AKG C2000 oder Rode Nt2A

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Ramon el RRey

AKG C2000 oder Rode Nt2A

Beitrag von Ramon el RRey » Mo 7. Sep 2009, 12:07

Hallo,

ich würde mich wirklich freuen, wenn einige Leute hierzu ein kurzes Kommentar abgeben könnten.

Und zwar kann ich mich im Moment nicht zwischen zwei recht günstigen Mikrofonalternativen entscheiden.

Ich möchte haupsächlich weiblichen Gesang und männliche Rap Vocals aufnehmen.

Ich versuche das Budget möglichst gering zu halten, möchte aber nicht auf Qualität verzichten.

Mein ehemaliger Tontechnik Dozent, riet mir einmal zu einem Rode Mic für Rapvocals.

Der Klirrfaktor, des AKG C 2000 ist bei fast identischen maximalen Schalldruck wesentlich geringer, ca. um die Hälfte, obwohl es ca. 130 € günstiger ist.
Außerdem ist die Frequenzkurve, des C 2000 wesentlich linearer.

Allerdings ist der Dynamikbereich des Rode NT 2A um ca. 10 dB größer.

Also ich glaube, dass der Lineare Frequenzgang des C 2000, das nachträgliche EQing ausschlaggebend erleichtert.
Hingegen befürchte ich aber, dass es recht steril klingt, weil so einen linearen Frequenzgang, hab ich selten gesehen, vorallem nicht bei Low-Budget-Mics.

Ich werde das Mikrofon in Zusammenhang mit einer Mbox 2 Pro Factory benutzen, falls euch das hilft.
Ich würde mich auch über weitere Alternativen in diesem Preisbereich freuen.


Hier die 2 Links zu den Spezifikationen der Mics:

http://www.akg.com/site/products/powerslave,id,221,pid,221,nodeid,2,_language,DE,view,specs.html

http://www.rodemic.com/microphone.php?product=NT2-A

MfG

Ramón

AKG C2000 oder Rode Nt2A

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maticson
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Re: AKG C2000 oder Rode Nt2A

Beitrag von maticson » Mo 7. Sep 2009, 12:39

Hi!

Mein Tipp wäre ganz klar das Rode Mikrofon. Es eignet sich wirklich gut für Sprach/Rap Aufnahmen und du kannst zudem zwischen drei Richtcharakteristiken wählen, um es auch in anderen Bereichen einsetzen zu können. Außerdem ist es ein Großmembran Mikrofon, während das AKG eine kleine Membran besitzt und sich daher für voluminösen, männlichen Rapsound weniger eignet.

Grüße
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rosevalley
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Re: AKG C2000 oder Rode Nt2A

Beitrag von rosevalley » Mo 7. Sep 2009, 14:29

Hallo Ramon, hallo maticson,

zunächst möchte ich anmerken, dass ein Großmembran-Mikrofon keineswegs Vorteile haben muss.
Die Größe der Membran oder die Baugröße des Gehäuses hat hier keinen Einfluss auf das Volumen oder den voluminösen Eindruck einer Stimme nach einer Aufnahme. Letzten Endes ist man mit einem Equalizer sehr viel flexibler, da man nach eigenen Vorstellungen verfärben kann und das nicht dem Mikrofon überlassen muss. Das habe ich u.A. in den Mikrofonaufsäzen von Jörg Wuttke gelernt (und deckt sich auch mit eigenen Erfahrungen), dessen Vortrag man sich auch bei Youtube anschauen kann. An dieser Stelle möchte ich die Links aus Sengpiels Post im Nachbarforum tonthemen.de anbringen (Wenn dies nicht erwünscht ist, lieber ebs, bitte melden!):

Allgemeine Betrachtungen
Studio Know-how – Das Mikrofon – Block 1 – Teil 1 – Physik und Emotion in der Audiotechnik
http://www.youtube.com/watch?v=Mx6FKcKfh_8
Studio Know-how – Das Mikrofon – Block 1 – Teil 2 – Das Großmembran-Dogma und dessen wahrer Kern
http://www.youtube.com/watch?v=mIk3Yne7Dno
Studio Know-how – Das Mikrofon – Block 1 – Teil 3 – Mikrofon- und Kabel-Vergleich
http://www.youtube.com/watch?v=CMaRxt-Sw5U

Physikalische Betrachtungen
Studio Know-how – Das Mikrofon – Block 2 – Teil 1 – Schallübertragung Mikrofon und das logarithmische Maß
http://www.youtube.com/watch?v=c7gPYLM3Mpk
Studio Know-how – Das Mikrofon – Block 2 – Teil 2 – Schalldruck und Schallwelle
http://www.youtube.com/watch?v=YqAofM3m0yY
Studio Know-how – Das Mikrofon – Block 2 – Teil 3 – Die Kugel & Der Kammfilter-Effekt
http://www.youtube.com/watch?v=blJLYzSo3j8
Studio Know-how – Das Mikrofon – Block 2 – Teil 4 – Diffuser Schall & Das Schallfeld
http://www.youtube.com/watch?v=Bd7HSsfqjkI

Ich persönlich würde der Linearität eines Mikrofons vor den anderen Werten Vorrang geben.
Das Rode ist als Doppelgroßmembranmikrofon in der Lage durch Verschaltung der beiden Membranen drei veschiedene Charakteristiken nachzubilden.
Allerdings bleibt das Mikrofon immer nur ein Drcukgradientenempfänger. Durch die Umschaltung auf Charakteristik Kugel bekommt man zwar ein typischen Polardiagramm, nicht jedoch den möglichen Frequenzgang eines Druckempfänger-Mikrofons. Dieses würde auch in den tiefen Frequenzen annähernd linear übertragen. Meines Erachtens sind die Umschaltbarkeiten dieser Doppelmembranmikrofone auch mehr Marketing-Instrument als Nutzen in der Praxis. Ich habe mal mit einem U87 in Stellung Kugel experiment, was mir vor einer klassischen Gitarre als Stütze überhaupt nicht gefiel. Vor einem E-Gitarrenverstärker hat mir die U87-Kugel allerdings wieder gut gefallen, weil der Einfluss des Raumklangs bei Kugelmikrofonen höher ist.

Ich möchte jetzt an dieser Stelle allerdings die Großmembrane nicht schlecht machen, aber darauf hinweisen, sich Wuttkes Vorlesung aufmerksam anzuhören.
Auch zum Thema Grenzschalldruckpegel eines Mikrofons erwähnt Wuttke wissenswetre Grundlagen. Ich kann mich außerdem erinnern mal im Internet eine Audiodatei gefunden zu haben, die den Einfluss des Klirrs darstellte. Dort konnte man zunächst eine unverzerrte Sinusschwingung anhören, bei der der Klirrfaktor nach und nach erhöht wurde. Vielleicht findet man das beim Googlen nochmal. Wenn ich mich recht erinnere hat man erst ab DEUTLICH höheren Klirrfaktoren, wie sie in aktuellen Mikrofonen auftreten, überhaupt einen Unterschied gehört.

Letztlich würde ich dir raten beide Mikrofone zu bestellen und ausgiebig zu testen und dann das Mikrofon, was dir besser gefällt zu behalten. Bei den großen deutschen Händlern hat man ja ein 30 Tage-Rückgaberecht. Wenn ein Mikrofon aufgrund seines Frequenzganges für deine Anwendungen besonders gut eignet, kannst du das ja dadurch feststellen. Ohne vorher selber zu testen, würde ich persönlich zu dem neutraleren bzw. linearen Mikrofon raten.
Es sei noch angemerkt, dass Beschreibungen wie "steril" stark wertend sind. Ein lineares Mikrofon übeträgt deine Sängerin fast verfärbungsfrei. "Warmen Sound" kannst du dir immer noch durch Equalizer-Bearbeitung basteln, aber dann weisst du, was du bekommst.

Jetzt hoffe ich ein wenig geholfen zu haben, und dass sich maticson nicht vor den Kopf gestoßen fühlt.

Viele Grüße,

rosevalley


P.S.
Mal ne andere Frage: Wieso steht eigentlich weder auf der Produktseite bei AKG, noch in den Spezifikationen oder in der Bedienungsanleitung, dass das C 2000 eine Kleinmembran besitzt? Meine Deutung: Man will die Käufer nicht verschrecken :twisted:
maticson
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Re: AKG C2000 oder Rode Nt2A

Beitrag von maticson » Mo 7. Sep 2009, 16:29

Hallo!

Keine Sorge rosevalley, du stößt niemandem vor den Kopf, du kannst ja deine Meinung sehr gut darstellen ;-).

Ich glaube jedoch, dass man sich eine gewisse Unlinearität eines Mikrofons zu nutzen machen kann. Wenn es bsp. eine leichte Anhebung bei 6-8 KHz besitzt muss das ja nicht schlecht sein, denn diese für die Verständlichkeit wichtigen Frequenzen mit dem EQ zu verstärken, schafft nur Phasenverschiebungen.

Liege ich eigentlich wirklich so falsch, wenn ich sage, dass eine große Membran besser für voluminöse, bassige Männerstimmen,wie sie in der Rapmusik oft auftreten, vorteilhafter ist, als eine kleine?
Zudem kann ich auch aus Erfahrung berichten, dass das Rode Mikrofon gute Dienste im Sprach/Rap Bereich liefert.

Aber vll. probiert man beide wirklich einfach mal aus und entscheidet, was besser passt.


Lass uns wissen wie du dich entscheiden hast

Grüße
Ramón el RRey

Re: AKG C2000 oder Rode Nt2A

Beitrag von Ramón el RRey » Mo 7. Sep 2009, 19:20

Erstmal Danke für die raschen Antworten.

Ich denke, das Rode Mic ist sicher ein gutes Mic für Rap.
Schon aufgrund der ausgeprägteren Trägheit einer größeren Membranen, wird der Bass Bereich sauberer
aufgezeichnet.
Mein Dozent war schon ein echter Freak auf seine Aussagen ist verlass.
Allerdings weiss ich nicht ob das in meinem Fall das Richtige ist.
Ich werde hauptsächlich 4 versch. männl. Stimmen und 1 weibl. Stimme aufnehmen.
Ich hatte schonmal provisorisch was mit einem Tascam Interface + Mic aufgenommen ^^
allerdings ohne Pop-Filter.
Dabei ist mir aufgefallen:
Die Stimmen der 4 Rapper sind alle recht verschieden, was perkussive und tonale Laute betrifft,
echt unterschiedliche Formanten.
Und gerade durch die perkussiven laute, befürchte ich, dass mir die non-linearen Frequenzboosts des Rode Mics im Höhenbereich
zum Verhängnis werden könnten.
Vielleicht fallen die ausgeprägteren Zischlaute eines Rappers genau in den geboosteten Bereich, das würde bedeuten,
dass ich recht schmalbandig strärker bedämpfen muss als sonst und somit auch mit mehr Phasenproblemen und unnatürlichem Klang rechnen muss.
Hinzu kommt noch die Aufnahme einer weiblichen Stimme, was wieder komplett andere Formanten mit sich zieht.
Ich denke wenn ich das Rode Mic benutze, würde ich mich im Mixing bei jeder einzelnen Person Fragen müssen wo ich bedämpfen darf und wo nicht.
was auch mehr Zeitaufwand bedeutet.

Deshalb werde ich erstmal das C 2000 beschaffen, schon aufgrund des Preis-Leistungs-Verhältnisses.
Ich vertrau mal auf AKG, habe mal was mit dem C 414 aufgenommen und hat mir gepasst
Wenns mir nicht passen sollte kommt das Rode ins Haus.

Ihr habt mir gute Anregungen aus 2 perspektiven gegeben.
Ich möchte euch für eure Einwände herzlich danken.


MfG

Ramón
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rosevalley
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Re: AKG C2000 oder Rode Nt2A

Beitrag von rosevalley » Mo 7. Sep 2009, 20:58

Darf ich Interesse halber fragen, welche Ausbildung oder welches Studium/welche Kurse Du genossen hast, weil Du von deinem Donzenten sprachst?
Viele Grüße und dann viel Spass am neuen Mikrofon,

rosevalley
Orgelmatt
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Re: AKG C2000 oder Rode Nt2A

Beitrag von Orgelmatt » Fr 18. Sep 2009, 15:39

Ramón el RRey hat geschrieben:Erstmal Danke für die raschen Antworten.
Schon aufgrund der ausgeprägteren Trägheit einer größeren Membranen, wird der Bass Bereich sauberer
aufgezeichnet.
Ramón
WARUM ???

GENAU DAS ist ein häufig hingesagter Irrtum.
Es gibt Gründe, warum ein Lautsprecher zur Wiedergabe tiefer Frequenzen große Membranen braucht. Das hat dann entsprechende Nachteile (Mehrweg-Systeme) für die Linearität. Bereits ein Studio-Kopfhörer hat recht kleine Membranen und produziert absolut lineare, impulsive und "saubere" Bässe.
Eine Mikrofonmembran muß überhaupt keine große "Schwungmasse" haben, um langsam schwingen zu können, kann also auf die Nachteile der Trägheit verzichten.
Eine --> unendlich leichte Membran bildet also am genauesten ab, auch tiefe Frequenzen.
Einer der weltbesten Mikrofonhersteller, nämlich Sc****s, bietet seit über 50 Jahren überhaupt kein einziges GM an und begründet das WISSENSCHAFTLICH (Wuttke-Aufsätze).
Dieser Hersteller ist bei den als hochsensibel berüchtigten Produzenten von klassischer Musik (auch Gesang) durchaus beliebt, fast schon favorisiert.
Es gibt in diesem Forum auch bereits Vorschläge, einem Rapper, neben dem KM, das eigentlich aufnimmt, ein fettes GM zur Versorgung seiner psychischen Streicheleinheiten hinzuhängen... ;-).

Nichts für ungut, aber dieses obige Zitat kann vielleicht auch dein Super-Dozent so nicht stehenlassen (wissenschaftlich)?!
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