Studioverkabelung Teil 2. Schirm und Litzen???

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Rainer

Re: Studioverkabelung Teil 2. Schirm und Litzen???

Beitrag von Rainer » Mo 21. Apr 2008, 15:57

Hallo Michi,

Wenn es um Mikrofonsignale und um Linesignale geht - die ja alle im Bereich von wenigen 100 µV bis einigen 100 Millivolt liegen, Line-Signale bis max 10 Volt (22 dBu), spielt der Querschnitt keine Rolle, denn es wird ja praktisch keine Leistung übertragen. Anders sähe es bei Lautsprecherkabeln aus, wo hohe Ströme fließen. Da muß entsprechend großer Querschnitt vorhanden sein, um Verluste gering zu halten - gilt das selbe wie wenn ich einen E-Herd im Haus anschließen muß, wo durchaus 10 und mehr Ampere fließen.
Das von mir empfohlene Mikrofonkabel "GAC 3 " von Gotham ist optimal. Kann man für feste Verlegung genauso gut verwenden wie für Bühnenanwendung. Ich verwende es seit Jahren und habe nie Probleme damit.
Abschirmung: Das Kabel hat sog. "Reußenschirm" aus Cu, d.h. es sind zwei gegenläufige Kupferschirme vorhanden, damit wird ein hoher Bedeckungsgrad erreicht.
Magnetische Abschirmung geht nicht! Das müßte mit Mu-Metallschirm erfolgen und solche Kabel gibt es für die ganze Audiotechnik nicht, zumindest sind sie mir nicht bekannt und selbst beim Rundfunk wo rauhe Betriebsbedingungen herrschen ist dies weder notwendig noch üblich.
Magnetische Felder werden allein dadurch kompensiert, daß bei allen Kabeln die Leiter verdrillt sind, sodaß sich bei symmetrischer Schaltungstechnik evtl. magnetisch eingestreute Felder kompensieren.

MfG
Rainer

Re: Studioverkabelung Teil 2. Schirm und Litzen???

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MischS.

Re: Studioverkabelung Teil 2. Schirm und Litzen???

Beitrag von MischS. » Mo 21. Apr 2008, 17:00

oh super, das sind ja schon genau die sachen die ich wissen wollte. Ich glaube auch das das GAc 3eine sehr gute wahl ist. Ich ich habe von Perivox ein Muster bekommen mit 2x0.20er Adern und Folienschirm das ist insgesamt ziemlich dünn. Macht aber einen sehr hochwertign Eindruck. Nach meinen Rescherschen hat ein Folienschirm die beste abdeckung. Und verarbeiten lässt es sich auch einfacher. Was spricht dagegen? Und gibts informationen zu den einzelnen Litzen??
Danke dir Rainer das hilft mir alles sehr weiter. Diese verkabelung rückgängig zu machen währe sehr stressig.
LG
Michi
MischS.

Re: Studioverkabelung Teil 2. Schirm und Litzen???

Beitrag von MischS. » Mo 21. Apr 2008, 22:42

Rainer. Hast du auch erfahrungen mit dem GAC2? das gibts ja auch mit folienschirm. Währ das auch zu empfehlen? Mir ist aufgefallen das die Kabel mit Folienschirm zwar den selben Adern Querschnit haben aber weniger dafür dickere Einzellitzen. Könnte das irgendwelche auswirkungen haben??
Danke schon mal. Grüße aus München
Rainer

Re: Studioverkabelung Teil 2. Schirm und Litzen???

Beitrag von Rainer » Di 22. Apr 2008, 09:10

Hallo Kollege,

ich glaube Du siehst Probleme wo gar keine bestehen. Du brauchst keinen Folienschirm, es genügt der Reußenschirm. Wenn Firmen wie Neumann, Schoeps, Sennheiser etc. Mikrofonkabel anbieten wie das GAC3, dann kann man getrost sicher sein, daß es keine Probleme damit gibt, sonst hätten die Anwender wie z.B. die Rundfunkanstalten schon längst Alarm geschlagen. Und bei Rundfunks gelten weit höhere Anforderungen wie bei Privatstudios.
Es gibt bei Rundfunks für die Anforderungen an Kabel ebenso ein Pflichtenheft vom IRT, wie es das für ganze Anlagen gibt. Und was den IRT-Pflichtenheftsbedingungen genügt - und das GAC3 genügt diesen - kannst Du als Privatmann ebenfalls guten Gewissens benutzen.
Viel mehr Probleme als die Frage nach der Art des Schirms, machen die eigentlichen Erdungen. Sorge also dafür, daß Dein gesamtes Erdunssystem im Studio solide ausgeführt ist. Wenn Du Durch Erdungsschleifen einen Brumm hast, nutzen Dir die besten Schirmmaßnahmen von Kabeln nichts, egal ob Reußenschirm, ob Geflechtsschirm oder Folienschirm.
Sorge auch dafür, daß Deine Geräte HF-dicht sind und sauber symmetrisch. Wenn das erfüllt ist, kann schon mal ein Schirm abreißen, dann brummt es weder, noch kommt HF in den Audioweg.

MfG
Rainer
MischS.

Re: Studioverkabelung Teil 2. Schirm und Litzen???

Beitrag von MischS. » Di 22. Apr 2008, 12:05

Ok Danke, was für eine Ehre :Kollege genannt zu werden.....:-)
ich seh eigentlich kein Problem. Es währ halt einfacher die Verkabelung mit einem Folienschirmkabel zu machen weil einfach ein Arbeitsschritt wegfällt. Das saubere verdrillen des schirms, vorallem doppelgeschirmter Kabel kann schon mal 20- 30 sekunden dauern.
Dann kommt noch die stärke dazu. Um kabelsalat im Griff zu behalten hätte ich schon gern ein dünnes kabel.
Ich denke auch das das GAC 3 optimal ist.
LG
Ton_Opa
Beiträge: 22
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Re: Studioverkabelung Teil 2. Schirm und Litzen???

Beitrag von Ton_Opa » So 31. Mai 2009, 19:25

Ob viele dünne oder wenige dicke Fasern bessr sind, ist in erster Linie eine Frage der mechanischen Beansprung. Dünne Fasern sind flexibler.
Bedeckung als "Schirmdichte" spielt eigentlich nur im HF-Bereich eine Rolle. Das heißt, es geht um Störungen, die selbst nicht hörbar sind, weil ihre Frequenz zu hoch ist. Trotzdem kann sich HF schädlich in Audiosignalen auswirken. Es ist also nicht "Wurst" in wie weit man sich in einem HF-verseuchten Gebiet aufhält.

Trotzdem ist in den meisten Studiobedingungen ein niedriger Schirmwiderstand günstiger als eine hohe Bedeckung, weil der Feind dort in der Regel die Brummschleife ist, und nicht die direkte HF-Einstreung.

Folienschirme bieten meist nur höhere Widerstände als dickere Geflechtschirme. Letztere werden deswegen im Studio gern bevorzugt.
Letztenendes ist das aber alles eher ein marginaler Unterschied - Es sei denn, man hat spezielle Bedingungen, wo man besonders mit HF-Feldern zu kämpfen hat (Folienschirm) oder eher mit Brummschleifen rechnen muss (viele räumlich verteilte Racks, dort würde ich eher Geflechtschirme einsetzen).

Bei Jensen gibt es ein paar einleuchtende Texte dazu (englisch)

http://www.jensen-transformers.com/apps_wp.html

Grüße
Opi
MischS.

Studioverkabelung Teil 2. Schirm und Litzen???

Beitrag von MischS. » Mo 21. Apr 2008, 14:32

In einem früheren Thread wurde ich hier sehr gut beraten bei meiner Frage nach dem passenden Kabel für eine Rackverkabelung im Studio. Hier sind echt viele Profis unterwegs.
Hätte aber noch ein paar fragen: 1. Sollten die Adern des Symetrischen Mikrofonkabels besser mehrere dünnere Litzen (z.B. 96 x0.05) haben oder weniger dickere (8x0,02)....oder ist das, wie so Oft, egal?
2. Was spricht für oder gegen einen Folienschirm in sachen Magnetischer und NF Abschirmung, und sonstigen Störsignalen?
3. Sollte der Adern Querschnitt besser größer oder dünner sein?
es geht um Microfon und Line-Signale von der Neutrik TT Patchbay zu den Geräten (Grace Designe, Manley, Focusrite.....)

LG und schon mal vielen Dnak
Michi
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