Mikrofon Empehlung / Erfahrungen?

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Ebs1

Kleinmembranmikrofone und Großmembranmikrofone

Beitrag von Ebs1 » Sa 12. Dez 2009, 00:26

isotope hat geschrieben:Ich hab hier im Forum auch öfter die Diskusion bzgl. Großmembran- vs. Kleinmembran-Mikrofon gelesen.
Haben den Großmembran-Mikrofone keine Daseinsberechtigung? Für irgendwas muss doch die große Membram gut sein.
(Und meine jetzt nicht - große Membran = großer Klang oder viel Bassfundament...das ist mir schon klar....)
Auf jedenfall sind diese "üblichen Verdächtigen" in allen Studios zufinden. Ist das nur ne Image-Sache?
Oder steckt da mehr dahinter?
Wie unterscheiden sich Kleinmembran- und Großmembranmikrofone?
Kleine Membran Große Membran
Eigenrauschen höher niedriger +
Empfindlichkeit niedriger höher +
Schalldruck-Verkraftung besser + schlechter
Frequenzbereich breiter + enger
Schallfeldeinfluss gering + stark
Dynamikbereich höher + geringer

Die große Membran ist geschichtlich zu sehen. Man konnte früher noch keine Kleinmembranmikrofone bauen.
Die Amateure wissen nicht, dass große Mikrofone sich selbst im Schallweg stehen und somit den Klang verändern.
Die Händler raten auch zu großen Mikrofonen, weil das fürs Geld eben mehr hermacht. Das sieht eben nach etwas aus.

Jörg Wuttke (Mikrofonentwickler) erklärt hier einprägsam das seltsame Dogma zum Großmembranmikrofon:
http://www.youtube.com/watch?v=mIk3Yne7Dno

Viele Grüße ebs

Kleinmembranmikrofone und Großmembranmikrofone

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Gast

Mikrofon Empehlung / Erfahrungen?

Beitrag von Gast » Do 10. Dez 2009, 17:26

Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einem Allrounder-Mikrofon für Studio Anwendungen. Preisbudget liegt bei 500-1000€.
Hat jemand Erfahrungen mit den neuen Neumann TLM 102 gesammelt? Preislich durchaus attraktiv.
Was haltet ihr von den Studio Projects Mirkofonen? Hab aus vielen Ecken gehört das bei denen Preis / Leistung stimmig sein soll....


Vielen Dank im Vorraus!
Ebs1

Re: Kleinmembranmikrofone und Großmembranmikrofone

Beitrag von Ebs1 » Sa 12. Dez 2009, 00:34

Die Tabelle kam nicht gut an - Dieses hier ist besser lesbar:

Wie unterscheiden sich Kleinmembran- und Großmembranmikrofone?

Kleine Membran
Eigenrauschen höher
Empfindlichkeit niedriger
Schalldruck-Verkraftung besser +
Frequenzbereich breiter +
Schallfeldeinfluss gering +
Dynamikbereich höher +

Große Membran
Eigenrauschen niedriger +
Empfindlichkeit höher +
Schalldruck-Verkraftung schlechter
Frequenzbereich enger
Schallfeldeinfluss stark
Dynamikbereich geringer


Die große Membran ist geschichtlich zu sehen. Man konnte früher noch keine Kleinmembranmikrofone bauen.
Die Amateure wissen nicht, dass große Mikrofone sich selbst im Schallweg stehen und somit den Klang verändern.
Die Händler raten auch zu großen Mikrofonen, weil das fürs Geld eben mehr hermacht. Das sieht eben nach etwas aus.

Jörg Wuttke (Mikrofonentwickler) erklärt hier einprägsam das seltsame Dogma zum Großmembranmikrofon:
http://www.youtube.com/watch?v=mIk3Yne7Dno

Viele Grüße ebs
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rosevalley
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Re: Mikrofon Empehlung / Erfahrungen?

Beitrag von rosevalley » Fr 11. Dez 2009, 02:23

Hallo Gast ;-)

was sind denn Studio-Anwendungen für dich? Ein Talkback-Mikro? :D Was genau möchtest du denn aufnehmen?
Wenn du möglichst vielseitig sein möchtest würde ich dir eher zu zwei Neumann KM 184 raten. Die sprengen dein Budget nur leicht, doch du bist sehr viel flexibler als mit einem einzigen Großmembranmikrofon. Auch die Beyerdynamic MC 930 genießen einen guten Ruf, selber hatte ich sie aber noch nicht im Einsatz.
Jedenfalls kannst du mit solchen Kleinmembranern genauso gut Gesang oder eine Akustikgitarre aufnehmen, wie andere akustische Instrumente (z.B. Schlagzeug).
Vor allem hast du da m.E. mehr von ein Pärchen zu kaufen, weil du so bei Bedarf stereofone Aufnahmem machen kannst.
Ansonsten muss ich sagen gefällt mir das KM 183 mit seiner Kugelcharakteristik meistens fast noch besser als das 184. Das 183 habe ich auch oft für den Gesang im Einsatz. Aber durch die Kugel ist es halt nicht mehr so ganz Allrounder. Sobals es darauf ankäme rückseitig einfallenden Schall zu dämpfen, wäre man im Nachteil.

Viele Grüße,
Fabian
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Re: Mikrofon Empehlung / Erfahrungen?

Beitrag von isotope » Fr 11. Dez 2009, 11:51

Hallo Fabian,

ich bin der Gast, der seinen Login wiedergefunden hat. Also nochmal zu Anwendung.
Bei mir sind es zu 75% Stimmaufnahmen und der Rest bezieht sich nur auf Instrumenten Aufnahmen (Git, Violine, Viola, Percussion)
Die KM Serie hab ich mir auch schon angesehen. Ein Pärchen für Stereo Anwendung ist natürlich definitiv ein Argument!
Hast du mal die digitalen KM benutzt? Das wäre für mich auch noch eine Alternative. Die wären dann zwar grundsätzlich teurer, aber die Kosten für adäquate AD Wandler fielen dann ja weg.

Nur ne allgemeine Frage:
Ich hab hier im Forum auch öfter die Diskusion bzgl. GM vs. KM gelesen.
Haben den Großmembran-Mikrofone keine Daseinsberechtigung? Für irgendwas muss doch die große Membram gut sein.
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Oder steckt da mehr dahinter?

Grüße und danke für beantworten....

Thomas
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JP_
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Re: Mikrofon Empehlung / Erfahrungen?

Beitrag von JP_ » Fr 11. Dez 2009, 17:40

Guck mal das: http://www.youtube.com/watch?v=mIk3Yne7 ... re=channel
Vielleicht beantwortet das ja deine Frage ;)

Gruß
isotope
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Re: Mikrofon Empehlung / Erfahrungen?

Beitrag von isotope » Di 15. Dez 2009, 19:35

Super Vergleich....!
Auch der Youtube Link - Ist ja wirklich mal aufschlussreich...

Ich denke ich werd mal die Neumann KM Serie testen.

Was haltet ihr von diesem?
http://www.thomann.de/de/dpa_4090_high_sens.htm
Taugt das in der Preisklasse schon was?
Die anderen Modelle sind ja um einiges teurer.

Vielen Dank für diese lehrreichen Quellen!
Grüße Thomas
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Re: Mikrofon Empehlung / Erfahrungen?

Beitrag von JP_ » Di 15. Dez 2009, 20:18

DPA taugt sicherlich...
Aber denk daran, je kleiner die Membran, desto größer das theoretische Eigenrauschen. Für leise Instrumente bzw. größere Aufnahmeentfernungen nicht mehr unbedingt empfehlenswert.
Suchst du Kugeln oder Nieren?
Der Budget-Tipp bei Nieren: Beyer MC930
Auch mal einen Blick auf MBHO und Audio Technica (40er Kleinmembran-Serie) werfen.
Gruß
Ton_Opa
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Re: Mikrofon Empehlung / Erfahrungen?

Beitrag von Ton_Opa » Mi 16. Dez 2009, 00:06

An dem Youtube Film gefällt besonders das latente Feedback und die Ignoranz, mit der der Vortagende sich 2 Meter neben eine Hyperniere stellt und dabei zu erkären versucht, wie man Mikrophone richtig benutzt. :lol:
Offenbar wurde die Aufnahme aber mit einem zusätzlichen Headset gemacht? Ob die das auch für die Beschallung benutzt haben? Aber warum koppelt das dann so?

Ich sehe noch den Vorteil, dass das Großmembranmikrofon in den hohen Höhen eine extrem enge Richtcharkteristik hat. Man kann also den "negativen" Begleiteffekt der starken Klangverfärbung bei seitlichem Einsprechen auch postiv nutzen und beim nahen Mikrofonieren von akustischen Instrumenten sich genau die hohen Höhen pflücken, die man möchte. Oder - was noch viel wichtiger ist: die hohen Höhen vermeiden, die man nicht möchte: so kann man Griffgeräusche an der Gitarre ausblenden und genau dieser Effekt ist tatsächlich auch bei Stimmabnahme (ja, ich benutze das "Unwort") interessant.

Das ist auch der Haken an Wuttkes Argumentation: Er geht davon aus, dass man ein "natürliches Ereignis" so genau wie möglich reprduzieren will...
Also in der Popmusik (.. und auch bei mancher Klassikproduktion) will kein Mensch das Orignal hören. Da geht es nur darum, zu wissen, was man erreichen will und wie das geht... Ein kleiner Dreh am Großmembraner und schon klingt alles ganz anders! Das kann auch ein Vorteil sein - wenn man weiß, was man tut.

Grüße
Opi
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