Verstehen Tontechniker etwas von Musik?

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ferb

cher effekt

Beitrag von ferb » Sa 28. Jul 2001, 09:33

ist es bei believe nicht ein vocoder effekt im gegensatz zu daft punk style auto-tune?

cher effekt

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ThomasT

diverse Zweifel

Beitrag von ThomasT » So 22. Jul 2001, 15:26

Ich will das Musik-Studium nicht abwerten oder so. Keineswegs.
Aber ich wage zu bezeifeln, dass das Musikstudium _ausreicht_ um in sämtlichen Genres ein guter Toning/Produzent zu sein. Man denke vor allem an neuere Musikstil, wo Harmonielehre etc. relativ wenig nützt.
Techno, HipHop, Black und Death Metal etc pp. haben diverse Eigenarten, die nur ein Insider wirklich verstehen kann, d.h. die feinen Unterschiede. Und wenn man nicht aufpasst, dann versaut man vielleicht den Mix. Dann ist z.B. bei Black Metal der Bass zu hören......
Man kann sich der Tontechnik auch von der anderen Seite her nähern. Nämlich letzendlich als Mittel seine _eigenen_ Sachen umzusetzen. Wie die Maler, die ihre Farben selber gemischt haben.
Apropos Maler, den Spruch hab ich mal irgendwo gelesen:
Von einer Kunstschule sind selten gute Maler gekommen, sondern nur Kunstkritiker und Kunstlehrer.
Ich denke das kann man auch auf die Musik übertragen.
Auffällig oft haben Gitarristen, die nicht mal wissen, dass der 5.Bund ein A ist, bessere Ideen, als die die jahrelang auf der Musikschule waren und nur Standarts und Standartgefiedel spielen.
Sicher man kann dann nix anderes spielen, aber das braucht man ja auch nicht unbedingt.
ferb

no BM

Beitrag von ferb » Sa 28. Jul 2001, 09:39

shit, nicht daß jetzt jemand denkt, ich würde black metal hören! NO!...
Rainer

Re: diverse Zweifel

Beitrag von Rainer » So 22. Jul 2001, 21:59

Hallo Thomas,
Ich sehe das ein wenig anders:
Ganz ohne Zweifel ist derjenige besser dran der ein Musikstudium absolviert hat. Denn er hat gewisse Grundlagenkenntnisse auf denen er weiter aufbauen kann. Und gerade bei TI- und TM-Studien wird auch großen Wert auf moderne Musik gelegt, auch auf die neuen Musikstile.
Keine Schule der Welt, auch keine Hochschule kann alles erdenkliche vermitteln. Sie kann immer nur einen gewissen Backround vermitteln und damit gewisse Grundlagenkenntnisse. Alles weitere muß man sich selbst erarbeiten. Und gerade TI und TM müssen sich ständig fortbilden. Dafür bietet ja auch z.B. der VDT umfangreiche Fortbildungsseminare an, die FKTG tut dies, der Trautweinförderkreis und andere.
Ich erinnere mich noch an einen Satz eines Polizeibeamten den dieser mal zu meiner Schulzeit im Verkehrsunterricht sagte: "Wer gerade seinen Führerschein gemacht hat, der kann noch nicht 'autofahren' ". Richtig! er hat nur die Berechtigung ein KFZ zu führen. Und ein Arzt der gerade sein Studium beendet hat und seine Approbationsurkunde in Empfang genommen hat, der kann noch keine Organverpflanzung vornehmen.
Die Erfahrung kommt mit täglicher Praxis.
Auffällig oft haben Gitarristen, die nicht mal wissen, dass der 5.Bund ein A ist, bessere Ideen, als die die jahrelang auf der Musikschule waren und nur Standarts und Standartgefiedel spielen.
ThomasT

Re: diverse Zweifel

Beitrag von ThomasT » Mo 23. Jul 2001, 23:39

Ganz ohne Zweifel ist derjenige besser dran der ein Musikstudium absolviert hat. Denn er hat gewisse Grundlagenkenntnisse auf denen er weiter aufbauen kann.
Aber laß mal solche ein schwierigeres Werk nach Noten spielen oder eine Aufnahmeleitung durchführen mit der Partitur vor sich. Ich glaube da werden die keine Chance haben.
Wir sehen es doch am deutlichsten bei den Hifi-Freaks, was mangelnde Grundlagenkenntnis für seltsame Blüten treibt.
Das stimmt. (Habe ich aber auch nicht)
Aber wie du richtig schreibst, sind das eben nur Voraussetzungen.
Es stellt sich jetzt die Frage, inwieweit diese im Vergleich zum Autodidakten wirklich relevant sind. Ich meine jetzt nicht im Klassik oder anderen wirklich anspruchsvollen Genres, sondern im "populären" Bereich.
Wenn man ein bischen Gitarre kann und 4/4-Takt zählen kann, dann sind die musikalischen Kenntnisse zu 90% ausreichend um Bands aufzunehmen. Das ist einfach so! Das ist dann wie beim Kameramann der sonstwieviel gerlernt hat, aber nun Reportagen für [reisserischeprivateFernsehSendung] drehen darf.
Das ist wirklich so! Wenn ich dem Gitarristen 3 Akkorde vorspiel und er soll ein melodisches Solo draufspielen, dann höre ich sofort, ob er Musikunterricht hatte oder nicht. Letzteres ist langweiliger und vorhersehbar. Gleiches technisches Niveau vorausgesetzt.
Das stimmt. Dafür gibst ja die Studierten.....
Hmmm. Ich habe oft gesehen wie wenig (technische) Grundlagenkenntnisse bei Künstlern (nicht nur Musiker) vorhanden sind......ohne dass die künstlerische Leistung schlecht wäre.
Ich habe auch schon mit diversen Musikern diskutiert. Der Konsens war oft, dass man zwar Musikschule etc. absolvieren kann, um sein Technik zu _verbessern_ und den horizont zu _erweitern_ ,aber erst nachdem man seinen eigenen Stil gefunden hat. Ansonsten bekommst du immer den Stil deines Lehrers aufgedrückt.
(Ok, andererseits drückst du dir den Stil deiner Vorbiler auf....allerdings sind diese meist moderner)
ferb

Re: diverse Zweifel

Beitrag von ferb » Sa 28. Jul 2001, 09:37

hi!
du bist sicher nicht staatlich geprüft und anerkannt, richtig? aber ich gebe dir in allen punkten recht!
Dann ist z.B. bei Black Metal der Bass zu hören......
LOL!!
greetz
Torsten

re: Musikalität von Toningeneuren

Beitrag von Torsten » So 22. Jul 2001, 12:21

Jazz als uninteressanten Musikstil zu bezeichnen halte ich für inkompetent und ignorant. Aber egal......
@ Rainer, Du sprichst mir aus dem Herzen
ThomasX

Re: re: Musikalität von Toningeneuren

Beitrag von ThomasX » Mo 23. Jul 2001, 08:56

Also denke zu diesem Thema wird man sich in der Mitte finden.Eine solide Ausbildung sollte eigentlich den Horizonz erweitern, und der Kreativität noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Leider ist oft das Gegenteil der Fall. Je mehr Technik Know-How, desto wird daran festgehalten und die Kreativität und das feeling leiden. Darum haben auch viele DJs heutzutage mehr Ideen als ausgebildete Musiker. Mutig ist, auch mal Nein zu sagen, ich würde mir z.B.: nicht zutrauen ein Klassikorchester aufzunehmen. So bekommt derjenige eine Chance, der in diesem Genre talentiert ist.
Für den Musiker ist es ziemlich schwer im vorhinein den richtigen Tontechniker zu finden. Quinci Jones sagte mal: "wenn die Snaredrum nicht so klingt wie sie jetzt klingt, dann ist der Titel schlichtweg falsch!" bezugnehmend auf Man in the Mirror/M.Jackson
Thats it!
Liebe Grüsse ThomasX
Thomas X

Re: re: Musikalität von Toningeneuren

Beitrag von Thomas X » Mo 23. Jul 2001, 09:04

Also ich bin der Meinung eine fundierte Ausbildung sollte den Horizont erweitern, und der Kreativität als Fundament dienen. Leider ist oftmals das Gegenteil der Fall, und hinter all dem Technik Know-How verschwindet Feeling und Genialität.Darum haben heutzutage auch die Djs oftmals bessere Ideen als ausgebildete Musiker.Mutig ist auch mal nein zu sagen. Ich würde mir z.B.: nicht zutrauen ein Klassikorchester aufzunehmen, somit erhält derjenige eine Chance der in dem Genre talentiert ist.
Quinci Jones sagte mal: "wenn die Snaredrum nicht so klingt wie sie jetzt klingt, dann ist der Titel schlichtweg falsch!" bezugnehmend auf Man in the Mirror/M.Jackson
Thats it!
Liebe Grüsse ThomasX
ferb

Re: re: Musikalität von Toningeneuren

Beitrag von ferb » Sa 28. Jul 2001, 09:45

Quinci Jones sagte mal: "wenn die Snaredrum nicht so klingt wie sie jetzt klingt, dann ist der Titel schlichtweg falsch!" bezugnehmend auf Man in the Mirror/M.Jackson
klingt interessant... aber was genau ist damit jetz gemeint, die sd zu einem betsimmten zeitpunkt im entstehen des songs, und der titel der songtitel?
Kalle

Re: Wenige

Beitrag von Kalle » So 22. Jul 2001, 02:02

Hi,
Immer wieder habe ich das Gefühl, daß die meisten Tontleute einen Stinknormalen, sich nicht von der Masse unterscheidenden Musikgeschmack haben. Da wird zwar immer behauptet, man würde sich eigentlich für Anderes interessieren, doch wenn man nachfregt, kommen nur Jazz, Fusion und Nu-Metal heraus (Vielleicht dazwischen noch Red Hot Chili Peppers).
Geht es Euch auch so, daß ihr denkt, Eure Kollegen beschränken sich auf so künstlerisch uninteressante Musikstile?
Mir geht´s so
Daniel
Hallo Daniel,
Stimmt! Die meißten arbeiten mit copierter Technik bei der Musik wie zum Bs. der Cheer Effekt mit der Stimme der danach oft von anderen copiert oder geklaut wurde.
Das ist schon ein Modeerscheinung sowas.Eigene Kreativität kann aber besser sein und gibt neue Resonanz frei in der Gestaltung.
heutzutage ist alles nur geklaut an Technik das bezieht sich besonders auf Chartsmusik die im Radio abgedudelt wird.
?
Janko Ramuscak

Re: Wenige

Beitrag von Janko Ramuscak » So 22. Jul 2001, 12:49

Sorry, ich weiß nicht ganz wo euer Problem liegt. So wie mir sich das darstellt, ist man euerer Meinung nach nur dann ein guter Tonmann, wenn man Musik mit nem gewissen Seltenheitswert zuhause stehen hat. Das halte ich für etwas engstirnig.
Ich meine, ein guter Toni muß die Fähigkeit haben, den Sound einer Mischung entsprechend den tonlichen "Gepflogenheiten" der entsprechenden Musikrichtung zu gestalten. Dazu sollte er entsprechendes Material natürlich schon mal gehört haben, um zu wissen worauf's ankommt. Zusammen mit seinen eigenen Vorstellungen kommt dann seine Interpretation dieses Musikstiles heraus. Dazu ist es natürlich gut, wenn er von Haus aus ein breites Spektrum an Musik hört. Aber speziell nach diesem Gesichtspunkt ist es wohl eher fehl am Platze, wenn der Toni sich mit irgendner total abgedrehten Musik "brüstet", so nach dem Motto "ich hör nur das und nicht diesen Kommerzkram".
Rainer

Re: Wenige - das stimmt so nicht!

Beitrag von Rainer » So 22. Jul 2001, 12:00

Hallo,
Zu diesem Thema muß mal etwas gesagt werden was die Ausbildung zum Tontechniker, -ingenieur , oder Tonmeister betrifft.
Diejenigen die eine Ausbildung als solche genossen haben wie z.B. an der FH Düsseldorf (Toningnieur) und dort ein staatlich anerkanntes Diplom erworben haben verstehen sehr wohl was von Musik. Denn diese Ausbildung ist zu 70 % eine Ingenieurausbildung wie an allen anderen Fachhochschulen, und zu 30% eine musikalische Ausbildung an der Hochschule für Musik.
Noch extremer ist die Ausbildung zum Tonmeister an der HfM Detmold oder an der HdK Berlin. Dieses ist ein Vollstudium in Musik und darüber hinaus noch ein technisches Studium und selbstverständlich mit Staatsexamen.
Wer an diesen Instituten studiert hat, ist auf jeden Fall allen Autodidakten überlegen.

Grüße
Rainer
Daniel

Verstehen Tontechniker etwas von Musik?

Beitrag von Daniel » So 22. Jul 2001, 01:48

Hi,
Immer wieder habe ich das Gefühl, daß die meisten Tontleute einen Stinknormalen, sich nicht von der Masse unterscheidenden Musikgeschmack haben. Da wird zwar immer behauptet, man würde sich eigentlich für Anderes interessieren, doch wenn man nachfregt, kommen nur Jazz, Fusion und Nu-Metal heraus (Vielleicht dazwischen noch Red Hot Chili Peppers).
Geht es Euch auch so, daß ihr denkt, Eure Kollegen beschränken sich auf so künstlerisch uninteressante Musikstile?
Mir geht´s so
Daniel
Gesperrt
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