Einstellen von Live EQ

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Steffen Tr.

Einstellen von Live EQ

Beitrag von Steffen Tr. » Mo 31. Dez 2007, 18:47

Wir sind eine Oldie-Amateurband ohne Tontechniker - alle über 45 Jahre alt - und machen entsprechende Musik. Wir haben einen Behringer Eurodesk Mixer SL3242FXPRO. Immer sind dabei große Probleme mit dem Soundcheck.
Gibt es Faustregeln für die Einstellng der semiparametrischen Kanal-EQ (Gesang, Background, E-Gitarre, Akustikgitarre, Keyboard, Bassgitarre, Schlagzeug, Perkussion) oder ist immer überall etwas anderes einzustellen?

Einstellen von Live EQ

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Trara

Re: Einstellen von Live EQ

Beitrag von Trara » Mo 31. Dez 2007, 20:19

Wozu braucht man denn einen Tontechniker, wenn die PA-Klangeinstellung in allen Räumen gleich klingen würde?
Die Frage scheint schon etwas komisch zu sein oder verstehe ich hier etwas falsch?
Steffen TR.

Re: Einstellen von Live EQ

Beitrag von Steffen TR. » Di 1. Jan 2008, 09:06

Wir haben ja keinen ausgebildeten Tontechniker. Ich wollte gern einige Faustregeln wissen, wie man welches Instrument bzw. den Gesang im allgemeinen an den EQ einstellt, um einen jeweils guten Klang zu bekommen; der Raum hat, soweit ich es verstehe, eher für die Einstellung des Summen-EQ der PA Bedeutung (Einpfeifen usw.).
Sebastian Jäger

Re: Einstellen von Live EQ

Beitrag von Sebastian Jäger » Di 1. Jan 2008, 13:02

Hallo,
erstmal ein frohes neues Jahr, das ist immer ganz individuell und hängt sehr stark von den Räumlichen Gegebenheiten ab. Am besten ich probiert einfach mal rum und hört dabei. Ich würde erstmal versuchen störende Frequenzen abzusenken und somit Raum zu schaffen. Also erstmal lieber wo´s nötig ist absenken anstatt überall kräftig anzuheben.
Bei den Drums z.B. störende Resonanzfrequenzen suchen und absenken. Dann eventuell Attack und Druckfrequenzen leicht anheben.
Gesang entmulmen und Präsenzfrequenz wenn nötig leicht anheben.
Das macht man bei jedem Instrument so das hinterher alles zusammen ein homogene Klangbild ergibt. Es macht halt wenig Sinn bei z.B. E-Gitarre und Gesang die gleichen Frequenzen in der Präsenz tierisch anzuheben da sich anschließend beide Signale überlagern werden also muss man sehen das man das alles schön verteilt.
Gruß
Sebastian
Moin

Re: Einstellen von Live EQ

Beitrag von Moin » Di 1. Jan 2008, 14:11

Ich würde erstmal versuchen störende Frequenzen abzusenken und somit Raum zu schaffen.
Also erstmal lieber wo´s nötig ist absenken anstatt überall kräftig anzuheben.
Das ist völlig richtig. Nur liegt es in der Natur des Musikers, anders herum zu denken. Man kann gar nicht sagen,
wo störende Frequenzen herausfallen. Man stellt doch nur fest, welche Frequenzbereiche etwas dünn klingen
und die hebt man eben an.
Auch ein Tontechniker hebt üblicherweise immer nur an. EQ absenken ist deutlich weniger angesagt.
DasIch

Re: Einstellen von Live EQ

Beitrag von DasIch » Di 1. Jan 2008, 15:50

""Auch ein Tontechniker hebt üblicherweise immer nur an. EQ absenken ist deutlich weniger angesagt.""
Das ist ja schlichtweg falsch.
Conny

Re: Einstellen von Live EQ

Beitrag von Conny » Di 1. Jan 2008, 17:36

Auch ein Tontechniker hebt üblicherweise immer nur an. EQ absenken ist deutlich weniger angesagt.""
Wütende Antwort von "Das Ich": Das ist ja schlichtweg falsch.
Dann schau dich doch mal um bei den PA-Beschallern und den Aufnahmetechnikern. Es ist tatsächlic so. Bei Filtern traut sich kaum jemand etwas wegzunehmen. Gern wird angehoben, denn man will ja Power haben und wenn ich bei 4 kHz anhebe, dann höre ich das sofort.
Rainer

Re: Einstellen von Live EQ

Beitrag von Rainer » Di 1. Jan 2008, 18:45

"Auch ein Tontechniker hebt üblicherweise immer nur an. EQ absenken ist deutlich weniger angesagt"

Wie begründest Du das?
Tatsache ist nur, daß Absenkungen im Frequenzgang schwerer zu erkennen sind als Anhebungen.

MfG
Rainer
hafi69

Re: Einstellen von Live EQ

Beitrag von hafi69 » Di 1. Jan 2008, 21:49

""Wütende Antwort von "Das Ich": Das ist ja schlichtweg falsch.
Dann schau dich doch mal um bei den PA-Beschallern und den Aufnahmetechnikern. Es ist tatsächlic so. Bei Filtern traut sich kaum jemand etwas wegzunehmen. Gern wird angehoben, denn man will ja Power haben und wenn ich bei 4 kHz anhebe, dann höre ich das sofort. ""
Blablabla. Ich weiß ja nicht wo DU schaust, vielleicht bei Dir auf'm Dorffest um die Ecke - da wo ich "schaue" ist das nicht so, jedenfalls bei Tontechnikern (und was bitte sind "Aufnahmetechniker"??).
Was für eine blödsinnige Verallgemeinerung.
Genauso sinnfrei wie die Annahme, dass Absenken *grundsätzlich* besser sei wie Anheben.
Moin

Re: Einstellen von Live EQ

Beitrag von Moin » Di 1. Jan 2008, 21:52

"Auch ein Tontechniker hebt üblicherweise immer nur an. EQ absenken ist deutlich weniger angesagt"
Rainer fragt hierzu: Wie begründest Du das?
Das steht doch in dem Posting:
Ich würde erstmal versuchen störende Frequenzen abzusenken und somit Raum zu schaffen.
Also erstmal lieber wo´s nötig ist absenken anstatt überall kräftig anzuheben.
Das ist völlig richtig. Nur liegt es in der Natur des Musikers, anders herum zu denken. Man kann gar nicht sagen,
wo störende Frequenzen herausfallen. Man stellt doch nur fest, welche Frequenzbereiche etwas dünn klingen
und die hebt man eben an.
- - - -
Schau dir mal bei den Mehrkanalmischungen am Mischpult die Einstellungen der Filter von beliebigen Personen an. Selbst Gurus sind nicht unbedingt dagegen gefeit, eher auf fehlende Frequenzbereiche zu achten, die angehoben werden müssen, als auf abzusenkende zu dichte Frequenzbereiche.
CK

Re: Einstellen von Live EQ

Beitrag von CK » Di 1. Jan 2008, 22:04

Auch ein Tontechniker hebt üblicherweise immer nur an. EQ absenken ist deutlich weniger angesagt.
Wenn schon unbedingt "Bauernregeln" aufgestellt werden sollen, würde ich doch behaupten, dass eher das Gegenteil der Fall ist.
Gruß
C
Rainer

Re: Einstellen von Live EQ

Beitrag von Rainer » Mi 2. Jan 2008, 08:57

Tut mir leid - aber das ist keine Begründung!

MfG
Rainer
DasIch

Re: Einstellen von Live EQ

Beitrag von DasIch » Mi 2. Jan 2008, 12:13

Lustig was jetzt hier alles steht.
Um noch mal konkret zu werden:
Nein, es gibt keine Faustregeln für EQ Einstellungen.
Ja, du hast mit deiner Vermutung, KanalEQ für den jeweiligen Eingang, SummenEQ für den Raum recht.
Mehr kann man dazu auch nicht sagen. Es stimmt, das sich oft viele Dinge wiederholen und ähnlich aussehen.
So könne ich dir jetzt sagen wie in etwas die EQs bei mir an einem Schlagzeug aussehen.
Das wird dir aber nicht helfen, da du evtl. ganz andere Musik machst, ganz andere Gewichtungen hast, anderes Material, dieses andere Material anders aufstellst etc. etc.
Wegen der hier aufgestellten "Bauernregel" das "Tontechniker" am Filter mehr rein als ausdrehen, hab ich mir mal den Spass erlaubt und gespeicherte Projekte, die ich in letzter Zeit gemacht habe, aufzurufen. (Yamaha und ihren Digipulten sei Dank)
Ganz klar, ich drehe mehr raus, wie rein. Vor allen Dingen radikaler raus. Da greift schon mal ein Band bis zu -15 dB, Maximum an Verstärkung hab ich wohl bei der Bassdrum. Aber selbst da komme ich nur auf +7 dB.
Und auch bei den meisten der Kollegen wird es auch so sein.
Leider wird es dir auch nicht helfen, einmal alles "richtig" einzustellen und dann ist es damit für die Zukunft getan.
Selbst wenn ich eine Band zweimal mit dem selben Material mache, fange ich klar mit der Einstellung vom "Vortag" an, diese ändert sich aber mit Sicherheit an einigen Stellen. Beispiel wäre hier das Mikrofon an der Snare. Egal was du nimmst, bei mir ist es das gute alte SM57, was da ein paar Grad Neigungswinkel zur Snare am Klangbild bewirken ist erstaunlich.
Deshalb richte ich aber nicht mit Winkelmesser und Zollstock die Mirkofone ein, sondern Korrigier im Bedarfsfall am EQ. (Wenn das Mikro nicht "falsch" steht.
Fazit: Ihr holt euch zu euren Auftritten einen Techniker dazu oder einer von euch arbeitet sich ein.
Und zum Schluss "MEINE BAUERNREGEL": wenn du an jedem EQ nur reindrehst, läuft definitiv was falsch.
Viel Erfolg
Janko

Re: Einstellen von Live EQ

Beitrag von Janko » Do 3. Jan 2008, 14:59

Hafi bringts auf den Punkt, genau wie Rainer. Diese über Generationen vererbten Weisheiten von wegen "nur anheben" oder "nur absenken" sind genauso sinnfreie Verallgemeinerungen wie das auch von manchen Uniprofessoren mit gönnerhaftem Lächeln verbreitete Zitat: "Graphische EQs, wissen sie, dass sind die Geräte wo bei Livekonzerten immer eine Kurve eingestellt wird, die aussieht wie ein lachender Mund."
Solche Pauschalisierungen sind der Tod jedes eigenständigen Denkens. Was an einem Tag funktioniert kann beim nächsten Job genau falsch sein. Wer an diesen Klischees klebt braucht sich über mangelhafte Ergebnisse seiner Arbeit nicht zu wundern. Unser Beruf hat schließlich was mit Hören-Analysieren-Handeln zu tun. Das schließt pauschale Vorgehensweisen wie eingangs beschrieben eigentlich schon aus Prinzip aus.
Janko
BBanco

Re: Einstellen von Live EQ

Beitrag von BBanco » Fr 4. Jan 2008, 13:19

"Auch ein Tontechniker hebt üblicherweise immer nur an. EQ absenken ist deutlich weniger angesagt."
Das ist aber wirklich falsch! Grottenfalsch.
Zum eigentlichen Thema:
FRAGE:
Gibt es Faustregeln für die Einstellng der semiparametrischen Kanal-EQ (Gesang, Background, E-Gitarre, Akustikgitarre, Keyboard, Bassgitarre, Schlagzeug, Perkussion)
ANTWORT:
Nein.
FRAGE:
oder ist immer überall etwas anderes einzustellen?
ANTWORT:
Ja.
Hi Steffen. So leid es mir tut, aber Mischen kann man oder lässt es. Es ist die Nuance, die den Klang zum Klang macht. Die winzige Veränderung am EQ der Gitarre vorzunehmen, die den Background-Sänger besser durchsetzen lässt. Das ist Kunst. Wenn mischen einfach wäre und man es jemandem in einem Forenpost beibringen könnte, wären mein Job und ich sinnlos. Es gibt sehr wohl Richtlinien, mit denen muss man jedoch umgehen können. Wenn dir jemand hier eine allgemeine Weisheit schreibt, lässt er dabei unter Garantie 100 Faktoren ausser Acht, die dazu gehörten.
Holt euch einen Pro.

(falls ihr im Grossraum MA/HD/LU unterwegs seid schaut doch mal auf meine homepage)


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