Hallo Kollege,
da muß ich Dir widersprechen. Der große Vorteil der Phantomspeisung ist doch der, daß man sie eingeschaltet lassen kann wenn ein dynamsiches Mikrofon angeschlossen ist. Denn die Spannung von 48 V besteht doch zwischen dem Kablschirm einerseits und jeweils gleichberechtigt den NF-Anschlüssen andererseits. Zwischen den aktiven Polen auf denen die NF liegt, DARF keine Spannung bestehen. Steht da trotzdem Spannung an, liegt ein Schaltungsfehler vor. Bis jetzt hat bei mir der gemischte Betrieb von Kondensatormikrofonen mit gleichzeitig angeschlossenen dynamischen Mikrofonen auf denen ebenfalls Phantomspannung (48V) lag, problemlos funktioniert. Die Phantomspannung von 48 Volt hat wenn sie normgemäß ausgeführt ist einen Kurzschlußstrom von 14 mA. Da raucht noch kein Übertrager oder eine Schwingspule so schnell ab.
Bei normgerechter Ausführung der Phantomspeisung gibt es keinerlei Probleme bei Anschluß eines dyn. Mikrofons. Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, daß häufig - meist aus Unkenntnis - gegen die Norm verstoßen wird.
Ich verweise in diesem Zusammenhang auf einen Beitrag von Jörg Wuttke von der Firma Schalltechnik Dr. Schoeps (
www.schoeps.de).
Von einem Messen von Widerständen der Mikrofone durch Multimeter möchte ich dringend abraten. Denn der Meßstrom kann nämlich wenn das Mikrofone einen Übertrager am Ausgang hat diesen aufmagnetisieren. Die Folge sind dann Verzerrungen.
Zu Deinen Mikrofonkapseln: Es kann natürlich sein, daß diese Kapseln einen äußeren Arbeitswiderstand brauchen. Dann kann die von mir beschriebene Schaltung nicht funktionieren. Ich würde die Dinger für professionellen Gebrauch überhaupt nicht einsetzen. Kaufe Dir gute Mikrofone und Du wirst immer damit zufrieden sein. Wer am Mikrofon spart, spart an der falschesten Stelle!
MfG
Rainer