Mikrofon für Tom - Empfehlung gesucht

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ThomasT

Mikrofon für Tom - Empfehlung gesucht

Beitrag von ThomasT » Mi 21. Feb 2007, 16:17

Hallo,
ich suche ein Mikrofon für die Tomabnahme fürs Studio. (Bitte keine Diskussion Abnahme vs. Aufnahme, Bei einem im "unnatürlichen" Hörabstand aufgestellten Mikro direkt am Fell, wiederstrebt es mir von Aufnahme zu reden.)
Und zwar im besonderen Fall - sonst wäre es ja langweilig - wenn über dem Tom in 10cm Abstand das lauteste 18"-Crashbecken hängt.
Ein SM57 passt nur fast waagerecht drunter und das Becken strahl dermassen von ein...selbst ein E609 wäre schwierig.
Wie kann man die Situation handeln ohne dem Drummer sein gewohntes Set umzubauen?

Mikrofon für Tom - Empfehlung gesucht

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ThomasT

Re: Mikrofon für Tom - Empfehlung gesucht

Beitrag von ThomasT » Mi 21. Feb 2007, 16:19

E604 meinte ich. E609 ist aber Hyperniere, daher auch von hinten empfänglich, geht also auch nicht wirklich, obwohl es Platztechnisch vielleicht ginge.
pkautzsch

Re: Mikrofon für Tom - Empfehlung gesucht

Beitrag von pkautzsch » Mi 21. Feb 2007, 16:50

Da wäre durchaus Hyperniere oder vielleicht auch Acht angesagt. Oder höhenarme Quereinsprecher-Nieren wie das Oktava 219.
Dazu radikaler EQ-Einsatz. Du wirst die nahe Mikrofonierung dann eher als "Stützmikrofon" einsetzen für etwas Anschlag und Effekt-Ansteuerung.
Die Hyperniere ist zwar von hinten empfindlich, aber wesentlich weniger empfindlich als von vorne. Die größte Ausblendung liegt ja schräg hinten, bei leicht schräger Montage also genau da, wo das Becken am nächsten ist.
jeff

Re: Mikrofon für Tom - Empfehlung gesucht

Beitrag von jeff » Mi 21. Feb 2007, 21:05

moin!
ich hab da mal eine bastellösung angewendet.
(dauert etwa 10-15 min)
man braucht:
1. einen von den billigen K&M mikro-an-tom haltern
http://www.k-m.de/Mikrofonhalterung-fue ... f89.0.html
2. bei kurzen toms ein e604
3. mikrokabel und lötkolben
4. kreuzschlitzschraubendreher oder bei billig sonor torks.
an dem K&M halter die beiden kreuzschlitzschrauben lösen und die klemmechanik abnehmen. mit ein bischen ziehen löst sich die festziehschraube. keine angst die rastet normalerweise wieder ein. übrig bleibt nur der winkel mit den schlitzen nebst der mikroklemmenschraube.
nun löst man eines der spannböckchen und verschraubt den winkel beim böckchen wiederanschrauben mit fest. in der trommel latürnich.
den einen stecker vom mikrokabel ablöten kabel durchs luftausgleichsloch ziehen stecker wieder drann. mikro in der trommel an die halterung bammeln. kabel drauf.
fell drauf, stimmen, feddich....
manche toms mögen das fehlende luftloch garnicht, das kann man aber vorher mit gaffa oder daumen testen. bei hängetoms mit "nicht -freischwing" kann man das tom u.U. auf einen snareständer verbannen und durch das halterungsloch kabeln.
(tschuldigung is ne de-pp-en anleitung, aber man weiß ja nicht wer das alles liest)
resofell ab, und von unten geht natürlich schneller. dann musst du nur u.U. den "bauch" mit nem hall generieren.
triggern?
grüße
p.s. an der mikrohalterungsschraube der K&M halterung ist ein gummiring damit die nicht abfällt. ersetze diesen durch ein "flens" gummi.... sieht cooler aus ;)
mit den flens gummis kann man auch propper unwillige gitarrengurte bändigen.
Thomäs

Re: Mikrofon für Tom - Empfehlung gesucht

Beitrag von Thomäs » Mi 21. Feb 2007, 21:43

Hallo,
schließe mich dem Vorposing an: ich hätte auch ein 441 genommen....
gibt es zum 'schräg aus der Mitte oder vom Rand' mikrofonieren wirklich keinen Platz?
Ansonsten würde ich das, korrekte Stimmung voraus gesetzt, auch von unten mikrofonieren....
LG
Thomas
MetalSound

Re: Mikrofon für Tom - Empfehlung gesucht

Beitrag von MetalSound » Do 22. Feb 2007, 01:42

Hi!
Ich würde den Drummer einfach dazu bringen, sein Set so anzupassen, dass Du mir der Mikrofonierung gut hinkommst. Wenn Du nachher so viel Übersprechen drauf hast, kannst Du Gaten später auch vergessen, da bei jedem Schlag die Becken auch gleichzeitig so viel lauter werden, daß es total unnatürlich klingt.
Wenn Du die Toms aber sowieso nicht gaten willst, ist es natürlich egal. Aber auch dann sollte sich Dein Drummer an Deine Vorgaben halten und nicht umgekehrt-schießlich sorgst Du ja für den guten Sound (im Idealfall in Kooperation mit den Musikern). ;-)
Beste Grüße,
Torsten


MetalSound-Studio
hafi69

Re: Mikrofon für Tom - Empfehlung gesucht

Beitrag von hafi69 » Do 22. Feb 2007, 04:06

""Ich würde den Drummer einfach dazu bringen, sein Set so anzupassen""
Das ist tatsächlich der einzig wirklich gute Rat, den man da geben kann.
Vasco

Re: Mikrofon für Tom - Empfehlung gesucht

Beitrag von Vasco » Do 22. Feb 2007, 13:13

Wenns klein sein soll: Audix D1
lg Vasco
pkautzsch

Re: Mikrofon für Tom - Empfehlung gesucht

Beitrag von pkautzsch » Do 22. Feb 2007, 13:50

Man sollte immer *sehr* vorsichtig sein mit Musikern, die sich der Technik anpassen sollen. Was nützt es, wenn das Becken weiter vom Tom weg ist, aber der Drummer nicht mehr richtig spielen kann/will?
Eher hilft es doch, die verwendete Technik zu überdenken: warum will ich die Toms nah abnehmen? Habe ich eine Möglichkeit, von einer anderen Richtung auf die Toms zu zielen? Die Technik hat der Musik zu dienen, nicht umgekehrt! Das scheint in der U-Musik-Branche manchmal vergessen zu werden.
hafi69

Re: Mikrofon für Tom - Empfehlung gesucht

Beitrag von hafi69 » Do 22. Feb 2007, 14:25

""Die Technik hat der Musik zu dienen, nicht umgekehrt! Das scheint in der U-Musik-Branche manchmal vergessen zu werden.""
Das klingt auf den ersten Blick sehr Weise, geht hier (also bei den Trommlern) aber komplett in die falsche Richtung.
Wenn Schlagzeuger (und ich bin selbst einer) ihr Set nicht so aufbauen/spielen/stimmen können, daß sich ihrer eigenen (!) Soundvorstelungen realisieren lassen können sind sie komplett auf dem Holzweg und bereiten der ganzen nachfolgenden Produktion nichts als Arbeit, Streß und fragwürdiges Resultat.
Die meisten Rockdrummer (mit ausnahme einiger Profis) sind schlicht nicht in der Lage, ihr Instrument als eine Einheit zu sehen und zu spielen. Das können meist nur die Jazzer. Im Ergebniss haben wir erstmaleinen komplett unzumutbaren Natursound, der oft im Raum nur aus Becken, Hihat und Snare besteht. Solche Drummer bekommt man - wenn überhaupt - nur anständig zum klingen, indem man so viele Close-Mikes wie möglich und extreme Nachbearbeiung (EQs, Dynamics) anwendet.
Wenn so ein Unmusiker es dann noch nicht mal schafft Platz für ein kleines Mikro (sei es ein SM57, 604 oder ein Clip) zu lassen, ist meine Toleranzgrenze entgültig erreicht.
"Entweder wir finden da jetzt eine Lösung oder du wirst Kacke klingen - jedenfalls nicht wie Nicko McBrain. Und stimm Dein Set! Und bau' die Heavy/Power-Crash Becken ab , die sind für große Hallen!"
Es ist unglaublich hilfreich, selbst viel Ahnung von der Schlagwerk-Materie zu haben, sonst hat sie oft keiner. Ein gut gestimmtes, gespieltes, aufgebautes Set - und die Mikrofonfrage ist absolut uninteressant! Es gibt kein Mikrofon auf dem Markt, was sich dann nicht Gewinnbringend für Toms einsetzen ließe.
jeff

Re: Mikrofon für Tom - Empfehlung gesucht

Beitrag von jeff » Do 22. Feb 2007, 21:57

moin!
ich hab mir angewöhnt eine probe der betreffenden band zu verfolgen.
zum einen bekommt man sehr gut mit wer da wen nicht leiden kann ect.
zum anderen kann man sich das zu erwartende equipment genauer ansehen.
ich bin auch zeugschläger und nach dem ich das erste mal mein set mikrofoniert hatte hab ich ganz schnell umgebaut.
man braucht aber so 2-3 proben bis man dem muskelgedächtnis eingeprägt hat wo die becken jetzt hängen. sonst haut man beim take seines lebens, im besten fall in die luft, im schlechtsten das mikro.
wenn man sich das set im vorfeld anschaut kann man in kooperation mit dem drummer vieles machen.
...wärend der gitarist seine altröhrenschleuder beim örtlchen gitarrenschrauber auffrischen lässt.
und der bassist saitensuppe kocht ;)
grüße
MetalSound

Re: Mikrofon für Tom - Empfehlung gesucht

Beitrag von MetalSound » Fr 23. Feb 2007, 16:43

Es kommt ja auch immer auf die Musik an, die man aufnimmt.
Wenn man Metal recorded, will man eine möglichst große Separierung der einzelnen Kessel/Becken etc. haben. Bei einer Jazzsession sieht das schon wieder ganz anders aus.
Aber wenn ein Drummer keinen Platz lässt für Mikros, darf er sich hinterher auch nicht beschweren, dass er sein Tom oder was auch immer nicht mehr hört. ;-)
Gruß,
Torsten
P.S.: Gute Schlagzeuger sind leider sowieso sehr rar gesät....:-(


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