Hallo,
schreibe die Frage noch einmal.....
Macht es Sinn, statt der in die Mikrofonvorverstärker eingebaute Phantomspeisung, eine eventuell hochwertigere externe Speisung zu nehmen?
Danke für die Antworten, Olaf
Qualitätsunterschiede bei Phantomspeisung?
Re: Qualitätsunterschiede bei Phantomspeisung?
Was meinst Du mit "hochwertigere" Phantomspeisung?
Das wichtigste ist, daß der Mikrofonverstärkereingang eine hohe Symmetrie aufweist. Dadurch werden Störungen wie z.B. Restbrumm auf der P-Speisung unterdrückt.
Wenn hohe Symmetrie vorhanden ist, darf auch ruhig mal ein paar Millivolt Brummspannung auf der P-Speisung sein.
Rauschfrei bekommt man die Phantomspeisung, indem man einen Elko der Speisequelle parallel schaltet. Es genügen 220µF einmalig, nicht also an jedem Eingang.
Grüße
Rainer
Das wichtigste ist, daß der Mikrofonverstärkereingang eine hohe Symmetrie aufweist. Dadurch werden Störungen wie z.B. Restbrumm auf der P-Speisung unterdrückt.
Wenn hohe Symmetrie vorhanden ist, darf auch ruhig mal ein paar Millivolt Brummspannung auf der P-Speisung sein.
Rauschfrei bekommt man die Phantomspeisung, indem man einen Elko der Speisequelle parallel schaltet. Es genügen 220µF einmalig, nicht also an jedem Eingang.
Grüße
Rainer
Re: Qualitätsunterschiede bei Phantomspeisung?
Wahrscheinlich eine Phantomspeisung, deren Ausgangsspannung nicht zusammenbricht, wenn ein paar "Großverbraucher" angeschlossen werden.Was meinst Du mit "hochwertigere" Phantomspeisung?
Da wäre erst einmal unter Belastung nachzumessen, ob überhaupt Handlungsbedarf besteht ...
Von SCHOEPS gibt es dafür einen Teststecker: http://www.schoeps.de/D-2004/acc-gen-el ... html#phs48.
Sicherlich findet man ähnliches bei anderen Anbietern; ein Multimeter erfüllt jedoch genauso diesen Zweck ...
Re: Qualitätsunterschiede bei Phantomspeisung?
Die Herkunft meiner Frage war folgende Situation:
Aufgrund der Anschaffung zweier Siemens Mikrofonvorverstärker ohne Phantomspeisung muß ich mir eine externe Speisung für 2 Mikrofone beschaffen und evt. machte es ja Sinn, dann gleich alle Mikrofone über eine externe Speisung laufen zu lassen....wenn da irgendein Qualitätsgewinn gewesen wäre....scheint ja aber nicht so.
Danke für die Antworten, Olaf
Aufgrund der Anschaffung zweier Siemens Mikrofonvorverstärker ohne Phantomspeisung muß ich mir eine externe Speisung für 2 Mikrofone beschaffen und evt. machte es ja Sinn, dann gleich alle Mikrofone über eine externe Speisung laufen zu lassen....wenn da irgendein Qualitätsgewinn gewesen wäre....scheint ja aber nicht so.
Danke für die Antworten, Olaf
Re: Qualitätsunterschiede bei Phantomspeisung?
Hi Olaf,
wenn du dein Siemensverstärker mit P48 betreibst, solltest du darauf achten, daß der Eingangstrafo über Elkos entkoppelt wird. Es gibt hier eine sehr einfache Variante:
Der Eingangstrafo hat eine Mittelanzapfung, die normalerweise auf der Anschlußleiste im Einschubrahmen durch eine Drahtbrücke überbrückt wird. Hier ist die Brücke zu entfernen und durch zwei gegenphasig gepolte Elkos von ca. 470uF / >60V zu ersetzen. Mit dieser Maßnahme wird eine Aufmagnetisierung des Trafokerns wirksam verhindert.
Gruß
M. Hein
wenn du dein Siemensverstärker mit P48 betreibst, solltest du darauf achten, daß der Eingangstrafo über Elkos entkoppelt wird. Es gibt hier eine sehr einfache Variante:
Der Eingangstrafo hat eine Mittelanzapfung, die normalerweise auf der Anschlußleiste im Einschubrahmen durch eine Drahtbrücke überbrückt wird. Hier ist die Brücke zu entfernen und durch zwei gegenphasig gepolte Elkos von ca. 470uF / >60V zu ersetzen. Mit dieser Maßnahme wird eine Aufmagnetisierung des Trafokerns wirksam verhindert.
Gruß
M. Hein
Re: Qualitätsunterschiede bei Phantomspeisung?
Wieso soll der Eingangstrafo aufmagnetisiert werden?
Wenn die P-Spannung über die Trafomitte zugeführt wird, sollte man zur Strombegrenzung einen 3,3kOhm-Widerstand vorschalten. Die Ströme durch die Trafowicklung sind ja dann ohnehin gegenläufig und führen nicht zur Aufmagnetisierung.
Speist man in der üblichen Weise mit den 2 x 6,8kOhm-Widerständen ein, besteht ebenfalls zwischen der a- und b-Ader keine Potentialdifferenz und es kann auch kein Strom über den Trafo fließen.
Was vorkommen kann, daß wenn man im Betrieb ein Mikrofon aufsteckt, kurzzeitig ein Stromimpuls durch den Trafo fließt, weil man ja niemals den Fall hat, daß die Steckerkontakte exakt gleichzeitig schließen.
Aber dann nutzt auch die Abblockung mit Elkos nichts. Der Impuls geht auch durch jeden Kondensator.
Übrigens haben die meisten Mikrofoneingangsübertrager eine Mittelanzapfung bzw. zwei symmetrische Wicklungshälften die dann außen zusammengeschaltet werden.
Grüße
Rainer
Wenn die P-Spannung über die Trafomitte zugeführt wird, sollte man zur Strombegrenzung einen 3,3kOhm-Widerstand vorschalten. Die Ströme durch die Trafowicklung sind ja dann ohnehin gegenläufig und führen nicht zur Aufmagnetisierung.
Speist man in der üblichen Weise mit den 2 x 6,8kOhm-Widerständen ein, besteht ebenfalls zwischen der a- und b-Ader keine Potentialdifferenz und es kann auch kein Strom über den Trafo fließen.
Was vorkommen kann, daß wenn man im Betrieb ein Mikrofon aufsteckt, kurzzeitig ein Stromimpuls durch den Trafo fließt, weil man ja niemals den Fall hat, daß die Steckerkontakte exakt gleichzeitig schließen.
Aber dann nutzt auch die Abblockung mit Elkos nichts. Der Impuls geht auch durch jeden Kondensator.
Übrigens haben die meisten Mikrofoneingangsübertrager eine Mittelanzapfung bzw. zwei symmetrische Wicklungshälften die dann außen zusammengeschaltet werden.
Grüße
Rainer
Re: Qualitätsunterschiede bei Phantomspeisung?
Hallo Rainer,
die Einspeisung über die Trafomittelanzapfung habe ich bewußt unerwähnt gelassen.
Unstrittig ist sicherlich die für einen Trafo schädliche Vormagnetisieren durch Gleichspannung. Hierbei kann sich die Hysterekurve des Trafops verschieben was zu Verzerrungen führt.
Im Normalfall kann keine Gleichspannung über den Trafo abfließen, auch hier sind wir uns einig.
Im Falle eines fehlerhaften Kabels kann genau der Fall eintreten, daß die Gleichspannung durchden Trafo fließt und diesen vormagnetisiert, im Falle von Blockelkos passiert hier nichts, das Spannungspotential baut sich auf aber es fließt kein Strom!
Rainer, nicht alle Menschen arbeiten so sorgfältig wie du, leider ist immer mit der "Unwissenheit bzw. Unachtsamkeit" des Users zu rechnen.
Ich selbst habe vor zwei Tagen wahrscheinlich zwei Sennheiser Empfänger der 300er Serie in Jenseits geschickt, weil ich beim Anschluß mittels XLR Kabel übersehen hatte das der vorherige Mischermann für den Kompaktmischer alle XLR-Ins mit P48 belegt hat. Mit Blockelkos wäre auch hier nichts passiert.
Falls sich meine Vermutung bestätigt, werde ich hier natürlich alle meine Empfänger umbauen.
Gruß
M. Hein
die Einspeisung über die Trafomittelanzapfung habe ich bewußt unerwähnt gelassen.
Unstrittig ist sicherlich die für einen Trafo schädliche Vormagnetisieren durch Gleichspannung. Hierbei kann sich die Hysterekurve des Trafops verschieben was zu Verzerrungen führt.
Im Normalfall kann keine Gleichspannung über den Trafo abfließen, auch hier sind wir uns einig.
Im Falle eines fehlerhaften Kabels kann genau der Fall eintreten, daß die Gleichspannung durchden Trafo fließt und diesen vormagnetisiert, im Falle von Blockelkos passiert hier nichts, das Spannungspotential baut sich auf aber es fließt kein Strom!
Rainer, nicht alle Menschen arbeiten so sorgfältig wie du, leider ist immer mit der "Unwissenheit bzw. Unachtsamkeit" des Users zu rechnen.
Ich selbst habe vor zwei Tagen wahrscheinlich zwei Sennheiser Empfänger der 300er Serie in Jenseits geschickt, weil ich beim Anschluß mittels XLR Kabel übersehen hatte das der vorherige Mischermann für den Kompaktmischer alle XLR-Ins mit P48 belegt hat. Mit Blockelkos wäre auch hier nichts passiert.
Falls sich meine Vermutung bestätigt, werde ich hier natürlich alle meine Empfänger umbauen.
Gruß
M. Hein
Re: Qualitätsunterschiede bei Phantomspeisung?
Irrtum, solange bis der "Block"elko auf die in diesem Fall 48 V aufgeladen ist, fließt kurzfristig der maximal mögliche Phantomspeisestrom.im Falle von Blockelkos passiert hier nichts,
das Spannungspotential baut sich auf, aber es fließt kein Strom!
weil ich beim Anschluß mittels XLR Kabel übersehen hatte,
daß der vorherige Mischermann für den Kompaktmischer
alle XLR-Ins mit P48 belegt hat.
Mit Blockelkos wäre auch hier nichts passiert.
Einziger wirklicher Schutz wären Dioden im Ausgang, die die Überspannungen (größer der Betriebsspannung) ableiten können - wie man es auch von Mikrofoneingängen kennt.
Zum anderen aber haben die meisten Verstärkerausgänge einen Serienwiderstand von bis zu 100 Ohm, der mit den Phantomspeisewiderständen von 6k8 einen Spannungsteiler bildet. So liegen am Ausgang mit einer Impendanz von 200 Ohm pro Ader ca. 1,4 V, bei einer Ausgangsimpendanz von 100 Ohm weniger als 1 V Gleichspannung am Ausgang (und nicht am Ausgangsverstärker-IC!) an. Je geringer die Ausgangsimpendanz wird, desto geringer ist die am Ausgang anliegende Gleichspannung. Aber selbst bei 1 kOhm bleibt diese Spannung unter 6,2 Volt ...
Jedes IC, daß Ausgangsströme von knapp 10 mA liefern kann, sollte diese Situation mit einem müden Lächeln überstehen.
(Der SSM2142 als typischer "balanced line driver" liefert einen maximalen Ausgangsstrom von 60 mA, der NE553x 38 mA).
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