Filmmikrofonierung
Filmmikrofonierung
Hallo!
Ich mache demnächst für ein Forschungsprojekt die Tontechnik. Es soll Unterricht in Grundschulklassen gefilmt werden. Die Frage ist wie ich die Mikros am besten im Klassenraum verteile um alles ausgewogen aufnehmen zu können. Hatte schon überlegt 3 oder 4 Kleinmembraner mit Kugerlcharakteristik von der Decke zu hängen. Was meint Ihr?
Gruß
Sebastian
Ich mache demnächst für ein Forschungsprojekt die Tontechnik. Es soll Unterricht in Grundschulklassen gefilmt werden. Die Frage ist wie ich die Mikros am besten im Klassenraum verteile um alles ausgewogen aufnehmen zu können. Hatte schon überlegt 3 oder 4 Kleinmembraner mit Kugerlcharakteristik von der Decke zu hängen. Was meint Ihr?
Gruß
Sebastian
Re: Filmmikrofonierung
Man sollte am Besten Grenzflächenmikrofone da hinlegen, wo hauptsächlich gsprochen wird.
Mikrofone mit Kugelcharakteristik nehmen immer zuviel der typisch starken Klassenraum-Akustik auf.
Mikrofone mit Kugelcharakteristik nehmen immer zuviel der typisch starken Klassenraum-Akustik auf.
Re: Filmmikrofonierung
Man will ja in etwa das hören, was man im Bild sieht. Plus den einen oder anderen Reinruf-Schüler. Die absolute technische Qualität ist sicher nicht das primäre Kriterium, es geht doch hauptsächlich darum, daß man versteht, was gesagt wird, oder?
Insofern würde ich ein Richtrohr an der Kamera nehmen.
Wenn dann noch Zeit und Budget übrig sind: vielleicht einige Nieren (wenigstens ein bißchen Raumausblendung!) von der Decke oder auch an die Decke geklebt. Wichtig ist bei den Nieren dann, daß sie alle auf Einzelspuren gehen, damit man hinterher immer diejenige aufziehen kann, die man braucht. Zwingend erforderlich ist damit allerdings auch die Synchronisierung entweder per Timecode oder Klappe.
Insofern würde ich ein Richtrohr an der Kamera nehmen.
Wenn dann noch Zeit und Budget übrig sind: vielleicht einige Nieren (wenigstens ein bißchen Raumausblendung!) von der Decke oder auch an die Decke geklebt. Wichtig ist bei den Nieren dann, daß sie alle auf Einzelspuren gehen, damit man hinterher immer diejenige aufziehen kann, die man braucht. Zwingend erforderlich ist damit allerdings auch die Synchronisierung entweder per Timecode oder Klappe.
Re: Filmmikrofonierung
ich haette auch ein Richtrohr an einer Angel befestigt und waere mit der Kamera mitgelaufen. Wie bei professionellen Reportage-Aufnahmen.
Das Problem: Zwischenrufer kannst Du nicht vorhersehen. In der Grundschule sind vielleicht alle so verschreckt ueber die Kamera, das sie gar nicht Zwischenrufen...
Wuerde also zusaetzlich stuetzen, zB. durch eine von oben herabhaengende Niere oder breite Niere (soll den Schall von der Decke daempfen). Oder Du platzierst als Schulerstuetze ein XY in Lehrernaehe, in die Klasse gerichtet. Haengt dann bloss von der Tiefe der Klasse ab.
Just my unqualified 2pence, ich mache keinen Filmton...
Gruss,
Mathematiker
Das Problem: Zwischenrufer kannst Du nicht vorhersehen. In der Grundschule sind vielleicht alle so verschreckt ueber die Kamera, das sie gar nicht Zwischenrufen...
Wuerde also zusaetzlich stuetzen, zB. durch eine von oben herabhaengende Niere oder breite Niere (soll den Schall von der Decke daempfen). Oder Du platzierst als Schulerstuetze ein XY in Lehrernaehe, in die Klasse gerichtet. Haengt dann bloss von der Tiefe der Klasse ab.
Just my unqualified 2pence, ich mache keinen Filmton...
Gruss,
Mathematiker
Re: Filmmikrofonierung
Hallo!
Funktioniert denn die Syncronisation per Klappe bei einer Aufnahme von 45min überhaupt noch? Meine Sorge ist da das die Spuren auseinanderlaufen.
Gruß
Sebastian
Funktioniert denn die Syncronisation per Klappe bei einer Aufnahme von 45min überhaupt noch? Meine Sorge ist da das die Spuren auseinanderlaufen.
Gruß
Sebastian
Re: Filmmikrofonierung
hab zwar noch keine post-pro gemacht, aber auch bei längerem Material war das nie ein Problem. Musst halt bei mehreren Takes, falls es sowas gibt, drauf achten dass jedesmal die Klappe verwendet wird.
Re: Filmmikrofonierung
Deshalb von meiner Seite auch keine Lösungsvorschläge, sondern allenfalls Hinweise:Just my unqualified 2pence, ich mache keinen Filmton ...
Klassenräume bieten mit nackten Wänden, großer Fensterfront und anderen Widrigkeiten alles andere als eine "gute" Akustik. Probleme mit kleinen Hallradien, kaum tragenden (= im Mix durchsetzungsfähigen) Kinderstimmen und damit verbunden niedrigen Nutzpegeln sowie schlechter Verständlichkeit sind so zu erwarten.
Um die Forderung einer guten Verständlichkleit aller Schüler erfüllen zu können, wird man meines Erachtens um eine "Materialschlacht" nicht herumkommen.
Eine sinnvolle Mikrofonierung kann erst dann gewählt werden, wenn die Aufstellung und Anordnung der Tische bekannt ist.
Die starren, auf den Frontalunterricht unserer Kindertage ausgerichteten Tischordnungen sind heute - zumindest in vielen Grundschulen - zugunsten kleiner Gruppierungen mit 4 ... 6 Schüler aufgelöst.
Vielleicht wäre hierin ein Lösungsansatz zur Tonaufnahme zu finden: Für jeden Tisch ein Mikrofon (Grenzflächen auf den Tischen, abgehängte Nieren oder Kugeln?), die auf eine Spur zusammen gemischt werden. Aber sobald sich ein Kind vom Mikrofon wegdreht, wird sich auch hier der Nutzpegel dem Grundgeräuschpegel des Klassenraumes annähern.
Bliebe abschließend noch die Frage, wer diesen Aufwand bezahlt ...
Re: Filmmikrofonierung
Ich gehe mal davon aus, daß sowohl Bild als auch Ton in irgendeiner Weise digital aufgenommen werden. Eine Filmkamera wird wohl eher nicht zum Einsatz kommen. Damit sind kameraseitig schonmal keine Gleichlaufschwankungen mehr vorhanden, und dasselbe gilt für die digitale Tonaufzeichnung.
Auch analog ist das Problem bei guten Pilot-Oszis marginal: meine alte analoge Nagra hat nach 2 Stunden ununterbrochenem Laufen mit internem Neopilot maximal 1 Frame Abweichung - und die Bänder sind 24 Minuten lang.
Auch analog ist das Problem bei guten Pilot-Oszis marginal: meine alte analoge Nagra hat nach 2 Stunden ununterbrochenem Laufen mit internem Neopilot maximal 1 Frame Abweichung - und die Bänder sind 24 Minuten lang.
Re: Filmmikrofonierung
Warum hier mal nicht via Mixer direkt auf die Audio-XLRs der Kamera gehen? Was für guten Filmton verpönt ist, würde ich hier sogar praktischerweise in Erwägung ziehen, denn es ist hier wohl kaum Action in der Kameraführung zu erwarten, da macht das extra-Kabel nix, was die Bewegungsfreiheit des Tonmenschen einschränkt. Für Sprachverständlichkeit reichen in diesem Fall sicher die 16Bit/48kHz Kameraton.
Ich würde in der Postpro auf Mono gehen und hierfür Richtrohr (CH1) und 1 bis 2 Raum-Mikros (auf CH2) mixen. Das Richtrohr hat dann immer den Blick des Kameraobjektivs...
Kann ja sein, dass ich die Anforderungen falsch einschätze, aber so würd ichs machen. Wie präsent darf die Technik denn für die Kinder sein? Geht ja nicht um ein Akustik-Forschungsprojekt von Klassenräumen, oder?

Ich würde in der Postpro auf Mono gehen und hierfür Richtrohr (CH1) und 1 bis 2 Raum-Mikros (auf CH2) mixen. Das Richtrohr hat dann immer den Blick des Kameraobjektivs...
Kann ja sein, dass ich die Anforderungen falsch einschätze, aber so würd ichs machen. Wie präsent darf die Technik denn für die Kinder sein? Geht ja nicht um ein Akustik-Forschungsprojekt von Klassenräumen, oder?

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