Mastering

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Nikita

Re: Mastering

Beitrag von Nikita » So 14. Jan 2007, 17:25

Alter...
Bist du noch zu retten? Glaubst du ich diskutiere über die "Qualität" von irgendwelcher Musik? Hell no!
Mein persönlicher Geschmack ist so wie deiner völlig unerheblich, daher finde ich allein schon die Einteilung in "gut" und "schlecht" völlig dumm.
Um über bestimmte Musikprodukte zu diskutieren muss man auf empirisch fassbare Parameter referieren können. Nehmen wir der Einfachheit halber die Verkaufszahl.
Gut angenommen.... Bushido ist Millionär (was er ist)
Es muss laut deiner Aussage ein empirisch nachweisbarer Zusammenhang zwischen Mastering (neben wir den Parameter Lautheit) und dem Verkauf des Produkts bestehen. Das Zweifel ich energisch an. Ich bin der absoluten Überzeugung das andere Mechanismen für den Erfolg (von Rap) ausschlaggebend sind.
Bei Bushido ist es zum Beispiel das klare Bedienen neokonservativer Ideale, eine gewöhnliche Provokation des Establishments und vor allem die klare Abgrenzung von US-Amerikanischen Protagonisten dieser Musikrichtung, was ich an Sätzen wie "Silberketten, Lederjacken, Deutschen Rap machen Kanaken", oder "Ich bin ein Mann und bin bei meinen Hosen geblieben" belegen kann. Hier wird explizit auf eine deutsche (tümelige) Mode referiert und nicht auf eine US-Mode.
Um ein Beipiel zu nennen, dass verdeutlicht in wiefern andere Mechanismen für den Erfolg zuständig sind ist der schier irreale Erfog der alten Westberlin Maskulin Kassetten und vor allem die Verbreitung der "Warum rappst du" EP von S. Yurderi.
Das entscheidende ist, dass der selbe Mechanismus für Blumentopf ebenso funktioniert, auch hier wurde mit dem Establishment gebrochen, wurde sich klar von den USA abgegrenzt und es wurden nun linksliberale, bildungsdeutsche Attitüden bedient. In wieweit das Mastering wohl zum Erfolg von Grosses Kino beitrug?
Bevor du mir nicht zahlen vorlegst, dass Mastering den Verkauf von Rap wirklich fördert, diskutieren wir nicht weiter. Dir steht es allerdings frei deine Produkte mastern zu lassen, es ist dein Geld.
Entschuldigt dieses Intermezzo, dieses Forum ist kein Platz für solche Fragestellungen. Daher betrachte ich dieses Thema auch als erledigt.
Einen schönen Tag wünsch ich allerseits
Nikita

Re: Mastering

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hafi69

Re: Mastering

Beitrag von hafi69 » So 14. Jan 2007, 18:42

""Beispielsweise 6 oder 8 Subgruppen (beim Mixdown) erfolgt, aber von so viel Basics gehe ich hier aus..""
Das sind keine Basics, wie "pkautzsch" schon schrieb ist das Arbeiten mit sog. "Stems" eigendlich kaum verbreitet, und wenn, dann wird häufig nur der Gesang extrahiert.
D.h. das Master wird üblicherweise aus einem 2-Spur-Mixdown erstellt.
Da ist Deine Aussage
""...im Mastering-Studio (...) wird vom Multitrack (auf dem sich der Mix befindet) auf das two-track (die stereo-version) gemastered, d.h. unter Zuhilfenahme von FX und Regelverstärkern, Panning und Volume das endgültige Stereobild, der Druck der einzelnen Instrumente, des Gesangs usw festgelegt.""
i.d.T. eben nicht "genau" sondern vielmehr eine Fehlinformation.
Da ich seit über 10 Jahren auch mit Mastering beschäftigt bin möchte ich nicht Behaupten das Mastering überflüssig ist - meist im Gegenteil. Wenn ich mir aber anhören muß was einige - Kunden wie "M.E.s" - unter Mastering verstehen, dann kann ich mich der Kritik am "Mastering-Hype" nur voll anschließen...
Was da z.T. an Dummheiten abgehen spottet jeder Beschreibung.
pkautzsch

Re: Mastering

Beitrag von pkautzsch » So 14. Jan 2007, 18:44

Da hatten wir uns mißverstanden. Ich war in der Tat davon ausgegangen, daß du Einzelspuren meinst. - Ob mit Stems oder mit nur der fertigen Mischung gearbeitet wird, hängt auch vom Masteringmann und dem Anspruch ans Mastering (rein technisch vs. künstlerisch vs. einfach-nur-laut) ab.
hafi69

Re: Mastering

Beitrag von hafi69 » So 14. Jan 2007, 18:48

""Entschuldigt dieses Intermezzo, dieses Forum ist kein Platz für solche Fragestellungen.""
Sagt wer? Solche Fragestellungen gehören hierhin, weil sie mit Tontechnik zu tun haben.
Und das war ein sehr guter Beitrag.
hafi69

Re: Mastering

Beitrag von hafi69 » So 14. Jan 2007, 18:53

""die mastering leute sind die die sich ein TC system 6000 gekauft haben und nun feststellen das es geld erwirtschaften muss.""
Ein TC 6000 ist ganz sicher kein Garant für professionelles Mastering....
Dieses Modell erwirschaftet sein Geld in erster Linie in ganz anderen Studios.
Moonscratcher

Re: Mastering

Beitrag von Moonscratcher » So 14. Jan 2007, 19:56

...nun...ich mastere meine Sachen indem ich meinen (fertigen)Mixdown in Spuren (Subgruppen-Kanalzüge) zusammenfasse (meist 4), die ich dann in der Regel nur noch mit RV´s und manchmal etwas Panning bearbeite...
Diese Fassung geht bei mir aufs 2Tk..wüsste immer noch nicht, was daran falsch ist..
ich habe bis jetzt mit max 6 Subgruppen gearbeitet und fand das eigentlich nicht schlecht, zumal ich den unterschiedlichen Einsatz von Limiter, Kompressoren bei den Gruppen ziemlich gut fand..
Wahrscheinlich ist meine erst 3 jährige Erfahrung damit eh nicht genug um da groß das Maul aufzureißen, aber ich persönlich hab da gute Erfahrungen gemacht..
Das mag daran liegen, dass ich kein Studio fürs Mastering beschäftige (n kann), des Geldes wegen, und deshalb keine Mixdowns aus dem Haus gehen..
Ich finde es nicht schlecht meine (zum Teil schon absurd vielen :-D ) Spuren in Subgruppen zu fassen und aufzunehmen..
Macht vielleicht mehr Arbeit auf die Art, aber flexibler ist das allemal....
Wie man das nun tut ist ja eigentlich auch egal, klar ist, dass es technisch um einen Feinschliff, das "Herausholen der letzten paar Prozent" geht...
zumindest ist das bei mir so....

Nette Grüße.....stay tuned....and in phase... ;-))
Dirk F

Re: Mastering

Beitrag von Dirk F » So 14. Jan 2007, 21:23

Hallo Moonscratcher,
ich denke, Du erklärst gerade selber, warum man hier nicht Deiner Meinung ist. Ausgangsfrage war nämlich, was Mastering *im allgemeinen* beinhaltet. Dass Du Submixes verwendest ist ja prima, bloss begegnet man dem im normalen Masteringgeschäft eher selten. Da werden nahezu immer fertige Mischungen angeboten.
Gr.
Dirk
jeff

Re: Mastering

Beitrag von jeff » So 14. Jan 2007, 21:56

moin!
schon klar, danke für die blehrung ;)
hafi69

Re: Mastering

Beitrag von hafi69 » So 14. Jan 2007, 22:05

""...nun...ich mastere meine Sachen indem ich meinen (fertigen)Mixdown in Spuren (Subgruppen-Kanalzüge) zusammenfasse (meist 4), die ich dann in der Regel nur noch mit RV´s und manchmal etwas Panning bearbeite...
Diese Fassung geht bei mir aufs 2Tk..wüsste immer noch nicht, was daran falsch ist..""
Hi Moon,
daran ist überhaupt nichts falsch - im Gegenteil.
ABER: Was Du da machst ist kein Mastering im traditionellen Sinne, sondern vielmehr ein zweistufiges Mixdown. Ein Mastering ist es auch deswegen nicht, weil hier ja nicht mehrere Titel angeglichen werden oder andere, rein technische Dinge passieren müssen. Du erleichterst Dir nur den Mix. Ähnliches hatte ich auch mal vor, habe das aber nie verwirklichst, vielleicht weil ich sehr viele Live-Mixer-Jobs mache und es gewohnt bin, ganz viel "auf einmal" zu entscheiden.
Gruß,
Christopher
Moonscratcher

Re: Mastering

Beitrag von Moonscratcher » So 14. Jan 2007, 22:50

...naja..das Ergebniss zählt....Vielleicht ist ja mein "jugendlicher" Enthusiasmus und Idealismus noch nicht ganz dem Wolf-gegen-Haifisch gewichen..noch hab ich genug Zeit um so zu arbeiten..
;-))

kind regards........Moon.....
Wolfgang

Re: Mastering

Beitrag von Wolfgang » So 14. Jan 2007, 23:59

Mastering ist in der Pop-Musik der kreative Prozess aus mehreren klanglich meist verschiedenen Einzelstücken ein Gesamtwerk-> Album zu erschaffen.
Hierbei kommen verschieden Prozesse zur Anwendung wie EQ, Kompression, Limiting, Clipping, Multiband-Kompression, manchmal auch Hall.
Ein Ziel ist die Angleichung bzw. Erhöhung der Lautheit der Titel auf momentan erwartete Lautheitswerte bei vergleichbaren Genre-CDs bzw auf die Zielvorstellung des Produzenten oder Labels.
Natürlich zählen auch die eher nüchternen technischen Aufgaben wie setzen der Titelreihenfolge, Fades, ISCR-Codes etc. dazu.
Letzteres trifft meist als Mastering auch im Klassikbereich zu.
MetalSound

Re: Mastering

Beitrag von MetalSound » Mo 15. Jan 2007, 13:04

Hi!
Die aktuelle Iron Maiden ist nicht gemastert worden (wohl auf den ausdrücklichen Wunsch vom "Hauptmann" Steve Harris).
Ich denke aber schon, dass man die Band als einigermaßen professionell bezeichnen kann, oder?! ;-)
Standart ist das aber natürlich nicht.


MetalSound-Studio
Moonscratcher

Re: Versteh ich nicht

Beitrag von Moonscratcher » So 14. Jan 2007, 13:58

Hi nochmal...
nun...das kommt auf Deinen Anspruch an...Wenn Du der Meinung bst, Dein Mix ist perfekt, gut gemischt, richtig komprimiert usw. kannst Du natürlich auch diesen aufs 2TK schmeissen und dann pressen lassen..
Erfahrungsgemäss hat sich aber gezeigt, dass eine 2. Meinung zu holen bzw. das Mastering in "fremde" Hände zu geben eine deutliche Steigerung der Qualität bringt...
Das eigene Gehör ermüdet doch sehr schnell und was Du nach 2 Stunden schrauben und schieben gut findest kann sich tatsächlich richtig schräg anhören..
Das kannst Du überprüfen, indem Du einfach mal nach ner langen Mix-Session mit, für Dich zufriedenstellenden Ergebnissen, ins Bett gehst und Dir das ganze am nächsten Tag nochmal anhörst...Du wirst erstaunt sein...glaub mir...
Das ist natürlich nicht in jedem Falle so, aber gut eingespielte Studios arbeiten ausschließlich mit Mastering- Studios (bzw Technikern) und das macht auch Sinn..
Wie schon gesagt...es kommt auf den Anspruch an...und auf den Geldbeutel... ;-))
Gruß......Moon...
Nikita

Re: Versteh ich nicht

Beitrag von Nikita » So 14. Jan 2007, 16:51

"Erfahrungsgemäss hat sich aber gezeigt, dass eine 2. Meinung zu holen bzw. das Mastering in "fremde" Hände zu geben eine deutliche Steigerung der Qualität bringt"
Mein Gott! Wer hat diese Erfahrung für dich gesammelt? Woher hast du das?
Und ich weiss nicht wie es dir geht, aber ich glaube die meisten erleben hier keine "Bösen Überraschungen" nachdem sie über einer Mischung geschlafen hatten.
Und was zur Hölle soll der Masteringmensch, denn an der Komposition ändern?
Ich empfehle dringend die technischen Möglichkeiten von gewöhnlichem Audioprozessing zu hinterfragen, da geschehen keine Wunder.
Masteringstudios leben aber, und das ist völlig legitim, ein wenig von so einem Nimbus.
Wie gesagt ist der "künstlerische" Wert von Mastering nicht diskutabel
Tschö
Nikita
Moonscratcher

Re: Versteh ich nicht

Beitrag von Moonscratcher » So 14. Jan 2007, 18:15

...ich weiß, dass die Urteilsfähigkeit gerade bei Sound schnell nachlässt..das vermute ich nicht..liegt daran, dass wir keine Computer sind, sondern unser Gehör ermüdet und nach einer gewissen Zeit "schönfärbt"..
Das war alles, was ich damit gesagt habe.
"fremd" war absichtlich in Anführungszeichen gesetzt.. und zwar mit vorgenanntem Zusammenhang..
Ich wollte hier niemandem zu nahe treten ;-)) ...wer perfekt mischt und das Niveau über Stunden hält ohne das nach einer grösseren Pause zumindest anders zu hören, ist mit Sicherheit einer der bestbezahlten Menschen dieser Branche...
Nix für schlecht............Moon.....
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