Re: Nachtrag zu "Octava" Mikros...

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Machiko

Gewährleistung

Beitrag von Machiko » Do 11. Jan 2007, 10:18

@stefan.
Kann man von Profis eigentlich so etwas wie eine Gewährleistung erwarten?

Gewährleistung

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stefan

Re: Gewährleistung

Beitrag von stefan » Do 11. Jan 2007, 11:28

Tonaufnahmen sind Kunsthandwerk, wie z.B. die Arbeit eines Fotografen ebenfalls Kunsthandwerk ist. (Die Frage, was Kunst ist und was im Vergleich dazu Kunsthandwerk ist, würde an dieser Stelle hier sicher zu ner o/t Diskussion führen...)
Eine Gewährleistung gibt es in dem Sinne, dass die Erfüllung der Kundenwünsche und die Kundenzufriedenheit natürlich oberste Priorität hat. Aber niemand kann zaubern (...oder gibts hier jemanden? ähem ;) und eine Produktion ist nur so gut, wie die schlechteste oder schwächste Komponente im System.
Ich denke, gute Referenzen zu haben sind am wichtigsten und Gewährleistungen (gemäss AGB oder so), beziehen sich auf Termine, Formate von Tonträgern, Pauschalen oder Stundenansätze, etc.
(Aber Profi in dem Sinne, dass ich meinen Broterwerb mit Musikaufnahmen bestreite, bin ich ja auch nicht. Und das erhöht meine Lebensqualität enorm :)
Thomas

Re: Nachtrag zu "Octava" Mikros...

Beitrag von Thomas » Di 9. Jan 2007, 12:45

Hallo,
danke für Eure ausführlichen Kommentare.
"Unter dem Strich würde ich gegenfragen: möchtest Du wissen, daß Du Service bekommst wenn Du ihn brauchst, oder kannst/willst/mußt Du in anbetracht des Preises darauf verzichten?"
Service ist mir nicht wichtig, schließlich sollten die Mikros ja nicht so "wartungsintensiv" sein.
Die Frage ist für mich: "Vergleichbar" mit Neumann/Schoeps kann vieles heissen. Auch dass sie im Vergleich "schlechter" sind. Röde z.B. kenne ich ganz gut (NT-2a bzw. NT5), und ich finde, die klingen "einfacher" als die Neumanns oder Gefells. Meiner Meinung nach ein deutlicher Unterschied. Klanglich gefallen mir Gefell am besten - eher kühl, aber sehr detailliert - "ehrlich" würde ich es nennen.
Deshalb die Frage: Kann man bei den Oktavas einen prof. Klang auf gleichem Niveau - jenseits der Geschmacksfrage - erwarten? Es geht hauptsächlich um Streicherstützen und evtl. Klavierabnahme.
Gruß, Thomas
Lorbas

Re: Nachtrag zu "Octava" Mikros...

Beitrag von Lorbas » Di 9. Jan 2007, 13:30

"Kann man bei den Oktavas einen prof. Klang auf gleichem Niveau - jenseits der Geschmacksfrage - erwarten? Es geht hauptsächlich um Streicherstützen und evtl. Klavierabnahme." (Für Beschallung?)
Und was ist das Hauptmikrofon?
Bei "Unterhaltungsmusik" tuns die Oktavas immer ausreichend.
Bei kommerziell klassischen Aufnahmen werden es sicher nur die Kleinmikrofone von Schoeps, Sennheiser, Neumann und DPA sein.
Dirk F

Re: Nachtrag zu "Octava" Mikros...

Beitrag von Dirk F » Di 9. Jan 2007, 13:50

Hallo,
Bei kommerziell klassischen Aufnahmen werden es sicher nur die Kleinmikrofone von Schoeps, Sennheiser, Neumann und DPA sein.
Worauf basierst Du das? Das ist doch wirklich Unsinn. Aus irgendeinem Grunde hat sich hier diese Meinung etabliert, diese kommt aber nicht mit der Praxis überein. Natürlich finden diese Typen die meiste Verwendung, aber es gibt genügend Tonmeister auf dieser Welt, die bestimmte Vorlieben haben für Mikrofontypen, die aus der genannten Reihe fallen - hier in diesem Forum ist ja schon z.B. ab und an von den Coles Bändchenmikros die Rede gewesen, aber es gibt wirklich viele (!) klassische Tonmeister, die sehr gerne Grossmembranmikrofone einsetzen.
Gr.
Dirk
Thomäs

Re: Nachtrag zu "Octava" Mikros...

Beitrag von Thomäs » Di 9. Jan 2007, 15:00

Hallo Thomas,
noch mal einige Denkanstösse...
Du schreibst:
"Service ist mir nicht wichtig, schließlich sollten die Mikros ja nicht so "wartungsintensiv" sein."
Das ist in meinen Augen zwar verständlich, aber etwas naiv gedacht.
Was passieren kann habe ich ja schon oben beschrieben.
Es sollte zwar nicht vorkommen, aber wenn Dir ein Speisemodul während der Aufnahme ausfällt und Du nicht schnell für Ersatz sorgen kannst, sei es mit einem neuen Speisemodul oder einem anderen Mikro, kann der Kunde ggf. schnell abspringen.
Allein deswegen würde ich schon bedenken *wo* ich meine Mikrofone kaufe, bzw. wie ggfs. eine Gewährleistung oder Service abgewickelt werden kann.
Nicht jeder hat in solch einer Situation das nötige Kleingeld, um sich noch einmal schnell ein neues Mikrofon zu kaufen weil man nicht weiß wie man sonst an ein neues Speisemodul kommen soll--- wie lange dauert eigentlich der Postweg aus Russland? ;-)
Eine weitere Frage in diesem Zusammenhang ist: wie lange soll/muß das Mikrofon bei dir in Gebrauch sein? Bei Schoeps, Neumann und co können die Kapseln gereinigt und repariert werden, bei Oktava MK012 kauft man dann wohl lieber eine neue Kapsel...vorausgesetzt man bekommt sie in 10 Jahren noch? Und wie ist das bei den Modellen ohne Wechselkapsel?

Du schreibst weiter:
"Röde z.B. kenne ich ganz gut (NT-2a bzw. NT5), und ich finde, die klingen "einfacher" als die Neumanns oder Gefells..... Klanglich gefallen mir Gefell am besten - eher kühl, aber sehr detailliert - "ehrlich" würde ich es nennen.
Deshalb die Frage: Kann man bei den Oktavas einen prof. Klang auf gleichem Niveau - jenseits der Geschmacksfrage - erwarten? Es geht hauptsächlich um Streicherstützen und evtl. Klavierabnahme."
Hmh, entschuldige, aber bei "jenseits der Geschmacksfrage" muss ich schon schmunzeln.
Wie soll ich denn zu einem 'besser' oder 'schlechter' Urteil kommen, wenn ich meinen Geschmack außen vorlasse? ;-)
Kurzum kann man mit den MK012 sehr 'Detailreiche' Aufnahmen machen.
Klavier habe ich damit zwar noch nicht aufgenommen, aber mit den Ergebnissen bei Geige war ich sehr zufrieden.
Wenn Du nicht sicher bist ob Du das Rückgaberecht in Anspruch nehmen möchtest oder kannst, warum leihst Du Dir nicht einfach mal ein Mk012 und ein Gefell und verschaffst Dir selbst ein 'Bild'?
Lieben Gruß
Thomas
blaubar

Re: Nachtrag zu "Octava" Mikros...

Beitrag von blaubar » Di 9. Jan 2007, 19:59

Man muss halt ausprobieren, welche Miks man für was braucht. Manchmal ist auch ein Sm58 nicht zu toppen (fast)... Tja
Juppy

Re: Nachtrag zu "Octava" Mikros...

Beitrag von Juppy » Di 9. Jan 2007, 21:39

Worauf basierst das?
Pragmatismus! (Und letztlich nichts anderes ...)
Aus einer quietschenden Geige, scharrenden Gitarre odér einem nicht intonierten, schrillen und klappernden Flügel Flügel wird ein SCH****, d** oder N****** ebensowenig ein "wohlklingenden" Instrument machen wie ein SM57. Das mag dann sogar die bessere Wahl sein ...
hafi69

Re: Nachtrag zu "Octava" Mikros...

Beitrag von hafi69 » Mi 10. Jan 2007, 14:29

""Kann man bei den Oktavas einen prof. Klang auf gleichem Niveau - jenseits der Geschmacksfrage - erwarten?""
Diese Frage ist wirklich sehr gewagt. Was ist ein "professioneller Klang"?
Es gibt ihn nicht! Es geht einzig und allein um Geschmacksfragen, abgesehen von Fragen der Betriebssicherheit. Oktavas werden bei kommerziellen Produktionen eingesetzt, sehr sicher auch bei Klassik (z.B. im Herkunftsland), und sei es "nur" als Stützmikros. Und es gibt kein Mikro, was nicht irgendwie dazu taugt.
HermannP

Re: Nachtrag zu "Octava" Mikros...

Beitrag von HermannP » Mi 10. Jan 2007, 16:48

Ich habe vor ein paar Monaten Vergleichsaufnahmen von Schoeps MK2s und Oktava MC012 mit Laute und Theorbe gemacht und hier eingestellt:
http://hermannplatzer.at/tontechnik.htm
Zu beachten ist, dass die MK2s einen leichten Höhenanstieg (Diffusfeldentzerrung) hat, die Oktava sind eher freifeldentzerrt, also linear. Außerdem sind die Aufnahmen in einem Wohnzimmer gemacht. Interessant sind sie trotzdem.
Gruß
Hermann
Dirk F

Re: Nachtrag zu "Octava" Mikros...

Beitrag von Dirk F » Mi 10. Jan 2007, 17:16

Hallo,
sehr interessant. Da ich zwar i.A. eher skeptisch bin gegenüber dieser Art von Direktvergleichen - die Toleranzen des "Versuchsaufbaus" sind einfach zu gross - meine ich vor allem im zeitlichen Verhalten der Mikrofone deutlichen Unterschied zu hören. Die Schoeps sind da deutlich besser in der Lage, den für die Laute typischen Transienten zu folgen.
Gr.
Dirk
HermannP

Re: Nachtrag zu "Octava" Mikros...

Beitrag von HermannP » Mi 10. Jan 2007, 18:16

Die Mikrofone waren als Stereopaare jeweils direkt nebeneinander auf dem gleichen Mikrofonträger montiert und gingen in 4 Vorverstärker gleichen Typs (Fireface 800). Ich glaube, so sind die üblichen Unwägbarkeiten minimiert, da beide Mikrofonpaare auch die gleiche Interpretation aufnahmen.
Klar sind die MK2s besser, ich wäre aber nicht direkt unglücklich, hätte ich nur die Oktavas.
Gruß
Hermann
dubber

Re: Nachtrag zu "Octava" Mikros...

Beitrag von dubber » Do 11. Jan 2007, 08:26

dieser kleine Unterschied macht aber aus einer guten Aufnahme eine sehr gute Aufnahme. Die letzten 10% an Qualität machen eben 80% des Preises aus.
lg
dubber
Kormoran

Re: Nachtrag zu "Octava" Mikros...

Beitrag von Kormoran » Do 11. Jan 2007, 08:55

dieser kleine Unterschied macht aber aus einer guten Aufnahme eine sehr gute Aufnahme. Die letzten 10% an Qualität machen eben 80% des Preises aus.
Da ist was dran. Nur macht ein Schoeps- oder Neumann-Mikrofon allein noch keine Profi-Aufnahme. Dazu gehört noch einiges mehr.
Auch tontechnisches Wissen und Aufnahmeerfahrung.
stefan

Re: Nachtrag zu "Octava" Mikros...

Beitrag von stefan » Do 11. Jan 2007, 10:07

...und auch tontechnisches Wissen, Können und Aufnahmeerfahrung kosten etwas! Das ist für den Tonverantwortlichen ein hoher Kostenfaktor und kann somit auch für den Kunden nicht gratis sein. Zumindest bei einer seriös angebotenen Dienstleistung.
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