum Spass macht) fordert natuerlich auch seinen eigenen mix. ich wuerde mal grob sagen, dass das Demo fuer den Plattenvertrag der Album qualitaet sehr nah sein sollte (also auch aehnlich Dynamik), da die A&R die ganzen "Tricks" kennen und sich davon nicht so leicht verleiten lassen. Dagegen muss das demo fuer den live-gig "einfach nur" aufmerksamkeit bekommen und da kommt es nicht so auf die Dynamik an.
Gruss, HaJo
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