Ich hatte gerade ein Mastering zu machen und dazu die trial Version eines Mastering Plug-In (Isotope-Ozone) probiert. Die Möglichkeiten sahen zunächst auch alle toll aus: adaptive EQ, Multiband Kompressor, Exciter, Enhancer, brick-wall Limiter ...

Also erstmal alles angeschaltet und die Setups durchgespielt .... wow ein riesen Unterschied! Nach etwas hören aber flog dann schon mal der Enhancer raus, da es keine Stereo Mitte mehr gab. Dann der Exciter, das klang alles angezerrt. Irgendwann habe ich gemerkt, daß ich bei jeden Song die 3kHz und 500Hz rausziehen mußte. Das waren auch genau die Bandgrenzen des Multiband Kompressors, also den auch noch abgeschaltet und siehe da, der EQ kann flat bleiben. Was übrig blieb waren der Limiter und die Dither-Funktion. Aber auch der Limiter hatte so sein Macken und ließ sich schwer zwischen pumpen und verzerren einstellen. Alles in allem also eine reine Zeitverschwendung ... habe mich im Nachhinein sehr geärgert.

Trotzdem fehlten den Songs noch Brillianz und auch etwas Kompression. Also habe ich folgendes gemacht: Einen linear Phase EQ und den vorausschauenden Kjaerhus audio Limiter http://www.kjaerhusaudio.com/mpl-1.php hintereinander geschaltet. Der Input des EQs wurde um 5 dB abgesenkt und der Output des Limiters um 5dB angehoben. Durch anheben/absenken des EQs bzw. des Inputpegels kann ich also den Limiter steuern - quasi umgekehrt zu einem Sidechain EQ. Das hat erstaunlich gut funktioniert, setzt aber ein halbwegs ordentliches Grundmaterial voraus, wo nur noch kleine Korrekturen nötig sind. Auf jeden Fall blieb aber so die Phasenlinearität gewahrt, was mir sehr wichtig war.

Inzwischen mache ich tonale Korrekturen in Einzelspuren auch nicht mehr mit einem EQ sondern bearbeite das Pegel Verhältnis von Grund und Obertönen. Dazu gibt es ein absolut geniales Tool http://www.stillwellaudio.com/?page_id=32. Das Ergebnis ist eine absolut exakte und vor allem phasenlineare Korrektur - solltet ihr auch mal probieren!

Josch