Hallo Tontechniker und Ingenieure,
Das Zeitalter des Home-Recordings hat schon lange begonnen und ein Ende ist noch nicht abzusehen. Die Kataloge sind voll von semiprofessionellem Equipment und auch die Preisentwicklung, besonders der großen Versandhäuser, wird immer mehr auf diese Zielgruppe abgestimmt.
Viele Künstler und Bands produzieren ihre Demos mehr oder wenig aufwä(!)ndig selber, was, nebenbei gesagt, meist ungünstige Auswirkungen hat: So sieht man doch schnell, wie selbst mit relativ großem Aufwand nicht das erwünschte Ergebnis erzielt werden kann. Nach dem Motto: "Jetzt haben wir schon 16 Spuren und es klingt immer noch scheiße..." Die meisten A+Rs wollen halt doch eine einfache Bandraumaufnahme oder gleich einen Livemitschnitt.
Hat nun diese Entwicklung Auswirkungen auf Euer Berufsfeld? Eine positive ist z.B. die bessere Allgemeinbildung der Musiker, die viel selbstbewußter und zielstrebiger in ein großes Studio gehen, weil sie einfach wissen, wie man dieses oder jenes am besten angeht. Auch bleiben einem meistens Anfängerfehler erspart, weil diese halt schon zu Hause gemacht wurden. Außerdem erfahren gerade die Anfänger, daß halt vieles doch noch handwerklich abläuft und Plugins etc. nicht zaubern können.
Wie seht Ihr diese Entwicklung? Habt Ihr auch wirtschaftliche Veränderungen erfahren (Auftragslage)? Werden uns die Computerfreaks einholen (MusikerMaker Pro Gold Platinum Exa Version 11.0)?
Auswirkungen des Home-Recordings
Re: Auswirkungen des Home-Recordings
wä? Bäh! Wäre richtiger, was man so hört...Viele Künstler und Bands produzieren ihre Demos mehr oder wenig aufwä(!)ndig
Wie seht Ihr diese Entwicklung? Habt Ihr auch wirtschaftliche Veränderungen erfahren (Auftragslage)?Werden uns die Computerfreaks einholen (MusikerMaker Pro Gold Platinum Exa Version 11.0)?
Ja. Wird deulich weniger. Viele glauben halt, mit Cub'n'logic und Soundblaster tolle Demos machen zu können und Geld zu sparen.
Einholen? Nie! Aber das niveau dürfte soweit gesunken sein, dass das dem durchschnittshörer nicht auffällt. Jeden Tag auf VIVA zu begutachten.
Aber ich sehe das mit dem Homerecording nicht negativ. Consumer-Video-Kameras zum Beispiel machen ja auch professionelle Kameras oder gar Film nicht überflüssig.
Letzendlich betrifft es nur den low-level-Bereich. Ich denke in Zukunft wird nicht mehr so sehr die Technik im Vordergrund stehen, sondern die Fähigkeiten damit umzugehen. Also eher die Techniker-Person als die Technikausstattung.
Und einen guten Raum zu bauen ist immer noch genauso teuer. Ich habe noch keinen T-Room (das billige Homestudio, aufbaufertig) im neuen Thomannprospekt gesehen...
Re: Auswirkungen des Home-Recordings
Hi
Dem kann ich nur zustimmen.Letztendlich bleibt auch die Tontechnik ein Handwerk, das eine gewisse Routine verlangt.Der sichere Umgang mit dem ganzen Technischen "Grims-Grams" ist glaub' ich nur möglich ,wenn man sich täglich damit beschäftigt. Der Musiker der seine CD zuhause aufnehmen will, muß sich erst mal unsere Fähigkeiten aneignen, und das kann Jahre dauern. Wärenddessen verlernt er mitunter den Umgang mit seinem Instrument. Also wozu das alles?
Vor einigen Jahren (Atari 1040 St Zeiten) grüdete ich das Zierklang-Studio mit dem Zweck eine Art Plattform für "Low-Budged und Demo-Produktionen zu schaffen.
In den ersten Jahren galt der "Standard" Midi Playback auf 2 Spuren und dann im Studio sämtliches Audiomaterial aufnehmen. Heute nehmen die Leute auch ihr Audiomaterial im Wohnzimmer am PC auf und kommen dann zb. zum Mixdown oder für Schlagzeugaufnahmen zu mir. Leider ähndelt der Mixdown dann eher einer Restorationsarbeit da die meisten Home-recordler viele Fehler machen die uns Profis nie oder nur selten passieren. Natürlich verschlechtert sich dadurch nicht nur unsere Auftragslage sondern auch das Niveau der Musikproduktionen sinkt trotz 24/96 immer weiter ab.
Wirkliche Vorteile hat der Boom des Home-recordings meiner Meinung nach nur den Musikern am "Elekro" Sektor gebracht. Speziell Akustische Instrumente verlangen einfach nach gut klingenden Studioräumen dem das Wohnzimmer nicht gerecht wird.
Wie viele andere bin auch ich auf Grund der triesten Situation der Studiobetreiber auch in der Live-Branche immer öfter tätig. Ist irgendwie sicherer, da dort Amateure sehr schnell entlarft sind, und sich kein Veranstallter so genannte "Pfeif-Konzerte" leisten kann.
P.S. Bin sehr gespannt, was ihr alle zu den "Auswirkungen des Home-Recordings" zu sagen habt. Irgendwie wird der Kuchen immer kleiner an dem wir alle naschen
Gruß Zifko
Dem kann ich nur zustimmen.Letztendlich bleibt auch die Tontechnik ein Handwerk, das eine gewisse Routine verlangt.Der sichere Umgang mit dem ganzen Technischen "Grims-Grams" ist glaub' ich nur möglich ,wenn man sich täglich damit beschäftigt. Der Musiker der seine CD zuhause aufnehmen will, muß sich erst mal unsere Fähigkeiten aneignen, und das kann Jahre dauern. Wärenddessen verlernt er mitunter den Umgang mit seinem Instrument. Also wozu das alles?
Vor einigen Jahren (Atari 1040 St Zeiten) grüdete ich das Zierklang-Studio mit dem Zweck eine Art Plattform für "Low-Budged und Demo-Produktionen zu schaffen.
In den ersten Jahren galt der "Standard" Midi Playback auf 2 Spuren und dann im Studio sämtliches Audiomaterial aufnehmen. Heute nehmen die Leute auch ihr Audiomaterial im Wohnzimmer am PC auf und kommen dann zb. zum Mixdown oder für Schlagzeugaufnahmen zu mir. Leider ähndelt der Mixdown dann eher einer Restorationsarbeit da die meisten Home-recordler viele Fehler machen die uns Profis nie oder nur selten passieren. Natürlich verschlechtert sich dadurch nicht nur unsere Auftragslage sondern auch das Niveau der Musikproduktionen sinkt trotz 24/96 immer weiter ab.
Wirkliche Vorteile hat der Boom des Home-recordings meiner Meinung nach nur den Musikern am "Elekro" Sektor gebracht. Speziell Akustische Instrumente verlangen einfach nach gut klingenden Studioräumen dem das Wohnzimmer nicht gerecht wird.
Wie viele andere bin auch ich auf Grund der triesten Situation der Studiobetreiber auch in der Live-Branche immer öfter tätig. Ist irgendwie sicherer, da dort Amateure sehr schnell entlarft sind, und sich kein Veranstallter so genannte "Pfeif-Konzerte" leisten kann.
P.S. Bin sehr gespannt, was ihr alle zu den "Auswirkungen des Home-Recordings" zu sagen habt. Irgendwie wird der Kuchen immer kleiner an dem wir alle naschen
Gruß Zifko
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