Erfahrungen mit Kopierschutz ?

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dB

die filigrane mechanik

Beitrag von dB » Di 18. Sep 2007, 07:31

ich denke auch dass alle titel mit filigraner und aufwendiger mechanik nicht richtig durchgeschlagen sind, siehe: ADAT, DA-reihe, Minidisc, DAT
alle diese geräte sind aus dem selben grund zum kotzen ;O) obwohl sie so für sich und ihre technischen daten manchmal ganz passabel ihren dienst tun. ich erinnere mich an reparaturorgien bei den yamaha md-8 und 4
grüsse

dB

die filigrane mechanik

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Josch

Erfahrungen mit Kopierschutz ?

Beitrag von Josch » So 16. Sep 2007, 18:46

Hallo Zusammen,
wer von euch hat schonmal eine Produktion mit Kopierschutz versehen (lassen) ? Einige Kopierwerke bieten ja das "Copy-X" Verfahren an, das hört sich zunächst mal gut an, aber ich hätte jetzt Angst das dann später die Retouren vom Vertrieb ansteigen weil einige CD-Player das nicht abspielen. Sicherlich sollte man den Vertrieb darüber vorher informieren und vielleicht wollen die gar keinen Kopierschutz haben ? Im Vertrag steht ja immer "technisch einwandfreie CDs", was ja nicht so ganz klar ist, wer dann die Retourenkosten trägt falls sich die nicht abspielen lassen ?
Mich würde mal interessieren welche Erfahrungen ihr mit welchem Verfahren gemacht habt und ob die Verfahren die Retourenrate erhöht hat ? Weiterhin würde mich auch interessieren wie euer Vertrieb zu diesem Thema steht.
Schöne Grüße !
Josch
Machiko

Plaste und Elaste

Beitrag von Machiko » Fr 21. Sep 2007, 08:20

@Juppy.
Ich bin ja vom Ausbildungsberuf her Stahlformenbauerin. Somit habe ich die Werkzeuge (Stahlformen) gebaut in denen z.B. Polystyrol in Form gespritzt wird (Urformen).
Der "Begriff" Polymerverziehungen sind mir bis dato noch nicht untergekommen.
Das Kunststoffe altern ist bekannt, das sie mechanisch nicht so stabil sind wie die meisten Metalle ist auch klar. Vom Weichmacherverlust von Elastomeren (Gummi) gar nicht erst zu sprechen.
Aber Kunststoffe sind, wenn sie richtig eingesetzt werden, hochwertige Werkstoffe.
Und ich möchte die Tontechnikertechnik sehen, die ohne Kunststoffe auskommt. Man möge einfach mal im Gedankenexperiment mal bei Mikrofonkabel anfangen.
Kunststoffe haben in mechanischen Bauteilen den Vorteil, das sie nicht geschmiert werden müssen. Ob sie lange halten ist eine Frage der Dimensionierung. Wenn sich die Entwickler (meist jedoch Konstrukteuer) verrechnen (oder verschätzen), dann wird es auf Dauer nicht funktionieren. Egal ob es sich bei einem Kunststoffteil in einem DAT-Recorder handelt oder um ein falsch dimensioniertes Kegelrollenlager in einem Seat Arosa Getriebe.
;-)
Rainer

Re: Die Bauchlandung mit "DAT" spricht deutliche Sprache!

Beitrag von Rainer » Mo 17. Sep 2007, 22:28

Wir wissen ja alle nur zu gut wie es damals mit dem Medium "DAT" ging:
DAT sollte die qualitätsmäßige Fehlgeburt "Compact-Cassette" ablösen. Da "man" aber erkannte, daß man durch digitales Kopieren Generationsverluste vermeiden kann, ersann man einen Kopierschutz namens "SCMS". Und was war die Folge? DAT wurde mehr als eine Fehlgeburt, sondern eine Totgeburt!
Die Manager (besser Damager) der Musikindustrie haben dafür gesorgt. Intelligenz ist begrenzt, Dummheit ist grenzenlos.

MfG
Rainer
Juppy

Re: Die Bauchlandung mit "DAT" spricht deutliche Sprache!

Beitrag von Juppy » Mo 17. Sep 2007, 23:41

Die Betrachtungsweise ist recht einfach gestrickt.
1. Ermöglicht das "Serial Copy Management System" durchaus eine Kopie des Originals. Lediglich "Enkel" sollten vermieden werden. Finde ich insoweit sogar in Ordnung.
2. Schau Dir die Preise der heutigen "Unterhaltungselektronik" und die Ansprüche der Konsumenten an und setze dies in Relation zu den Preisen eines "einfachen" HiFi-DATs. Für'n Hunni gab es damals schon Cassettendecks, der kleinste AIWA kostete 800 DM ...
Und die Erfahrung der letzten Jahre zeigt leider, daß die DAT-Geräte bei weitem nicht so zuverlässig funktionieren und robust sind wie ein einigermaßen solide gebautes Cassettendeck. Oder willst Du jetzt behaupten, Deine DAT-Geräte seien die lange Zeit ohne Reparaturen ausgekommen?
In meinen Augen war DAT im HiFi-Sektor etwas für eine "fortschrittliche" Randgruppe; lediglich für den Studiobereich bot DAT einen Quantensprung für eine breite Gruppe. Und selbst hier sind nur 10 Jahre später bandgestützte Aufnahmegeräte tot.
(Allerdings auch verständlich, wenn man sieht, wie oft mein TASCAM 8Spur-Recorder schon in Reparatur war. Da nimmt man lieber einen Computerabsturz hin - der defekte Bandrecorder läßt sich nicht Neustarten und die Aufnahme mit einer Unterbrechung wieder fortsetzen. Nachdem der Mehrspurrecoder mir einen Job völlig versaut hat, habe ich zumindest einen DAT als Havariegerät dabei. Aber auch schon erlebt, daß ich am Set ankam und beide Geräte defekt waren, obwohl sie tags zuvor noch funktionierten.)
trouby

Re: die filigrane mechanik

Beitrag von trouby » Do 20. Sep 2007, 21:14

stimmt. is ja schrägspur mit band-um-die-kopftrommel-legen.
und der sektor der flashrecorder steckt noch in den kinderschuhen.
Juppy

Re: die filigrane mechanik

Beitrag von Juppy » Fr 21. Sep 2007, 00:47

Das Problem dürfte vor allem die billige Produktion sein:
Eine Mechanik aus Plastikspritzguß ist sicherlich um einen gewaltigen Faktor billiger als ein solider Metallguß oder ein gefräster Mechanikträger. Es macht noch nicht einmal Sinn, ein Plastikspritzgußteil als Ersatzteil zu bevorraten, allein die Polymerverziehungen durch Alterung bei der Lagerung können ein solches Feinmechanikteil unbrauchbar werden lassen.
Dafür sind die Geräte heute billig (d.h. eigentlich viel zu teuer) und bei einer Abschreibung darf man nicht mehr in Jahrzehnten rechnen, sondern mit dem Zeitraum von "Innovation zu Innovation" ...
Rainer

Re: Erfahrungen mit Kopierschutz ?

Beitrag von Rainer » So 16. Sep 2007, 19:02

Kopierschutz auf CD ist im Redbook nicht vorgesehen, folglich sollte man diese Frage erst gar nicht erörtern.
Wenn jemand einen Kopierschutz unbedingt wünscht, würde ich mir von diesem Kunden schriftlich zusichern lassen, daß Du jede Haftung für nicht abspielbare CD's ablehnst.
Ich würde mich da auf nichts einlassen. Alles was nicht Redbookkonform ist, würde ich gar nicht erst anfangen.
Wer unbedingt eine CD illegal vervielfältigen will, tut dies trotzdem und wenn er es über die DA-AD-Wandlung tut und ein neues (nicht kopiergeschütztes Master) macht.
Ganoven kehren sich einen Dreck um Kopierschutz.
Ehrliche Leute brauchen keinen.

MfG
Rainer
dB

Re: Erfahrungen mit Kopierschutz ?

Beitrag von dB » Mo 17. Sep 2007, 09:58

..so seh ich das auch, und ein zusätzliches argument welches sich daraus ergibt ist auch immer, dies: ehrliche Kunden werden mit einem Kopierschutz genervt.
ich werde auch öfters ma damit genervt!
grüsse
dB
hafi69

Re: Erfahrungen mit Kopierschutz ?

Beitrag von hafi69 » Mo 17. Sep 2007, 16:09

Nicht umsonst haben ja auch die Industrie-Majors erkannt dass sich mit "Kopierschutz" bei Musik-CDs überhaupt gar nichts erreichen lässt außer verärgerte, ehrliche Kunden.
Dasselbe gilt meiner Ansicht nach für verdongelte Software, Zwangs-Online-Registrationen oder 67-stellige Zahlencodes die bei Installation eingegeben werden wollen. Das ergibt neuen Sport für die Hacker (und die gewinnen auf Dauer IMMER!), aber auch Streß und Ärger für die, die so "blöd" waren ein Software-Produkt zu kaufen und nicht mal eben ohne Umstände eine "Kopie" zu installieren. Es ist mir ein Rätsel wie jemand als User einen Dongel ernsthaft als "gute Lösung" bezeichnen kann.
"Kopiergeschützte" Audio-CDs kaufe jedenfalls ich mir generell nicht...
Josch

Re: Erfahrungen mit Kopierschutz ?

Beitrag von Josch » Mo 17. Sep 2007, 16:30

... natürlich läßt sich das Kopieren durch einen Kopierschutz nicht vollständig unterbinden aber zumindest doch etwas einschränken. Soweit ich weis hat Edel-records (die ja auch ein Major sind) das Copy-x Verfahren im Einsatz. Ich selbst habe auch einige kopiergeschütze CDs im Regal und noch nie damit Stress gehabt.
Ich wollte aber auch keine Grundsatzdiskussion über Kopierschutz sondern vielmehr eure Erfahrungen damit wissen. Der Hinweis von Rainer fand ich interessant, daß im Redbook kein Kopierschutz vorgesehen ist. Ich glaube auch, daß sobald die Songs bei I-tunes stehen eh alles nicht mehr kontrolliert werden kann ... oder gibt es dort auch ein DRM !??
Josch
hafi69

Re: Erfahrungen mit Kopierschutz ?

Beitrag von hafi69 » Mo 17. Sep 2007, 16:58

""Ich wollte aber auch keine Grundsatzdiskussion über Kopierschutz sondern vielmehr eure Erfahrungen damit wissen. Der Hinweis von Rainer fand ich interessant, daß im Redbook kein Kopierschutz vorgesehen ist.""
Kopierschutz ist ein Politikum und das geht nun mal nicht ohne "Grundsatzdiskussion".
Besonders absurd finde ich es übrigens, wenn kleine Bands (oder wer auch immer nur Kleinauflagen macht) einen Kopierschutz wollen. Jede kopierte CD ist kostenlose Promo für die. Aber das geht wohl nicht in jeden Kopf herein.
Wenn Dir jetzt immerhin klar wurde, dass Kopierschutz-Mechanismen nicht Red-Book-Kompatibel sind (sein können!) erklärt Dir hoffentlich auch, warum ein großes deutsches Computermagazin diesen Müll "Un-CDs" getauft hat.
Solche Un-CDs sind *auch* ein Grund dafür dass niemand mehr CDs kauft.
Wenn es Dir nur um "Erfahrungen" ging: Es gibt einfach keine positiven Erfahrungen mit Un-CDs. Im besten Falle fallen sie genau sowenig auf wie Fälschungen in einer Staatsgalerie ;-)
Juppy

Re: Erfahrungen mit Kopierschutz ?

Beitrag von Juppy » Mo 17. Sep 2007, 18:59

"redbook" ist schon verwässert, seit es keine CDRs mit 74 min Laufzeit gibt.
jeff

Re: Erfahrungen mit Kopierschutz ?

Beitrag von jeff » Mo 17. Sep 2007, 21:47

moin!
besonders nervig ist das wenn ich meine eigenen mit einem "stand alone cd brenner hifi ding" selbstgemachten cds mit eigener musik über einen ripper einlesen muss weil das copybit nicht abschaltbar ist.
grrrrr
mach ich mich eigentlich strafbar wenn ich meine eigenen aufnamen durch umgehung des kopierschutzes kopiere?
ich hab so in erinnerung das nicht das kopieren an sich (stichwort: private sicherungscopie) sondern die umgehung des kopierschutzes mit geeigneter software strafwürdig ist.

grüße
SebastianJ

Re: Erfahrungen mit Kopierschutz ?

Beitrag von SebastianJ » Mo 17. Sep 2007, 22:43

Hallo!
Man darf bis zu sieben Kopien anfertigen und diese sogar im Bekanntenkreis verschenken, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Habe mal vor ein paar Jahren ein Referat über den Zerfall der Musikindustrie durch Raubkopierer gehalten dabei kamen all soche Details ans Tageslicht.
Gruß
Sebastian
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