Frage zum Instrumentenbau

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Nikita

Frage zum Instrumentenbau

Beitrag von Nikita » So 25. Mär 2007, 16:20

Hallo allerseits.
Das richtet sich jetzt mal, an alle die sich ein wenig mit Instrumentenn auskennen, oder einfach mal mitdenken wollen.
Folgendes:
Ich habe eine alte Gitarre und will sie ein bisschen verschönern, also hab ich einem bekannten Graffitikünstler gefragt und der wollte das auch machen...
Allerdings mit Sprühfarben. Also dicke, giftige Acrylspühfarbe.
Ist das eine gute Idee?
Muss man bei der Lackierung von Instrumenten irgendwas beachten? Speziallacke?
Und wie wirkt sich eigentlich die Lackierung auf den Klang aus, mal theoretisch gedacht? Eigentlich kaum, oder?
.. Für alles anregende und weiterführende wie immer dankbar und mit der rechten Hand zum Gruß winkend..
Nikita

Frage zum Instrumentenbau

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Alex

Re: Frage zum Instrumentenbau

Beitrag von Alex » So 25. Mär 2007, 17:54

hast du eine Akustische oder eine Elektrische Gitarre
in dem Fall einer Akustischen musst du aufpassen das die Lackschicht nicht zu dick wird, sonst kann die Decke nicht mehr schwingen
Bei einer E Klampfe musst du nicht so aufpassen auf die Dicke
Am besten
so wenig wie möglich und so viel wie nötig
Auserdem solltest du aufpassen das der Lack auch einigermaßen hart wird, dass ein ausreichender Schutz gewährleistet ist
MFG Servus
Alex
pkautzsch

Re: Frage zum Instrumentenbau

Beitrag von pkautzsch » So 25. Mär 2007, 18:34

Dicker, weicher Lack dämpft viel - dünner, harter Lack dämpft wenig.
Juppy

Re: Frage zum Instrumentenbau

Beitrag von Juppy » Mo 26. Mär 2007, 10:27

.. bei einer akustischen Gitarre sollte man schon die geeigneten Lacke benutzen - auch diese Werkstoffe beeinflussen den Klang des Instrumentes. Im Klavierbau benutzt man für Resonanzböden meist mit Spiritus lösliche Lacke (die man vielleicht einfärben kann).
Geeignete deutsche Firmen, die solche Lacke anbieten, dürften sein:
Renner, Meyne, Jahn Pianoteile ...
Suchbegriffe für Google sind: Pianobestandteile, Klavierbstandteile, Spiritus, Lack, Spirituslack
Nikita

Re: Frage zum Instrumentenbau

Beitrag von Nikita » Mi 28. Mär 2007, 01:00

Merci beaucoup
Peter

Re: Frage zum Instrumentenbau

Beitrag von Peter » Do 29. Mär 2007, 06:56

also ich bin selber Gitarrist und kenne mich daher etwas aus in dem Gebite.
Ich kann dir nur empfehlen, was dir die herrschften vor mir schon empfoholen haben, und eins muss dir im klaren sein!
egal was du an der Gitarre veränderst, es verändert den klang IMMER!
Speziallisten hören sogar raus mit welchen Saiten du sielst, demnach kann sogar das aufziehen von neuen saiten deine gitarre verändern;)
Probier einfach mal aus und gewöhn dich an den neuen klang!
M. Hein

Re: Frage zum Instrumentenbau

Beitrag von M. Hein » Do 29. Mär 2007, 21:15

Moin,
Schellack ist für akustische Gitarren sicherlich in die engere Wahl zu ziehen.
PU- & Acryllacke halte ich für ungeeignet.
Epoxylack müßte bedingt geeignet sein.
Aus Österreich gibt es den "C37-Lack" in verschiedenen Anmsichungen.
Hartöle können auch geeignet sein.
Alles je nach gewünschtem Klangbild. Meist werden dünne Schichten solange aufgetragen, bis der Klang stimmt. auf keinen Falll alles zupampen & sich wundern wo der Sound geblieben ist.
Gruß
M. Hein
Juppy

Re: Frage zum Instrumentenbau

Beitrag von Juppy » Do 29. Mär 2007, 23:34

Schellack ist für akustische Gitarren sicherlich in die engere Wahl zu ziehen.
Meist werden dünne Schichten solange aufgetragen, bis der Klang stimmt.
???
Schellack in Zusammenhang mit Resonanzböden habe ich noch nie gehört!
Schellack war im Möbelbau und auch für die Zargen von Instrumenten ein schöner, aber teuerer und heute in der Verarbeitung nicht mehr zu bezahlender Werkstoff.
Schellack wird mit Polierwolle/-watte in feinsten Schichten aufgetragen, für eine schöne Oberfläche ist jedoch eine Mindeststärke erforderlich, die mit Sicherheit ein Schwingen des Resonanzbodens behindert.
Auch das wage ich zu bezweifeln. Die Lackschicht sollte sehr dünn sein. Hierin liegt der Vorteil der "historischen" spirituslöslichen Lacke ...
Ich würde, bevor ich ein Instrument (also keine "Kiste") verhunze, lieber bei einem Instrumentenbauer Ratschläge einholen. Aus Dankbarkeit könnte man dafür die Materialien über ihn beziehen, da die meisten (Groß-)Händler für Instrumentenbauer eh nicht an Endkunden liefern.
Alex

Re: Frage zum Instrumentenbau

Beitrag von Alex » Fr 30. Mär 2007, 19:00

kleiner Tipp
schau auch mal unter http://www.gearbuilder.de nach
da kannst du in solchen sachen viel lernen
chiao
M. Hein

Re: Frage zum Instrumentenbau

Beitrag von M. Hein » Fr 30. Mär 2007, 19:27

Hi Juppy,
wenn du mir nicht glaubst, dann google doch mal:
Akustische Gitarre - Wikipedia
Hochwertige Konzertgitarren werden mit Schellack handpoliert. ... Allerdings verlangt Schellack eine konsequente Pflege und Nachpolitur, ...
Die Geschichte mit der Lackdicke kann man sogar erklären: Durch die Lackierung erhälst du einen "Sandwichaufbau" mit weichem Kern (Holz) & harter Deckschicht (Lack). Das ergibt natürlich ein anderes Schwingungsverhalten, im Normalfall wird das Spektrum etwas obertonreicher. Wenn du zuviel Lack aufträgst, klingst das Instrument nicht mehr rund.
Es gibt nach meinem Wissensstand drei Arten den Klang positiv zu beeinflussen:
- Hartöl
- Nitrolack
- Schellack
PU-Lack hingegen dämpft die Obertöne und kann deshalb eingesetzt werden wenn es darum geht Brillianz herauszunehmen.
Ich bin allerdings Laie im Instrumentbau & lasse mich gern durch fachkundige Erläuterungen auf einen professionellen Stand bringen.
Gruß
M. Hein
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