Testbericht für den Handy Recorder Zoom H2

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shiva
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Re: Testbericht für den Handy Recorder Zoom H2

Beitrag von shiva » Di 7. Okt 2008, 20:03

was mich absolut stört an den ganzen "kleinen" handy-recordern: sie haben keinen digitalen eingang!!!!!!

die teile wären absolut genial, sie als back-up und sicherheitsdingens einfach ans audio-interface ranzuhängen, mitlaufen zu lassen, so daß man dem computer nicht allein vertrauen muß und trotzdem die für teures geld gekauften wandler des interfaces nutzen kann. aber so?

schade. und sicher steckt da nur eine suspekte markenpolitik dahinter. technisch wäre es ja überhaupt kein problem.

lg matthias

Re: Testbericht für den Handy Recorder Zoom H2

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Christian-B
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Re: Testbericht für den Handy Recorder Zoom H2

Beitrag von Christian-B » Fr 24. Okt 2008, 14:54

Lieber Matthias
shiva hat geschrieben:was mich absolut stört an den ganzen "kleinen" handy-recordern: sie haben keinen digitalen eingang!!!!!!
Der Mikrotrack hat einen coax SPDIF-Eingang.

Gruss Christian-B
Gunnar
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Testbericht für den Handy Recorder Zoom H2

Beitrag von Gunnar » Mi 1. Okt 2008, 14:35

Dieses Aufnahmegerät besitzt in etwa die Größe einer Zigarettenschachtel, läßt sich mit handelsüblichen Batterien bzw. Akkus vom Typ AA betreiben und zeichnet die Audio-Aufnahmen auf SD-Karte auf. Neben verschiedenen Möglichkeiten im wav-Format abzuspeichern
(wav96kHz/24bit, wav96kHz/16bit, wav48kHz/24bit, wav48kHz/16bit, wav44,1kHz/24bit, wav44,1kHz/16bit)
gibt es auch die Möglichkeit direkt im mp3-Format aufzunehmen. Hier stehen
48kbps, 56kbps, 64kbps, 80kbps, 96kbps, 112kbps, 128kbps, 160kbps, 192kbps, 224kbps, 256kbps, 320kbps
oder VBR (variable Bitrate) zur Verfügung.
Leider ist es mir nicht geglückt eine Datei, die ich im GNU GPL Programm Audacity (freie Software!) mit 128kbps erstellt habe, auf dem Handyrecorder abzuspielen. Mit dem rjpa mpx encoder v1.02 (Freeware) erstellte mp3s können allerdings sehr wohl darauf abgespielt werden. Woran das liegt ist mir noch nicht ganz klar, denn auf anderen mp3-Playern gibts mit Audacity keine Probleme.
Leider gibt es mit dem H2 keine Möglichkeit im ogg-vorbis Format aufzunehmen, aber dafür sind qualitativ echt brauchbare Aufnahmen im wav-Format möglich, worauf es ja schließlich ankommt.
Eine Testaufnahme gibts unter dem Titel:
Plakatieren verboten - Die Griller von Burg Hartsdorf auf der Webseite:
http://www.neppstar.net/cms_neppstar/ht ... erby=dateD
Hierbei handelt es sich um eine Freejazz-Session, die als freie Musik auch kommerziell weiterverwendet und sogar verändert werden darf. Infos siehe: http://www.neppstar.net/webstar/freie_musik.html#Anker1
Das Musikstück wurde original mit 44,1kHz/16bit im wav-Format aufgenommen und nachträglich auf -1 dB normalisiert. Zusätzlich wurden Anfang und Ende geschnitten. Anschließend erfolgte die Umwandlung ins ogg-Format (Audacity Qualitätsstufe 6 = nominale Bitrate 192kbps average bitrate 194,7kbps samplerate 44100Hz)

Von den Frequenzen sind die Höhen (auch in der wav-Datei) etwas benachteiligt, was aber im Normalfall bei Geräten mit eingebauten Elektretmikros viel schlimmer ist. Im Gegenteil: Die eingebauten Mikros klingen erstaunlich gut. Hier kommen offenbar sehr hochwertige Elektretmikros zum Einsatz!
Interessant ist, daß der Zoom H2 Handy Recorder gleich über 4 eingebaute Mikrophonkapseln verfügt, wodurch sogar Quadrophonie-Aufnahmen ermöglicht werden.
Vorne ist der Aufnahmewinkel laut Beschreibung 90 Grad, auf der Rückseite 120 Grad. Bei der vorliegenden Aufnahme habe ich die 4 Boxen, die im Raum abstrahlten über alle 4 Mikros des H2 Handyrecorders aufgenommen, allerdings im 2 Kanal Surround-Modus, wodurch im Endeffekt eine Stereoaufnahme vorliegt.

Meiner Meinung ist der Zoom H2 Handyrecorder auf alle Fälle sein Geld wert (rund 200 Euro), denn ein derart kleines Aufnahmegerät um diesen Preis und mit dieser Tonqualität ist durchaus sensationell.
Folgende Verbesserungsvorschläge möchte ich jedoch noch unbedingt ansprechen:

1.) Das Display sollte größer sein und auch über 40-jährigen eine Chance geben ... :lol:
2.) Das ogg-Format sollte gegenüber mp3 den Vorzug haben, da es keine Lizenzgebühren verursacht (GNU GPL) und klanglich weitaus besser ist (bei gleicher Dateigröße). Eventuell ließen sich ja auch beide Formate einbauen, oder eben - falls der Kostenfaktor eine Rolle spielt - nur wav.
3.) Pegelgesteuerte Aufnahmen am momentan erhältlichen Gerät sind mit Vorsicht zu genießen, da die Aufnahme - wenn man die Stop-Funktion einschaltet - zwar abschaltet, aber eben nicht wieder einschaltet! Als Alternative bleibt lediglich die Stop-Funktion abzuschalten, wodurch das Aufnahmegerät ab dem Zeitpunkt der Pegelüberschreitung läuft, bis man es entweder wieder händisch abschaltet, die SD-Karte voll ist, oder die Batterien leer sind. Allerdings beträgt die durchgehende Aufnahmezeit (laut Beschreibung) bis zu 4 Stunden.
Auf eine 4GB (SDHC) Karte können insgesamt (nicht durchgängig!) laut Herstellerangaben ungefähr 380 Minuten im wav 44,1kHz/16bit-Format (stereo), bzw. 68 Stunden im mp3 44,1kHz/128kbps - Format (ebenfalls Stereo) aufgenommen werden.
Insoferne also brauchbar, falls einem der eventuell stundenlang anhaltende Geräusch- Müll auf der Aufnahme nicht stört und nur der Zeitpunkt des ersten Einschaltens der Aufnahme automatisch erfaßt werden braucht ...

Übrigens gibt es eine Pre-Record-Funktion, die es ermöglicht um 2 Sekunden zu spät auf die Aufnahmetaste zu drücken und trotzdem alles im Kasten zu haben.
Zusätzlich eingebauter Schnickschnack wie Stimmgerät und Metronom mögen manchmal vielleicht auch ganz nützlich sein, gute Augen sind jedenfalls von Vorteil :roll:

Was auf jeden Fall beachtet werden sollte ist der externe Mic-Anschluß, über den sich - so man über Speiseteile und die richtigen Kabelverbindungen verfügt - sogar hochwertige Studiomikros anschließen lassen. Klar: Der Eingang ist unsymetrisch, aber bei kurzen Kabellängen spielt das unter Umständen nicht so viel Rolle. Die eingebaute Phantomspeisung reicht zwar nicht für 48V Profimikros, schafft aber immerhin andere Elektretmikros zu betreiben, die man dann unter Umständen besser platzieren kann. (War für mich schon mal sinnvoll bei einer Tierstimmen-Aufnahme, wo die Jung-Vögel ihr Nest in einem hohlen Baum hatten, und ich das Mikro durch ein Loch hineinschieben konnte. Da hätte sowieso kein Neumann durchgepaßt ;) )

Der externe Line-Eingang ermöglicht es, sich schnell mal ans Mischpult anzuhängen und den Gig in wirklich guter Qualität mitzuschneiden. Im Normalfall sicher ausreichend mit Ausnahme vielleicht von Klassik, wo Pausen und leise Passagen vorkommen!

Summa Summarum ist das Ding für unterwegs echt genial, da klein und handlich und durchaus qualitativ gute Aufnahmen gemacht werden können.
Für hohe Ansprüche ist der Zoom H2 mit den eingebauten Elektretmikros allerdings sicher nicht geeignet, da muß man schon mit Laptop, externer Soundkarte, Studiomikros (eventuell Jacklin-Scheibe, Kunstkopf, ... ) antanzen ...
Wer nix schleppen will nimmt den H2! Insoferne Frohsinn :mrgreen:

PS: Und nun noch schnell ein paar Worte zum H4: Der hat bestimmt seine Berechtigung, allerdings ist er für meinen Geschmack etwas zu klobig und erinnert mich mit seinen fast ungeschützt austretenden Mikrophonen eher an ein Hochstrom-Amperemeter. Für Leute, die auf Schnickschnack stehen hat er allerdings einen Haufen Möglichkeiten und vor allem symetrische Eingänge. Dadurch geht die Schlepperei aber erst wieder so richtig los ...
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