Hochspannungsleitung

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liquidstudio
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Hochspannungsleitung

Beitrag von liquidstudio » Mi 17. Mär 2010, 12:11

Hallo, ich muss demnächst mit meinem kleinen Tonstudio umziehen und habe schöne Räumlichkeiten in einem alten Bahnhof in Aussicht. Problem: direkt neben dem Gebäude befindet sich eine Hochspannungsleitung. Testweise habe ich im Gebäude ein Mikrofon an ein Mischpult anschlossen sowie einen Gitarrenamp aufgebaut und eine Gitarre eingestöpselt. Auf beiden Einheiten gab es ein ordentliches Geräusch, dass ich hier mal als 'Surren' bezeichne (kein typisches Netzbrummen). Ich vermute stark, dass das von der benachbarten Hochspannungsleitung kommt. Das Surren im Gitarrenamp war im Verhältnis zum Nutzsignal deutlich lauter als das auf dem Mischpult. Kann man da was machen? Hilft da ein Netzstabilisator / -Filter oder besteht das Problem, weil Spannung in die NF-Leitungen induziert wird, kann man da abschirmen (Metalfolie/-Gitter in Wände, Böden, Decke...)? Es wäre super, wenn mir da jemand helfen könnte.

Grüße aus Freiburg,
Markus.

Hochspannungsleitung

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Tobias
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Re: Hochspannungsleitung

Beitrag von Tobias » Mi 17. Mär 2010, 18:11

Du solltest erstmal prüfen, wie die Störungen in die Geräte kommen. Übers Netz ist eher unwahrscheinlich.
Kapazitive Kopplung sollte bei der üblichen Abschirmung keine Rolle spielen.
Wahrscheinlich ist es induktive Kopplung. Ändert sich der Störton, wenn man das Mikrofon dreht?

Verbinde eine Spule (z. B. eine Rolle Klingeldraht) mit dem Eingang eines Preamps und höre Dir die niederfrequenten elektromagnetischen Felder vor Ort an.

"Surren" könnte auch von DECT kommen. Dagegen hilft abschirmen und verdrosseln.
liquidstudio
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Re: Hochspannungsleitung

Beitrag von liquidstudio » Mi 17. Mär 2010, 20:58

Tobias hat geschrieben:Du solltest erstmal prüfen, wie die Störungen in die Geräte kommen. Übers Netz ist eher unwahrscheinlich.
Kapazitive Kopplung sollte bei der üblichen Abschirmung keine Rolle spielen.
Wahrscheinlich ist es induktive Kopplung. Ändert sich der Störton, wenn man das Mikrofon dreht?

Verbinde eine Spule (z. B. eine Rolle Klingeldraht) mit dem Eingang eines Preamps und höre Dir die niederfrequenten elektromagnetischen Felder vor Ort an.

"Surren" könnte auch von DECT kommen. Dagegen hilft abschirmen und verdrosseln.
Hallo Tobias, danke für Deine Hinweise erstmal! Ob sich der Störton ändert wenn ich das Mikrofon drehe, kann ich erst wieder ausprobieren, wenn ich einen neuen Termin mit dem potentiellen Vermieter ausgemacht habe und der Erwartet eine Zu- oder Absage von mir. Was könnte ich denn tun, nachdem ich mir die niederfrequenten elektromagnetischen Felder vor Ort angehört habe und wie geht verdrosseln?
Tobias
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Re: Hochspannungsleitung

Beitrag von Tobias » Mi 17. Mär 2010, 23:32

Eigentlich sollte der Hersteller der Mikrofone, Mischpulte und anderer Geräte dafür gesorgt haben, daß Hochfrequenz mit den üblichen Feldstärken nicht zu Störungen führt. Dafür werden i. A. solche Filter verwendet:
http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICL ... ROVID=2402
(Nicht mit Keramikfiltern (ZF-Filter) verwechseln)

Jeder kennt das typische Geräusch, welches entsteht, wenn ein Mobiltelefon in ein Mikrofon oder einen Vorverstärker einstrahlt. Weil man das auch bei ARD und ZDF hört ist davon auszugehen, daß selbst seriöse Mikrofone und Geräte störanfällig sind.

Bevor Du Filter nachrüstest, kannst Du Klappferritkerne verwenden, wie Du sie von PC-Kabeln kennst.

Hochfrequenz ist relativ einfach abzuschirmen.

Gegen niederfrequente Felder kannst Du nichts bis gar nichts machen als auf den Raum zu verzichten.
Gitarren-Pickups, speziell single coil, nehmen die Störungen auf und die Auswahl dynamischer Mikrofone beschränkt sich auf welche mit guter Kompensationsspule.
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Re: Hochspannungsleitung

Beitrag von Evert » Do 18. Mär 2010, 23:30

Würde es etwas bringen, den ganzen Raum ab zu schirmen mit... wie heißt das noch,
Hühnergitter ? (Dieses 6-kantiges Gitter)

MfG,

Evert

Achja, fast vergessen... es soll dann natürlich auch geerdet werden....
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Re: Hochspannungsleitung

Beitrag von liquidstudio » Fr 19. Mär 2010, 11:10

... ja, hab ich auch schon dran gedacht, da gibt es ja spezielle Materialien, die aber so weit ich das gesehen habe nicht unter 30Euro/Qm zu haben sind - da wär ich dann so ca. bei 6000 Euro, dass ist mir zu teuer. Hühnergitter / Hasendraht - ich versuche das mal. Danke und Grüße,
Markus.
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Re: Hochspannungsleitung

Beitrag von Evert » Fr 19. Mär 2010, 11:56

Ich habe noch eine Rolle liegen, aber insgesammt höchstens 1 bis 2 qm.... :-(
Aber 30 euro/qm wird es sicher nicht sein.
Würde Dich gerne dabei helfen, aber ich denke wir sind etwas zu weit auseinander.
Freiburg? <> Groningen.... 800 km ? Schade.

Gibt es ausreichend Holz an die Wände / Decke / Boden ?
Dann kauf Dir auch einen Tacker dazu. Alle 20 cm mal festtackern. Das hält schon.
Viel Erfolg !

MfG,

Evert
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Re: Hochspannungsleitung

Beitrag von liquidstudio » Fr 19. Mär 2010, 13:41

Hallo Evert,

ui, das ist ja nett! Hilfe kann ich gebrauchen. Aber 800 Km sind tatsächlich etwas weit... obwohl - mit dem Zug? Jedenfalls hab ich ja optimalen Bahnanschluss ;)

Also werd ich wohl erst mal mieten und vor dem Umbau eine Testreihe mit geerdetem Hasen- /Hühnerdraht usw. durchführen. Größere Mengen Herakustik- und Spanplatten, Dämmaterial etc. habe ich so bald ich mein derzeitiges Studio auseinandergenommen habe. Uäh.

Grüße einsteweilen an alle und danke,
Markus.
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Re: Hochspannungsleitung

Beitrag von Evert » Fr 19. Mär 2010, 15:42

Hey Markus,

eine kleine Warnung vorher schonmal, für den Test:
Du solltest den Raum VOLLSTÄNDIG abschirmen.
RUNDUM, und kein cm offen lassen, sonnst hat es keinen Zweck; nichtmal für einen Test.
´Nähte´ gleich verlöten.

Wenn es um HF geht, das geht fremde Wege !
Etwa Mai könnte ich eventuell eine Woche ´rüberkommen, wenn die Kosten erstattet werden
können. Indertat, mit der Bahn ist es am einfachsten, außer, daß ich ein Rollator brauche.
(Rückenprobleme) Also nicht zuviel umsteigerei.
Ich könnte dann von Leer (Ostfrl) abfahren.

Nur.... Ich weiß nicht genau, welche Anforderungen an mein Hund gestellt werden, um ihn
mitnehmen zu dürfen. Sonnst muß ich hier ein Unterkunft für ihn regeln.

MfG,

Evert
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Re: Hochspannungsleitung

Beitrag von liquidstudio » Mo 22. Mär 2010, 23:54

Hi Evert,

danke für Deine Tips und das Angebot, vorbei zu kommen aber der Aufwand scheint mir dann doch etwas groß. Helfer habe ich ein paar, das Geld ist knapp. Reisekosten, Kost und Logis kann ich Dir nicht bieten.

Jedenfalls hast Du mir weiter geholfen,

Viele Grüße aus Freiburg,
Markus.
Evert
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Re: Hochspannungsleitung

Beitrag von Evert » Di 23. Mär 2010, 09:45

Hey Markus,

ja, ich glaube die Reisekosten wären das größte Problem.
Luftmatraze und etwas Essen könnte ich auch selbst ´mitbringen´ denn essen muß
ich hier genauso.

Aber ich denke, mit ein paar Tips muß es auch Dir gelingen.
Alle Wände mit diesem Gitter verkleiden, und an den Ecken schön überlappen lassen.
Also z.B. von die Wände 5 bis 10 cm auf die Decke umbiegen und dann die ´Nähte´
alle paar cm mit einander verlöten. Auch vor die Fenster natürlich, obwohl ich verstehe
daß das nicht schön aussieht. Aber zumindest für den Test. Wenn es funktioniert, kannst
es wieder von den Fenstern entfernen, und klebst stattdessen ganz dünne Drähte auf
die Scheiben. Sagen wir < 5mm von einander.

Viel Erfolg !

Evert
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Re: Hochspannungsleitung

Beitrag von Evert » Sa 29. Mai 2010, 13:08

Hallo Markus,

ich kam nochmal an diesem Thread vorbei.

Haste alles schon mit Hühnergitter ´tapeziert´ ? Ich hätte da nämlich noch ein Tip:
Wenn alles richtig gemacht worden ist, solltest Du einen Radio mit hinein nehmen,
(Batteriebetrieb!) wenn Du NICHTS hörst, nichtmal den lokalen Sender, ist alles i.O.
Sowohl UKW als MW und KW.... es sollte nichts mehr durchdringen können.

MfG,

Evert
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